Kostenfalle Kartenzahlung: Kontaktloses Bezahlen kann teuer werden

Aufgrund von Corona bezahlen immer mehr Menschen lieber mit Karte und es gibt auch einige Geschäfte, die derzeit nur bargeldlose Zahlungen akzeptieren. Aus Hygienesicht ist das sicher sinnvoll, doch in finanzieller Hinsicht kann die Kartenzahlung zur unangenehmen Kostenfalle werden. Denn bei vielen Sparkassen und Volksbanken müssen die Kunden Gebühren fürs bargeldlose Bezahlen hinblättern.

Kartenzahlung gut für Hygiene, aber nicht unbedingt für den Geldbeutel

Seit Corona unseren Alltag mitbestimmt, wird immer wieder empfohlen, besonders auf Hygiene zu achten. Damit einher geht seit Anfang der Pandemie die Empfehlung, möglichst bargeldlos zu bezahlen, da das hygienischer ist. Denn Bargeld geht durch viele Hände und gilt dadurch gemeinhin als unhygienisch. Viele Menschen nutzen deshalb vermehrt die Girokarte zum Bezahlen in Geschäften, sodass der Sparkassen-Dachverband bereits im März in einer Pressemitteilung mitteilte, dass kontaktlose Zahlungen innerhalb eines Monats um 11,4 % auf 52,2 % der gesamten Zahlungen zugenommen hatten.

Kurz darauf wurde das allgemeine Limit für kontaktlose Zahlungen ohne PIN-Eingabe auf 50 € erhöht, wodurch die Kartenzahlung noch attraktiver wurde. Der Haken an der Sache: Vielen Sparkassen und Volksbanken erheben Gebühren fürs bargeldlose Bezahlen. Wer wegen Corona jetzt häufiger als früher mit der Girocard bezahlt, muss also mit mehr Ausgaben für die Kontoführung rechnen.

Zwischen 2 und 70 Cent pro Kartenzahlung fällig

Das Finanz-Portal Biallo fand in einer Untersuchung heraus, dass knapp die Hälfte der Sparkassen und Volksbanken verschieden hohe Gebühren für die Kartenzahlung berechnet – insgesamt 401 von 820 Instituten verlangten entsprechende Transaktionsgebühren. Dabei lagen die Gebühren pro Zahlungsvorgang mittels Girokarte je nach Kreditinstitut zwischen 2 und 70 Cent, wobei vor allem bei Basis-Konten mit niedrigen Grundgebühren hohe Einzelgebühren anfallen.

Das klingt zwar erst mal nicht viel. Aber nehmen wir an, Du hast ein Konto, wo 70 Cent pro Kartenzahlung fällig sind und Du bezahlst im Durchschnitt einmal am Tag mit Karte, dann hast Du eine monatliche Belastung von rund 21 € im Monat alleine für Deine Kartenzahlungen – das sind 252 € im Jahr! Selbst wenn Du nur den von Biallo ermittelten Durchschnittspreis von 34 Cent pro Kartenzahlung berappen muss, bist Du bei durchschnittlich einer Kartenzahlung am Tag schon bei Ausgaben von etwa 10 € monatlich bzw. etwa 120 € jährlich. Kann man da nicht etwas sparen?

Geld sparen beim bargeldlosen Bezahlen

In Zeiten von Corona auf bargeldloses Zahlen zu verzichten, ist eher nicht zu empfehlen. Aber ein Blick in die Geschäftsbedingungen Deiner Bank ist sicher nicht verkehrt. Dabei versteckt sich der Hinweis zu den Gebühren oft hinter dem Begriff „beleglose Buchungen“, Du kannst natürlich aber auch einfach direkt bei der Bank nachfragen, wie viel sie Dir pro Kartenzahlungsvorgang berechnet.

Sollten die Transaktionsgebühren für einzelne Kartenzahlungen bei Dir nicht in den Kontoführungsgebühren enthalten und sehr hoch sein, hast Du insgesamt drei Möglichkeiten, Geld beim bargeldlosen Bezahlen zu sparen:

  1. Du gehst möglichst selten einkaufen und erledigst eher größere Einkäufe, sodass Du wenige Kartenzahlungsvorgänge hast.
  2. Du wechselst zu einem Kreditinstitut, das bei seinem Basiskonto niedrigere Transaktionsgebühren für die einzelnen Kartenzahlungen verlangt.
  3. Du wechselst das Kontomodell bei Deiner Bank und akzeptierst höhere Grundgebühren für die Kontoführung, sparst dann aber einzelne Transaktionsentgelte.

Habt ihr schon mal überprüft, welche Gebühren bei eurem Konto für die bargeldlose Kartenzahlung fällig sind und wie viel ihr derzeit monatlich dafür ausgebt?