Neue Wohnung, ein neuer und wichtiger Kredit oder ein neuer Handyvertrag geplant? Spätestens nach dem Absenden der eigenen Daten gibt es einen Schritt, der teilweise dazu führt, dass der Antrag oder die Bestellung nicht genehmigt wird. Gemeint ist hier die Abfrage der Schufa und der Ermittlung des Schufa-Scores, der die Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden anzeigt.
Dieser Ablauf könnte schon in der nächsten Zeit ein wenig ins Wanken geraten, denn der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat ein Gutachten vorgelegt, welches der Schufa ein „Profiling“ vorwirft.
Update:
Nun ist der Ball so langsam ins Rollen gekommen, denn am 16.03.2023 hat der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs sich für eine verkürzte Aufbewahrungsdauer von Restschuldbefreiungen ausgesprochen.
Eine Entscheidung ist dies aber noch nicht, denn das Gericht muss diesem noch zustimmen, was im Sommer 2023 erwartet wird. Wenn der Europäische Gerichtshof zustimmt, kann das Anliegen aber auch danach ganz schnell beim Verwaltungsgericht in Wiesbaden auf dem Tisch liegen. Hier würde der Einzelfall geprüft werden, was dann einen Rechtsstreit vor dem Bundesverwaltungsgericht nachziehen würde.
Schufa-Scoring und DSGVO
Grund des Gutachtens ist, dass der Generalanwalt es nicht für gut befindet, dass viele Dienstleister, Banken und andere Unternehmen grundsätzlich die Entscheidung vom Schufa-Score abhängig machen. Aufgrund dessen soll das Verfahren zur Kreditwürdigkeit gegen das Europarecht verstoßen.
Zusätzlich zum Schufa-Score machte der Anwalt in seinem Gutachten klar, dass die Schufa öffentliche Verzeichnisse, wie z.B. das Register der Insolvenzgerichte nicht länger speichern sollen, als die öffentlichen Verzeichnisse selbst.
Wie kam es zu dem Schritt zu einem Gutachten?
In Deutschland sind mehrere Fälle aufgefallen, welche mit einem Rechtsstreit zwischen Privatpersonen und der Schufa endeten. In einem dieser Fälle ging es darum, dass ein Kläger die Schufa dazu aufforderte, seine gespeicherten Daten zu löschen und ihm diese vorher herauszugeben, da ein Kreditantrag wahrscheinlich durch den Score abgelehnt wurde.
Die Schufa reagierte im ersten Schritt natürlich auf das Anliegen und hat sich auf die Anfrage des Kunden mit einer automatisierten Mail inkl. Schufa-Score zurückgemeldet. Der Generalanwalt empfand eine automatisierte Erstellung eines Wahrscheinlichkeitswerts, welcher über eine Kreditwürdigkeit entscheidet als verboten, da diese Entscheidung einfach nicht von einer Maschine getroffen werden kann. Dies gelte auch für z.B. Banken, die durch den Score eine endgültige Entscheidung treffe, was aber grundsätzlich nicht der richtige Weg sein sollte.
Insolvenzeinträge werden zu lange gespeichert
Zusätzlich zu dem Gutachten über den Schufa-Score stehen auch die Daten von Menschen, die in der Insolvenz waren, im Fokus. Die Informationen zur Privatinsolvenz machen Insolvenzgerichte öffentlich und speichern diese Daten in einem öffentlichen Register. Nach Beendigung der Insolvenz durch Bedienung der Gläubiger oder auch durch Restschuldbefreiung speichert das Gericht die Daten noch für 6 Monate. Danach werden sie gelöscht.
Anders läuft dies bei der Schufa ab, denn dort werden die Daten für bis zu 3 Jahre gespeichert, bis sie schlussendlich gelöscht werden. Dies ist für den Generalanwalt rechtswidrig, denn gerade bei der Restschuldbefreiung ist das Ziel den Menschen wieder in das Wirtschaftsleben integrieren zu können. Dies würde aber vereitelt werden, wenn private Unternehmen wie die Schufa die Daten deutlich länger speichern dürfe.
Das Urteil wird in den nächsten Monaten erwartet
Grundsätzlich hat solch ein Gutachten nicht so einen großen Stellenwert bei Gericht, da diese nicht bindend für die jeweiligen Richter sind. Dennoch soll es aufgrund von anderen Fällen mit gleichem Ablauf Richter dem Gutachten gefolgt sein und haben dies als Rechtsstreit angenommen.
Wie sieht es bei euch aus? Was haltet ihr von der Schufa und der Kreditwürdigkeit durch einen Score? Sollte dieser Wert abgeschwächt werden und weniger Gewicht bei finanziellen Entscheidungen haben oder macht es für euch Sinn, einen solchen Wert als Entscheidungshilfe zu nutzen?
- Pressemitteilung: Nr. 49/23
- Link: Hier Klicken
- Abos
- Amazon-Angebote
- Apps
- Babies / Kinder
- Blitzangebote
- Brettspiele
- Bücher
- Bundleangebote
- Camcorder
- China Gadgets
- Coupons
- DSL Angebote
- DVDs & Blu-Ray Deals
- eBay WOW
- Essen & Trinken
- Fotografie
- Gewinnspiele
- Günstiges aus der Reihe
- Gutscheine
- Handy Deals
- Haushalt & Garten
- Heimkino & HiFi
- iBOOD Angebote
- Konsolen-Schnäppchen
- Kostenloses und Gratisartikel
- Kündigungs-Vorlage
- Leasing Angebote & Deals
- Mode und Kleidung
- Monitor Angebote
- Navigationssysteme
- News
- PC & Notebook Angebote
- Preisfehler
- Rabattaktionen
- Ratgeber
- Reisedeals
- Saturn
- Schnäppchen
- Service & Infos
- Sky Angebote
- Software
- Sport + Hobby
- SportScheck
- Tablet Angebote & Schnäppchen
- TV Angebote
Früher wurde eine Anfrage über seine Daten bei der Schufa als „Negativ“ bewertet, soll jetzt wohl nicht mehr so sein, daher auch einmal jährlich eine Selbstauskunft möglich aber woher weiß man, dass dies nicht doch negativ ausgelegt wird???
die schufa is son altes relikt genau wie die GEZ… das ist diskriminierend und gehört abgeschafft!
Dito! Ich hätte das gleiche geschrieben. Schön, das andere es genauso sehen.
Hervorragendes Fachwissen! Die GEZ gibt es seit über 5 Jahren nicht mehr.
Bitte nenne dann auch eine Quelle außerhalb der Schufa bei der ich mich gegen Leute schützen kann die über ihre Verhältnisse leben. Ich stehe auf dem Standpunkt, man kann nur das Geld ausgeben das man auch hat. Was ich bemängele. Die Information wie die Bewertungen erstellt werden müßen allgemein verständlich offengelegt werden.
Es muß mindestens eine Stelle geben über die ich mich vor Betrügern schützen kann. Zumindest die Grundinformationen müßen zugänglich sein, dann bin ich gerne bereit mit dem Kreditnehmer/Mieter, usw. zu reden. Kann er seinen „negativen“ Eintrag verständlich erklären (und auch nachweisen) muß man selbst entscheiden ob das Risiko gerechtfertigt ist.
Ich finde diesen Wert nicht OK .
Habe bei meiner Bank in die Schufa schauen lassen, stand da ein Kredit von 6000€ drin. Ich wusste nicht wo der herkommt.
So jetzt habe ich eine Kreditkarte mit 6000€ Limit, was ich nie benutzt habe,aber weil ich dieses Limit habe stand es in der Schufa. Daraufhin habe ich das Limit auf 2000€ kürzen lassen.
Da stehen dann Kreditlimits drinnen, die gar nicht in Anspruch genommen wurden.
Und das verfälscht meiner Meinung nach schon den Wert.
Das machen Kreditkartenanbieter gerne (z.b. Barclay), weil man so schlecht nahtlos zu einer anderen Karten wechseln kann. Ein neuer Anbieter sieht nämlich noch die alte Kreditlinie, obwohl die Karte schon gekündigt wurde. Und der alte Anbieter trägt das erst sehr verzögert nach.
Bei mir – Barclaycard – steht das als Kreditrahmen der Kreditkarte, aber nicht als in Anspruch genommener Kredit
Wer einmal Mietnomaden im Haus hatte, weiß die Schufa zu schätzen. Gut das solch Pack staatlichen Schutz genießen darf und sich hinter einem Insolvenzantrag verstecken kann. Bei mir war der Mietausfall das geringste Problem. Klage, Beräumung und Sanierung waren richtig teuer….
prinzipiell ist die Schufa eine gute Sache, aber höhere Transparenz wäre nett. einmal jährlich kostenfrei den Score erfragen ist wenig.
wenn man bei einer nennenswerten Veränderung informiert werden würde, fände ich es auch aus Verbrauchersicht besser
ja und wenn die schufa kein privates unternehmen wäre…
👍prima SAUHAUFEN, verstoßen gegen Rechte, Antworten nicht auf Schreiben! Durch Vergleich der Handyverträge und Bankkonten, müsste man den AGB’s zustimmen. Das ging dann schön nach hinten los. Jetzt habe ich dadurch eine negative Schufa und erhalte keinen Kredit!
Bin nicht kreditwürdig schreiben die. Super Schufa weiter so . Zum Glück der Verbraucher werden die mal so richtig auf den Kopf gestellt! Am besten abschaffen und den Gesetzten folgen, nur nicht der Schufa!!!
Wie ist das denn , wenn jemand seine Schulden getilgt hat und dann einen erledigten Eintrag bekommt. Auch 3 Jahre ? Die Diskussion habe ich vor paar Tagen gehört.
Ja, so ist es aktuell.
die frage würde mich auch interessieren finde nirgends eine Antwort auf die Frage ob schon bezahlte Rechnungen nach 6 Monaten gelöscht werden müssen?
Bezahlte Darlehen / Kredite sind aber nichts negatives. Es zeigt ja, dass man der Zahlungsverpflichtung nachgekommen ist. Was anderes ist halt eine Insolvenz oder gerichtliche Mahnverfahren / Titel.
Gerade bei eingeschlichenen Fehlern muß sich etwas ändern.
Wird Zeit dass dem Wildwuchs -was bei der Schufa unter dem Deckmantel „Betriebsgeheimnis“ seit Jahren immer weiter ausufert- Grenzen gesetzt werden!
Klar bin ich dafür dass „schwarze Schafe“ (Abzocker, Asi-Insolvenzen etc.) auch weiterhin identifiziert und publiziert werden, anstatt ihr Tun in der Anonymität weiter führen zu können.
Bei den Insolvenzen sehe ich da etwas differzierter. Es ist eben (für mich) ein großer Unterschied, ob jemand eine Privat-Insolvenz aufgrund einer missglückten Selbstständigkeit, Scheidung etc. hat, oder ob es irgendwelche Assi sind mit wenigen tausend Euro „Wohlstandschulden“ (x Handyverträge, Spielekonsolen, Bestellungen und Konsumrausch etc.) die nur zu faul zum Arbeiten sind! Vor allem gehört die „Laufzeit“ der Privatinvolvenz nicht herunter gesetzt, sondern eher noch erhöht. Man muss es ja den Leuten nicht noch einfacher machen und Einladungen verschicken.
Aber wenn schon Scoring oder Klassefizierung, dann transparent und für jeden nachvollziehbar!
Es kann aber nicht sein, dass aufgrund von Mutmaßungen, Statistiken etc. (Postleitzahl, Altersklasse usw.) und „streng geheimen Berechnungen“ Leute gegenüber Dritten als kreditwürdig eingestuft werden (oder eben nicht).
Weiß jemand wo ich kostenlos Auskunft kriege?
Direkt bei der Schufa sogar: https://www.meineschufa.de/de/schufa-auskunft-kostenlos
Das würde die Drohung der staatlichen Mafia ja heftig entkräften. Dann bringt der „negative“ Eintrag, bei nicht zahlen des Lösegeld (sie nennen es RundfunkBeitrag), nichts mehr.
Als Vermieter o. Ä. würde jeder mit so einem Eintrag bevorzugt werden.
Wat?
Wird Zeit der Schufa Regeln zu geben. Speicherung von aktuellen Insolvenzen ist die eine Sache, Jahre später den Verbraucher damit noch zu verurteilen eine andere.
Erste gute Nachticht im 2023
Ist schon richtig das zu ändern.
Ich finde, das ist wirklich ein schwieriges Thema! Natürlich sollte man als Unternehmer, Investor etc. Bescheid wissen, wenn z.B. jmd insolvent gegangen ist. Andererseits kann dies wohl jedem passieren, der sich selbstständig macht o. investiert. Diesem dann grundsätzlich vorzuwerfen, er könne nicht mit Geld umgehen, finde ich falsch. Ich habe mal bei einem Portal Geld an Privatleute verliehen, die waren auch in Scores eingeteilt. Also A waren laut Portal am solventesten u. E halt so gar nicht! Letzten Endes waren am Schluss neben D u. E auch A, B u. C dabei, die den Kredit nicht mehr zurückzahlen konnten. Deshalb finde ich es schwierig zu sagen, du bist solvent u. kannst den Kredit zurückzahlen u. du nicht! Es waren wirklich genug Menschen mit D u. E-Score dabei, die den Kredit anstandslos zurückbezahlt haben!
betrifft mich zum glück nicht denoch ist es ein schritt in die richtige richtung
Ich habe meine Finanzen im Griff, also auch keine Probleme mit der Schufa. Schlimmer finde ich den Verein mit dem Namen „Creditreform“. Die versuchen in regelmäßigen Abständen Wirtschaftsdaten (Umsatz/Gewinn/Vermögen) über mein Unternehmen von mir zu erhalten. Da wird auch gerne mal mit schlechtem Score gedroht wenn ich dem nicht nachkomme. Seriös ist das nicht……
Trotzdem sollte nicht irgendein privates Unternehmen über deine Zukunft entscheiden dürfen… wo kommen wir denn da hin ?!
Wir sind doch schon da? Ich sehe das von beiden Seiten. Wenns um Geld geht, geschieht das meist unter zwei Parteien. Da ist es von Vorteil zu wissen wen man vor sich hat. Es gibt unendlich viele Leute die konsumieren, ohne es sich leisten zu können. Dieser Umstand wird aber solange verdrängt bis sie jemand daran hindert. Die Schufa ist für mich von allen Möglichkeiten die die vertrauenswürdigste. Zumindest kann dort jeder die hinterlegten Daten einsehen und gegen unberechtigte Einträge vorgehen.
Zu Verschuldung und ganz allgemein zu Umgang mit Geldgeschäften gibt es bereits ausreichend Gesetze und Prozesse, die rege angewandt und befolgt werden. Die letzten, die noch mehr geschützt gehören, sind Unternehmer.
Schön pauschal dahingeschwätzt. Gibt’s eine Erläuterung dazu? Welche Prozesse sichern mich vor Vertragsbruch bei vorsätzliche Nichterfüllung? Warum sollten Unternehmer nicht vor Betrug geschützt werden? Nicht bezahlte Rechnungen können Unternehmen und damit auch die Mitarbeiter um die Existenzgrundlage bringen.
Cooler Artikel, danke.
Insgesamt finde ich das natürlich für den Verbraucher gut. Aber! wenn jemand eine Insolvenz hatte, sollte man das schon noch die 3 Jahre speichern um etwaige zukünftige Gläubiger zu informieren. Würde das wie mit einem Führungszeugnis vergleichen. Da hat jemand gezeigt, dass er / sie nicht mit Geld umgehen konnte und war zahlungsunfähig. Das bis zu 3 Jahren danach noch zu speichern würde ich als eine Art Wohlverhaltensphase sehen.
Hoffentlich ‼️🙏🏻