An Bankautomaten eines fremden Bankinstituts Geld abzuheben ist teuer. Damit mussten wir sicherlich schon alle schmerzlich unsere Erfahrungen sammeln. Je öfter man sich Geld an anderen Geldautomaten zieht, desto teurer wird es natürlich auch. Da können gut und gerne schon mal insgesamt 50 Euro Gebühren im Monat zusammenkommen, wenn man solche Situationen nicht im Auge behält. Deshalb haben wir diesen Beitrag hier verfasst. Denn so viel Geld sollte ja nun wirklich keiner zusätzlich fürs Geldabheben bezahlen müssen. Wir klären, welche Geldautomaten Gebühren in welcher Höhe fürs Geldabheben verlangen und diskutieren unter anderem, wie man die zusätzlichen Gebühren sparen kann. Denn man kann ja auch kostenlos Geld abheben!

Kostenlos Geld abheben und Bankgebühren sparen   Tipps und Infos

Welche Geldautomaten haben welche Gebühren?

In Deutschland ist es so, dass die Geldautomatenbetreiber auch die Höhe der Gebühren zum Abheben bestimmen dürfen. Daher variieren die verlangten Gebühren für Kunden fremder Banken, die daran Geld abheben je nach Automat normalerweise zwischen 1,95 Euro (ING-Diba, DKB und Volkswagen Bank) und 4,95 Euro (Sparkassen). Besonders teuer sind oftmals institutsunabhängige Geldautomaten vor kleinen Geschäften. Dort kann das Geldabheben auch mal locker mit mindestens 6 Euro „bestraft“ werden.

Welche Verbunde haben die meisten Geldautomaten?

Damit man gar nicht erst in Versuchung gerät, seiner Bank zu oft „fremdzugehen“ und dafür viele Gebühren zu bezahlen, hilft unsere folgende Tabelle mit Zahlen aus April 2018. Denn darin könnt ihr sehen, welche Banken sich zu einem großen Verbund zusammengeschlossen haben, in dem man zumindest an Geldautomaten innerhalb des gesamten Verbundes meist kostenlos Geld abheben kann. Insgesamt gibt es in Deutschland vier große Verbunde: Den Sparkassen-Verbund, das Bank Card Service Netz, die Cash Group und den Cash Pool. Die Cash Group ist dabei ein Zusammenschluss der größten Privatbanken bestehend aus der Deutschen Bank, Commerzbank, Postbank und HypoVereinsbank inklusive deren Tochtergesellschaften. Im Cash Pool haben sich kleinere private Banken zusammengeschlossen, für die eine Mitgliedschaft in der Cash Group zu kostspielig wäre. Das Bank Card Service Netz besteht vor allem aus Volks- und Raiffeisenbanken, die ihren Kunden dadurch weniger Gebühren aufbrummen wollen. Der Sparkassen-Verbund vereint wie der Name schon sagt unter anderem alle Stadt-, Kreis- und Landesbausparkassen bundesweit miteinander.

Geldautomatenverbunde, Mitglieder und Geldautomaten in Deutschland
Geldautomatenverbund Mitglieder Geldautomaten in Dt.
Sparkassen-Verbund
  • Sparkassen
  • Stadtsparkassen
  • Kreissparkassen
  • 1822direkt
  • Landesbanken
  • BW Bank
  • Landesbausparkassen
ca. 25.700
Bank Card Service Netz
  • Volksbanken
  • Raiffeisenbanken
  • Sparda-Banken
  • PSD Banken
  • DZ Bank
  • EthikBank
  • BBBank
  • CB Credit-Bank
  • Bank für Sozialwirtschaft
  • Deutsche Apotheke- und Ärztebank
  • WL Bank
ca. 18.300
Cash Group
  • Deutsche Bank
  • Commerzbank
  • Postbank
  • Hypovereinsbank (UniCredit Bank)
  • comdirect
  • norisbank
  • DAB Bank
ca. 9.000
Cash Pool
  • Sparda-Banken
  • Targobank
  • Wüstenrot Bank
  • Santander Consumer Bank
  • Degussa Bank
  • Oldenburgische Landesbank
  • Südwestbank
  • Bank für Sozialwirtschaft
  • Merkur Bank
  • BBBank
  • Donner und Reuschel
  • Bankhaus Bauer
  • Fürstlich Castell’sche Bank
  • Bankhaus Faisst
  • Gabler-Saliter Bankgeschäft
  • Bankhaus Max Flessa
  • Paxbank
  • Bankhaus Gebrüder Martin
  • Bankhaus Seeliger
  • Steyler Ethik Bank
  • National-Bank
  • Bankhaus Mayer
  • Sperrer Privatbank
  • Bankhaus Hafner
  • Berenberg Bank
ca. 3.200

Mit einer Anzahl von insgesamt etwa 25.700 Geldautomaten bundesweit bietet der Sparkassen-Verbund das mit Abstand größte Geldautomatennetz in Deutschland. Allerdings muss man wissen, dass Mitglieder der Sparkassen-Gruppe untereinander nicht dazu verpflichtet sind, sich gegenseitig die Abhebegebühren zu erlassen. Die meisten tuen dies allerdings automatisch. Es kann aber vorkommen, dass man hier bei einer Sparkasse in einer anderen Stadt tatsächlich mal fürs Abheben Gebühren zahlen muss.

Wie kann man kostenlos Geld abheben und Bankgebühren sparen?

Kostenlos Geld abheben und Bankgebühren sparen   Tipps und Infos

Kommen wir jetzt zum eigentlichen Kern dieses Beitrages: Wie kann man kostenlos Geld abheben und sich bei fremden Banken die Bankgebühren sparen? Wir haben ein paar Tipps und Ideen für euch gesammelt:

  1. Bank wechseln
    Der erste Tipp scheint auf den ersten Blick etwas grob zu wirken, muss aber definitiv hier aufgeführt werden. Denn wer regelmäßig viele Gebühren fürs Geldabheben bezahlt, der sollte darüber nachdenken, seine Bank zu wechseln. Und zwar hin zu einem Institut, das mehr Geldautomaten ohne Gebühren zur Verfügung stellt. Ein guter Indikator dafür ist beispielsweise die obige Tabelle, in der man die Bankautomaten der jeweiligen Verbunde gut erkennen kann.
  2. Beim Einkaufen Geld abheben
    In einigen Einkaufsläden kann man tatsächlich ab einem bestimmten Mindesteinkaufswert kostenlos Bargeld abheben. Wenn gerade kein passender Geldautomat in der Nähe ist, dann lohnt es sich, auf dieses Angebot zurückzukommen. Kostenlos Geld abheben kann man beispielsweise unter anderem in folgenden Läden: REWE (ab einem Einkauf von 20€), Penny (ab 20€), Toom (ab 20€), Edeka (ab 20€), Netto (ab 10€), dm (ab 10€), Aldi Süd (20€), Familia (ab 20€), Shell Tankstellen (nur für Kunden der Cash Group).
  3. Mit Kreditkarte Geld abheben
    Teilweise kann man mit der Kreditkarte öfter und einfacher kostenlos Geld abheben als mit einer normalen Girokarte. Das geht beispielsweise mit der Barclaycard Visa oder der Santander 1plus Kreditkarte an Geldautomaten weltweit, die ein Visa Logo besitzen kostenlos Geld abheben. Auch mit der Visakarte der DKB kann man weltweit kostenlos Geld abheben. Die Gebühren werden einem erlassen. Solche Automaten gibt es zuhauf. Daher kann es sich lohnen, sich mal über die Konditionen von Kreditkarten an seinem Geldinstitut zu informieren.
  4. Bargeldlose Zahlungsmethoden nutzen
    Noch immer warten wir gespannt auf mehr Möglichkeiten, bargeldlos Bezahlen zu können. Immerhin akzeptieren immer mehr Restaurants und Geschäfte die Zahlung mit EC- oder Kreditkarte, was uns das Leben oftmals erleichtert. Auch Zahlungsmethoden übers Smartphone sind derzeit im Kommen, wie wir in unserer News über Google Pay und im Beitrag über Apple Pay bereits berichtet haben. An dieser Stelle möchten wir auch nochmal die Mobile Payment App der Sparkassen erwähnen, die ebenfalls hilfreich sein kann!

Wie findet man Geldautomaten in seiner Nähe?

Grundlegend gibt es zwei einfache Möglichkeiten, den nächsten Geldautomaten in seiner Nähe zu finden, an dem man kostenlos Geld abheben kann: Die eine lautet Google Maps. Denn wer die App auf seinem Smartphone öffnet, muss nur den Namen seiner Bank inklusive dem Zusatz „Geldautomat“ eintippen und auf „nach Entfernung sortieren“ tippen. Schon sucht die kluge Software nach dem nächsten kostenlosen Geldautomaten in der Nähe. Es lohnt sich bei den teils horrenden Gebühren auch, ein paar Meter mehr zu laufen anstatt den nächstbesten Automaten anzupeilen. Die zweite Möglichkeit, den passendsten Geldautomaten in seiner Nähe zu finden, bei dem man kostenlos Geld abheben kann, findet sich auf der offiziellen Website der eigenen Bank. Dort gibt es häufig eine interaktive Karte mit Standorten von Geldautomaten bundesweit, in der man herumnavigieren kann, bis man den passenden Automaten gefunden hat.

Fazit kostenlos Geld abheben und Bankgebühren sparen

Natürlich haben wir in diesem Beitrag nicht die Welt neu erfunden. Eigentlich ist uns allen ja bewusst, wie wir die teuren Gebühren fürs Abheben an Geldautomaten von fremden Instituten sparen können. Am besten sollte man natürlich einfach Situationen vermeiden, in denen man gezwungen ist, um jeden Preis noch Bargeld abheben zu müssen – koste es, was es wolle. Wer immer mal wieder ein bisschen Geld an einem Geldautomaten des eigenen Instituts abhebt, damit er immer genug Bargeld dabei hat, der hat sich sicherlich schon etwas geholfen. Ansonsten heißt es einfach, die Augen nach passenden Geldautomaten offenzuhalten und kleine Tricks anzuwenden. Dazu gehört beispielsweise beim Einkaufen abzuheben, an Geldautomaten die Kreditkarte zu nutzen oder grundlegend nach einem anderen Geldinstitut zu suchen, das mehr Geldautomaten zur Verfügung stellt. Abgesehen davon dürfen wir noch immer auf eine Umstellung auf bargeldlose Zahlungsmethoden hoffen, die in Deutschland bis dato noch nicht besonders fortgeschritten ist. Dann hätten wir dieses Problem gar nicht erst – und Skimming wäre auch Geschichte!