Ich möchte mich zuerst herzlich bei Gearbest bedanken, die uns den Roborock zur Verfügung stellten, damit wir ihn ausgiebig testen können. Da ich seit fast einem Jahr den Xiaomi Saugroboter der ersten Generation zu Hause stehen und mehrmals pro Woche im Einsatz habe, war ich von Anfang an sehr gespannt, was die 2. Generation so drauf hat.
Bitte beachtet, dass auf Anhieb nicht zu erkennen ist, dass der Roborock aus dem Hause Xiaomi kommt. Die Ähnlichkeit verrät es allerdings, zudem arbeitet er ebenfalls über die bekannte Mi Home App. Allerdings ist das „Plugin“ für den Roborock dort weitaus moderner gehalten, als man es vom Saugroboter der ersten Generation kennt. Schade eigentlich, dass Xiaomi da nicht nachlegt, sodass alle Nutzer in den Geschmack kommen können.
Fans werden auf Anhieb sehen, dass das Gehäuse verändert wurde. Der Grundgedanke ist allerdings erhalten geblieben, denn das “Auge” oberhalb ist weiterhin dort, wie es das schon beim Vacuum der ersten Generation war. Dass die zweite Generation locker mit der Konkurrenz von iRobot und Co. mithalten kann, sollte außer Frage stehen. Denn schon das erste Modell war verblüffend gut. Wie gesagt, mein Saugroboter läuft und läuft und läuft und läuft… 😉
Die Frage stellt sich auch hier wieder: Knapp 370€ (aktueller Kurs für den Roborock, Stand 20. Januar 2018), dafür aber keine wirkliche Garantie oder 600-800€ für ähnlich gute Modelle mit 24 Monaten Garantie? Sagt was ihr wollt, Probleme machte mir mein Roboter bisher noch keine und auch die Ersatzteile sind sehr kostengünstig zu bekommen. Das Alles ist allerdings auch Ansichtssache, nicht jeder ist von einer Bestellung in Fernost überzeugt. Vielleicht hilft euch ja einer unserer Testberichte, euch zu überzeugen.
Lieferumfang
Geliefert wird der Roborock in einer sehr gut gepolsterten Verpackung. Alles ist schön einsortiert und an seinem Platz, ein Stromadapter fehlt leider wieder. Hier empfehle ich ein komplett neues Stromkabel zu bestellen, welches für nur 5€ (je nach Länge) bei Amazon und Co. zu haben ist. Vorab sollte man noch erwähnen, dass es eine chinesische und internationale Version gibt. Bei der Letzteren liegt das 2-Pin EU Stromkabel dabei, diese ist leider auch ein wenig teurer als die chinesische Version. Bitte vergleicht die Preise, denn wie gesagt kostet das Kabel nur ein paar Euro. 😉 Die Bedienungsanleitung ist wie gehabt nicht auf Deutsch, dafür aber in englischer Sprache beigelegt. Besser als nichts, denn wer möchte sich schon mit kryptischen Zeichen der chinesischen Sprache auseinandersetzen?
Da der Roborock nun auch eine Wischfunktion hat, liegt eine Kunststoffmatte ebenfalls im Lieferumfang dabei. Ich konnte allerdings in Foren lesen, dass dies kein Regelfall zu sein scheint. Wäre schade, wenn sie bei euch fehlen sollte. Sie soll euren Boden vor Nässe schützen, denn wenn der Roborock eine Weile lief, ist das Tuch dementsprechend feucht (nicht nass). Vor allem bei Laminat wäre das keine gute Idee, ein feuchtes Tuch längere Zeit auf derselben Stelle stehen zu lassen. Alternativ bietet sich aber auch ein, eine Alternative Kunststoffmatte zu bestellen, welche aber nur 1-2mm dick sein sollte.
Die Staubfilter und der Rest des Zubehörs sind dem Roboter der ersten Generation identisch.
Erste Inbetriebnahme
Immer wieder hört man von unseren User, dass die erste Einrichtung schwieriger ist, als gedacht. Klar, man muss sich auch erstmal durch die fremde App “wurschteln”, bis man zum Ergebnis kommt. Hier möchte ich euch noch mal eine kleine Schritt-für-Schritt Anleitung geben, damit ihr nicht unnötig eure kostbare Zeit opfern müsst:
- 1) Xiaomi Mi Home App aus dem App Store bzw. Play Store laden und installieren
- 2) Xiaomi Account erstellen und nach einem neuen Gerät in der App suchen (als Standort bitte Mainland China wählen)
- Roborock durch Drücken auf den Powerknopf einschalten (WLAN LED sollte nun blinken)
- Während des WLAN-Aufbaus sollte die LED schneller blinken – ist die Verbindung hergestellt, leuchtet die LED dauerhaft
Ganz einfach, denke ich, oder? Sollte trotzdem mal etwas schiefgehen, dann haltet einfach den Resetknopf mehrere Sekunden gedrückt, bis sich der Roborock zurücksetzt.
Die Funktionen im Überblick
Wie gesagt ist der Roborock seinem Vorgänger nahezu identisch. Das Gehäuse hat ebenfalls nur wenige Tasten (3 Stück), der Roboter kann neben Saugen nun Wischen und der Akkuverbrauch sowie die Leistung wurden ein wenig verbessert. Wie das Ganze nun allerdings in Zahlen aussieht, möchte ich euch einmal auflisten:
- 4 Modi (leise, ausbalanciert, Turbo und Maximum)
- 500ml Staubbehälter
- 2.000 Pa Saugleistung
- Verbesserung bei Nutzung auf Langfloorteppichen
- bis zu 2cm hohe Kanten können überwunden werden
- mobiler Wassertank
Ein wohl in meinen Augen großer Nachteil ist es, dass die Wischfuntkion auch bei Teppichen einsetzt. Hier wäre es wirklich sehr schön gewesen, wenn Xiaomi dem Roborock gelehrt hätte, dass die Spende der Feuchtigkeit aussetzt, sobald der Roboter auf einen Teppich fährt. Was aber ebenfalls auch egal wäre, denn das Tuch ist so oder so schon feucht. Schade, in meinen Augen ein klarer Nachteil, den aber wohl alle Saug-Wisch-Roboter haben.
Die “neue” App
Was mir sofort auffiel ist, dass die App bzw. das Plugin für den Roborock komplett neu gestaltet wurde. Hier gibt es nun auch “Zoned CLean-Up”, was nichts anderes als die Säuberung einer markierten Stelle bedeutet. Ihr könnt auf der Map also eine Auswahl treffen, die der Roboter dann anschließend reinigt und wieder zurück zur Station fährt. Auf jeden Fall eine nette Idee, so muss der Roborock nicht immer die komplette Wohnung abfahren, wenn z.B. nur die Küche gesaugt und/oder gewischt werden muss.
Im sogenannten “Carpet Mode” erkennt der Roborock automatisch, wenn er sich auf Teppichen befindet. Hier wird die Saugleistung automatisch angepasst und erhöht. Logisch, der Schmutz sitzt hier auch wesentlich tiefer. Aber wirklich gut, dass Xiaomi hier mitgedacht hat.
Ansonsten sind die restlichen Funktionen fast identisch mit denen der ersten Generation. Der DND Mode lässt den Roborock zu bestimmten Zeiten “schlafen” und die “Care” Anzeige zeigt weiterhin den Zustand des Zubehörs an. Ob man nun z.B. die Bürste tauschen muss, sobald die App dies empfiehlt, sei euch überlassen. Mir wurde es bisher einmal angezeigt und ich habe es nicht getan. Wozu auch? Die Bürste sah noch sehr gut aus – also einfach in der App auf “zurücksetzen” gegangen und schon hatte sich das Thema in meinen Augen erledigt. 😉
Die Pflege und das Fazit
Zur Pflege sei gesagt, dass vor allem beim Wischtuch darauf gedachtet werden sollte, dies nach jeder Säuberung zu entfernen und ordentlich zu trocknen. Sollte der Roborock nach einem Einsatz mal längere Zeit nicht arbeiten, würde sich Schimmel unterhalb des Roborocks bilden.
Den Staubbehälter könnt ihr wie gesagt ausbauen und vom Staub befreien. Wer möchte, kann den Behälter auch auswaschen, ihn aber anschließend mindestens 24 Stunden ordentlich trocknen lassen, damit sich der Staub nicht festsetzen kann. Ich empfehle hier eine Heizung. Einfach oben drauf legen und nach nicht mal 6 Stunden ist der Behälter trocken.
Mein Fazit fällt kurz und knackig aus. Das Upgrade ist definitiv spürbar, aber in meinen Augen keine 450€ wert, wie der Einführungspreis anfangs war. Mittlerweile liegen wir bei unter 400€, was schon deutlich angenehmer ist. Ich denke noch ein paar Monate und wir können das gute Stück für um die 300€ erwerben. Damit wäre er abstandslos konkurrenzlos und sein Geld definitiv wert. Viel Spaß damit, falls ihr euch das gute Stück schon zugelegt haben solltet.
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