Verbraucherzentrale will gegen neue Gebühren bei Prime Video vorgehen

Amazon nimmt inzwischen zusätzliche Gebühren, wenn man Prime Video weiterhin ohne Werbung nutzen will. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht darin ein rechtswidriges Vorgehen und es wird eine Klage dagegen vorbereitet. Alles, was Du dazu wissen musst, haben wir Dir in diesem Artikel zusammengefasst.

Prime Video – jetzt nur noch mit Werbung oder mit Zusatzkosten

Bisher konnten Amazon Prime Mitglieder bestimmte Filme und Serien ohne zusätzliche Kosten komplett werbefrei ansehen. Seit dem 5. Februar muss für das werbefreie Streaming eine Gebühr bezahlt werden – auch wenn bereits der Prime-Mitgliedbeitrag bezahlt wird.

Für Amazon Prime Video gibt es jetzt also zwei Optionen:

  • Streaming mit Werbung – ohne Zusatzkosten
  • Streaming ohne Werbung – für zusätzlich 2,99 Euro pro Monat

Bei rund 3 Euro zusätzlich pro Monat kommt man auf ca. 36 Euro mehr im Jahr. Über mehrere Jahre gerechnet, kommt da einiges zusammen. Die Grundmitgliedschaft für Prime beträgt ja bereits knapp 90 Euro. Zusammen kommt man dann schon auf rund 126 Euro, was sich so mancher Abonnent wahrscheinlich dreimal überlegen wird.

Verbraucherzentrale will gegen neue Gebühren bei Prime Video vorgehen

Verbraucherzentrale geht gegen versteckte Preiserhöhung vor

Die Einführung der Zusatzgebühr wird vom Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) als versteckte Preiserhöhung gewertet. Laut vzbv reicht die reine Information über die Änderung nicht aus, sodass der Verband dagegen klagen will. Der Verband ist der Meinung, dass Amazon die Zustimmung der Nutzer einholen muss, sonst können die Änderungen nicht wirksam werden. Denn die Einblendung von Werbung ist für den vzbv eine erhebliche Änderung der Vertragsbedingungen, der die Nutzer ausdrücklich zustimmen müssten. Darauf hat Amazon aber verzichtet und die Kunden nur einseitig informiert.

Um dagegen vorzugehen, hat der vzbv eine Abmahnung an die Amazon Digital Germany GmbH geschickt, die allerdings abgeschmettert wurde. Deshalb wird derzeit eine Sammelklage gegen die irreführende Preiserhöhung vorbereitet. Nach Ansicht des vzbv haben Prime-Mitglieder weiterhin Anspruch auf einen werbefreien Stream zum vereinbarten Preis.

Was kann man selbst gegen die Änderung bei Prime Video tun?

Derzeit ist es so, dass Prime Mitglieder gezwungen sind, die potenzielle Preiserhöhung zu akzeptieren, um weiterhin werbefrei streamen zu können. Wer die Extragebühr nicht zahlen will, wird sich erstmal mit den Werbeunterbrechungen arrangieren müssen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen bereitet derzeit die Sammelklage gegen Amazon vor. Nach der Einreichung der Klage können sich Betroffene dafür anmelden und im Erfolgsfall die Zusatzkosten zurückerstattet bekommen. Das alles wird aber leider noch dauern. Und ob die Klage letztendlich Erfolg hat, wird erst die Zukunft zeigen.

Verbraucherzentrale will gegen neue Gebühren bei Prime Video vorgehen

Upgrade zur werbefreien Wiedergabe nicht automatisch

Bei all dem Frust ist es schon fast eine gute Nachricht, dass das kostenpflichtige Upgrade zur werbefreien Wiedergabe aktiv durchgeführt werden muss. Dazu musst Du Prime Video Ad Free entweder über die Prime Video-Website unter „Mein Konto“ oder in der Prime Video-App für Fire TV, Smart TVs, Spielekonsolen und Set-Top-Boxen abonnieren.

Nach Beginn der neuen Mitgliedschaft wird beim Streamen von On-Demand-Filmen und Serien von Prime keine Werbung mehr angezeigt. Eingeblendete Filmtrailer vor einem Film oder einer Serie können übersprungen, aber nicht mit Prime Video Ad Free unterbunden werden. Lediglich Live-Events wie Sport und Inhalte über Amazon Freevee enthalten dann weiterhin Werbung. Also alles wie gehabt, nur kostenpflichtig.

Bist Du Amazon Prime Mitglied? Und wirst Du Dir das Upgrade zur werbefreien Wiedergabe gönnen oder nicht?