NEWS: Steuerhinterziehung chinesischer Händler über Amazon

Deutsche Behörden haben über die Feiertage Händler, die über den Amazon Marketplace verkaufen genauer ins Visier genommen. Dabei stellte sich heraus, dass rund 100 Händler nicht korrekt angemeldet waren und dabei Steuern hinterzogen haben. Ihre Waren wurden vorerst beschlagnahmt und alle Amazon-Payments-Guthaben eingefroren.

Der Fall: Steuerhinterziehung über Amazon

Betroffene chinesische Händler sind vermutlich aus allen Wolken gefallen, als Amazon ihnen mitteilte, dass ihre Accounts vorerst eingefroren und ihre Waren beschlagnahmt wurden. Denn der Zeitpunkt für die Ermittlungen ist für Händler durchaus ungünstig: Mitten im Weihnachtsgeschäft wurde Jagt auf die Steuerhinterzieher gemacht. Laut Angaben des Handelsblattes seien nur knapp 430 von 1000 Händlern behördlich korrekt angemeldet gewesen. Dass Amazon Marketplace ein Paradies für chinesische Händler ist, die gemeinsam bisher vermutlich Milliarden von Euro an Steuern hinterzogen haben, ist keine Neuigkeit. Denn dadurch, dass es sich bei Amazon Marketplace um eine reine Handelsplattform handelt, auf der unabhängige Verkäufer ihre Waren anbieten können, wird nicht so streng kontrolliert.

Die Konsequenz: Steuerhinterziehung über Amazon

NEWS: Steuerhinterziehung chinesischer Händler über AmazonDer deutsche Bund möchte nicht länger Opfer solcher Maschen sein, die auf Kosten der deutschen Staatskasse durchgehen. Daher überlegen Bund und Länder nun gemeinsam, wie man dieser Art der Steuerhinterziehung übers Internet einen Riegel vorschieben kann. Im Gespräch ist vor allen Dingen eine neue Reform des Umsatzsteuergesetzes, dessen erster Entwurf bereits im ersten Quartal 2018 vorliegen soll. Demnach solle beispielsweise der Betreiber der Plattform selbst dafür haften, wenn Mitglieder und vor allem Händler sich nicht an das deutsche Steuergesetz halten. In diesem Falle müsste also beispielsweise Amazon entweder mit Nachdruck dafür Sorgen, dass sich alle Händler an die Gesetze halten oder bei einer Nichteinhaltung die Konsequenzen tragen. Dementsprechend müsste Amazon kontrollieren, ob eine gültige Umsatzsteuernummer vorliegt, was derzeit noch nicht der Fall ist. Amazon betont, dass die korrekte Versteuerung der Einnahmen den Händlern selbst überlassen sei. Sollte das Gesetz allerdings reformiert werden, darf Amazon so nicht mehr argumentieren.