Lohnen sich Geräteversicherungen?

Zu Weihnachten gab es Geldgeschenke und Du möchtest Dir davon vielleicht ein Tablet, einen Smart TV, ein Smartphone oder Laptop kaufen? In Online-Shops oder Elektronikmärkten werden passend zu solchen elektronischen Geräten oft Geräteversicherungen angeboten. Doch ist so eine Geräteversicherung überhaupt sinnvoll?

Verbraucherzentrale rät von Geräteversicherungen ab

Auf den ersten Blick klingt es beruhigend, zusammen mit einem teuren Gerät auch gleich eine Versicherung dafür abzuschließen. Wer hat es nicht schon erlebt, dass einem das geliebte Smartphone einfach aus den Fingern geglitten und das Display zersprungen ist oder dass sich die Tasse Kaffee über die Laptoptastatur ergossen hat. Das teure Gerät dann von der Versicherung ersetzt zu bekommen, klingt verlockend.

Doch die Verbraucherzentrale Hamburg rät davon ab, zusammen mit dem Gerätekauf eine Geräteversicherung abzuschließen, die im Falle von Fallenlassen, Bedienungsfehlern, Diebstahl oder Feuchtigkeitsschäden eine Absicherung des Geräts verspricht. Die Versicherungsbeiträge sehen zwar auf den ersten Blick oft sehr niedrig aus, summieren sich aber im Laufe der Zeit. Wer vergisst, die Versicherung rechtzeitig zu kündigen, etwa wenn er das Gerät gar nicht mehr besitzt oder wenn es schon in die Jahre gekommen und damit weniger wert ist, zahlt letztendlich viel zu viel. Dabei sind oft sogar noch bestimmte Kündigungsfristen einzuhalten, wie etwa 3 Monate zum Ablauf eines Versicherungsjahres. Da kann es leicht passieren, dass Du für die Geräteversicherung mehr bezahlst als für das Gerät selbst.

Beim Neukauf eines elektronischen Geräts in Deutschland besteht immer ein Sachmängelgewährleistungsrecht. Das bedeutet, dass Du innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf von Neuware vom Händler eine Nachbesserung fordern kannst, wenn das Gerät nachweislich Mängel aufweisen sollte. Das bietet bereits eine erste Absicherung, auch wenn es nur um Schäden geht, die Du nicht selbst verursacht hast.

Kein Anrecht auf neueres Modell

Natürlich kann es vorkommen, dass ein Gerät bereits kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputt geht. Doch in der Regel kommt es günstiger, da auf Dein Glück zu vertrauen und ein defektes Gerät im Fall der Fälle lieber selbst zu ersetzen, als jahrelang eine Versicherung zu bezahlen, die Du vielleicht nie in Anspruch nehmen musst und die überteuert ist.

Hinzu kommt, dass gerade Smartphones und Computer schon nach zwei Jahren als technisch überholt gelten, die Geräteversicherung aber nur das vorhandene Gerät ersetzt oder repariert. Wer gerne nach gewisser Zeit auf ein aktuelles Modell setzt, sollte die Versicherungsgebühr lieber sparen. Dann kann das gesparte Geld in den Kauf eines neuen Modells fließen.

Wenn es doch eine Geräteversicherung sein soll …

Wenn Du trotzdem mit einer Geräteversicherung liebäugelst, sollte es sich um eine begrenzte Versicherung handeln, die beispielsweise einen Festpreis für die Versicherung über 2 Jahre beinhaltet und danach ausläuft. Die Maximallaufzeit sollte sich am Wert des Gerätes und an der üblichen Nutzungsdauer orientieren. Denn eine Versicherung für ein Gerät bezahlen zu müssen, das Du eigentlich gar nicht mehr behalten willst, ist einfach nur überflüssig.