Neue Betrugsmasche: Paketannahme für Nachbarn kann Dich teuer zu stehen kommen

Das Landeskriminalamt Berlin warnt derzeit vor einer Masche von Betrügern, die für die Betroffenen sehr teuer werden kann. Dabei trifft es ausgerechnet diejenigen, die besonders nett sein wollen und Pakete für ihre Nachbarn annehmen. Eine Paketannahme solltest Du Dir aber gut überlegen, wenn Du von der folgenden Betrugsmasche hörst.

So wird die Paketannahme für Nachbarn zur Betrugsfalle

In vielen Mehrfamilienhäusern, aber auch unter Nachbarn von Einfamilienhäusern ist es üblich, für andere Haushalte Pakete anzunehmen, wenn der Postbote die eigentlichen Empfänger nicht persönlich antrifft. Das wird allgemein als freundliches Miteinander angesehen, was Betrüger derzeit vermehrt ausnutzen, und zwar folgendermaßen:

  • Die Betrüger kleben einen Bestellnamen auf ungenutzte Briefkästen oder bestellen etwas unter dem realen Namen eines Nachbarn.
  • Anschließend bestellen die Betrüger im Internet unter dem entsprechenden Namen und geben die Lieferanschrift an, wo sie den Briefkasten mit einem anderen Namen beklebt oder sich einen fremden Namen ausgewählt haben.
  • Wird die Bestellung zugestellt und ist niemand zu Hause, wird darauf gehofft, dass ein Nachbar das Paket für den Empfänger annimmt. Der Paketbote steckt dann eine Zustellkarte in den betroffenen Briefkasten.
  • Die Betrüger holen dann die Zustellkarte aus dem entsprechenden Briefkasten heraus und klingeln bei dem Nachbarn an der Tür, der das Paket angenommen hat. Mit der Zustellkarte in der Hand wird um die Herausgabe des Pakets gebeten. Gesagt wird oft, dass der Abholer ein Verwandter des Paketempfängers sei, dass der Besteller im Urlaub oder gerade erst eingezogen sei.
  • Händigt der Nachbar das angenommene Paket aus, ist es für immer verschwunden. Allerdings hat der Nachbar mit der Paketannahme die Verantwortung für die Sendung übernommen und muss letzendlich auch für den Verlust geradestehen.
  • Oft erfahren die betrogenen Nachbarn erst davon, wenn ein Brief vom Inkasso-Unternehmen eintrudelt, dass bestellte Ware nicht bezahlt wurde. Erst über eine Nachforschung, wer das Paket angenommen hat, kommt der Betrug ans Licht.

Neue Betrugsmasche: Paketannahme für Nachbarn kann Dich teuer zu stehen kommen

Wer ein Paket entgegennimmt, haftet bei Verlust

Wird die in betrügerischer Absicht aufgegebene Bestellung nicht bezahlt, haftet derjenige, der das Paket angenommen hat – auch wenn er das Paket im guten Glauben an die Betrüger ausgehändigt hat.

Denn der Online-Shop hat als Beweis, dass der Nachbar das Paket entgegengenommen hat, in der Regel eine Unterschrift des Nachbarn als Empfangsbestätigung. Der Nachbar wiederum kann nicht beweisen, an wen er das Paket ausgehändigt hat. Der letzte Empfänger des Pakets bleibt also der nette Nachbar, der dann auch für zivilrechtliche Ansprüche haftbar gemacht werden kann.

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Wie Du Dich vor Haftung bei der Paketannahme schützen kannst

Besser ist es, nur Pakete für Personen anzunehmen, die Du persönlich kennst und mit denen Du dieses Vorgehen auch vorher abgesprochen hast. Natürlich solltest Du dann auch nur genau diesen Dir bekannten Personen die Pakete aushändigen.

Hast Du doch ein Paket für einen Dir unbekannten Nachbarn angenommen, lasse Dir bei der Abholung den Personalausweis zeigen und notiere Name, Adresse, Ausweisnummer und Zeitpunkt der Abholung. Außerdem solltest Du Dir die Abholung quittieren lassen. So kannst Du später auf den Abholer als letzten namentlich bekannten Empfänger des Pakets verweisen und bist hoffentlich aus dem Schneider.