Neue Betrugsmasche bei PayPal mit „irrtümlicher Überweisung“

PayPal ist schon lange im Fokus von Betrügern. Der Online-Bezahldienst ist so weit verbreitet, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass Zufallsopfer auch tatsächlich PayPal-Nutzer sind. Dabei erfinden die Betrüger immer mal wieder neue Maschen, um an das Geld der Opfer zu kommen. Aktuell ist gerade eine Betrugsmasche mit „irrtümlicher Überweisung“ im Umlauf.

So funktioniert der Betrug mit „irrtümlicher Überweisung“

Mit PayPal kann Geld besonders einfach verschickt werden. Doch genauso leicht kann es auch zu einem Irrtum bei einem Geldtransfer kommen. Bei der Eingabe der Zieladresse hat man sich schnell mal vertippt und den Betrag unabsichtlich an einen falschen Empfänger geschickt. Das kommt vor und das weiß jeder. Und genau das nutzen Betrüger aktuell aus:

  1. Ein PayPal-Nutzer bekommt plötzlich und unerwartet einen Geldbetrag zugesendet.
  2. Kurz danach erhält er eine Nachricht, dass sich der Absender bei der E-Mail-Adresse vertan hätte. Der PayPal-Nutzer wird darum gebeten, das Geld über die Option „Freunde und Familie“ zurücksenden.
  3. Die Betrüger spekulieren darauf, dass der PayPal-Nutzer ehrlich ist und das fälschlicherweise erhaltene Geld schnell zurückgeben will.
  4. Fällt das potenzielle Opfer darauf rein und schickt das Geld über die Option „Freunde und Familie“ zurück, ist das Geld weg – und nicht nur das. Denn die Betrüger haben für die ursprünglichen Überweisung die Option „Waren und Dienstleistungen“ genutzt. Durch den „Käuferschutz“ ziehen die Betrüger dann die Zahlung wieder zurück, indem sie behaupten, die Ware nicht erhalten zu haben.
  5. Da das Opfer seine Überweisung mit der Option „Freunde und Familie“ transferiert hat, hat es keinen Käuferschutz und der Betrag kann nicht zurückgeholt werden.
  6. Der Betrüger bekommt also sein überwiesenes Geld zurück und zusätzlich den „zurücküberwiesenen“ Betrag des Betrugsopfers on Top.

Neue Betrugsmasche bei PayPal mit „irrtümlicher Überweisung“

Unser Tipp: Achtung bei der Option „Freunde und Familie“

Die Option „Geld an Freunde und Familie senden“ ist eigentlich nur für den privaten Bereich gedacht. Doch gerade kleine Händler auf Online-Plattformen versuchen immer wieder, Kunden davon zu überzeugen, diese Zahlungsart zu wählen. Dazu bieten sie oft sogar einen Preisnachlass an. Bei der Bezahloption „Für Waren und Dienstleistungen“ müssen die Händler nämlich Gebühren für die Einnahmen bezahlen, die sie sich durch die Nutzung der Zahloption „Für Freunde und Familie“ sparen wollen. Allerdings hat das für den Kunden den Nachteil, dass dadurch der Käuferschutz entfällt.

Oft ist bei PayPal-Nutzern die „Für Freunde und Familie“-Option voreingestellt und wird entsprechend leichtfertig genutzt. Die aktuelle Betrugsmasche zeigt, dass dies nicht sinnvoll ist. Besser ist es, diese Zahlungsoption nur für Empfänger zu verwenden, die man tatsächlich als Freunde oder Familie bezeichnen würde oder höchstens noch für kleine Beträge, die man locker verschmerzen kann.

Neue Betrugsmasche bei PayPal mit „irrtümlicher Überweisung“

Ein sinnvoller Rat ist, als Voreinstellung die „Für Waren und Dienstleitungen“-Funktion zu wählen und vor dem Wechsel zu „Für Freunde und Familie“ immer erst kurz innezuhalten, um sich des Risikos bewusst zu werden. Dann haben Betrüger wie bei der oben erläuterten Betrugsmasche keine Chance mehr.