Sozialtarif der Telekom – wer kann ihn bekommen und lohnt er sich überhaupt?

Die Telekom bietet einen speziellen Sozialtarif an, mit dem Menschen in bestimmten Lebenslagen beim Telefonieren übers Festnetz etwas Geld sparen können. Das klingt auf den ersten Blick verlockend. Aber wer darf den Sozialtarif nutzen? Und lohnt sich dieser bezuschusste Telekomtarif wirklich?

Was ist der Sozialtarif?

Der sogenannte Sozialtarif wird freiwillig von der Telekom Deutschland GmbH angeboten, und zwar nur für Festanschlüsse. Er kann von Menschen beantragt werden, die eine Schwerbehinderung haben, BAföG beziehen oder aus irgendeinem Grund vom Rundfunkbeitrag befreit sind, wozu auch der Bezug von Sozialleistungen zählen kann. Es wird zwischen zwei Sozialtarife unterschieden:

• Für den Sozialtarif 1 braucht man einen aktuellen Bescheid über Befreiung vom Rundfunkbeitrag oder einen Schwerbehindertenausweis mit Angabe des Grades der Behinderung sowie des Merkzeichens RF oder den Feststellungsbescheid des Versorgungsamtes oder einen aktuellen BAföG-Bescheid.
• Für Sozialtarif 2 wird ein Schwerbehindertenausweis mit mindestens 90 Grad der Behinderung sowie Merkzeichen „BI“ für blind oder „GI“ für gehörlos oder ein Feststellungsbescheid des Versorgungsamtes benötigt.

Wie viel spare ich mit dem Sozialtarif?

Beim Sozialtarif der Telekom handelt es sich um eine Gutschrift in Höhe von 6,94 € für Sozialtarif 1 und 8,72 € für Sozialtarif 2. Die Gutschrift wird auf die Gebühren für selbst gewählte Standardverbindungen ins In- und Ausland angerechnet, und zwar für Verbindungsentgelte ins deutsche Festnetz, für Anrufe zur nationalen Vorwahl 032 und für Verbindungen in ausländische Festnetz, aber nicht für Verbindungen zu Mobilfunknummern. Wird im Abrechnungszeitraum weniger als zu dieser Grenze telefoniert, verfällt die überschüssige Summe. Eine Anrechnung der Gutschrift auf die Grundgebühr erfolgt nicht.

Wie beantrage ich den Sozialtarif?

Der Antrag für den Sozialtarif kann bei der Telekom online gestellt werden. Dazu musst Du erst den Antrag herunterladen. Dann kannst Du Deine Nachweise hinzufügen und den Antrag online einreichen. Um eine Verlängerung zu beantragen, müssen einfach nur die aktuellen Nachweise eingereicht werden, was ebenfalls online funktioniert.

Was muss ich noch zum Sozialtarif wissen?

Leider kann der Sozialtarif nicht rückwirkend beantragt werden. Auch gilt die Vergünstigung immer nur für einen Abrechnungszeitraum. Wurde die Vergünstigungssumme in einem Monat nicht voll aufgebraucht, kann die Restsumme nicht mit in den nächsten Abrechnungszeitraum übernommen werden.

Der Sozialtarif wird in der Regel für drei Jahre gewährt. Nur BAföG-Bescheide und andere befristete Bescheinigungen müssen jedes Mal wieder neu eingereicht werden. Wenn der Grund für den Sozialtarif wegfällt, muss die Telekom sofort informiert werden. Der Sozialtarif wird dann eingestellt.

Für wen lohnt sich der Sozialtarif?

Der Sozialtarif ist eine Vergünstigung auf einen normalen Festnetztarif der Telekom, wobei er nur die Verbindungsgebühren reduziert und nicht die monatliche Grundgebühr. Inzwischen gibt es allerdings bei der Telekom und bei vielen anderen Anbietern sogenannte Flatrate-Tarife, die bereits alle Verbindungen enthalten – auch ins Mobilfunknetz. Solch ein Flatrate-Tarif kann deutlich günstiger sein als der Sozialtarif, vor allem wenn Du viel telefonierst.

Bevor Du Dich um den Sozialtarif kümmerst, solltest Du deshalb erstmal nach Alternativen suchen. Zunächst solltest Du herausfinden, wie viel Verbindungsgebühren vorliegen. Davon können dann die 6,94 € oder 8,72 € Vergünstigung abgezogen werden. Die Grundgebühr bleibt unberührt. Die übriggebliebene Summe kann dann mit anderen Tarifen vergleichen werden, um den besten Tarif für Dein Telefonverhalten zu identifizieren.

Extratipp: Wer derzeit noch einen laufenden Vertrag mit der Telekom hat und feststellt, dass ein Anbieter- oder Tarifwechsel vielleicht günstiger wäre als der Sozialtarif, kann den Sozialtarif aber vielleicht zumindest noch bis zum Ende der Kündigungsfrist nutzen. So lassen sich bis zum wirksamen Wechsel zumindest noch ein paar Euro sparen.