Staatliche Förderungen für Hauskauf und Hausbau – welche gibt es & wer bekommt sie?

Die gestiegenen Zinsen machen es derzeit schwer, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Etwas finanzielle Erleichterung können unter Umständen staatliche Förderungen für Hausbau oder Hauskauf bieten.

Die Förderungen werden je nach Förderprogramm in Form von staatlichen Zulagen, Steuervorteilen, vergünstigten Zinsen oder als Zuschuss gewährt und haben bestimmte Voraussetzungen. Doch welche Arten von Fördermitteln gibt es und wer hat Anspruch darauf?

Wohnriester

Wer eine Immobilie kaufen will, um sie selbst zu nutzen, für den gibt es die Möglichkeit der Riester-Förderung, die inzwischen deutlich flexibler ist als bei ihrer Einführung. Die Förderung für Immobilien wird hierbei allgemein Wohnriester genannt. Jeder, der in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert ist, aber auch Beamte haben einen Anspruch auf die Wohnriester-Förderung. Die Förderberechtigten bekommen die gleichen Zulagen und Steuervorteile wie für einen herkömmlichen Riester-Sparvertrag, nutzen sie dann aber für die Tilgung ihres Bau- oder Immobilienkredits. Wer bereits Wohnriester angespart hat, kann das Guthaben zudem jederzeit zur Entschuldung nutzen. Das Guthaben kann als Eigenkapital für den Hauskauf bzw. Neubau oder für im Kreditvertrag vereinbarte Sondertilgungen verwendet werden.

Ein Nachteil von Wohnriester ist, dass die Förderbeträge im Rentenalter versteuert werden müssen. Zudem müssen bei einer mit Wohnriester geförderten Immobilie bestimmte Regeln beachtet werden, zum Beispiel wenn die Immobilie wieder verkauft werden soll. Deshalb sollte man sich genau beraten lassen, bevor man sich für Wohnriester entscheidet.

Zinsgünstiger Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Die Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bauen und Wohnen zu fördern – vor allem, wenn es um energiesparende Immobilien geht. So finden sich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verschiedene Programme, um an zinsgünstige Kredite für Wohneigentum sowie Zinsvergünstigungen oder Zuschüsse für den Neubau einer energiesparenden Immobilie bzw. bei einer energetischen Sanierung eines Altbaus zu bekommen.

Da sich die Förderprogramme der KfW immer mal wieder ändern, sollte man sich immer aktuell auf der Internetseite der KfW über die aktuellen Fördermöglichkeiten und ihre jeweiligen Voraussetzungen informieren.

Fördermittel für regenerative Energie von der BAFA

Als Unterbehörde des Bundeswirtschaftsministeriums fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Projekte, welche die Erzeugung regenerativer Energie zum Ziel haben. Gefördert werden können zum Beispiel Pelletheizungen, Solaranlagen und Wärmepumpen. In der Regel wird ein Investitionszuschuss gewährt, dessen Höhe sich an der Leistung der Anlagen orientiert und der nicht zurückgezahlt werden muss.

Im Moment gibt es für Privatpersonen unter anderem die Bundesförderung für effiziente Gebäude, das bei der energieeffizienten Sanierung von Immobilien unterstützt und zum Beispiel den Einsatz neuer Heizungsanlagen, die Optimierung vorhandener Heizungen, Maßnahmen an der Gebäudehülle und den Einsatz optimierter Anlagentechnik fördert.

Weitere Einzelheiten zur Bundesförderung für effiziente Gebäude und auch weitere Förderprogramme finden sich auf der Internetseite der BAFA.

Regionale Förderprogramme für Bauprojekte

Wer Glück hat, der lebt in einem Bundesland oder einer Kommune, wo es zusätzlich regionale Förderprogramme für den Hausbau oder Hauskauf gibt. Sie gelten nur für bestimmte Regionen und können zum Beispiel besonders günstige Darlehen für einkommensschwächere Familien, Erbbau-Zuschüsse für junge Familien oder Zusatzförderungen für umweltfreundliches Bauen umfassen. Es ist nicht immer leicht, die passenden Förderprogramme aufzuspüren. Regionale Hausbauunternehmen und Immobilienmakler kennen sich mit den aktuellen Möglichkeiten in der Regel aber gut aus.

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, sich beim Neubau oder Hauskauf durch staatliche Förderungen unterstützen zu lassen – ob in Form von zinsgünstigen Krediten, staatlichen Zulagen oder nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Wichtig ist, sich bereits im Vorfeld genau zu informieren, welche Förderungen für das eigene Vorhaben infrage kommen. Denn die Fördermittel haben immer bestimmte Voraussetzungen und müssen in der Regel vor Beginn der Bauarbeiten oder Sanierungsmaßnahmen beantragt werden. Wäre doch schade, wenn Dir Zuschüsse entgehen.