Mit unserem Smartphone tragen wir im Prinzip alle Informationen über uns immer direkt am Mann, sodass jeder, der Zugriff auf diese Daten hat uns direkt zielgruppenspezifisch ansprechen kann. Das ist natürlich gerade im Bereich Marketing extrem von Vorteil, weshalb auch immer mehr stationäre Händler auf Möglichkeiten umsteigen, mit denen sie uns als Kunden besser verstehen und dementsprechend passender mit ihrer Werbung ansprechen können. In diesem Fall funktioniert unser Smartphone wie eine Schnittstelle zwischen einem digitalen Datenpool und der Möglichkeit, uns in der echten Welt zu erreichen. Mittlerweile sollen bereits 20% aller Einzelhändler bereits mit Tracking-Methoden experimentieren. Wir haben ein paar Beispiele für Händler, die unser Smartphone tracken.
Wie Media Markt euer Smartphone trackt
Unser erstes Beispiel für einen Händler, der unser Smartphone trackt, ist Media Markt. Der Technikanbieter nutzt sogenanntes „Geofencing“. Das bedeutet, dass es Media Markt möglich ist, potentielle Kunden, die sich in der Nähe einer Filiale befinden zu tracken und mit einer Push-Nachricht mit günstigen Produkten in den Laden zu locken. Das funktioniert allerdings nur bei Kunden, die die Media Markt App mit aktivierter Push-Funktion installiert haben.
Wie Karstadt Sports und Escada euer Smartphone tracken
Die Firma Minodes, die zur Telefónica gehört, erstellt anonymisierte Bewegungsprofile der Kunden, die für Händler extrem relevant werden. Diese Profile werden allerdings nur von Minodes errechnet. Die Daten werden in Filialen von den Einzelhändlern selbst gesammelt. Das funktioniert durch WLAN-Tracking. Dabei erkennen und sammeln Sensoren im Shop die WLAN-Seriennummer von Mobilfunkgeräten. Diese Daten werden dann anschließend in anonymisierte Kundenprofile umgewandelt. Kunden, die für diese Profile bezahlen sind beispielsweise Karstadt Sports und Escada.
Wie Edeka euer Smartphone trackt
Bei Edeka gibt es gleich zwei verschiedene Tracking-Methoden, mit denen experimentiert wird. Das sind zum einen das Tracking per App und zum anderen per LED-Beleuchtung!
Tracking per App
Natürlich bleibt bei der WLAN-Tracking-Methode noch einige Luft nach oben. Denn je weniger anonym die Kundenprofile werden, umso wertvoller sind sie für die Händler. Aus diesem Grund versuchen Supermärkte wie Edeka oder Netto, so viele Kunden wie möglich dazu zu bekommen, eine Filial-App herunterzuladen und sich dort anzumelden. Teilweise kann man sogar anschließend per Smartphone bezahlen. Sobald man sich bei der App angemeldet hat, ist das Profil, das beim Einkauf vom Kunden erstellt wird, nicht mehr anonym. Hier geht es nicht darum, die Daten zu sammeln und anschließend weiterzuverkaufen. Viel mehr können Händler so einem Smartphone ein bestimmtes Einkaufsverhalten zuordnen, was anschließend für Werbezwecke und Analysen verwendet werden kann.
Tracking per LED-Beleuchtung
Das klingt im ersten Moment extrem absurd, oder? Was soll eine LED-Beleuchtung mit Tracking zu tun haben? Ganz einfach: Philips hat ein eigenes Beleuchtungssystem entwickelt und in Edeka-Filialen installiert, mit dem das Kundenverhalten analysiert werden kann. Auch hierfür wird wieder darauf gesetzt, dass die Kunden ihre Smartphones dabei haben. Allerdings funktioniert diese Methode nur in Kombination mit der geöffneten Edeka-App auf dem Handy. Denn die LED-Beleuchtung sendet Signale an die Kamera des Smartphones. Als Antwort schickt das Smartphone dann die eigene Position. So kann Edeka die genauen Wege der Kunden innerhalb der Filialen nachvollziehen und auswerten.
Was sind Beacons?
Beacons sind Bluetooth-Sender, die an den Wänden von Filialen, in der Deckenbeleuchtung oder in elektronischen Preisschildern platziert werden. Daher nimmt man diese als Kunde normalerweise kaum wahr. Beacons funktionieren ähnlich wie eine normale GPS-Ortung. Allerdings funktioniert Bluetooth innerhalb eines Ladens wesentlich besser als GPS. Deshalb werden Beacons als Tracking-Devices innerhalb von Shops eingesetzt. Diese Beacons können über eine App direkt mit dem Kunden kommunizieren und genaue Daten über dessen Einkaufsgewohnheiten sammeln. So wird das Versenden von immer besser angepassten und personalisierten Angeboten möglich.
Fazit – Wie Händler Euer Smartphone tracken
Prinzipiell sind alle Formen des Trackings des „echten Lebens“ doch nichts anderes als das Tracking beim Online-Shopping, das wir bereits alle kennen oder? Auch beim Online-Shopping können Kunden durchaus genau mittels Cookies getrackt werden. Aber wie seht ihr das, wenn es um Tracking im „echten Leben“ geht?
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Und ich frage mich, wie viel bezahlt die Lobby, dass die Politik es geschehen lässt
„Prinzipiell sind alle Formen des Trackings des „echten Lebens“ doch nichts anderes als das Tracking beim Online-Shopping, das wir bereits alle kennen oder?“
Das ist durchaus was anderes. Beim Online-Tracking lässt sich gezielt eindämmen, was man zulassen möchte und was nicht, indem man entsprechende Tools wie disconnect.me nutzt … bis hin zu Netzwerken wie Tor.
Beim Offline-Shoppen geht das nur ungezielt und wenig praxisnahn durch ausschalten des Smartphones.