Aufgrund des aktuellen Lockdowns ist das Online-Shopping derzeit die beste und vielfach auch die einzige Alternative, um nach Schnäppchen zu suchen und sich die eigenen Shopping-Träume zu erfüllen. Damit es hinterher kein böses Erwachen gibt, haben wir uns gedacht, hier noch mal kurz Deine Rechte beim Online-Shopping zu beleuchten – sowohl bei Online-Kauf in Deutschland als auch im Ausland. Wie bei allen Rechtthemen erfolgen alle Angaben ohne Gewähr.
Voraussetzungen für Online-Vertragsabschlüsse
Vielleicht hast Du in Deinem Freundes- oder Bekanntenkreis auch schon mal davon gehört, dass jemand im Internet versehentlich ein Abo abgeschlossen oder einen Kauf getätigt hat, ohne das überhaupt zu wollen. Doch so schauerlich, wie diese Geschichten klingen: So einfach geht Abzocke im Internet nun auch wieder nicht. Um online einen rechtsgültigen Vertrag abzuschließen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Käufer muss klar und deutlich darüber aufgeklärt werden, dass durchs Klicken auf den Button wie „Jetzt Kaufen“ oder „Kostenpflichtig bestellen“ dem Kauf des Produktes zugestimmt wird.
- Im Bestellprozess muss eine Übersicht zur Verfügung gestellt werden, die die genauen Bestellbedingungen enthält. Je nach Bestellung können das zum Beispiel die Warenkosten, die Versandkosten, die Vertragslaufzeit, die Liefer- und/oder Einfuhrbeschränkungen sein.
- Zusatzoptionen oder Extraleistungen müssen separat ausgewählt werden können, um tatsächlich Vertragsbestandteil zu werden.
- Nach der Bestellung muss der Verkäufer den Käufer sofort per Mail über die Bestellung informieren.
Widerrufsrecht bei Internet-Käufen
Bei Bestellungen in Deutschland und der EU hast Du immer ein 14-tägiges Widerrufsrecht, ohne dass Du einen Grund angeben musst. Das heißt, selbst wenn Dir die Ware einfach nicht gefällt oder Du es Dir nachträglich anders überlegt hast, kannst Du vom Kauf zurücktreten. Dabei gilt Folgendes:
- Bei Produktbestellungen hast Du 14 Tage nach der Warenzustellung Zeit, den Kauf zu widerrufen.
- Bei Dienstleistungen startet die 14-tägige Frist am Tag nach dem Vertragsschluss, wobei Du rechtskonform über die Widerrufrechte informiert werden musst.
- Bei einigen Dienstleistungen, wie beim Streaming eines Films, geht das Widerrufsrecht in dem Moment verloren, wenn die Leistung abgerufen wird, wobei der Konsument über diese Tatsache informiert werden muss.
- Bei manchen Waren, wie Lebensmittel, Zeitungen, Zeitschriften, Konzerttickets, Pauschalreisen oder Bahntickets, hast Du kein Widerrufsrecht.
- Der Widerruf muss nicht schriftlich erfolgen, zu Deiner Sicherheit solltest Du das aber trotzdem machen.
- Nach dem Widerruf muss die Ware innerhalb von 14 Tagen – gegebenenfalls auf eigene Kosten – zurückgeschickt werden.
- Die Kosten der Lieferung muss der Online-Shop Dir hingegen erstatten.
Reklamation bei beschädigter Ware
Zwar kommt es nicht so häufig vor, aber manchmal kann es eben doch sein, dass man beschädigte Ware zugeschickt bekommt. Das ist dann ein Fall für eine Reklamation:
- Ist die bestellte Ware bereits bei der Lieferung beschädigt, kannst Du sie innerhalb der 14-tägigen Widerrufsfrist ganz einfach reklamieren und zurückschicken.
- Tritt der Fehler erst nach längerer Zeit auf, tritt die gesetzliche Gewährleistung ein und der Händler muss für eine kostenlose Reparatur oder einen kostenlosen Ersatz sorgen.
- Sind Ersatz oder Reparatur nicht möglich, muss der Online-Händler Dir den Kaufpreis für das defekte Produkt erstatten.
Rechte beim Online-Kauf im Ausland
Bist Du bei der Schnäppchenjagd auf einen Online-Shop im Ausland gestoßen, gelten nicht unbedingt die gleichen Rechte wie in Deutschland:
- Befindet sich der Online-Shop innerhalb der EU, gelten nahezu die gleichen Rechte und Pflichten wie in Deutschland, wobei bei einigen Produkten wie Alkohol, Tabakwaren oder Kaffee zusätzliche Steuern anfallen können.
- Bei Bestellungen im Nicht-EU-Ausland gilt die 14-tägige Rückgabefrist nicht automatisch, hier solltest Du Dich bei dem Online-Shop über die individuellen Rückgaberichtlinien informieren.
- Bei Bestellungen im Nicht-EU-Ausland können zudem Mehrkosten in Form von Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebühren anfallen.
Fazit
In Online-Shops in Deutschland oder der EU kannst Du ganz unbesorgt auf Schnäppchenjagd gehen. Denn durch verschiedene Gesetze wurde der Abzocke hier ein Riegel vorgeschoben. Ungeklärt ist hingegen die genaue Rechtslage bezüglich Rückgabe und Reklamation, wenn es um Bestellungen im Nicht-EU-Ausland geht. Wer auf Nummer sicher gehen will, bestellt deshalb lieber in Online-Shops in Deutschland und Europa. Solange es sich nicht um einen Fake-Shop handelt, bist Du dann rechtlich auf der sicheren Seite.
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Gute, kurze Zusammenfassung. Auch wenn für mich nichts Neues dabei war, eine Erfrischung ist nie verkehrt, besten Dank 🙂
Interessant zu wissen wäre es noch wie es sich im Garantiefall verhält bei im Ausland gekauften Produkten 🤔
Super Infos
Top danke
Naja – mäßig brauchbare Zusammenfassung von uralten Hüten.
Sowas brauche ich hier nicht…
Dann zieh mal weiter, sowas wie dich brauchen wir hier auch nicht… Immer nur meckern.
Was kann ich machen, wenn Saturn die Oktoberbestellung 2020 bis heute nicht ausliefert?
haben die storniert oder einfach nicht lieferbar? stornieren wird sicherlich kein problem sein, ruf einfach mal bei denen durch
Nein, die Bestellung wurde nicht storniert. Sie wird einfach nicht ausgeliefert. Die Mitarbeiter in der Hotline sind restlos überfordert und bitten um Geduld/Verständnis.
Kommt darauf an.
Viele Onlinehändler definieren in Ihren Geschäftsbedingungen, dass die Bestellung als Antrag des Kaufvertrags zählt und erst die Lieferung als Annahme des Kaufvertrags.
Wenn das bei Saturn so ist, wäre überhaupt noch kein Vertrag zustande gekommen und ohne Vertrag gibt es auch keine Rechte.
Natülich kannst man in diesen Fall seinen Antrag einfach wieder zurücknehmen.
Sollte der Vertrag aber schon zustande gekommen sein (z.B. durch eine explizite Annahme des Kaufangebots), sieht die Sache anders aus,
In diesem Fall unterscheidet man, ob ein konkreter Liefertermin vereinbart wurde oder nicht.
Da eine Angabe im Shop (ab Lager, in 3 Tagen lieferbar) in der Regel keinen vereinbarten Liefertermin darstellt, ist es bei Internetkäufen fast immer so, dass kein Liefertermin vereinbart wurde. Das bedeut leider auch, dass Ansprüche gegen den Verkäufer erst nach Fristsetzung entstehen. Der wäre nämlich erst anschließend in Lieferverzug.
Sollte es sich bei dem Kauf nicht zufällig um einen besonderes Angebot gehandelt haben, was woanders nicht oder nur zu wesentlich höherem Preis zu bekommen ist, empfiehlt sich:
Schreibe dem Verkäufer, dass Du Dein Angebot zurücknimmst und vom Kaufvertrag zurücktrittst. Gleichzeitig erkläst Du auch noch, dass Du eine möglicher Lieferung innerhalb der 14 tägigen Widerrufsfrist zurücksenden würdest. Falls Du schon bezahlt hast, verlangst Du Dein Geld zurück und setzt dafür auch eine Frist (4-7 Tage).
Diese Erklärung passt zu beiden Fällen – egal, ob ein Vertrag zustande gekommen ist oder nicht.
wow ulli – danke für deine einschätzung
Ulli, herzlichen Dank für deine ausführliche Hilfestellung und die Zeit, die du Dir dafür genommen hast! Ich weiß es sehr zu schätzen. Du hast mir unglaublich weitergeholfen! Ich weiß genau nun, wie ich zu handeln habe! Danke nochmals!
Genau richtig, so würde ich auch vorgehen! Schön formuliert 😉
Danke für die Zusammenfassung aller Infos