Der Handelsstreit zwischen den USA und Deutschland trägt langsam Früchte. Denn Anfang des Monats verhängten die USA US-Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa. Die Antwort der EU folgte promt: Nun sind in der EU 25-prozentige Strafzölle auf bestimmte Produkte aus den USA verhängt worden. Deutsche Verbraucher müssen nun mit Preiserhöhungen einiger Produkte rechnen.
Wie kam es zu den Strafzöllen?
Alles begann mit den von den USA verhängten US-Zöllen auf Stahl und Aluminium aus Europa, die Anfang des Monats in Kraft getreten sind. So will Trump die Eigenproduktion im Land ankurbeln und weniger Vorteile durch Import schaffen. Die Europäische Union möchte sich das allerdings nicht gefallen lassen und startete Überlegungen darüber, den Spieß umzudrehen. Gesprochen wurde über Vergeltungszölle mit einer Gesamthöhe von 2,8 Milliarden Euro gegen die USA. Dafür wurde eine Liste von Zöllen auf US-Produkte erstellt, die auch einstimmig beschlossen wurde. Am 20. Juni wurden die Zölle nun offiziell von der EU-Kommission abgesegnet und treten voraussichtlich Ende dieses Monats oder Anfang Juli in Kraft. Innerhalb der Kommission wird derzeit zusätzlich noch über eine weitere Stufe von Strafzöllen gegen die USA verhandelt. Denn die kürzlich beschlossenen Zölle decken nur etwa 2,8 Milliarden ab; nicht aber die 6,4 Milliarden Euro, die von den USA ursprünglich auf Stahl und Aluminium verhängt wurden. Deshalb sollen bald weitere 3,6 Milliarden Euro in Strafzöllen für amerikanische Produkte fällig werden. Trump lässt sich nicht lange verdeckt und prüft ebenfalls derzeit bereits die Verhängung weiterer Zollgebühren auf Autos aus europäischer Produktion.
Welche Produkte sind von den Strafzöllen betroffen?
Hauptsächlich betroffen sind Agrarprodukte wie Reis, Mais oder Orangensaft, die aus den USA kommen. Auch einige Textilien werden mit den Zöllen belegt. Am härtesten trifft es allerdings vermutlich Liebhaber von typisch amerikanischen Produkten wie Bourbon Whiskey oder Harley Davidson Motorrädern.
Folgende Produkte sind u.a. von den Strafzöllen betroffen:
- Arbeitshosen + Berufshosen
- Bettwäsche aus Baumwolle
- Boote, aufblasbar
- Bourbon-Whiskey
- Zitronenöl
- Draht
- Einschichten-Sicherheitsglas
- Erdnussbutter
- Gartenbohnen, zur Aussaat
- Gerüstmaterial
- Stützmaterial
- Einige Gewebe und Filze
- Gewinderohre
- Gimpen
- Haarlacke / Haarsprays
- Bestimmte Halbstoffe
- Hosen
- Kautabak und Schnupftabak
- Konzentrate ätherischer Öle
- Einige Krafträder
- Mais (zum Verzehr)
- Maschengarne
- Verbundglas
- Mischungen von Riechstoffen
- Motorboote und Motorjachten
- Müllergaze, auch konfektioniert
- Orangensaft, ungegoren
- Präzisionsstahlrohre
- Preiselbeeren und Moosbeeren
- Schmink-/Hautpflegepuder
- Pumpenschläuche
- Rauchtabak
- Reis
- Getreideflocken
- Rohre und Hohlprofile
- Rohrformstücke
- Saft aus Preisel-/Moosbeeren
- Schminke Augen+Mund
- Lederschuhe
- Segelboote + Segeljachten
- Spiegel aus Glas
- Spielkarten
- Stabstahl
- Süß- und Bitterorangenöl
- Tabak
- Tore, Türen, Fenster
- Trinkgläser mit Stiel
- T-Shirts und Unterhemden
- Waren aus Eisen oder Stahl
- Ruderboote und Kanus
- Wasserpfeifentabak
- Weißbleche
- Whiskey
- Zigaretten
- Zigarren
- Hand- und Fußpflegemittel
- Zuckermais
- uvm.
- uvm.
- uvm.
Wie soll es weitergehen?
Einige Experten haben sich bereits zu den verhängten Zöllen geäußert. Die am häufigsten Vertretene Meinung ist dabei etwas entlastender für Verbraucher. Denn demnach würden sich die Strafzölle bei den meisten Produkten nicht eins zu eins in den Preisen widerspiegeln. Damit würden wir als Verbraucher vorerst keine unverhältnismäßigen Preissteigerungen bemerken. Begründet wird diese Meinung dadurch, dass es noch viele bereits verzollte Waren gäbe, die erstmal die Lager verlassen muss und dass der hohe Wettbewerb das direkte Weiterreichen höherer Importkosten an die Verbraucher verhindern würde. Dennoch sind das nur Prognosen. Wie sich die Preise für besagte Produkte wirklich verändern werden, ist zu diesem Zeitpunkt nicht sicher zu sagen. Betroffen sind dennoch nur Produkte aus den USA. Daher kann man als Verbraucher auch auf alternative und günstigere Produkte umschwenken, wenn sich das Preisniveau stark verändern sollte.
Was haltet ihr von den Strafzöllen?
Wie schätzt ihr die makroökonomischen Auswirkungen dieser Zölle ein? Könnt ihr die Hintergründe der Strafzölle nachvollziehen und glaubt ihr, dass sich ein Handelskrieg zusammenbraut? Lasst gerne einen Kommentar da.
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