Saskia,
am 26. April 2018 um 11:00 Uhr
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In diesem Beitrag schreiben wir alle Fallen auf, die im Verbraucherdschungel auf uns warten. Neben allgemeinen Verbraucherfallen, sind diese vor allem beim Lebensmittel- und Elektronikkauf, im Finanzbereich und bei Abo- und Vertragsabschlüssen zu finden. Wenn ihr noch mehr Fallen entdeckt habt, schreibt sie gerne in die Kommentare, damit wir sie aufnehmen können. Über welche Verbraucherfallen könntet ihr euch am meisten aufregen?
Verbraucherfallen beim Lebensmittel-Kauf
- Teure, große Sparpackungen
Eigentlich sollte man meinen, dass man als Verbraucher beim Kauf von größeren Mengen auch durch Mengenrabatt spart. Das ist aber leider nicht immer der Fall! Besonders im Supermarkt lauern oft Familien-Packungen, die auf den Inhalt gerechnet teurer sind, als wenn man einfach zwei kleinere Packungen kauft! Deshalb vergleicht am besten immer die 100-Gramm-Preise und nicht den Gesamtpreis.
- Geringere Menge – Gleicher oder steigender Preis
Das ist natürlich richtig fies, passiert aber andauernd: Hersteller senken die Inhaltsmenge, lassen dabei den Preis aber gleich oder erhöhen ihn sogar! Auch hier gilt deshalb: Direkt die 100-Gramm-Preise anschauen und mit ähnlichen Lebensmitteln vergleichen und die Verpackungsgröße ignorieren.
- Mogelpackungen
Es gibt auch Produkte, deren Verpackungen mit Absicht so designed sind, dass man auf den ersten Blick wesentlich mehr Inhalt vermutet als eigentlich gegeben ist. Das ist beispielsweise bei Gewürzen in kleinen Gläsern der Fall! Diese sind durch die Verpackung besonders schwer und haben ein großes Etikett hinter dessen Anfang sich bereits das Ende des Inhalts befindet. Dreht man die Gläschen um, sieht man dass diese teilweise gerade mal halbvoll sind! Dasselbe gilt für Verpackungen mit viel Luft – Chips beispielsweise. Den Inhalt kann man durch bloßes Anheben und anschauen nicht vergleichen. Wer sich also angewöhnt, Verpackungsgröße und -handling zu ignorieren und nur die Preise vergleicht, der tappt nicht in diese Verbraucherfalle.
- Angebliche Produkte „ohne Zuckerzusatz“
Oft sind Produkte mit einer solchen Bezeichnung keineswegs einer solchen Bezeichnung entsprechend. Zwar befindet sich dann nicht direkt Zucker in ihnen, aber Stoffe als Zuckerersatz können sich trotzdem darin befinden. Hat man als Verbraucher dann etwas gewonnen? Schaut bei so gekennzeichneten Produkten am besten immer zusätzlich nochmal auf die Inhaltsstoffe.
- Aufschrift „Regionales Erzeugnis“
Wir wollen dieser Beschriftung keineswegs Unrecht tun. Wer darauf achtet, regionale Erzeugnisse zu kaufen, der tut etwas für die Umwelt und spart oft sogar etwas Geld. Problematisch wird es allerdings, wenn die Erzeugnisse gar nicht wirklich regionaler Abstammung sind. Das ist oft bei Säften der Fall, wo die verwendeten Früchte zwar in Deutschland gepresst wurden, aber zuvor aus anderen Ländern importiert wurden. Deshalb macht es mehr Sinn, auf das Herkunftsland zu achten.
- Künstlich kleingerechnete Portionsgrößen
Wer Wert auf Nährwertangaben legt, der sollte bei Angaben, die auf künstlich kleingerechnete Portionsgrößen angepasst werden stutzig werden. Diese Angaben sind oft schwer zu vergleichen. Deshalb hilft es hier, normale Portionen oder Angaben auf 100 Gramm zu vergleichen.
- Aufschrift „Aus streng kontrolliertem Anbau“
Diese Angabe soll Verbrauchern das Gefühl vermitteln, dass es sich bei dem jeweiligen Produkt um Bio-Qualität handelt. Eigentlich sagt diese Aufschrift allerdings nicht wirklich etwas aus. Befindet sich kein bekanntes Bio-Siegel auf den Produkten, sollte man sich von diesem Hinweis nicht verschaukeln lassen.
Verbraucherfallen beim Elektronik-Kauf
- Aufschrift „HD Ready“
Im Elektronikmarkt sieht man ab und zu Sticker mit der Aufschrift „HD Ready“ auf Fernsehern kleben. Diese Sticker suggerieren, dass die jeweiligen Geräte Full HD fähig sind. Allerdings handelt es sich bei dem HD Ready Siegel nur um die bloße Mindestanforderung für HDTV-Equipment. Hier ein kurzer Vergleich: HD Ready Geräte haben eine Mindestauflösung von 1280 × 720 Pixeln. Full HD Geräte hingegen mindestens 1920 × 1080 Pixel.
- Energieeffizienzklasse „A“
Mittlerweile hat sich teilweise im Volksmund eingeschlichen, dass die Energieeffizienzklasse A bei Elektrogeräten die sparsamste sei. Das wird von Werbetreibenden natürlich gerne angenommen. Im Elektronikmarkt winken viele große Sticker, die auf diese Klasse hinweisen. Das ist natürlich Quatsch! Denn als A+ und A++ gekennzeichnete Geräte sind natürlich wesentlich sparsamer. Wer ein A++ Gerät anstatt eines A Geräts kauft, der spart die Hälfte an Strom!
- Lizenzprobleme bei Software aus dem Internet
Im Internet kann man sich bekanntlich Software kaufen. Wenn es sich bei diesem Computer nicht um den eigenen Handelt, man die Software dort herunterlädt und installiert, kann man ein Problem bekommen. Denn die jeweilige Lizenz gilt oft nur für einen einzigen Rechner: Nämlich den, auf dem man die Software das erste Mal installiert. War das nicht der eigentliche Plan, muss man die Software im schlimmsten Fall nochmal kaufen! Deshalb entweder gleich den richtigen Rechner verwenden, mehr Lizenzen kaufen oder gleich auf eine CD mit der Software zurückgreifen.
Verbraucherfallen im Finanzbereich
- Vermeintliche Billig-Kredite
Banken werben oft mit besonders günstigen Krediten, um mehr Kunden zu adressieren. Allerdings bekommt kaum ein Kunde am Ende auch diese besonders günstigen Konditionen. In unserem Beitrag zu Fallen bei günstigen Krediten, könnt ihr erfahren, worauf ihr bei Bilig-Krediten achten solltet und wie ihr euch vor Verbraucherfallen schützen könnt.
- Koppelverträge
Einige Kreditverträge werden an sogenannte Restschuldversicherungen gekoppelt. Die eigentlichen Konditionen für den Kredit sind dann total vertretbar. Die Restschuldversicherung kann aber gut und gerne Tausend Euro extra kosten. Fallt nicht auf diesen Trick herein, denn Koppelverträge sind verboten!
- Absichtlich schlechte Anlageangebote
Selbst bei der eigenen Hausbank bekommt man oft schlechte Anlageangebote. Manchmal wird einem sogar verkauft, dass es nirgendwo bessere Konditionen gäbe, damit man schnell einen Vertrag abschließt. Das ist oft allerdings Quatsch. Deshalb sollte man sich in so einem Fall an einen unabhängigen Finanzberater oder die Verbraucherzentrale wenden.
Verbraucherfallen bei Abos und Verträgen
- Klingeltöne mit versteckten Abos
Ja – das gibt es vereinzelt immer noch! Wer sich einen Klingelton kauft oder ein vermeintliches Gratis-Angebot wahrnimmt, der sollte sich vorher genau das Kleingedruckte durchlesen. Ansonsten schließt man im schlimmsten Fall ein verschleiertes Abo gleich mit ab. Wir aus der Mein-Deal Redaktion kennen tatsächlich Personen, denen das noch passiert ist. Diese ungewollten Abos zu kündigen war dann in einigen Fällen ein wirklich steiniger Weg.
- Lange Vertragslaufzeiten bei Fitnessstudios
Viele Anbieter drängen auf lange Vertragslaufzeiten. Bei Fitnessstudios ist das allerdings mittlerweile beinah Gang und Gebe. Diese sind meist nur jährlich kündbar. Wer den Stichtag verpasst, der muss auch ein ganzes Jahr lang weiter bezahlen. Deshalb macht euch wirklich Gedanken darüber, ob ihr das Angebot auch über einen längeren Zeitraum wahrnehmen wollt. Prüft die Verträge in Ruhe und vereinbart erstmal eine Probezeit.
- Günstigste Verträge bei Strom- und Gasanbietern meist versteckt
Wer den günstigsten Strom- oder Gasvertrag für sich finden möchte, der sollte die Recherche selbst in die Hand nehmen und sich im Internet informieren. Denn dort verstecken Anbieter meist die wirklich günstigen Verträge. Wer einen günstigen Vertrag gefunden hat, kann meist innerhalb eines Monats kündigen und wechseln.
Allgemeine Verbraucherfallen
- Kundenkarten für Prämien
Manche Läden verteilen Kundenkarten, durch die man als treuer Kunde eigentlich belohnt werden sollte. Geben einem solche Karten aber keine Rabatte sondern nur Prämien, kann das Benutzen einer solchen Karte auch nach hinten losgehen. Denn so kommt man in Versuchung, mehr zu Kaufen als man ursprünglich wollte, um eine Prämie zu erhalten. So hat man auch nichts gewonnen! Wer also nicht gegen eine solche Taktik gefeit ist, der sollte auf Prämien-Treuekarten verzichten.
- Werben mit „Stiftung Warentest“
Es kommt öfter mal vor, dass Firme ihre Produkte mit einem gut bestandenen Test von „Stiftung Warentest“ bewerben. An sich ist daran ja nichts auszusetzen, jedoch kann es gut und gerne mal vorkommen, dass der Test eigentlich schon einige Jahre zurückliegt. Wer sich also auf das Siegel verlassen möchte, sollte auf das Ausstellungsdatum achten!
- Nicht mehr vorhandene Sonderangebote aus der Werbung
Das ist ein besonders fieser Trick: Kunden mit Sonderangeboten aus der Werbung in den Laden locken und diese dann nicht mehr auf Vorrat haben. Oftmals sieht man die vermeintlich bevorstehende Enttäuschung bereits im Kleingedruckten: „Nur so lange der Vorrat reicht“. Wer sich trotzdem auf den Weg in den Laden macht, der kann durch Hartnäckigkeit manchmal doch noch Nachschub aus den Mitarbeitern herauskitzeln.
- Vermeintliche Preisvergleiche im Internet
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Plattformen im Internet, auf denen man Preise für Produkte, Abos oder Verträge vergleichen kann. Oftmals haben diese Plattformen allerdings Kooperationen mit bestimmten Anbietern und pushen diese daher, obwohl sie vermeintlich nicht den günstigsten Preis anbieten. Daher sollte man immer nochmal selbst recherchieren und überprüfen, ob es sich bei den Empfehlungen wirklich um den günstigsten Preis handelt.
- Vermeintlich günstige Angebote mit versteckten Kosten
Hier muss man direkt an Billig-Airlines denken, die Hin- und Rückflüge innerhalb der EU für 20 Euro vermarkten. Das stimmt irgendwo auch, aber noch nicht mit eingerechnet sind beispielsweise überhöhte Gepäckkosten oder Zusatzkosten für bestimmte Zahlungsmethoden. Auch bei Online-Supermärkten mit Lieferung gibt es viele versteckte Kosten. Wer viele Getränke oder TK Kost bestellt oder gar einen eingeschränkten Lieferzeitraum möchte, der muss draufzahlen. Auch hier sind viele Infos dazu im Kleingedruckten zu finden.
- Telefon-Gewinnspiele
Noch immer gibt es private Fernsehsender, die Telefon-Gewinnspiele anbieten. Super einfache Fragen mit glasklaren Antworten und ein vermeintlich hoher Gewinn locken noch immer viele Menschen zum Telefonhörer. Das ist natürlich pure Abzocke! Nur wer wirklich Glück hat, wird man durchgestellt und hat eine Chance auf einen Gewinn.
- Dauerwerbesendungen
Diese Verbraucherfalle ist mittlerweile bereits bekannt. Allerdings ist sie trotzdem noch eine Erwähnung wert. Unser Tipp: Lasst die Finger von den beworbenen Produkten. Besonders beworbene Sportgeräte, die von durchtrainierten Sportlern vorgeführt werden sind oft lange nicht so effektiv wie angegeben.
- Überdimensionierte Einkaufswagen
Wir kennen es besonders aus Klamottenläden und Supermärkten: Überdimensionierte Einkaufswagen lassen den Einkauf weniger wirken und man ist eher dazu gewillt, mehr mitzunehmen als ursprünglich geplant. Gut für die Geschäfte, schlecht für den eigenen Geldbeutel. Unser Tipp: Einkaufsliste machen und nur das mitnehmen, was draufsteht oder gar auf einen Einkaufswagen verzichten.
- Lange AGBs
Die allgemeinen Geschäftsbedingungen können manchmal so unglaublich lang sein, dass man als Verbraucher gar keine Lust darauf hat, diese wirklich zu lesen. Das muss nicht immer schlimm enden – kann es aber! Wenn es daher um wirklich wichtige Abschlüsse geht, sollte man sich die AGBs wirklich zu Herzen nehmen.
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