Wero: Ist der neue Zahlungsdienst europäischer Banken eine Konkurrenz für PayPal?

Der US-amerikanische Zahlungsanbieter PayPal ist für einfache und schnelle Überweisungen bekannt und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Mit Wero wird ein ähnliches Bezahlsystem jetzt auch von europäische Banken angeboten. Es ermöglicht blitzschnelle Überweisungen ohne IBAN und BIC. Was Wero genau ist und wie der Zahldienst funktioniert und ob Du ihn vielleicht schon nutzen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Was sich hinter Wero verbirgt

Wero soll das europäische Pendant zu US-amerikanischen Bezahldiensten wie Visa, MasterCard oder PayPal werden. Der Markenname Wero setzt sich dabei einfach aus den Begriffen „We“ (= wir) und „Euro“ zusammen. Angeboten wird der Zahlungsdienst von der European Payments Initiative (EPI), zu der 14 Banken und 2 Zahlungsdienstleister in Europa gehören. Darunter sind zum Beispiel die Deutsche Bank, die Postbank, die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken, aber auch die bei uns sehr bekannte niederländische ING.

Wie Wero genutzt werden kann

Wero ging erst Anfang Juli an den Start. Aktuell kannst Du damit nur Geld an Menschen senden, die ebenfalls ein Wero-Profil haben. Damit ähnelt das Grundprinzip der PayPal-Funktion „Geld an Freunde senden“. Allerdings nutzt Du nicht eine E-Mail-Adresse, sondern eine Mobilfunknummer zur Identifikation: Wenn Du Wero einrichtest, musst Du Deine Mobilfunknummer angeben. Durch die angegebenen Mobilfunknummern können sich Wero-Anwender untereinander finden. Die Handynummer ersetzt bei Wero sozusagen die IBAN.

Wero: Ist der neue Zahlungsdienst europäischer Banken eine Konkurrenz für PayPal?

Um Wero zu verwenden, musst Du erstmal selbst ein Profil anlegen. Derzeit kann Wero allerdings nur genutzt werden, wenn Deine Bank diesen Bezahldienst überhaupt unterstützt. Das ist bisher nur bei Konten der Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken möglich, weitere sollen aber bald folgen. Welche Geldinstitute Wero aktuell unterstützen, kannst Du auf dieser Unterseite von Wero herausfinden. Unterstützt Deine Bank Wero, kannst Du die Wero-Funktion in Deine vorhandene Banking-App integrieren. Langfristig soll es Wero auch als eigenständige App geben, derzeit gibt es eine solche App aber noch nicht.

Ein Geldtransfer ist bei Wero in wenigen Sekunden abgeschlossen. Der Betrag wird direkt nach der Zahlung innerhalb von maximal 10 Sekunden auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben, was dem Gedanken von Instant Payment oder einer Echtzeitüberweisung entspricht. Überweisungen sind derzeit aber nur mit verknüpften Konten in Deutschland, Frankreich und Belgien möglich. Ab 2025 sollst Du Wero auch für Zahlungen in Online-Shops und ab 2026 im stationären Handel nutzen können. Im Moment geht das nicht.

Wero: Ist der neue Zahlungsdienst europäischer Banken eine Konkurrenz für PayPal?

Fazit

Wero könnte sich langfristig zur europäischen Konkurrenz von PayPal mausern. Allerdings ist der Zahldienst erst kürzlich an den Start gegangen und seine Möglichkeiten sind derzeit noch sehr eingeschränkt: Nicht alle Banken in Deutschland bieten Wero an, eine eigene App gibt es noch nicht und ein Geldtransfer ins Ausland ist nur eingeschränkt möglich, im Moment nur auf verknüpfte Konten in Frankreich und Belgien.

Wenn Wero später auch fürs Online-Shopping und für Einkäufe in Läden vor Ort genutzt werden kann, könnte der Zahldienst allerdings noch spannend werden. Wer eine europäische Alternative zu PayPal sucht, der kann sich Wero aber ruhig jetzt schon mal ansehen.