Es ist ein nebliger, kalter Wintermorgen. Man startet das Auto, um die Sitz- und Scheibenheizung einzuschalten und gleich wieder auszusteigen, um die Scheiben von außen von Eis zu befreien. Vor dem Losfahren werden noch die Stereoanlage und das Navigationsgerät eingeschaltet und schon kann es losgehen. Stille Verbraucher im Auto können erhebliche Mehrkosten in Sachen Spritverbrauch verursachen. Aber was bitte sollen stille Verbraucher sein? Muss man also komplett auf Komfort verzichten, wenn man sparen möchte? Und wie viel hängt eigentlich von der eigenen Fahrweise ab?
Diese Fragen klären wir in diesem Artikel. Wenn ihr noch weitere Tipps habt, teilt sie uns gerne in den Kommentaren mit!
Was sind stille Verbraucher im Auto?
Scheibenwischer, Stereoanlage, Heckscheiben- und Sitzheizung sind Beispiele für sogenannte stille Verbraucher im Auto. Der Name kommt, wie sich bereits vermuten lässt daher, dass bestimmte Angewohnheiten im Auto unbemerkt Sprit kosten können. Denn stille Verbraucher stellen zwar gemütlichen Komfort dar, auf den wir nicht verzichten wollen, können aber ordentliche Mehrkosten verursachen. Das hat der ADAC in einem Test herausgefunden. Wer durch die Verwendung vieler elektronischer Funktionen im Auto mehr Komfort genießt, der muss auch öfter Tanken, was bekanntlich nun mal ins Geld geht.
Stille Verbraucher haben zusammengefasst sogar zwei große Nachteile:
- Batterie kann beim Parken entladen werden
Erstens können die sogenannten stillen Verbraucher die Batterie eines Autos während des Parkens entladen.
- Erhöhter Spritverbrauch
Zweitens können Geräte, die den Komfort im Auto steigern den Spritverbrauch auch unnötig stark erhöhen.
Wie viel verbrauchen stille Verbraucher im Auto?
Wie viel mehr Sprit stille Verbraucher im Auto fressen können, wurde vom ADAC in einem Test untersucht. Dabei wurden auch bloße verbreitete Verhaltensweisen beim Fahren analysiert. Hier könnt ihr euch ein kurzes Video zu den genannten Tests anschauen:
Test 1: Licht, Heizung, Lüftung
Im ersten Test wurden Licht, Sitzheizung, Heckscheibenheizung und Lüftung beim Fahren eingeschaltet. Das Ergebnis zeigte, dass die Geräte dabei 500 Watt verbrauchten, was einem Mehrverbrauch von 0,5 Liter Sprit auf 100 Km entspricht. Natürlich ist dieses Ergebnis nur ein Richtwert. Denn die genauen Verbrauchswerte können je nach Automodell abweichen.
Test 2: Mit dem Gas spielen
Im zweiten Test wurde vom ADAC das ungeduldige Spielen mit dem Gas an einer roten Ampel simuliert. Vielleicht erwischen sich einige von euch manchmal selbst dabei. Die Frage ist aber wie viel Sprit dadurch mehr verbraucht wird. Der Test hat gezeigt, dass Autos durch das Gasgeben im Leerlauf bis zu 3,7 mal mehr Sprit verbrauchen als das Fahrzeug im bloßen Stand benötigen würde.
Test 3: Zu niedriger Gang
Eine weitere weit verbreitete Gewohnheit beim Autofahren ist das zu späte Hochschalten in den fünften Gang. Natürlich ziehen manche Autos in den höheren Gängen nicht mehr so schnell an. Aber ist das in der Stadt wirklich notwendig? Im Test ergab sich, dass das Fahren im dritten Gang bei 80 Km/h anstatt im fünften Gang 39% mehr Spritverbrauch beim Diesel und 32% mehr beim Benziner bedeutet.
Test 4: Auto laufen lassen
Der letzte Test zu Gewohnheiten, die einen höheren Spritverbrauch beim Autofahren bedeuten, simuliert einen kalten Wintermorgen. Man geht aus der Tür, setzt sich kurz ins Auto, startet den Motor und steigt dann wieder aus, um schnell die Scheiben freizukratzen. Selbst wenn man das Auto so nur ca. 4 Minuten laufen lässt, während man die Scheiben von Eis befreit, bedeutet das bereits einen Benzinverbrauch von etwa 20 Cent. Viele Argumentieren, dass das Warmlaufenlassen des Motors im Winter wichtig sei – andere stellen sich dagegen. Fakt ist allerdings, dass man im Zweifel sogar ein Bußgeld von 10 Euro fürs Warmlaufen bezahlen muss, wenn man dabei erwischt wird, seinen Motor länger als eine Minute warmlaufen zu lassen! Denn die Straßenverkehrsordnung gibt vor, unnötigen Abgasausstoß und Lärmbelästigung zu vermeiden.
7 Tipps zum sparsamen Autofahren
- Beim Licht NICHT sparen!
Zu allererst wollen wir hier betonen, dass ihr beim Licht auf keinen Fall sparen solltet, denn Licht beim Autofahren kann lebenswichtig sein. Wer also sparsamer Autofahren möchte, der sollte das Licht nicht weniger oft einschalten, sondern höchstens die Birnen gegen energiesparende LED-Lampen eintauschen (darauf achten, dass diese auch für den Straßenverkehr zugelassen sind!).
- Aufmerksam und sparsam die Elektronik nutzen
Die in diesem Beitrag beschriebenen Tests des ADAC haben gezeigt, dass stille Verbraucher einen merklichen Einfluss auf den Spritverbrauch haben. Deshalb sollte man darauf achten, elektrische Komponenten, die nur dem Komfort dienen, auch nur dann einzuschalten, wenn man sie wirklich braucht. Wer auf Dauer im Auto Sprit sparen möchte, der kann sich fragen, ob er gerade wirklich die Klimaanlage braucht oder ob ein einfacher Durchzug nicht eigentlich ausreicht.
- Frühzeitig hochschalten
Wer dauerhaft spät hochschaltet, der verbraucht auch merklich mehr Benzin beim Fahren. Deshalb lohnt es sich, sich an der folgenden Faustregel zu orientieren: In Abständen von 10 km/h sollte immer in den nächsthöheren Gang geschaltet werden. Das bedeutet, dass bei 20 km/h in den zweiten Gang, bei 30 km/h in den dritten und so fort geschaltet werden sollte. Bei ungefähr 2.000 Umdrehungen pro Minute fahren moderne Motoren außerdem am umweltfreundlichsten.
- Überflüssiges Gewicht im Auto vermeiden
Weitere Tests haben ergeben, dass etwa 100 Kilogramm Mehrgewicht einen Mehrverbrauch von ca. 0,3 Liter pro 100 Kilometer ergibt. Das kann man locker mal hinbekommen, wenn man mit der Familie in den Urlaub fährt. Dachboxen mit leichtem Inhalt können oder Fahrraddachträger können beispielsweise den Spritverbrauch etwa um ein Fünftel erhöhen. Befinden sich Fahrräder auf dem träger kann sich der Spritverbrauch um ganze 40 Prozent erhöhen.
- Vorausschaunend Fahren
Die größte Möglichkeit, beim Autofahren möglichst wenig Sprit zu verbrauchen, ist eine vorausschauende Fahrweise. Wer andere Verkehrsteilnehmer beobachtet und einzuschätzen lernt, der spart nicht nur Sprit, sondern trägt auch etwas zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Konstante Geschwindigkeiten und moderate Beschleunigungs- und Bremsmanöver halten einen Mehrverbrauch in Grenzen.
- Reifendruck kontrollieren
Der richtige Reifendruck ist ebenfalls sowohl für die Sicherheit im Straßenverkehr als auch für die Schonung des Geldbeutels wichtig. Denn wenn der Reifendruck zu niedrig ist, kann das unnötig viel Sprit verbrauchen, da das Auto mit einer größeren Fläche auf der Straße aufliegt. Man kann bis zu 0,3 Liter Sprit pro 100 Kilometer sparen, wenn man regelmäßig den Reifendruck kontrolliert. Die Angabe zum jeweils richtigen Reifendruck findet man meistens innen am Tankdeckel oder an der Fahrertür.
- Motor nicht unnötig laufen lassen
Unser letzter Tipp spielt nochmal auf das Laufenlassen des Motors an. Gerade, wenn man einen Beifahrer kurz zur Post oder zur Bank gehen lässt und nur kurz vor der Tür warten möchte, lohnt es sich beispielsweise bereits, den Motor lieber ganz auszuschalten, anstatt das Auto laufenzulassen. Das ist umweltfreundlich und schont die Geldbörse.
Fazit – Stille Verbraucher im Auto
Unser Fazit an dieser Stelle ist, dass sich jeder Komfort in seinem Auto verdient hat. Allerdings sollte man sich einfach bewusst machen, dass elektronischer Komfort Sprit kostet. Man muss ja nicht gleich komplett auf alle Vorzüge eines Autos verzichten. Aber wer diese einfach wohl überlegt einsetzt, der hat schon etwas gewonnen. Dennoch kann man auch durch bloße Angewohnheiten bei der Fahrweise mehr Sprit als nötig verbrauchen. Auf der anderen Seite kann man so allerdings auch Sprit sparen. Wer sich darüber bewusst ist, der spart Sprit, Geld und Nerven.
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