Kassenbons werden oft behandelt wie lästiger Papiermüll. Oftmals will man die Belege nicht einmal an der Kasse ausgehändigt bekommen. Das Problem dabei ist aber, dass der Einkauf ohne einen Kassenbon gut und gerne wesentlich teurer enden kann, als ursprünglich geplant. Wir klären daher, warum ihr euch unbedingt einen Kassenbon geben lassen solltet, wie es mit Kassenbons im Online-Bereich aussieht und wann Kassenbons ggf. unnötig sind. Habt ihr schon gute oder schlechte Erfahrungen zum Thema Kassenbons gemacht? Dann teilt uns diese gerne in den Kommentaren mit.
Fehler an der Kasse
In erster Linie hilft ein Kassenbon immer dabei, seinen Einkauf nachvollziehen zu können. Fehler, die beim Bezahlen oder Einscannen der Produkte passiert sind kann man so leichter finden und noch vor Ort wieder rückgängig machen lassen. Es gilt: Je länger man damit wartet, desto schwieriger wird es, diese korrigieren zu lassen.
Fehler beim Kassieren
Auch Kassierer sind nur Menschen. Und Menschen passieren Fehler. Wenn man also auf Nummer sicher gehen möchte, sollte man seinen Kassenbon immer direkt nach dem Aushändigen nochmal auf vermeintliche Fehl- oder Doppelbuchungen kontrollieren. Ich persönlich habe mal in einem großen Klamottengeschäft als Aushilfe hinter der Kasse gearbeitet. Gerade samstags, wenn der Kundenansturm enorm wurde, musste ich mich stark konzentrieren, um schnell und dennoch fehlerlos zu scannen und abzukassieren. Dennoch sind mir ein paar Mal Doppelbuchungen von Artikeln unterlaufen. Die betroffenen Kunden kamen dann meist ein oder zwei Tage später in den Laden und ließen sich das Geld wieder zurückbuchen. Das ging natürlich nur, weil sie einen Kassenbon dabei hatten und somit die Doppelbuchung beweisen konnten. Auch beliebt sind kleine Fehler beim Aushändigen des Wechselgelds. Auf dem Kassenbon steht meist genau, wie viel Geld der Kunde zum Bezahlen genutzt hat und wie viel er wieder zurückbekommt. So kann man auch beweisen, wenn man zu wenig Wechselgeld bekommen hat.
Fehler im System
Es kann auch mal passieren, dass beispielsweise ein eigentlich reduzierter Artikel nach dem Scannen im System noch mit dem normalen, nicht reduzierten Preis abgebucht wird. Wer so etwas nicht direkt schon beim Bezahlen merkt, dessen einzige Chance ist der Check des Kassenbons, der gleichzeitig auch als Beweismittel gilt.
Merke: Ob von Menschen oder vom Kassensystem – Fehler beim Bezahlen und Einscannen von Artikeln an der Kasse passieren regelmäßig. Deshalb kontrolliert immer nach dem Einkauf euren Kassenbon auf Fehler.
Verbraucher haben Recht auf einen Kassenbon
Unser nächster Grund, warum ihr euch immer einen Kassenbon geben lassen solltet, ist relativ simpel: Es ist euer gutes Recht! Mittlerweile muss man in kleineren Geschäften teilweise sogar nach einem Beleg fragen. Das sollte aber nicht die Regel sein, denn jeder Kunde hat ein Recht auf eine Rechnung. Warum das so ist? Das hat etwas mit Gewährleistung, Garantie und Umtausch zu tun. Der Kassenbon ist ein Beleg dafür, dass ihr das jeweilige Produkt wirklich in dem Laden zu einem bestimmten Zeitpunkt erstanden habt. Nur mit einem Kassenbon könnt ihr eure Artikel wieder umtauschen oder reklamieren. Wobei das Umtauschrecht ja sowieso schon reine Kulanz der Händler ist. Deshalb wird an dieser Stelle ohne Kassenbon nur sehr selten ein Auge zugedrückt. Bei berechtigten Reklamationen sieht das allerdings anders aus. Dann kann man auch Zeugenaussagen oder Kontoauszüge als Beweise für den Kauf nutzen. Dennoch ist das mehr Beweisaufwand, als einfach den Kassenbon wieder mitzubringen.
Merke: Ihr habt das Recht auf einen Kassenbon – also nutzt es! Ihr braucht ihn, wenn ihr etwas umtauschen oder reklamieren wollt in jedem Falle!
Kann man auch online einen Kassenbon bekommen?
Beim Online-Shopping gibt es nicht direkt einen Kassenbon wie wir ihn aus stationären Geschäften kennen. Allerdings bekommt man hier für jeden bezahlten Artikel eine Rechnung entweder per Mail oder direkt im Kundenbereich der Website ausgestellt. Diese Rechnungen gelten stellvertretend für einen Kassenbon. Daher kann man diese beispielsweise immer als Beweise für falsche Abbuchungen oder zum Reklamieren von Artikeln nutzen.
Merke: Eine Rechnung fungiert im Online-Bereich stellvertretend für einen Kassenbon. Daher solltet ihr diese ebenfalls an einem sicheren Ort speichern und immer abrufen können, wenn ihr sie braucht.
Kassenbons und die Umwelt
Manche stationäre Filialen bieten mittlerweile auch einen Service an, bei dem man den Kassenbon auch in digitaler Form zugesendet bekommen kann, wenn man Papiermüll vermeiden und die Umwelt schonen möchte. Das geht meist durch Filial-Apps, per Mail oder aufs Smartphone. Wenn ihr darauf zurückgreifen könnt, dann tut ihr wirklich etwas Gutes. Warum zeigt euch das folgende Video:
Warum sollte ein Kassenbon nie ins Portmonnaie gelegt werden?
Diese Frage habt ihr euch noch nie gestellt? Dann ist es jetzt an der Zeit! Denn ist euch schon mal aufgefallen, dass Kassenbons nach einiger Zeit im Portmonnaie kaum noch lesbar sind? Das liegt daran, dass sich die Belege auf Thermopapier befinden. Dadurch hält der Druck keiner Hitze stand. Wer seinen Geldbeutel immer in seiner Hosentasche nah am Körper trägt, der hält auch sein Portmonnaie automatisch schön warm. So kann es sein, dass die Schrift auf den Kassenbons im Geldbeutel mit der Zeit immer blasser wird, bis sie bis zu Unlesbarkeit verschwindet. Dann habt ihr auch nichts gewonnen. Deshalb legt die Belege lieber direkt zum Einkauf in die Tüte und verwahr alle Bons an demselben Ort zu Hause. Alle paar Monate könnt ihr dann diejenigen aussortieren, die ihr nicht mehr braucht.
Merke: Kassenbons sind auf Thermopapier gedruckt. Im Portmonnaie kann es schnell mal warm werden, sodass die Schrift auf den Belegen verschwindet. Legt diese lieber in die Tüte zum Einkauf!
Wann braucht man nicht unbedingt einen Kassenbon?
Wenn ein oder mehrere Punkte der folgenden Aufzählung auf euren Einkauf zutreffen, könnt ihr überlegen, den Beleg tatsächlich an der Kasse abzulehnen.
- ihr habt vorher schon den Betrag ausgerechnet, den ihr bezahlen müsst und dieser stimmt mit dem Endbetrag, den ihr bezahlen sollt überein
- ihr hab das Wechselgeld sofort gegengeprüft und es stimmt alles
- ihr wisst, dass ihr den Artikel in keinem Falle umtauschen wollt
- ihr könnt damit leben, dass eine berechtigte Reklamation aufwendiger wird
- ihr kauft etwas, das ihr sofort verzehren wollt (beispielsweise ein Bäckerbrötchen oder einen Kaffee)
- ihr habt eine entsprechende App und erhaltet den Beleg digital
Fazit – Kassenbons
Kassenbons sind euer gutes Recht als Käufer. Wenn ihr auf diese verzichtet, kann es in Einzelfällen teuer werden, weil ihr vermeintliche Fehler in der Abbuchung nicht mehr so leicht beweisen könnt. Auch Umtausche oder Reklamationen sind ohne Vorweisen eines Kassenbons wesentlich aufwendiger zu beweisen. Wir empfehlen daher, dass ihr euch wann immer möglich Kassenbons ausstellen lasst und diese sicher verwahrt. Am besten sollte man diese nicht im Portmonnaie sondern in der Einkaufstüte transportieren. Habt ihr die Möglichkeit, die Belege digital zu erhalten, nehmt diese wahr. Denn der Kassenbon-Müll ist enorm! Beim Online-Shopping gilt dasselbe für Rechnungen, die ihr u.a. per Mail zugesendet bekommt. Speichert diese lokal und online, damit sie nicht verloren gehen und ihr immer Zugriff darauf habt.
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Leider gibt es heute in immer mehr Märkten und Läden neue graue Kassenbons, die bereits direkt nach dem Ausdruck kaum lesbar sind und daher auch nicht eingescannt und aufbewahrt werden. Habe ich als Kunde eigentlich Anspruch auf einen lesbaren Kassenbon oder fällt dies dem Umweltschutz zum Opfer?
Eine Rechnung ist in keinem Fall Pflicht. Der gemeine Privatkunde hat lediglich das Recht auf eine Gelangensbestätigung (auch Quittung genannt).
Und wie ist das dann mit z.B. Haushaltsnahen Dienstleistungen, bei denen ich als Privatkunde eine gesetzliche Aufbewahrungsfrist habe?
Noch ein Tip: Die Kassenbons auch Scannen oder Kopieren aufgrund des Drucks auf der Thermorolle. Bei z.B. Ikea kann man lange Zeit reklamieren/umtauschen/zurückgeben. Leider sind die Kassenbons nach längerem nicht lesbar. Außerdem braucht man die Kassenbons eventuell auch für Versicherungsfälle z.B das Ceranfeld ist zerbrochen und man möchte seine Glasversicherung in Anspruch nehmen.
Danke, das ist ein sehr guter Tipp!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Fiskus, besonders im Lebemsmittel- oder Gastrogewerbe werden Kassensysteme „verbessert“ und daher bekommt der Fiskus nichts mit.
Da hast du Recht 😉