ZDF plant eine eigene öffentlich rechtliche Twitter Alternative

Seit der Erfindung der sozialen Medien hat das Internet einen großen Wandel erleben dürfen. Die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung ist einfacher und flächendeckender denn je. Dies bringt aber oftmals auch eine Schattenseite mit sich.

Hasskommentare, Hetze, Fake-News und andere anonyme Texte sind in jedem sozialen Netzwerk zu finden. Dies möchte der ZDF in Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Kanada, (CBC), Belgien (RTBF) und der Schweiz (SRG SSR) ändern und planen eine Alternative zum Nachrichtendienst Twitter.

Bürgerliches Engagement, demokratischer Diskurs und Desinformation

Durch die Zusammenarbeit der vier Rundfunkanstalten, welcher von der gemeinnützigen Organisation New Public unterstützt wird, soll eine Plattform entstehen, welche nicht-kommerziell und frei von Hass, Gewalt und ohne Propaganda genutzt werden kann. Auch soll die neue Plattform die Desinformation in den Griff bekommen, sodass jeder eine Anlaufstelle bekommt, um Fakten lesen zu können.

Dabei sollen die Interessen von Nutzern in vorderster Reihe stehen und keine finanzielle Absicht hinter den Plänen stehen.

ZDF plant eine eigene öffentlich rechtliche Twitter Alternative

Projekt: Public Spaces Incubator

Unter diesem Namen soll das vom ZDF und der Rundfunkanstalten, angepeilte Projekt heißen. Zu Deutsch kann man es auch als „Brutkasten für öffentliche Räume“ übersetzen. Der ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler hat über das Presseportal das Projekt wie folgt beschrieben:

Die Demokratie lebt von einem offenen und fairen Dialog in der Gesellschaft. Das dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen. Das Projekt ‚Public Spaces Incubator‘ soll Wege aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative zu begegnen.

ZDF plant eine eigene öffentlich rechtliche Twitter Alternative

Durch die Entwicklung einer weiteren Plattform Herr der Lage werden?

Viele fragen sich natürlich, wie es das ZDF schaffen möchte, Hasskommentare, Desinformation, Beleidigungen und auch Mobbing in den Griff zu bekommen, wenn es die Großen noch nicht mal geschafft haben.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird hier der Gesetzgeber mit ins Boot geholt, denn in Deutschland sind Gesetze wie das Netzdurchsetzungsgesetz (NetzDG) mittlerweile fester Bestandteil bei der Kommunikation im World Wide Web.

Herausgeworfene Rundfunkgebühren oder sinnvolle Investition?

Die Rundfunkanstalten stehen immer in der Kritik, mit den eingesammelten Geldern mehr als nur unvorsichtig umzugehen. Gerade in den letzten Jahren sind vermehrt Diskussionen aufgetaucht, welche den Umgang mit den Geldern, trotz ständiger Erhöhung der Gebühren, zu wünschen übrig lies.

So kann auch bei diesem Projekt, welches sicherlich eine ganz neue Dimension an Kosten verursachen wird, darüber nachdenken, ob diese Idee der Rundfunkanstalten Sinn machen wird.

Was haltet ihr von einer weiteren Social-Media-Plattform, welche von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erschaffen und kontrolliert wird? Werdet ihr diese Twitter-Alternative nutzen? Schreibt gerne eure Ansichten in die Kommentare!