WhatsApp für Androidnutzer mit wichtiger Änderung

Ganz so dramatisch, wie es in der Überschrift klingt, ist es vielleicht gar nicht. Aber es wird sich im Dezember bzw. ab Dezember ein bisschen was für WhatsApp-Nutzer ändern, sofern sie WhatsApp für Android benutzen. iPhone-Besitzer dürfen also aufatmen.

Für die Androidnutzer stellt sich tatsächlich eine Änderung bei WhatsApp ein, die uns wahrscheinlich Geld kosten wird. Clevere User nutzen vielleicht auch Workarounds, andere User werden einfach die Funktion deaktivieren, welche ab Dezember kostenpflichtig wird. Die Rede ist hier von der Backup-Funktion von WhatsApp.

Was es genau mit dieser Änderung auf sich hat und wieso die Backup-Funktion bisher kostenlos war, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Kooperation zwischen Google und WhatsApp

Bisher konnten Nutzer von WhatsApp kostenfrei Backups durchführen. Die Backups umfassten vor allem die Chatlogs, teilweise wurden aber auch Sprachnachrichten, Bilder und Videos kostenfrei via Backup gesichert.

Die kostenfreie Sicherung von WhatsApp-Nachrichten geht auf eine Vereinbarung zwischen Google und Meta (der Firma hinter WhatsApp) zurück. Diese Vereinbarung endet allerdings nun, sodass die Backups nicht mehr unbegrenzt und gratis durchgeführt werden können. Denn: Die Backups werden künftig auf das Speicherkontigent des verknüpften Google-Kontos angerechnet. Damit verbleibt nicht mehr viel Speicher auf ebendiesem.

Speicherkontigent des Google-Kontos

Google stellt jedem Nutzer, bzw. jeder Gmail-Adresse, grundlegend 15 GB kostenfreien Speicher zur Verfügung. Dieser Speicher umfasst Bilder, Videos, Google Drive und auch die Mails und Dateianhänge in Gmail. Durch die automatische Sicherung von Fotos und Videos – die vermutlich jeder Androidnutzer aktiviert hat – füllt sich das Speicherkontigent langsam aber stetig auf, bis es irgendwann voll ist und die Funktionen eingeschränkt werden.

WhatsApp für Androidnutzer mit wichtiger Änderung

Ab Dezember sollen Backups von Whatsapp auf das Speicherkontigent von Google angerechnet werden. Das heißt also die 15 GB Speichervolumen, die euch zur Verfügung stehen, inkludieren künftig die Backups von WhatsApp, welche bei einer intensiven Nutzung mehrere GB groß werden können. Damit füllt sich das Speicherkontigent noch schneller auf und in Folge werden die Funktionen eures Kontos von Google eingeschränkt.

So warnt Google irgendwann dann davor, dass keine E-Mails mehr empfangen werden können und irgendwann trifft das sogar tatsächlich ein. Backups werden dann logischerweise auch nicht mehr gesichert und Medien werden nicht mehr hochgeladen.

WhatsApp-Backups kostenpflichtig?

Durch die bevorstehenden Änderungen wird der Speicher bei Google deutlich knapper. Die 15 GB Speichervolumen sind schneller erreicht und um Einschränkungen von Funktionen zu vermeiden, muss man den Speicherplatz erweitern. Dafür bietet Google die Möglichkeit an zusätzlichen Speicher zu kaufen.

Als Optionen bietet Google dabei die folgenden Speichervolumina an:

  • 100 GB Speicher für 1,99€ im Monat
  • 200 GB Speicher für 2,99€ im Monat
  • 2 TB Speicher für 10€ im Monat

Ich glaube, wir können uns alle einig sein, dass 2 TB Speicher nicht notwendig sind, um Backups von WhatsApp zu speichern und selbst 100 GB Speicher sind dafür großzügig bemessen. Aber kleinere Optionen bietet Google nicht an.

WhatsApp weiterhin kostenfrei nutzen

Sobald euch die Änderung getroffen hat – die Änderung erfolgt etappenweise – wird es schwierig den zusätzlichen Kosten bei der Nutzung von WhatsApp auszuweichen. Als Möglichkeit, die Kosten von minimal 1,99€ im Monat zu vermeiden, gäbe es natürlich die Option WhatsApp grundlegend zu vermeiden. Das ist allerdings nicht ganz so einfach, da die meisten Leute WhatsApp verwenden und andere Apps wie Signal, Threema, etc. einfach nicht den Zulauf wie WhatsApp haben.

WhatsApp für Androidnutzer mit wichtiger Änderung

Als beste Lösung die zusätzlichen Kosten zu umgehen, habe ich in den Einstellungen die Option entdeckt, die Backups auf einem anderen Google-Konto zu speichern. Zwar benötigt man dafür wenigstens zwei Gmail-Adressen, aber zumindest kann man so verhindern, dass der Speicher des Hauptkontos vollläuft.

Fazit zum „kostenpflichtigen“ WhatsApp-Service für Androidnutzer

Bisher profitierten Androidnutzer von der Kooperation zwischen Google und Meta. Damit wird in Zukunft Schluss sein. Der Speicher, der von Whatsapp belegt werden wird, wird die meisten Nutzer zwingen, Geld für zusätzlichen Speicher für die Backups auszugeben. Mit einem Workaround und einer zweiten Mailadresse sollte es aber möglich sein, die Kosten zu umgehen.

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