Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten in allen Bereichen müssen derzeit viele Menschen noch mehr auf ihr Geld aufpassen als früher. Um nicht mehr auszugeben, als eigentlich gewollt, sollte deshalb gerade jetzt besonders auf falsche Preisauszeichnungen und Marketingtricks geachtet werden. Nachfolgend geben wir Dir eine Übersicht über gängige finanzielle Fallstricke an der Supermarktkasse.
Achtung bei falschen Preisauszeichnungen
1. Verschiedene Preise am Regal und an der Kasse
Der Preis am Regal klingt verlockend und das Produkt wandert in den Einkaufswagen. Oft merkt man als Konsument dann gar nicht, wenn das Preisschild am Regal letztendlich gar nicht mit dem Preis übereinstimmt, den die Scannerkasse dann berechnet. Dass Preisschild am Regal und Kassenpreis nicht übereinstimmen, kommt häufig vor und liegt in der Regel daran, dass die Regalschilder nach Auslaufen eines Sonderangebots einfach noch nicht geändert wurden. Oder dass die Preisschilder schon getauscht wurden, obwohl der neue Preis erst am nächsten Morgen gilt.
Als Verbraucher hast Du leider kein Anrecht auf den Preis, der am Regal steht. Trotzdem kannst Du Deinem Unmut an der Kasse freundlich Luft machen, denn manche Händler geben die Ware nach einer Beschwerde tatsächlich zum günstigeren Preis ab. Andernfalls bleibt Dir noch die Möglichkeit, vom Kauf zurückzutreten und die zu teure Ware im Laden zu lassen.
2. Kein (korrekter) Grundpreis am Regal
Geschäfte müssen alle Produkte mit Preisen auszeichnen. Zum einen muss der sogenannte Endpreis einschließlich der Mehrwertsteuer angegeben werden und zum anderen gegebenenfalls der sogenannte Grundpreis je Einheit, wie zum Beispiel Preis pro Kilogramm. Durch den Grundpreis soll der Verbraucher die Preise zwischen Produkten leichter vergleichen können. Wird zum Beispiel eine Tüte Äpfel mit 700 g angeboten und eine andere Apfelverpackung mit 500 g, wäre die Umrechnung mühsam, welche Äpfel günstiger sind. Mit dem Grundpreis pro Kilogramm ist der Preisvergleich viel einfacher, egal in welcher Füllmenge das Produkt angeboten wird.
Aber nicht immer fehlt der Grundpreis, manchmal ist er auch einfach nicht korrekt: Um möglichst unauffällig die Preise anzuheben, verkleinern manche Hersteller einfach ihre Verpackungsgrößen. Sie bieten dann also weniger Inhalt zum gleichen Preis an. Nicht immer denken die Händler daran, auch das Preisschild am Regal auszutauschen, wenn sich die Packungsgröße reduziert hat. Der Endpreis ist dann oft noch richtig, der Grundpreis aber nicht, sodass kein korrekter Preisvergleich möglich ist und die Ware günstiger wirkt, als sie in Wirklichkeit ist. Vor allem, wenn Markenprodukte plötzlich genauso viel oder gar weniger kosten als No-name-Produkte solltest Du genau hinsehen, welche Menge in der jeweiligen Verpackung wirklich drinsteckt.
Vorsicht bei Marketingtricks im Bereich Preise
1. Unverbindliche Preisempfehlung als Streichpreis
Ein beliebter Trick bei der Preisauszeichnung ist, die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP) als Streichpreis in der Werbung zu nennen. Die UVP stimmt aber meistens gar nicht mit dem im Handel üblichen Verkaufspreis überein, sondern es soll lediglich der Eindruck eines Schnäppchens geweckt werden. Besser ist es, gerade bei teuren Produkten genau nachzuforschen, ob es sich bei einem angegebenen Streichpreis wirklich um ein Sonderangebot handelt.
2. Preisreduzierung für ausgewählte Sorten
Bei Sonderangeboten kann es passieren, dass sie sich nur auf bestimmte Sorten eines Produkts beziehen. So können die beliebten klassischen Schokoladensorten günstiger sein, für die neuen Sorten allerdings ein teurerer Preis gültig sein. Willst Du bei Sonderangeboten in größeren Mengen zugreifen, solltest Du immer vorab prüfen, ob wirklich alle Sorten für den Sonderpreis zu haben sind. Sonst kann es an der Kasse zu einem bösen Erwachen kommen.
Bemerkst Du erst an der Kasse, dass Deine Lieblingssorte gar nicht zum Sonderpreis angeboten wird, kannst Du vom Kauf zurücktreten und die Ware im Laden lassen. Auch wenn die Ware schon eingebongt ist, kann Dich das Geschäft nicht zum Kauf zwingen.
3. Masche mit Beispielpreisen
In manchen Läden wird statt des Verkaufspreises ein sogenannter Beispielpreis auf den Preisschildern angegeben, etwa bei Fleisch. Dabei bezieht sich der fiktive Beispielpreis oft auf ein sehr geringes Beispielgewicht, das oft gar nicht zum Verkauf angeboten wird. So wird der Beispielpreis für 400 g Hackfleisch genannt, obwohl in der Auslage nur 500-g-Pakete liegen. Dadurch wird der Eindruck geweckt, das die ausliegenden Pakete zum angegebenen Preis erhältlich sind – was sich letztendlich als falsch herausstellt.
4. Psychotrick mit roten Preisschildern
Ein rotes Preisschild weckt bei vielen Menschen die Assoziation eines Sonderpreises. Diesen Effekt nutzen viele Händler aus und verwenden plötzlich rote Preisschilder, obwohl der Preis gar nicht reduziert wurde. Das Gleiche gilt für zusätzliche Schilder mit dem Begriff „Werbung“, die nicht zwingend auf eine Preisreduzierung hinweisen müssen. Lasse Dich also besser nicht von der Farbigkeit von Preisschildern oder Zusatzschildern blenden, sondern vergleiche den Preis, bevor Du beim vermeintlichen Schnäppchen zugreifst.
Fazit
Neben falschen Preisauszeichnungen können auch spezielle Marketingtricks dazu führen, dass Du an der Kasse plötzlich mehr zahlen musst, als vorher gedacht. Wer sparen muss oder will, sollte deshalb genau aufpassen, was auf den Preisschildern wirklich steht und ob die Angaben mit dem gewünschten Produkt wirklich übereinstimmen. Allgemein gilt: Ist Dir der Preis an der Kasse zu hoch, weil Du auf eine falsche Preisauszeichnung oder einen Marketingtrick hereingefallen bist, lasse die Ware einfach da. Wenn das viele Kunden tun, wird der Laden diese Fehler und Maschen hoffentlich in Zukunft lieber vermeiden.
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Netter Artikel 🙃
Ja, die Preise…. wenigstens sind die meisten recht transparent im Geschäft.
Grenzwerten finde ich die Luftverpackungen und den „Produktschwund“ trotz Preissteigerung. Es kann natürlich auch sein, dass meine Hände immer größer werden und es mir nor so vor kommt, dass Raider früher größer war 🤭☠️
Die verarschen uns und wir können nichts dagegen tun. Es machen halt alle so.
„Unmut Luft machen“ und „freundlich“ passen leider nicht zusammen. Schwierig den Leuten hierzu zu raten, obwohl die armen Verkäufer da am wenigsten für können. Auch „beschweren“ zehrt an den Nerven und lockt sicherlich nicht mehr freundliche Verkäufer in den Beruf. Wie wäre es mit „den Verkäufer freundlich darauf hinweisen, dass am Regal ein anderer Preis steht und schauen, ob er den übernimmt. Wenn nicht: akzeptieren, nicht diskutieren“. Die Umgangsformen untereinander sind seit Corona noch angespannter geworden, da muss man nicht noch die Leute öffentlich dazu anstacheln sich gegenseitig übereinander zu beschweren, nur um ein paar Cent zu sparen.
Den Kassenbon kontrollieren ist immer eine gute Idee!
Ich habe es schon mehrmals gehabt, das mir Sachen doppelt angerechnet wurden oder bei den 30 % bzw. 50% Reduzierungen die %Taste nicht gedrückt wurde.
Genau aus diesem Grund studiere ich unmittelbar nach dem Kauf, noch vor dem einladen, den Kassenzettel 🧾. Das eine oder andere mal musste ich mich auch schon höflich beschweren. Ist zwar nervig 😬, doch es lohnt sich, wenn ich dadurch etwas zurück bekomme.
Guter Beitrag!! Der Trick mit den weiß-roten Preisschildern, die gar keine Angebote sind, ist mir letztens das erste Mal bei Edeka aufgefallen. Dachte dann auch, warum ist das jetzt gesondert beschildert, obwohl die Preise wie immer sind…Auch bei Edeka hatte ich schon wirklich sehr oft (die kennen mich schon an der Info ;-)), dass ausgeschilderte Preise am Regal günstiger u. an der Kasse teurer waren. Ich gehe immer nach dem Bezahlen den Kassenzettel durch u. wenn mir was auffällt, dann sofort zur Info u. beschweren. Auch wenn es sich meist nur um Cent-Beträge handelt (das summiert sich mit der Zeit auch), ich habe bis jetzt immer die Lebensmittel zum Regalpreis bekommen. Natürlich wurden nach meiner Reklamation immer gleich die Regalpreise entfernt. Bei größeren bzw. teureren Sachen wie ne Jeans o. ä. ist mir das noch nicht passiert.
Das mit dem falschen (günstigeren) Preisen am Regal ist mir persönlich in der letzten Zeit auch aufgefallen. Aber die Preise gehen ja gefühlt wöchentlich hoch, und da musst du mit dem Preisschildaustausch erst mal hinterherkommen.
Danke Rene, eine gute Übersicht und eine umfangreiche Zusammenstellung. Hab auch eine Erfahrung: Man gibt verschiedene Brötchen in die Tüte mit Fenster. Mir ist es schon mehrfach passiert, das alle Brötchen mit dem gleichen, natürlich höchsten Preis berechnet wurde. Natürlich immer ein Versehen. Darauf achten ist mein Tipp oder nur sortenrein verpacken oder die Brötchen an der Kasse auf die Tüte legen, tippen lassen und dann verpacken.
…oder der Kassenkraft einfach einen Tipp geben, wenn sie die Tüte in die Hand nimmt. Kommunikation ist alles……
Das mit den unterschiedlichen Preisen sollte eigentlich immer seltener vorkommen. Viele Märkte haben schon digitale Preisschilder (kaum von herkömmlichen zu unterscheiden), da wird der Preis zentral eingegeben und ist somit im System überall gleich.