Ab Januar 2022: Pfand auf fast alle Getränkedosen und Einwegflaschen

Ab dem 1. Januar 2022 wird die Pfandpflicht in Deutschland für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff bis zu drei Litern und für Getränkedosen erweitert. Dadurch sollen die Verbraucher motiviert werden, ihr Leergut in die Läden zurückzubringen, damit die Recycling-Quoten weiter erhöht werden. Was in Sachen Pfand für Getränkeverpackungen ab 2022 gilt, haben wir Dir hier kurz zusammengefasst.

Welche Getränkeverpackungen zusätzlich pfandpflichtig werden

Bisher galt die Pfandregel in Deutschland nur für zum Beispiel Bier, Mineralwasser, Erfrischungsgetränke, alkoholhaltige Mischgetränke und Milchmischgetränke mit Molkeanteil. Andere Produkte in Dosen und Einwegflaschen waren in der Regel vom Pfandsystem ausgenommen. Doch das ändert sich 2022: Wenn Du dann zum Beispiel Säfte, Smoothies oder Gemüse-Shots in Plastikflaschen oder Dosen kaufst, musst Du auch für diese Einwegverpackungen 25 Cent Pfand bezahlen.

Das sind die Übergangs- und Ausnahmeregelungen

Im Prinzip gilt die Pfandpflicht ab dem 01. Januar 2022. Doch für bereits im Verkehr befindliche Getränkeverpackungen gibt es eine Übergangsregelung, sie dürfen noch bis zum 1. Juli 2022 ohne Pfand verkauft werden. Milchprodukte in Dosen oder Plastikflaschen sind sogar noch bis Ende 2023 von der Pfandpflicht in Deutschland ausgenommen, erst ab dem Jahr 2024 soll auch hierfür Pfand eingeführt werden.

Wo pfandpflichtige Verpackungen zurückgegeben werden können

Du kannst Deine pfandpflichtigen Einwegverpackungen in jedem Laden zurückgeben, der Einwegverpackungen aus dem gleichen Material verkauft. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du die Dosen oder Flaschen auch in dem Laden gekauft hast oder ob es die Marke in dem Geschäft zu kaufen gibt. Es kommt lediglich auf das Material der Einwegverpackungen an.

Händler, die Einwegflaschen aus Plastik oder Dosen verkaufen, müssen diese also auch zurücknehmen und Dir das Einweg-Pfand von 25 Cent auszahlen – egal welche Marke es ist und egal welcher Inhalt in den Einwegverpackungen drin gewesen ist.

Ausnahmen gelten nur für Läden mit einer Verkaufsfläche unter 200 Quadratmeter, wie zum Beispiel Kioske oder kleinere Tankstellen. Sie müssen nur Getränkeverpackungen von den Marken und in den Materialien zurücknehmen, die sie selbst auch verkaufen. Wo die Flaschen und Dosen gekauft wurden, spielt allerdings auch in diesem Fall keine Rolle.

Ab Januar 2022: Pfand auf fast alle Getränkedosen und Einwegflaschen

Was tun, wenn Dir die Pfanderstattung verweigert wird?

Weigert sich ein Händler, die Einwegflaschen oder Dosen anzunehmen, obwohl er Einwegverpackungen aus dem gleichen Material verkauft, oder will er Dir das Pfand nur erstatten, wenn Du neue Ware bei ihm kaufst, kannst Du Dich an die sogenannte untere Abfallbehörde wenden. Die Behörde prüft Deine Beschwerde und der Händler wird ermahnt oder muss ein Bußgeld bezahlen.

Wie schnell müssen Pfandbons eingelöst werden?

Pfandbons gelten rechtlich genauso wie Gutscheine 3 Jahre ab dem Ende des Jahres, in dem sie ausgedruckt wurden. Leider wissen das viele Händler nicht und behaupten, dass Du den Bon schneller einlösen musst. Das ist aber nicht richtig, sondern Du kannst auf die Auszahlung innerhalb dieser Frist bestehen.

Fazit

Getränke in Einwegplastikflaschen und Dosen werden ab Januar erstmal teurer, weil der Pfand auf den Verkaufspreis draufgeschlagen wird. Bringt Du die Getränkeverpackungen wieder zurück, bekommst Du das Pfandgeld allerdings wieder. Dein Leergut wieder abzugeben, lohnt sich also ab nächstes Jahr noch mehr als jetzt.