Heizkosten senken als Mieter und Eigentümer – wie geht das? Wenn im Herbst draußen die Temperaturen fallen und vor allem, wenn es im Winter dann richtig kalt wird, gehört es für uns zur allgemeinen Lebensqualität dazu, dass wir es zu Hause schön warm haben. Also heizen wir! Für wohl sicherlich die meisten von uns ist damit keine körperliche Arbeit mehr verbunden. Holzhacken oder auch Kohlen schleppen sind längst nicht mehr Bestandteile unseres Standards. Das Entstehen der Wärme, die aus den Heizkörpern in unsere Zimmer strömt, ist für die Bewohner eines Mietshauses normalerweise eine sehr theoretische Angelegenheit. Und auch für Einfamilienhausbesitzer gehört der Heizungsraum im Keller sicherlich nicht zu den Bereichen im Haus, in denen man sich besonders oft aufhält. Wirklich bewusst wird einem der eigene Energieverbrauch als Hausbesitzer erst, wenn man die Rechnungen über seine jährliche Öl-, Gas-, oder zum Beispiel die Pelletlieferung bekommt. Als Mieter hingegen macht man diese Erfahrung beim Erhalt der jährlichen Betriebskostenabrechnung. Heizen kostet Geld! Natürlich ist die Höhe dieser Rechnungen positiv ausgedrückt auch als Rudiment unserer Naturanhängigkeit zu betrachten. So wird ein milder Winter auch immer geringere Heizkosten mit sich bringen als ein harter, in dem es viele Wochen lang Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gibt. Doch sicherlich hängt die Höhe der Heizkosten nicht alleine vom Wetter ab. Wir verraten euch, wie ihr am meisten Heizkosten sparen könnt. Zusätzlich beschäftigen wir uns mit den Rechten, die Mieter in Bezug auf Heizen in der Wohnung haben. Wann muss ein Vermieter/Eigentümer die Heizungsanlage betätigen und welche Mindesttemperatur muss in der Wohnung herrschen, damit keine Mietminderung verlangt werden muss? Diese und mehr Fragen klären wir in diesem Beitrag für euch.
Worauf sollte man achten, um Heizkosten zu senken?
Will man die Heizkosten senken, oder möglichst niedrig halten, muss man verschiedene Faktoren im Blick haben, die hier eine Rolle spielen. Wer ein Haus bauen möchte, der ist gut beraten, sich über die Art der Heizung Gedanken zu machen. Als Eigentümer hat man immerhin die Möglichkeit, das Heizungssystem gegebenenfalls austauschen zu lassen. Als Mieter jedoch muss man es quasi als gegeben hinnehmen. Natürlich geht es aber nicht nur darum, wie die Wärme erzeugt wird, sondern auch, wie effizient man damit umgeht. Wann wird die Wärme erzeugt und wie gut wird sie in der Wohnung gehalten? Auf diese Fragen gibt es für Eigentümer wie auch für Mieter individuell umsetzbare Antworten, die letztlich darüber entscheiden, wie hoch die jährlichen Heizkosten ausfallen.
Heizkosten senken – Womit wird geheizt?
Als Bewohner Mitteleuropas kommen wir klimabedingt beim Bau eines Hauses nicht daran vorbei, uns über den Einbau einer Heizung Gedanken zu machen. Früher war es erforderlich für jedes einzelne Zimmer eine eigene Möglichkeit zum Heizen zu schaffen. Ein Küchenherd, der Allesbrenner oder auch der Kachelofen waren in allen Wohnungen und Häusern zu finden. Allein die Schornsteine wurden gemeinschaftlich zur Ableitung des entstehenden Rauches genutzt. Neue Standards, der Wunsch nach mehr Komfort und nicht zuletzt auch der Umweltgedanke haben nun schon seit einiger Zeit diese Form der Wärmegewinnung fast gänzlich verdrängt. Sie wurden verdrängt durch Systemlösungen für einzelne, manchmal auch mehrere Gebäude. Und nicht selten werden ganze Stadtteile und Städte über ein einziges Kraftwerk und ein Fernwärmenetz beheizt. Der Endverbraucher sieht davon nur noch die Heizkörper in seiner Wohnung, deren Wärmeleistung er über ein Thermostat regulieren kann. Welche Heizung ist dann die beste, um die Heizkosten senken zu können?
Ölheizung
Wer nun zum Beispiel ein eigenes Einfamilienhaus baut, steht nun vor der Frage, welches Heizungssystem er einbauen soll. Lange Zeit war die Ölheizung hier die erste Wahl. Doch tendenziell steigende Heizölpreise beziehungsweise die nicht unerheblichen Schwankungen dieses Preises einerseits, aber auch Erdgas und andere innovative Technologien sorgten hier andererseits für Konkurrenz. Natürlich stellt der ökologische Gedanke die Nutzung fossiler Brennstoffe grundsätzlich in Frage.
Holzheizung
Zeitweise kam der Gedanke auf, eine Holzheizung sei das einzig wahre, weil Holz als natürlicher Rohstoff ja nachwächst. Doch werden europaweit die Baumbestände durch den vermehrten Einsatz von Pelletheizungen und anderen holzbasierten Heizungssystemen deutlich strapaziert. Die Anfahrtswege werden länger und damit steigen auch hier die Preise. Außerdem dämmert die Erkenntnis, dass die Wärmeversorgung von zig Millionen Haushalten mit Holz nicht leistbar ist.
Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen etwa ein Dreiviertel der Energie zum Heizen aus der Umwelt. Als Wärmequellen dienen meistens Luft, Grundwasser und Erde. Nutzbar wird die Energie durch die Pumpe selbst, die nur einen geringen Anteil an Strom benötigt, um die Energie in Wärme umzuwandeln. Technik, rechtliche Vorgaben und Kosten unterscheiden sind danach, ob die Energie der Luft, Erde oder dem Wasser entzogen wird. Also funktionieren diese Pumpen im umgekehrten Prinzips eines Kühlschranks. Der Einbau einer Wärmepumpe, bei der Wärme aus der natürlichen Umgebung genutzt wird, ist trotz staatlicher Förderung noch immer recht kostspielig.
Gasheizung
Eine Gasheizung ist nicht viel anders als jeder andere Heizkessel. Der einzige Unterschied liegt in der Verwendung des Brennstoffes. Gasheizungen können mithilfe von Erdgas oder Flüssiggas Wärme produzieren. Jede Gasheizung hat einen eigenen Brenner, in dem das Gas verbrannt wird. Durch einen leichten Überdruck in der Leitung kann das Gas zum Brenner gelangen. Nachdem das Gas entzündet wurde, ensteht durch den Verbrennungsprozess Wärme. Über einen Wärmetauscher wird diese Wärme dann an das Heizungswasser weitergegeben. Über eine Umwälzpumpe gelangt das Heizungswasser zu den Heizkörpern und den Rest der Kette kennen wir alle: Der Heizkörper wird warm. Das abgekühlte Wasser wird anschließend wieder zurück zum Heizkessel gepumpt und der Kreislauf beginnt von vorn. Neben einer zuverlässigen und ausgereiften Technik, der Energieeffizienz und der umweltfreundlichen Verbrennung hat auch diese Art des Heizens ihre Tücken: Ohne Gasanschluss geht hier nichts. Dieser muss erst mal gelegt werden, was den Anschaffungspreis der Heizung bereits in die Höhe treibt. Die steigenden Gaspreise lassen sich ebenfalls in den Betriebskosten der Heizung wieder finden, ganz zu schweigen davon, dass Gas ein fossiler Brennstoff ist und damit weitere Nachteile mit sich bringt.
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Blockheizkraftwerke funktionieren wie große Heizkraftwerke – nur zuhause. Dabei werden sowohl Wärme als auch elektrische Energie produziert. Dieses Prinzip nennt sich Kraft-Wärme-Kopplung. Bei dieser Art der Heizung wird auch die Wärme, die in den Abgasen oder auch im Kühlwasser des Verbrennungsmotors enthalten ist, genutzt. Bei den großen Heizkraftwerken kommt diese dann als Fernwärme bei den Haushalten an. Und das gibt es nun eben auch für das eigene Einfamilienhaus. Durch diese Art des Heizens werden Leitungsverluste möglichst vermieden. Der Wirkungsgrad im BHKW liegt je nach eingesetzter Technik zwischen 80 und 95% und ist damit besonders effizient. Allerdings kosten bereits kleine und gebrauchte Versionen eines BHKWs bereits mindestens 1.600 Euro in der Anschaffung.
Solarthermie mit Solarpanels
Kamin / Ofen
Was früher Gang und Gebe war, ist heute ein schönes und luxuriöses Extra im neugebauten Haus: Der Kamin, bzw. Ofen. Diese Art der Heizung befindet sich, anders als Zentralheizungen, direkt in dem Raum, in dem sie auch tätig werden soll und ist ebenfalls fest installiert. Neben der äußerst dekorativen Vorzüge eines Kamins ist auch die Heizkraft dessen nicht zu vernachlässigen. Kleine Räume werden in kürzester Zeit angenehm warm gemacht. Und das geschieht durch die Energie, die beim Verbrennungsprozess von Brennholz im Kamin entsteht. Wer einen Kamin in seinem Zuhause haben möchte, der sollte das unbedingt schon bei der Planung berücksichtigen, damit der Abzug bereits mit eingeplant wird. Bei einem kleinen Haus kann ein Ofen einen wahren Unterschied machen, bei einem größeren Haus sollte man sich nicht auf die Wirkung dessen allein verlassen. Allgemein ist es nicht mehr üblich nur noch mit einem Ofen zu heizen, da nicht alle Zimmer gleichermaßen davon profitieren.
Elektroheizung
Natürlich kann man auch mit elektrischer Energie heizen. Auch wenn ein Radiator oder ähnliches für einzelne Räume, die nicht ständig beheizt werden müssen, durchaus sinnvoll sein kann, handelt es sich doch sicherlich um die kostspieligste Art des Heizens. Nur dass man hier die Rechnung durch Ihren Stromanbieter präsentiert bekommt. Als Back-Up-Heizgerät eignen sich Elektroheizungen allerdings ziemlich gut. Sollte mal etwas mit dem eigentlichen Heizkörper nicht stimmen, kann man den Radiator anwerfen. Für mehr als nur einen Notfall sollte man diese Heizung allerdings nicht verwenden, wenn man seinen Geldbeutel schonen will. Denn das kann zu bösen Überraschungen bei der Stromrechnung führen.
Welche Heizung ist die richtige für mich?
Die Frage nach der richtigen Heizung lässt sich nicht so leicht beantworten. Es ist immer eine Frage des Budgets, der Vorlieben, des Verbrauchs und der Lage und anderen Gegebenheiten des Grundstücks. Wir haben einen tollen Online-Test gefunden, der sinnvolle Fragen stellt, damit man die beste Heizung für den Bau seines Traumhauses finden kann.
Heizkosten sparen – Berechnung der Effizienz
Für welche Art von Heizung man sich auch immer entscheidet, so müssen der Preis für Anschaffung und Wartung natürlich in die jährlichen Heizungskosten eingerechnet werden. Außerdem ist es nach der Ansicht von Fachleuten nötig, die Heizung wegen nachlassender Effizienz etwa alle fünfzehn Jahre austauschen zu lassen. Schließlich hat die geringer werdende Wirksamkeit solch einer Anlage auch immer steigende Kosten zur Folge.
Wer also heizen will, muss praktisch immer wieder nachrechnen. Und man darf auch die allgemeine technologische und ökologische Entwicklung nicht außer Acht lassen. Auch heute noch kann es sinnvoll sein, sich eine moderne Ölheizung einbauen zu lassen. Zum Einen ist es eine Technik, die praktisch überall eingesetzt werden kann, zum Anderen sind die Anlagen verhältnismäßig günstig in der Anschaffung. Unter bestimmten Bedingungen kann man auch für eine solche Anlage noch immer eine staatliche Förderung bekommen. Allerdings muss einem als Besitzer einer Ölheizung klar sein, dass die Heizölpreise in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren in Anbetracht der sinkenden Ölreserven auf der Welt nicht niedriger werden.
Es ist also erforderlich, bei der Berechnung zukünftiger Heizkosten sehr viele verschiedene Faktoren im Blick zu behalten. Und dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass der Markt für Energie und Energieträger ständig in Bewegung ist und dass er dies bis auch bleiben wird.
Doch abgesehen von der Anwendung bestimmter Technologien für die Erzeugung von Wärme stellt sich natürlich auch die Frage, wie man mit der einmal erzeugten Wärme umgeht. Hat man ein Haus mit nackten Betonwänden und undichten Fenstern, oder hat man Vorkehrungen getroffen, um die Wärme im Haus zu halten?
Bauliche Maßnahmen und Isolierung durch Eigentümer
Man kann bauliche Maßnahmen vornehmen, um ein Haus entweder von Anfang an energieeffizient planen und bauen zu lassen oder eine sogenannte energetische Sanierung vorzunehmen, wenn das Gebäude bereits steht.
Planung eines Hausbaus
Wer ein Haus bauen möchte wird schnell feststellen, dass es kaum einen Bereich im Hausbau gibt, der nicht auch einen Einfluss auf seine Energieeffizienz hat. Welche Art von Heizung wird eingebaut, wie erfolgt die Verteilung der Wärme und wie sieht die Anordnung der zu beheizenden Räume aus? Wie dicht sind Fenster und Türen? Natürlich kann die einmal vorhandene Wärme auch durch die Wände entweichen. Und auch das Dach kann ein Bereich sein, über den viel Wärme nach Außen abgegeben wird. Nicht immer macht sich aus einem Haus entweichende Wärme zum Beispiel durch Zugluft bemerkbar. Manchmal wird erst durch die Aufnahme mit einer Wärmebildkamera deutlich, wie sehr man in seinem Haus die Umwelt mit aufheizt. Von dieser verlorenen Wärme hat man dann zwar nichts, aber Geld hat sie trotzdem gekostet. Und die Umwelt dankt es einem auch nicht – eher im Gegenteil. Als Hausbesitzer kann man viel tun, um daran etwas zu ändern. Auch hier gilt, dass sämtliche Maßnahmen, die damit zu tun haben, kostentechnisch natürlich mit den zukünftigen Ausgaben für die Heizung des Hauses zu verrechnen sind. Erneut eine Rechenaufgabe, aber abgesehen davon muss man sich natürlich auch grundsätzlich die Frage stellen, wie verschwenderisch man auf Dauer mit Ressourcen umgehen sollte.
Energetische Sanierung
Für ein bereits bestehendes Gebäude ist die Durchführung einer energetischen Sanierung, also insbesondere die Auftragung einer Wärmedämmung und der Einbau von Isolierfenstern ein ebenso aufwendiger wie kostspieliger Eingriff. Allerdings bilden diese beiden Punkte die Grundlage für ein deutliches und nachhaltiges Senken der Aufwendungen für das Beheizen von Räumen. Denn so wird verhindert, dass die im Haus erzeugte Wärme nicht einfach in die Umgebung entweicht. Werden die Heizkörper also durch Thermostatventile geregelt, und wird die einmal eingestellte Temperatur erreicht, so kann sie länger gehalten werden, bis das nächste Mal „nachgeheizt“ werden muss. Die für die Erzeugung der Energie genutzte Ressource kann also effizienter genutzt werden! Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass die Isolierung möglichst lückenlos erfolgt. Denn jede Stelle, an der die Wärme nach draußen beziehungsweise die Kälte nach innen dringen kann, kostet sozusagen bares Geld. Wenn ihr als Eigentümer nicht über eine eigene Heizungsanlage verfügt, sondern die Wärme bei einem Anbieter kauft, kann eine Lösung auch darin bestehen, eben diesen Anbieter nach einem eingehenden Preisvergleich zu wechseln.
Welche Rechte haben Mieter in der Heizsaison?
Wenn man bereits Ende September in seiner Wohnung friert und versucht, die Heizung aufzudrehen, kann man als Mieter schnell mal den Kürzeren ziehen. Denn die offizielle Heizsaison in Deutschland beginnt am 1. Oktober und endet normalerweise am 31. März. Davor und danach kann es leicht passieren, dass die Heizung einfach kalt bleibt, obwohl man friert. Aber welche Rechte hat man hier als Mieter an dieser Stelle? Muss man die Kälte vor der offiziellen Heizperiode in Deutschland einfach über sich ergehen lassen?
Ist die Heizperiode in Deutschland offiziell geregelt?
Die Antwort lautet: Nein. Zwar gilt landläufig die Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. März als Heizsaison, diese ist allerdings nicht gesetzlich geregelt. Oftmals lässt sich dazu ein Absatz im Mietvertrag finden. Dort ist meist vermerkt, wann der Vermieter das Ventil dreht, um alle Heizungen im Haus zu befeuern und wann dieses Ventil von ihm wieder geschlossen wird. Hier kann die Heizperiode auch gerne mal etwas länger ausfallen als der landläufig übliche Zeitraum.
Wie tief darf die Mindesttemperatur eingestellt sein?
Dadurch, dass der Vermieter hier eindeutig am längeren Hebel sitzt und die Heiztemperatur im gesamten Haus regulieren kann, ist diese Frage für Mieter besonders wichtig. Denn manchmal wird die Mindesttemperatur für Wohnungen im Mietvertrag beschränkt. Das sei allerdings laut des Deutschen Mieterbundes (DMB) unzulässig. Werte unter 18°C wurde von verschiedenen Gerichten als zu kalt eingestuft. 20°C hingegen gelten als angemessen. Die richtige Heiztemperatur für jeden Raum hängt allerdings auch von der Tageszeit ab. Grundsätzlich gilt allerdings, dass Vermieter und Eigentümer zum Heizen verpflichtet sind. Ansonsten liegt ein Mietmangel vor, der durch eine Mietminderung ausgeglichen werden kann. Gerichte haben hier Vorgaben gemacht, denn eine gesetzliche Grundlage zu diesem Thema fehlt noch. Deshalb gilt nach Ansicht des Landgerichts Kassel beispielsweise, dass der Vermieter die Heizanlage betätigen sollte, sobald die Zimmertemperatur an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf unter 18°C sinkt. Sobald die Zimmertemperatur unter 16°C sinkt, sei die Heizanlage unverzüglich zu betätigen, um Schimmelbildung und dem Einfrieren von Rohren vorzubeugen.
Wie warm sollten Räume beheizt werden können?
Der Deutsche Mieterbund hat unter Berücksichtung der Meinung von Fachleuten und Gerichten festgestellt, dass eine Wohnung auf eine Temperatur von mindestens 20°C aufgeheizt werden können muss. Allerdings gelten hier verschiedene Regelungen für unterschiedliche Räume und unterschiedliche Tageszeiten. So darf der Vermieter die Heizanlage so einstellen, dass die Zimmertemperatur zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens bis zu 3°C kälter ist als tagsüber. Eine Tabelle mit den vorgeschlagenen Werten haben wir im Folgenden für euch:
Mindesttemperaturen für beheizte Räume (laut DMB) | ||
---|---|---|
Raum | Mindesttemperatur 06.00 – 22.59 |
Mindesttemperatur 23.00 – 05.59 |
Wohnzimmer | 21°C | 18°C |
Schlafzimmer | 18°C | 15°C |
Küche | 18°C | 15°C |
Badezimmer | 22°C | 19°C |
Wie kann man sich als Mieter gegen eine kalte Heizung wehren?
Was ist nun aber, wenn der Vermieter sich trotz sinkender Temperaturen nicht dazu bringen lässt, die Heizungsanlage anzuschalten? Grundlegend kann jeder Mieter eine Mietminderung von bis zu 25% verlangen, wenn die Wohnung sich nicht mit der Heizung auf mindestens 18°C aufheizen lässt. Gibt es einen Totalausfall der Heizungsanlage, kann man sogar 100% – also die gesamte Miete – wieder zurückverlangen oder einbehalten. Hierbei lohnt es sich, die Außen- und die Zimmertemperaturen in einer Tabelle über einen kurzen Zeitraum zu dokumentieren und daran auch Zeugen zu beteiligen. Sollte der Vermieter nicht binnen weniger Tage handeln und die Heizungsanlage zum Laufen bringen, dürfen Mieter selbst einen Notdienst rufen. Die Kosten für den Einsatz müssen anschließend vom Vermieter getragen werden. Dafür muss der Vermieter allerdings vorher über den Ausfall der Heizung informiert worden sein. Ihm muss zusätzlich genug Zeit für eine mögliche Reparatur eingeräumt werden. Grundsätzlich sollte man bei einem Problem mit der Heizung auch Verbraucherorganisationen wie den Deutschen Mieterbund zurate ziehen.
Wie kann man als Mieter Heizkosten senken?
In manchen großen Wohnhäusern geht ein Aufstöhnen durch die Nachbarschaft, wenn die Betriebskostenabrechnungen eintreffen. War der Winter besonders lang und kalt, oder wollte man es besonders kuschelig haben, dann bekommt man nun im wahrsten Sinne des Wortes die Rechnung dafür präsentiert. Dabei stellt sich nun die Frage, was man als Mieter tun kann, um diese Zahlungen künftig etwas kleiner zu halten und somit seine Heizkosten zu senken. Natürlich sind in der Miete ja bereits Heizkosten enthalten. Nur wenn man die Heizkörper öfter, oder auch höher andreht, als dies einem einmal berechneten Durchschnitt entspricht, wird man für den Mehrverbrauch zur Kasse gebeten.
Nun können Mieter an der bauseitigen Ausstattung der Wohnung wenig ausrichten. Ihr könnt für eure Wohnung keine eigene Heizungsanlage einbauen und auch keine exklusive Wärmedämmung an der Fassade auftragen lassen. Ihr seid auf Maßnahmen angewiesen, die in der Wohnung stattfinden. Dabei bleibt euch ein nicht unbeachtlicher Spielraum, den wir euch hier aufzeigen:
Achtsam Bleiben
Wie so Vieles beginnt auch das Heizkosten-Sparen mit Achtsamkeit. Sind aus den Heizkörpern gluckernde Geräusche vernehmbar, oder werden die Heizkörper an einer Stelle warm und bleiben an anderen Stellen kalt, dann muss umgehend der Vermieter informiert werden, damit ein Reparaturdienst damit beauftragt wird, die Heizkörper zu entlüften. Hat man das richtige Werkzeug parat und ist sich seiner Sache sicher, kann man die Heizkörper auch eigens entlüften. In Heizkörpern kann sich im Laufe der Zeit Luft ansammeln, die nicht so gut erwärmbar ist, wie das ansonsten darin enthaltene Wasser. Obwohl man dann den Heizkörper in voller Stärke andreht, kann er trotzdem nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten.
Zugluft Verhindern
Wenn in einzelnen Räumen geheizt wird, sollten die betreffenden Türen geschlossen werden, da man sonst Bereiche mitheizt, in denen man sich gar nicht aufhält. In Wohnungen mit alten Fenstern, die noch nicht isoliert sind, lohnt es sich, Vorhänge vor die Fenster zu hängen. Der verwendete Stoff darf dabei ruhig etwas dicker sein. Dies gilt auch für die Eingangstür einer Wohnung. Häufig sind Treppenhäuser oder die Etagenbereiche nicht beheizt, so dass die Kälte von hier aus auch ihren Weg in die Wohnung finden kann. Es kann auch sinnvoll sein, eine Stoffrolle oder ähnliches als Zugluftstopper vor die untere Kante der Eingangstür zu legen. Dort, wo Fenster und Türen nicht dicht schließen, kann man mit entsprechenden selbstklebenden Dichtungsbändern nachhelfen. Diese halten aber in der Regel nicht länger als einen Winter und müssen dann ausgetauscht werden.
Heizkörper Freilassen
Die Heizkörper sollten auch nicht zum Beispiel mit Kleidung zugehängt werden, da die anzuwärmende Luft dann nicht mehr frei im Raum zirkulieren kann. Auch Möbel sollten mit einem gewissen Abstand und nicht direkt an die Heizkörper gestellt werden. Wenn man die Thermostate versehentlich verdeckt, kann es sein, dass die Temperatur nicht mehr richtig gemessen wird und die Heizkörper nicht mehr genug heizen.
Richtig Lüften
Trotz aller mehr oder weniger wirksamer Isolierung muss ein Raum auch regelmäßig gelüftet werden. Der Luftaustausch ist notwendig, nicht zuletzt auch, um der Bildung von Schimmel vorzubeugen. Hier ist es wichtig, die Heizkörper auszuschalten und die Fenster für eine kurze Zeit weit aufzumachen. Dieses Stoßlüften bewirkt den Luftaustausch, ohne dass die Räume wirklich auskühlen. Das anschließende Aufdrehen der Heizung wird dann relativ schnell wieder für die gewünschte Wärme sorgen. Das längere Ankippen der Fenster ist dagegen wenig wirksam.
Solltet ihr zum Beispiel in einem Altbau feststellen, dass eure Fenster einfach nicht mehr dicht zu kriegen sind, dann sucht das Gespräch mit eurem Vermieter. Das mag manchmal nicht ganz einfach sein, denn manchmal hat man da als Mieter einfach keine guten Karten. Fakt ist aber, dass sich zu hohe Heizkosten zu einem hohen Anteil auf undichte Fenster zurückführen lassen.
Isoliertapete Nutzen
Der Vermieter wird euch dagegen keineswegs behindern, wenn ihr eure Räume entweder selbst oder durch einen Fachbetrieb mit einer speziellen Isoliertapete renovieren lassen wollt. Darüber werden dann die normalen Tapeten geklebt und bereits dadurch kann man viel für die Isolierung der eigenen Mietwohnung tun.
Weniger Heizen
Eine Maßnahme, die man sich bei zu hohen Heizkosten als Endverbraucher auch einmal durch den Kopf gehen lassen sollte klingt vielleicht sehr schlicht und auch nicht sehr schön, aber sie sei trotzdem genannt: Weniger heizen! Dies hat nicht zwangsläufig zur Folge, dass man frieren muss; es ist vielmehr auf jeden Fall sinnvoll, sich über das eigene Heizverhalten Gedanken zu machen. Wenn zum Beispiel tagsüber über Stunden niemand zu Hause ist, muss auch nicht geheizt werden. Zumindest kann die Heizung dann auf eine sehr niedrige Stufe gestellt werden. Ein völliges Auskühlen wird so verhindert, und wenn man dann wieder zu Hause ist, kann man die Leistung wieder erhöhen. Ein völliges Ausstellen ist jedoch ebenso verkehrt, da dann unter Umständen viel Zeit notwendig ist, bis die Wohnung, oder das Zimmer wieder richtig warm ist.
Für die Nacht gilt das gleiche. Wenn man zugedeckt im Bett liegt, muss die Heizung nicht außerdem auf einer hohen Stufe laufen. Das ist nicht nur verschwenderisch, sondern obendrein auch noch ungesund. Denn Heizungsluft ist immer auch trockene Luft. Und nachts sollten sich die Schleimhäute davon erholen können. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass moderne Heizungsanlagen ihre Leistung in den Nachtstunden normalerweise von alleine herunter fahren.
Insgesamt sollte man aber prüfen, ob die Temperatur in Ihrer Wohnung wirklich nur dann akzeptabel ist, wenn die Heizung auf voller Kraft läuft. Vielleicht genügt ja auch weniger? Sicherlich soll man sich wohlfühlen, aber dafür braucht man nicht permanent 25 °C. Und manchmal reicht es auch aus, wenn man sich einfach einen Pullover überzieht. Das ist gut für die Umwelt und man kann seine Heizkosten senken.
Smart-Home-Lösungen
Natürlich hält die Technik auch in diesem Bereich intelligente Lösungen aus der Smart-Home Sparte bereit. Es gibt fernsteuerbare Thermostate, denen man über das Smartphone den Befehl erteilen kann, die Heizung zu einem bestimmten Zeitpunkt in bestimmten Räumen aufzudrehen. Wenn man dann nach Hause kommt, ist das Wohnzimmer angenehm warm und auch das Badezimmer ist schon vorgewärmt, sodass einem erholsamen Feierabend nichts mehr im Wege steht. Während man seiner Fantasie als Eigentümer hier freien Lauf lassen kann, muss man als Mieter natürlich vor dem Einbau solcher Ventile den Vermieter fragen – vorausgesetzt es handelt sich dabei um bauliche Änderungen, die nicht leicht wieder rückgängig zu machen sind.
Heizkosten senken – die richtige Beratung finden
Selbst wenn jemand über viel handwerkliche Begabung verfügt und viel an seinem Haus oder in der Wohnung selbst macht, ist das keineswegs gleichbedeutend damit, dass man sich auch mit energieeffizientem Bauen, der entsprechenden Materialkunde und dem dazugehörigen Stand der technischen Entwicklungen auskennt. Wenn ihr feststellt, dass ihr selbst nicht über die nötigen Fachkenntnisse verfügt, werdet ihr auf eine vielfältige Informationslandschaft stoßen. Bereits im Internet kann man viele Seiten mit Ideen und Hinweisen für Maßnahmen zur Einsparung von Heizkosten finden. Das ist nicht verwunderlich, denn im Prinzip ist dieses Thema für alle Haushalte relevant und ist angesichts des allgemein wachsenden Verständnisses für ökologische Zusammenhänge sehr aktuell. Außerdem kommen immer wieder neue Erfindungen und Werkstoffe auf den Markt, mit deren Hilfe man bezüglich der Energieeffizienz zu immer besseren und damit langfristig kostengünstigeren Lösungen kommt.
Beratung von einem Ingenieurbüro
Für Personen, die etwas mehr Geld für die energetische Sanierung ihres Gebäudes in die Hand nehmen wollen, lohnt es sich durchaus, ein Ingenieurbüro anzusprechen, das sich auf Energieberatung spezialisiert hat. Es ist auch nicht unüblich, dass Firmen, die solche Sanierungen durchführen auch beratend tätig sind. Natürlich ist eine solche Beratung kostenpflichtig, oder sie wird mit den anschließenden baulichen Maßnahmen verrechnet.
Beratung von Umweltschutzvereinen
Private Haushalte, auch Mieter, die sich einen Überblick verschaffen wollen, wie viel Potenzial an Einsparungen bei ihnen vorhanden sind, können sich beraten lassen. Für ein geringes Entgelt oder sogar umsonst führen manche Umweltschutzvereine Energieberatungen durch. Sie machen Hausbesuche und weisen die Bewohner auf vorhandene Möglichkeiten zum Stromsparen aber auch zur Drosselung der Heizkosten hin. Für die Umsetzung dieser Ratschläge ist dann häufig nicht einmal ein Handwerker notwendig. Natürlich ist das Ergebnis nicht mit dem Effekt einer energetischen Sanierung vergleichbar, doch trotzdem kann die Einsparung durchaus spürbar sein.
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Wer ohnehin sich nen wintergarten vor die terassentür setzen wollte bzw überlegt es zu tun:
in den übergangszeiträumen lassen sich heizungkosten reduzieren. gerade wenn es so 10 bis 15 Grad und sonnig ist. Der wintergarten heizt sich auf und öffnet man die Türe zieht die warme Luft durch das ganze Haus.
je nach Wetterlage kann man das heizen im Haus um 4 bis 8 Wochen pro Jahr nahezu komplett verhindern. dazu noch ne smarte heizungssteuerung (reduziert einfach den manuellen Aufwand) und man hat viel davon.
binnen kurzer Zeit wird’s durch die wintergartenwärme im Untergeschoss 3 bis 4 Grad wärmer. 🙂
Das ist eine super Idee, wenn man den Platz dafür hat! Immerhin heizt es sich in einem Wintergarten ja wirklich super schnell auf. Danke für den Tipp!
Immer schön isolieren und sich dann über Schwarzschimmel an den Außenwänden freuen.