Das neue Auto zu finanzieren, fällt einem Durchschnittsverdiener nicht gerade leicht – aber wer beruflich mobil sein und/oder das eigene Unternehmen stattlich repräsentieren muss, wird eher zum Kauf eines Neuwagens tendieren als zum Gebrauchten. Mit etwas Ausdauer bei der Suche lassen sich zudem auch beim Neuwagenkauf bis zu 40% der von den Herstellern angegebenen Preise einsparen.
Wie Ihr beim Neuwagenkauf am besten vorgeht und welche Angebote Ihr sonst noch prüfen solltet, bevor Ihr Euch für einen Wagen entscheidet, haben wir für Euch recherchiert.
Vor dem Neuwagenkauf: Jeder Vergleich zählt
Beim Neuwagen verhält es sich wie bei anderen hochpreisigen Produkten auch: Die Ausstattung und das Datum, zu dem die jeweilige Produktserie erschienen ist, wirken sich extrem auf den Verkaufspreis aus. Kommt der neue Luxuswagen eben auf den Markt, erhaltet Ihr kaum Nachlässe auf den Verkaufspreis. Ein oder zwei Jahre später sieht das bereits anders aus. Allein die Farbwahl kann bei einem Neuwagen zudem einen Preisunterschied von 1.000 bis 2.0000€ ausmachen – es empfiehlt sich daher, sich nicht von Anfang an auf eine Farbe festzulegen, sondern die verschiedenen Modelle und Ausstattungsvarianten gründlich zu vergleichen. Es gibt beispielsweise Ausstattungen, in denen bereits Navigationsgeräte enthalten sind. Finde heraus, ob du eher eine Navi-App oder ein Navi-Gerät benötigst.
Je höher der Anschaffungspreis ist, desto weiter sollte dabei der Blick in die Ferne schweifen. Erleichtert wird dies durch die Nutzung diverser Online-Vergleichsportale, auf denen Ihr ganz entspannt, Marken, Farben, Ausstattungen und Endpreise sichten könnt.
Wie funktionieren Vergleichsportale und worauf müsst Ihr achten?
Vergleichsportale gibt es mittlerweile reichlich – zu den bekanntesten Portalen mit guter Kundenbewertung gehören beispielsweise Autohaus24.de oder Neuwagen24.de. Doch besagt ein hohes Ranking aus Kundensicht noch nicht, dass Ihr hier immer den günstigsten Preis findet – neben den Verkaufspreisen werden auch Faktoren wie Service, Übersichtlichkeit oder Support einbezogen. Auch die Preise der Vergleichsportale wollen daher gründlich verglichen werden.
Das Vergleichsportal selbst tritt nicht als Verkäufer, sondern als Vermittler auf. Den Neuwagen kauft Ihr also nach wie vor im Autohaus – mit allen Gewährleistungen und Garantien, die auch sonst angeboten werden. Über die Vergleichsportale werden in der Regel deutsche Neuwagen angeboten, für EU-Importe müsst Ihr nach speziellen Händlern Ausschau halten.
Aufgepasst: Mit „Günstigster Preis“ beziehen wir uns nur auf die Angebote des jeweiligen Portals.
Auf der Website des Vergleichsportals gebt Ihr zunächst ein, welches Auto in welcher Farbe und Ausführung Euch interessiert. Anschließend erhaltet Ihr den günstigsten Preis angezeigt und – sofern Ihr gleich zugreifen wollt – der Kontakt zum Händler wird hergestellt. Die Angabe „günstigster Preis“ bezieht sich aber eben nur auf die Angebote dieses einen Portals. Es kann sein, dass Ihr das gleiche Modell in derselben Ausstattung andernorts noch günstiger erhaltet, weshalb Ihr ein gutes Angebot speichern, aber nicht sofort ordern solltet.
So haben wir testweise nach einem Audi A5 2.0 TFSI Cabriolet (2-Türer, 190 PS, 6 Gänge, manuelles Getriebe) Ausschau gehalten. Im ersten Vergleichsportal wurde uns das Fahrzeug zu einem ermäßigten Preis von 39.700€ angeboten. Die Ermäßigung bezieht sich auf die Preisempfehlung des Herstellers (44.850€) für das Basismodell inklusive Überführungs- und Zulassungskosten. Damit hatten wir eine erste „Hausnummer“, mit der wir dann weitere Angebote prüfen konnten.
Tatsächlich mussten wir nicht lange suchen, um dasselbe Modell für rund 2.000€ weniger einkaufen zu können. Doch auch damit gaben wir uns noch nicht zufrieden und verglichen fleißig weiter. Als Bestpreisangebot erwies sich dann auf Portal Nummer 3 ein Rabatt von ca. 14% – hier hätten wir das schicke Cabrio für rund 31.500€ kaufen können.
Konditionen vergleichen: Wie kommt das Angebot zustande?
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich dann aber, dass dieser Preis nur zustande kommt, wenn Ihr gleichzeitig Euer altes Auto, das einen Mindestverkaufswert von 1000€ haben muss, bei demselben Händler in Zahlung gebt. Steht diese Option nicht zur Verfügung, liegt der Verkaufspreis bei 32.400€. Hinzu kommen (mindestens) 670,-€ für die Überführung. Ohne Zulassungskosten wären wir hier also bei 33.100€ gelandet – was verglichen mit der Preisempfehlung des Herstellers und dem Angebot des ersten Vergleichsportals natürlich immer noch ein Schnäppchen darstellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Nicht jedes Vergleichsportal zeigt Euch wirklich die günstigsten Verkaufspreise an. Schaut Euch daher unbedingt auf verschiedenen Portalen um und berücksichtigt dabei, welche Konditionen gelten, was also im Gesamtpreis enthalten ist und was nicht.
Re-Importe aus dem Ausland – lohnt sich der Aufwand?
Noch vor wenigen Jahren brachte die Möglichkeit, einen deutschen Mittelklassewagen günstig im EU-Ausland zu erstehen, die Augen von Neuwagenkäufern zum Glänzen. Mittlerweile hat sich die Euphorie aber etwas gelegt, da der Aufwand doch recht groß ist und die Autohersteller und Autohändler auf die zahlreichen Vorteilskäufer reagiert und die Preispolitik angepasst haben.
Beim EU-Auslandskauf den Nettopreis vergleichen
Das Absurde an den Auslandsdeals ist: Je höher die Mehrwertsteuer eines Landes, desto geringer sind die Nettoverkaufspreise. Je teurer also das Auto im Inland ist, desto preiswerter ist es für einen ausländischen Käufer, sofern dieser im eigenen Land keine hohe Steuer entrichten muss. Besonders die skandinavischen Länder sind für ihre hohen Steuersätze bekannt. Fällig werden diese Steuern aber nur für inländische Käufer. Findet Ihr also im EU-Ausland ein preiswertes Modell Eures Lieblingsherstellers, müsst Ihr zum Nettoverkaufspreis lediglich die 19% Mehrwertsteuer berechnen, die Ihr auch in Deutschland zahlen würdet.
Was den Vergleich allerdings erschwert, sind Währungsunterschiede und unübersichtliche Preis- und Steuergesetze. In Dänemark beispielsweise bezahlt man bekanntlich noch stets in Kronen, auf Autos wird eine Mehrwertsteuer sowie eine Zulassungssteuer in unterschiedlicher Höhe erhoben. Hinzu kommt, dass nicht alle Modelle gleichermaßen verfügbar sind. So hätten wir in Dänemark zwar günstig einen Audi A4 kaufen können, unser Cabrio dagegen wäre uns so teuer, wenn nicht teurer, zu stehen gekommen wie in Deutschland.
Neuwagenkauf im Ausland lohnt sich nicht für alle Modelle
Rechnet man den Aufwand – auch für die Anreise und gegebenenfalls die Übernachtung sowie für die Überführung und Ausstellung aller benötigten Papiere hinzu, lässt der Reiz eines Autokaufs in europäischen Nachbarländern bereits deutlich nach. Hinzu kommt, dass die Preise für nicht vorrätige Modelle, also für Bestellungen aus dem Ausland, in der Regel angepasst werden. Dennoch könnt Ihr auch in Deutschland Händler finden, die sich auf Re-Importe spezialisiert haben und in Eurem Auftrag durchführen. Allerdings müsst Ihr hier in der Regel Abstriche beim gesuchten Modell machen – oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Mit Bargeld lässt sich gut verhandeln
Was beim Gebrauchtwagenkauf gang und gäbe ist, nämlich eine Preisreduzierung bei Barzahlung, kann sich auch beim Neuwagenkauf positiv auswirken. Muss aber nicht. Was eher zählt, ist ein schneller Entschluss, denn die meisten Verkäufer wissen: Beim schnellen Kaufentscheid spielen Emotionen eine größere Rolle als der Verstand. Daher wird ein geschickter Verkäufer Euch tolle Angebote machen, wenn Ihr den Kaufvertrag sofort unterschreibt, auch wenn nur die Anzahlung in bar erfolgt.
Seid Ihr halbwegs gute Schauspieler und verhandelt Ihr gern, könnt Ihr natürlich versuchen, den Spieß einfach mal umzudrehen. Geht möglichst gut informiert ins Verkaufsgespräch und legt vorher fest, was ins Budget passt und was nicht. Im Verkaufsgespräch gebt Ihr Euch dann zögerlich und lasst Euch durch verschiedene Angebote schließlich dazu „verlocken“, das Auto zu genau dem Preis zu kaufen, den Ihr Euch vorgestellt habt. Vorsicht geboten ist dann noch einmal bei der Frage der Finanzierung. Aktuell sind viele Offerten so günstig, dass es sich lohnt, in Raten zu zahlen. Der Kredit einer Direktbank kann hier aber noch günstiger sein (anders als ein bei einem Sofortkredit beispielsweise) – das hängt unter anderem davon ab, wie die Banken Eure Zahlungsfähigkeit bewerten. Auch dies solltet Ihr daher vor dem Kauf geklärt haben.
Tipp: Nur bei Onlinekäufen ist ein Widerrufsrecht garantiert
Wollt Ihr den Wagen dann direkt beim Autohändler kaufen, solltet Ihr eines wissen: Wer viel online bestellt, geht ganz selbstverständlich davon aus, jederzeit ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu haben. Das ist bei Einkäufen im Laden nicht der Fall, hier gilt: Vertrag ist Vertrag. Bemerkt Ihr also nach Vertragsabschluss, dass Ihr Euch finanziell übernommen oder etwas gekauft habt, was Euren Vorstellungen eigentlich nicht entspricht, seid Ihr auf die Kulanz des Händlers angewiesen, wenn Ihr den Vertrag rückgängig machen wollt. Regen sich während des Kaufs also Zweifel, lasst Euch das Angebot schriftlich mitgeben, nehmt Euch aber ein bis zwei Tage Bedenkzeit, um es zu Hause noch einmal gründlich zu prüfen oder mit Freunden zu besprechen.
Der richtige Kaufzeitpunkt
Wann der beste Kaufzeitpunkt für einen Neuwagen ist, lässt sich generell nicht sagen. Als Faustregel gilt aber, dass die Sommerferien und der Dezember eher verkaufsschwache Monate sind, sodass sich viele Händler bezüglich der Preisgestaltung als entgegenkommender erweisen werden. Für bestimmte Autotypen wie unser Cabrio ist zudem entscheidend, dass sie sich oft kurz vor Beginn der Saison und direkt im Anschluss günstiger kaufen lassen. Den Kaufpreis drückt auch der Umstand, dass beständig neue Modelle auf den Markt gebracht werden – die „Ladenhüter“ müssen dann schnell noch raus und werden zu Sonderpreisen angeboten.
Nicht ganz neu ist noch nicht alt: Jahreswagen, Tageszulassungen und Vorführwagen
Wollt Ihr sichergehen, dass das neue Auto gepflegt und unfallfrei ist und darf der Wagen dennoch schon ein paar Kilometer auf dem Tacho haben, kommen Autos infrage, die als Jahreswagen oder Vorführwagen genutzt wurden. Auch Autos mit Tageszulassung erhaltet Ihr vom Händler zu ermäßigten Preisen.
Jahreswagen sind Autos, die von Werksangehörigen zum Sonderpreis gekauft und nicht länger als 12 Monate gefahren wurden. Da die Mitarbeiter der großen Autohersteller jährlich einen Neuwagen erstehen können, verkaufen sie den Jahreswagen zumeist weiter. Und da Kauf und Verkauf hier von Anfang an eingeplant sind, könnt Ihr davon ausgehen, dass ein Jahreswagen in der Regel gut gepflegt wurde. Ihr erhaltet daher Angebote mit Sonderausstattungen – so wie der Verkäufer sie ab Werk selbst gekauft hat – zu deutlich reduzierten Preisen.
Vorführwagen werden von den Autohändlern für Probefahrten verwendet beziehungsweise bereitgestellt – hier müsst Ihr deshalb gründlich prüfen, welche Abnutzungserscheinungen bereits vorhanden sind. Halten sich diese in Grenzen, könnt Ihr auch einen Vorführwagen zum Schnäppchenpreis erstehen.
Neuwertig sind dagegen Autos, für die der Händler eine Tageszulassung beantragt hat. Diese wurden dann tatsächlich nur an einem Tag genutzt, können aber deutlich günstiger verkauft werden als vergleichbare Modelle.
Für Autos, die mit dem Prädikat „Tageszulassung“ verkauft werden, gilt zudem, dass sie das Werk maximal zwölf Monate vor dem Verkauf verlassen haben. Die Differenz zwischen Zulassungstag und Verkaufsdatum kann sich allerdings auf die Gewährleistung auswirken. Im Zweifelsfall solltet Ihr daher genau nachfragen, welche Gewährleistung Euch der Händler auf das Auto mit Tageszulassung noch gibt.
Gebrauchtwagenpreise und Konditionen ebenfalls prüfen
Auch wenn Ihr bereits entschieden habt, dass es dieses Mal ein Neuwagen sein soll – schaut Euch zumindest die Preise und Konditionen der gebrauchten Varianten Eures Favoriten an. In Einzelfällen sind Schnäppchen darunter, die auch den überzeugtesten Neuwagenkäufer ins Grübeln bringen. So hätten wir unser Cabrio beispielsweise von einem Vertragshändler zum halben Preis erhalten – und das, obwohl der Gebrauchtwagen extrem gut gepflegt und gerade mal 37.000 Kilometer gefahren war. Für den Re-Import dagegen lag das günstigste Angebot, das wir aktuell finden konnten, bei rund 35.000€.
Aber vielleicht habt Ihr auch bereits bessere Angebote gesichtet oder könnt weitere Tipps für den günstigen Kauf von Neuwagen geben? Dann freuen wir uns über Kommentare, in denen Ihr die Community von mein-deal.com an Euren Erfahrungen teilhaben lasst!
Bildquelle: Minerva Studio – 226340299 / Shutterstock.com
- Abos
- Amazon-Angebote
- Apps
- Babies / Kinder
- Blitzangebote
- Brettspiele
- Bücher
- Bundleangebote
- Camcorder
- China Gadgets
- Coupons
- DSL Angebote
- DVDs & Blu-Ray Deals
- eBay WOW
- Essen & Trinken
- Fotografie
- Gewinnspiele
- Günstiges aus der Reihe
- Gutscheine
- Handy Deals
- Haushalt & Garten
- Heimkino & HiFi
- iBOOD Angebote
- Konsolen-Schnäppchen
- Kostenloses und Gratisartikel
- Kündigungs-Vorlage
- Leasing Angebote & Deals
- Mode und Kleidung
- Monitor Angebote
- Navigationssysteme
- News
- PC & Notebook Angebote
- Preisfehler
- Rabattaktionen
- Ratgeber
- Reisedeals
- Saturn
- Schnäppchen
- Service & Infos
- Sky Angebote
- Software
- Sport + Hobby
- SportScheck
- Tablet Angebote & Schnäppchen
- TV Angebote