Auch wenn die Zinsen auf Sparbüchern etwas gestiegen sind, suchen vielen Sparer nach noch lukrativeren Anlageformen, die aber dennoch relativ sicher sein sollten. So gibt es unter anderem die Möglichkeit, das eigene Geld in eine Genossenschaft einzuzahlen. Doch ist das Geld dort wirklich so sicher und die Rendite so gut, wie viele Genossenschaften potenziellen Anlegern erzählen?
Was ist eine Genossenschaft?
Bei einer Genossenschaft handelt es sich um einen Zusammenschluss von Personen in einer Gesellschaft. Ziel einer Genossenschaft ist die Förderung von wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Vorhaben durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb. So investieren Genossenschaften das Vermögen der Mitglieder zum Beispiel in Immobilien oder Energieprojekte. Die Mitglieder sind durch ihre Anteile gleichzeitig die Eigentümer, Leistungspartner und Entscheidungsträger der Genossenschaft. In der allgemeinen Wahrnehmung gelten Genossenschaften als seriös und oft wird zusätzlich auch noch mit staatlicher Förderung und Gewinnbeteiligungen geworben. Dadurch ist es für viele Anleger besonders verlockend, sich an der Genossenschaft zu beteiligen.
Welches Risiko bergen Genossenschaftsanteile als Geldanlage?
1. Betrug mit vermögenswirksamen Leistungen
Vermögenswirksamen Leistungen (VL) sind eine freiwillige Zusatzleistung durch den Arbeitgeber, die staatlich gefördert wird. Dabei zahlt der Arbeitgeber für seinen Arbeitnehmer eine festgelegte Summe auf ein Anlagekonto ein, was auch bei diversen Genossenschaften möglich ist. Handelt es sich um eine Wohnungsbaugenossenschaft, kann sogar noch eine staatliche Wohnungsbauprämie hinzu kommen. Leider kommt es immer wieder vor, dass unseriöse Genossenschaften Arbeitgebern suggerieren, ein bestimmter Arbeitnehmer hätte einen Vertrag über vermögenswirksame Leistungen mit der Genossenschaft abgeschlossen. Der Arbeitgeber zahlt dann die VL an die Genossenschaft, ohne dass der Arbeitnehmer etwas davon weiß. Das ist Betrug und Opfer solcher Betrügereien sollten dagegen vorgehen.
2. Insolvenzrisiko
Während Genossenschaftsbanken wie die Volks- und Raiffeisenbanken der staatlichen Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unterliegen, gilt das für andere Genossenschaften leider nicht. Deshalb existiert für das investierte Geld keine Einlagensicherung. Bei einer Insolvenz der Genossenschaft können nicht nur die gezahlten Beträge verlorengehen, sondern es kann sogar zu Nachzahlungen kommen. Denn bei Insolvenz bekommen die Mitglieder nur Geld zurück, wenn nach der Schuldenrückzahlung an alle Gläubiger noch Geld übrig bleibt. Bei Ratenzahlung, wie bei vermögenswirksamen Leistungen üblich, kann die Satzung der Genossenschaft sogar festlegen, dass die Zahlungen auch bei drohender Insolvenz weiter geleistet werden müssen, bis die Genossenschaftsbeteiligung komplett eingezahlt ist.
3. Eintrittsgebühren
Eine wichtige Warnlampe sind überhöhte Gebühren, die von einer Genossenschaft für den Beitritt erhoben werden, die bis zu 14,5 Prozent der Einzahlsumme betragen können. Diese Gebühren sind nicht nur viel zu hoch, sondern auch sofort fällig und werden bei Kündigung der Mitgliedschaft nicht zurückgezahlt. Gerade bei vermögenswirksamen Leistungen gehen damit oft die Raten des gesamten ersten Jahres und Teile der Wohnungsbauprämie verloren. Auch hohe Gebühren für Kontoführung, Bearbeitung und Ratenzahlung sorgen dafür, dass die Anteile der Genossenschaftsmitglieder schmaler ausfallen als ihre Investition.
4. Kündigungsfristen, Strafzahlungen, Buchwertauszahlungen
Auch gibt es bei Genossenschaftsverträgen oft lange Kündigungsfristen von bis zu 5 Jahren, wodurch Rückzahlungen hinausgezögert werden. Bei Ratenzahlung, wie im Fall von vermögenswirksamen Leistungen, werden bei vorzeitiger Kündigung die ausstehenden Raten oft trotzdem noch in voller Höhe eingefordert. Zusätzliche Strafzahlungen und Gebühren für die Kontoschließung kommen noch hinzu. Zudem wird nur der sogenannte Buchwert ausgezahlt, der insgesamt deutlich unter der eingezahlten Summe liegen kann.
Fazit
Genossenschaftsanteile sind keine sichere Geldanlage, sondern bergen viele Risiken. Einige Genossenschaften nutzen die fehlende staatliche Kontrolle gezielt aus, um ihre Anleger intransparent zu informieren und die schlechten Konditionen zu verschleiern. Deshalb sollte das Kleingedruckte genau unter die Lupe genommen werden, um das eigene Risiko besser abschätzen zu können. Im schlimmsten Fall kann der Anleger sonst sein Geld komplett verlieren.
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Leider wird in diesem Artikel kaum auf Genossenschaftsanteile der Volks- und Raiffeisenbanken hingewiesen. Diese sind sehr sicher und hoch verzinst. In den letzten 20 Jahren hatte ich jährliche Ausschüttungen je nach allgemeiner Zinslage und wie die Bank gewirtschaftet hat zwischen 4 und 8 Prozent. Also zur risikoarmen Anlage von kleineren Summen oder Beimischung eines Depots durchaus geeignet, wie ich finde.
Leider wird hier ein ganz falsches Bild von Genossenschaften gezeigt. Zum Einen kann man bei Wohungsgenossenschaften meistens nur Mitglied werden, wenn man eine Wohnung zugewiesen bekommt. Zum Anderen sind die meisten Genossenschaften seriöse Unternehmen, die das Ziel haben, durch die Mitglieder und für sie Mitglieder gewisse Vorteile zu bieten, z. B. billigen Wohnraum. Genossenschaften dürfen dem Grunde nach keinen Gewinn machen. Snteile dind domit nicht als Geldanlage gedacht, sondern als Kapital für die Genossenschaft, um deren Ziele zu erreichen. Dennoch gibt es eine Dividende auf die gehsltenen Anteile. Dies ist nur ein kleines Geraderücken der falschen bzw. unrchtigen Darstellung von Genossenschaften.
Schöne Übersicht/Zusammenfassung! Punkt 3 „Eintrittsgebühren“ erinnert mich da stark an Riester… 😉
Genossenschaft ist nur dann Sinnvoll wenn man selber drinnen wohnt.
Es fehlt ein Risiko:In den allermeisten Verträgen gibt es zudem das Risiko das man Kapital nachschießen muss. Nur mal als fiktives Beispiel. Du hältst Genossenschaftsanteile und das Gebäude benötigt eine neue Heizung, die Rücklagen reichen nicht – dann wirst du da aus deinem Geld Anteilig nachschießen müssen.
So einen Vertrag würde ich nie unterschreiben ohne das da ein von mir bezahlter Jurist mir genau die Auswirkungen auf meine Lebenssituation runterbricht.
Gooled mal geschlossener Immobilienfond -> da hat man ähnliche „Vorteile“ wie in so einem Genossenschaftmodell