Westfalia meldet Insolvenz an

In den letzten Jahren melden immer mehr Firmen Insolvenz an. Nun hat der Technik-Versandhändler Westfalia aus Hagen Insolvenz angemeldet und dies bekannt gegeben. Westfalia feiert erst in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und nun trifft diese Nachricht die Angestellten von Westfalia natürlich besonders hart.

Was eigentlich Insolvenz ist und welche Konsequenzen die angemeldete Insolvenz für die Angestellten von Westfalia bzw. ihre Kunden habt, lest ihr hier.

Was ist eigentlich Insolvenz?

Insolvenz ist ein Begriff, der die Situation eines Schuldners beschreibt, der seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nicht erfüllen kann. Die Insolvenz kann durch akute Zahlungsunfähigkeit oder drohende Zahlungsunfähigkeit aufgrund von Überschuldung entstehen.

Die Art und Durchführung einer Insolvenz ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich geregelt. In Deutschland beispielsweise wird das Ziel des Insolvenzverfahrens darin gesehen, die Befriedigung der bzw. die gerechte Verteilung der Verluste auf die Gläubiger zu erreichen.

Einfach und ausführlicher erklärt wird die Insolvenz und das anschließende Prozedere in nachfolgendem Video:

Mit der Meldung der Insolvenz springt die Agentur für Arbeit ein, um die gefährdeten Gehälter der Angestellten zu sichern. Sie zahlt ein Insolvenzgeld und übernimmt die Beiträge zur Krankenversicherung, Rentenversicherung und Pflegeversicherung für drei Monate.

Gründe und Folgen der Insolvenz von Westfalia

Als Grund der Insolvenz nennt der Geschäftsführer Markus Weber eine zunehmende Kaufzurückhaltung der Kunden.

„Unsere Kundschaft ist größtenteils älter. Und da fragt sich der ein oder andere schon, ob ein neuer Akkuschrauber angeschafft werden muss oder ob es der bisherige nicht doch noch tut.“

Freilich ist der Markt voller Onlineshops und so sind spezialisierte Firmen wie Westfalia nicht unbedingt immer die erste Anlaufstelle für Verbraucher.

Westfalia meldet Insolvenz an

Im Falle der gemeldeten Insolvenz der Firma Westfalia konnten die Insolvenverwalter Dr. Westkamp und Dr. Janßen bestätigen, dass die Löhne für Oktober, November und Dezember gesichert seien.

Die Frage ist natürlich, wie es nach dem 31. Dezember mit der Marke Westfalia und den Mitarbeitern weitergehen wird. Es gibt scheinbar Interessenten für einen Kauf, jedenfalls finden gemäß den Insolvenzverwaltern Gespräche zur Zukunft der Marke statt:

„Wir sind ganz am Anfang unserer Gespräche, aber ja: Es hat im Vorfeld des Insolvenzantrags Gespräche mit potenziellen Interessenten gegeben.“

Folgen der Insolvenz für die Mitarbeiter von Westfalia

Für die Mitarbeiter von Westfalia ist die aktuelle Situation natürlich besonders unglücklich. Sollte keine Übernahme, also kein Fortbestehen der Marke Westfalia gesichert werden, sieht es auch schlecht um die berufliche Situation der 250 Mitarbeiter aus. Für die nächsten 2 Monate ist zwar das Gehalt durch das Insolvenzgeld gesichert, aber wenn danach keine weiteren Zahlungen erfolgen, wird das die Familien der Angestellten schwer treffen.

Insofern können sie wirklich nur darauf hoffen, dass sich eine Lösung für die unglückliche Situation findet.

Bedeutung der Insolvenz für die Kunden

Seit einigen Tagen findet man auf der Internetseite von Westfalia den Hinweis „Lagerabverkauf“. Man versucht also wohl Waren zu günstigeren Preisen schnell zu verkaufen, um die finanzielle Situation von Westfalia in eine positivere Richtung zu bringen.

Westfalia meldet Insolvenz an

Selbstverständlich kann man demnach auch weiterhin bei Westfalia einkaufen und aktuell als Verbraucher sogar richtig gute Preise erzielen. Die Ware wird freilich ausgeliefert.

Problematisch sehe ich allerdings einen möglichen Rückversand von bestellter Ware. An sich besteht bei Westfalia ein 1-monatiges Rückgaberecht, was recht großzügig bemessen ist. Sollte die Zukunft der Firma aber nicht gesichert werden können, kann es sein, dass die Retoure nicht mehr bearbeitet wird, wenn sie zu spät eingeht. Aktuell gehe ich aber nicht davon aus, dass hier ein großer Einfluss zu spüren sein wird.

Fazit zur Insolvenz von Westfalia

Es steht schlecht um die Firma, das ist offensichtlich. In welcher Art die Firma weiterbestehen wird und wie die Zukunft für die Mitarbeiter aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt alles andere als klar. Zwar sind die nächsten beiden Gehälter gesichert, aber wie es danach weitergeht, lässt sich jetzt noch nicht sagen.

Die Gespräche mit Interessenten an der Marke Westfalia lassen darauf hoffen, dass es für die Marke und die Mitarbeiter eine weitere gemeinsame Zukunft gibt. Für die Verbraucher ändert sich zumindest vorerst nichts.

Wie ist es mit euch? Habt ihr bei Westfalia schon einmal eingekauft oder seht ihr es sogar wie einzelne User, die die Insolvenz mit „Was? Das ist mein Lieblingsmarkt.“ kommentieren? Ich habe bei Westfalia ein einziges Mal eingekauft, weil das Produkt meines Interesses unschlagbar günstig war, aber das war wirklich nur ein Einzelfall, sonst gehe ich immer zu der Firma mit dem großen A…

Quellen:
wa.de – Technik-Versandhändler Westfalia aus NRW insolvent – „Kenne ich seit meiner Kindheit“
doppelwacholder.de – Westfalia insolvent – 250 Mitarbeiter betroffen