Schon vom Hype um das Nothing Phone 1 gehört? Das Phone 1 ist das erste eigene Smartphone des einstigen Oneplus Gründers Carl Pei. Angekündigt wurde, dass es besser sein soll als andere Smartphones und in seiner Auflage streng limitiert. Seit etwa 2 Wochen ist es nun auf dem Markt. Doch hält es wirklich, was es verspricht?
Wer ist Carl Pei?
Carl Pei ist Mitbegründer der Marke Oneplus, die im Jahr 2014 das Oneplus One auf den Markt brachte. Das Smartphone überzeugte damals mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und machte durch besonders aufwendiges Marketing auf sich aufmerksam. Anfang 2021 startete Pei zusammen mit verschiedenen Geldgebern seine eigene Firma Nothing und brachte kürzlich sein erstes Smartphone „Nothing Phone 1“ auf den Markt – wiederum flankiert von auffälligen Marketing-Aktionen.
Wie sieht das Nothing Phone 1 aus?
Design – extravagant und außergewöhnlich
Das Design des Nothing Phone 1 erinnert etwas an das iPhone 13, aber ein typisches iPhone ist das Nothing Phone 1 wahrhaftig nicht. Denn die Rückseite überrascht mit einer halbtransparenten Glas-Hülle, durch welche die darunterliegenden Komponenten zu erahnen sind, wie die zentral angeordnete Qi-Spule für kabelloses Laden und einige Schrauben. Chips oder Leiterbahnen sind allerdings nicht zu sehen. Spannend wirkt der Einblick aber trotzdem.
Für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen zudem raffinierte Lichteinfassungen, die zum Beispiel verschiedene Leuchtsignale bei eingehenden Nachrichten und Anrufen abgeben. Das sogenannte Glyph-Interface wurde aus rund 900 weiße Micro-LED-Lichtern designt, die in mehrere Symbole aufgeteilt sind. Das wirkt aufregend anders, wenn man auf solche Lichtspiele steht. Zwar kann man die Lichterspiele auch ausschalten, aber damit würde das Nothing Phone 1 sein Alleinstellungsmerkmal verlieren, das es von allen anderen Smartphones auf dem Markt deutlich abhebt.
Darüber hinaus punktet das Phone 1 mit einer hochwertigen Verarbeitung, wackelfreien Tasten mit optimalem Tastenhub und Druckpunkt sowie einer IP53-Zertifizierung, die ihm wasser- und staubabweisende Fähigkeiten bescheinigt.
Display – Retro-Schick mit ausreichender Leistung
Von vorne betrachtet, hat das Nothing Phone 1 einen breiten Display-Rand, der an allen Seiten exakt gleich breit ist, sodass das Smartphone einen leichten Retro-Touch hat. Das 6,55 Zoll Display funktioniert mit OLED-Technik mit bis zu 120 Hz, verfügt über 2400 x 1080 Pixel und stellt bis zu 1,07 Milliarden Farben dar. Die Kontraste zeigen sich gut ausgeprägt, die Bildschärfe ist durch die 469 ppi sehr hoch, die Farben werden je nach Einstellung intensiv oder eher natürlich angezeigt, die Helligkeit liegt im guten Mittelfeld. Für den normalen Gebrauch ist das Display also in Ordnung.
Kamera – solide und ausreichend alltagstauglich
Die Hauptkamera überzeugt mit 50 Megapixeln, f/1.88 und optischem Bildstabilisator (OIS), wobei der Weitwinkel kein OIS hat und nur eine Blende von f/2.2. Überflüssige Linsen für Tiefenschärfe und Makroaufnahmen gibt es nicht. Die Frontkamera hat 16 Megapixel und reicht für Selfies absolut aus. Videos sind zwar auf 4K/30 beschränkt, bieten ansonsten aber eine gute Stabilisierung und Tonqualität. Insgesamt sind die Kameras zufriedenstellend, es gibt aber Verbesserungsbedarf – vor allem bei Nachtaufnahmen und im Weitwinkelmodus.
Ausstattung – Mittelklasse in fast allen Bereichen
Als Chipsatz kommt beim Nothing Phone 1 ein Snapdragon 778G Plus zum Einsatz. Sein Prime-Core taktet allerdings nur bis zu 2,5 GHz, sodass nicht von einem Spitzenprozessor gesprochen werden kann. Carl Pei erläuterte die Wahl als guten Kompromiss zwischen Leistung und Kosten und damit liegt er richtig. Im Alltag reicht die Leistung des Nothing Phone 1 völlig aus. Nichts ruckelt, durchschnittliche Spiele laufen einwandfrei. Weitere Merkmale sind Wifi-6 und USB 2.0, was für den Alltagsgebrauch ebenfalls ausreichend ist. Zu bemängeln ist, dass der interne Speicher nicht per Speicherkarte erweitert werden kann, wobei das Nothing Phone 1 mit 256 GB Speicher nur wenig mehr kostet als mit 128 GB. Wer also mehr Speicher braucht, sollte das also vor dem Kauf bedenken.
Der Akku verfügt über 4500 mAh und hielt beim Test leider nur etwa 7,5 Stunden im 120-Hz-Betrieb, was enttäuschend wenig ist. Dafür dauert die Ladung dann mit 45 Minuten auch noch sehr lang, wobei zumindest kabelloses Laden möglich ist.
Folgende weitere Merkmale sind beim Nothing Phone 1 vielleicht noch erwähnenswert: Der Fingerabdrucksensor ist eher langsam, aber ausreichend. Die Stereo-Lautsprecher haben einen guten Sound. Das Bedien-Panel für die Glyphen auf der Rückseite ist sehr übersichtlich. Und das Phone 1 hat sogar eine Verbindungsmöglichkeit mit Tesla-Fahrzeugen.
Kosten – Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
Was an den Merkmalen des Nothing Phone 1 schon zu sehen ist, spiegeln auch die Preise wider: Das Nothing Phone 1 mit 8/128 GB kostet 469 €, mit 8/256 GB 499 € und mit 12/256 GB 549 €. Das sind normale Mittelklasse-Preise für ein anständiges Mittelklasse-Smartphone, sodass das Nothing Phone 1 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Fazit
Trotz Marketing-Hype ist das Nothing Phone 1 keine herausragende Überraschung: Das Display, die Kamera und die technische Ausstattung gehören zur soliden Mittelklasse und reichen für den Alltag vollkommen aus. Größter Schwachpunkt ist der schwache Akku, der kaum einen ganzen Tag durchhält, wobei die Möglichkeit zum kabellosen Laden diesen Kritikpunkt zumindest etwas abmildert.
Was das Nothing Phone 1 besonders macht, ist das außergewöhnliche Design. Auf den ersten Blick einem iPhone ähnlich, wartet die Rückseite im wahrsten Sinne des Wortes mit tollen Highlights auf, die das Smartphone zu einem echten Hingucker machen. Wer auf ein extravagantes Design steht und nach einem Mittelklasse-Smartphone zu einem angemessenen Preis sucht, wird mit dem Nothing Phone 1 wahrscheinlich sehr glücklich werden.
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Aktuell bekommt man das iPhone 13 mini auch günstig. Ob man dann für das gleiche Geld ein Mittelklasse Handy möchte?
Leider für die aktuellen Probleme und Ausstattung zuteuer!
Hab schon gehört, dass das Handy derzeit noch mit sehr vielen Softwareproblemen zu kämpfen hat und was einen wohl am meisten zur Weißglut bringen wird:
Es gibt wohl massive Probleme beim Aufladen. Das Handy hat wohl Schwierigkeiten die Ladespannung aufrecht zu erhalten. Die Spannung sackt wohl manchmal ab, so dass statt dem Schnelladen nur noch normal geladen wird. Ärgerlicher wird es aber wenn das Handy gar nicht erst mit dem Laden anfängt, trotz eingestecktem Kabel.
Und Laden muss man das Handy mit dem verbauten „kleinen“ Akku wohl ziemlich regelmäßig…
Ich finde das Handy einen interessanten Ansatz und eine gute Antwort an die Konkurrenz. Wenn jetzt noch die Probleme abgestellt werden und keine unfertigen Produkte mehr auf den Markt geschmissen werden, dann könnte sich das Nothing Phone zum respektablen Konkurenten von manch einem alten Platzhirsch mausern.
Ja das BMS ist bei Akkus der wesentliche Faktor. Ich denke da auch an TESLA vs. VW. Die einen haben’s halt drauf!👍