Durch den Ukrainekrieg haben sich die Energiepreise letztes Jahr dramatisch verteuert. Um diesem extremen Preisanstieg entgegenzuwirken, wurde zu Beginn der letzten Heizperiode der Mehrwertsteuersatz auf Gas und Fernwärme gesenkt. Diese Subvention soll jetzt früher als geplant wieder gestoppt werden. Was steckt dahinter?
Was ursprünglich in Aussicht gestellt wurde
Durch das „Gesetz zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz“ wurde der Umsatzsteuersatz für Erdgaslieferungen und Fernwärme befristet am 1. Oktober 2022 von 19 % auf 7 % gesenkt. Dabei sah das Gesetz vor, dass die Mehrwertsteuersenkung bis zum 31. März 2024 bestehen bleiben sollte. Damit hätte die Preisminderung für den Verbraucher auch noch nahezu die ganze Heizperiode 2023/2024 abgedeckt. Laut Mietrecht beginnt die Heizperiode in Deutschland am 1. Oktober und endet am 30. April, wobei die realen Heizzeiten je nach Region davon abweichen können.
Was jetzt bei Gas und Fernwärme geplant ist
Inzwischen mehren sich die Medienberichte, dass die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme früher als angedacht wieder auf 19 % anheben will. Geplant ist, dass die Mehrwertsteuer bereits ab dem 01. Januar 2024 wieder auf 19 % steigen soll – also drei Monate früher als ursprünglich angekündigt. Damit wäre nur noch knapp die Hälfte der nächsten Heizperiode mit der gesenkten Mehrwertsteuer abgedeckt.
Wie die Entscheidung begründet wird
Begründet wird die verfrühte Anhebung der Mehrwertsteuer damit, dass sich die Preise auf dem Gasmarkt entspannt haben. Die Preise seien wieder auf einem normalen Level angekommen, was letztes Jahr noch nicht abzusehen gewesen sei, als die Mehrwertsteuersenkung beschlossen wurde. Im Haushaltsentwurf für 2024 sei deshalb eine Subvention von Gas und Fernwärme nicht mehr vorgesehen. Die Steuersenkung sei von Anfang an nur als kurzfristige Entlastung gedacht gewesen.
Was das für betroffene Haushalte bedeutet
Das der Mehrwertsteuersatz mitten in der Heizperiode 2023/2024 wieder angehoben wird, wird viele Haushalte hart treffen. Denn das bedeutet, dass sich die Gaspreise um mehr als 10 % verteuern könnten, wenn die Anbieter die Steuererhöhung vollständig auf die Verbraucher abwälzen. Bei einem durchschnittlichen Haushalt mit vier Personen würde das Mehrkosten von durchschnittlich ca. 270 € im Jahr bedeuten. Angesichts der parallel extrem gestiegenen Kosten in allen Bereichen, wie zum Beispiel bei den Lebensmitteln, kann das viele Familien mehr belasten, als der Betrag vermuten lässt.
Welche Sorgen sich daraus ergeben
Viele Verbraucher kritisieren, dass die Entspannung auf dem Gasmarkt von vielen Versorgern bisher gar nicht an die Verbraucher weitergegeben wurden. Bei einer Anhebung der Mehrwertsteuer werde die Verteuerung aber sicher auf die Kunden abgewälzt, sodass die Gaspreise in horrende Höhen wachsen könnten.
Zusätzlich wird auch der CO2-Preis zum 01. Januar 2024 von derzeit 30 € auf 40 € pro Tonne steigen. Auch das wird Heizen und Autofahren weiter verteuern, was vielen Menschen zunehmend Angst macht, auch wenn sie grundsätzlich den Klimaschutz befürworten.
Ob es garantiert zur Anhebung der Mehrwertsteuer kommt
Noch muss der Haushaltsentwurf 2024 das parlamentarische Verfahren durchlaufen. Er soll erst im Dezember endgültig verabschiedet werden. Zwar wird der Plan der verfrühten Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme von Energieversorgern, Ländern und Opposition scharf kritisiert. Da jedoch wohl die gesamte Bundesregierung die Entscheidung mitträgt, ist es wahrscheinlich, dass sie dennoch beschlossen wird.
Was hältst Du davon? Findest Du die frühere Rückkehr zum ursprünglichen Mehrwertsteuersatz für Gas und Fernwärme gerechtfertigt?
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Vollkommen in Ordnung. Was soll unser Staat denn noch alles bezahlen. Wenn ich mir anschaue, was Leute für Urlaub, kirmes und Fussball bzw. Fernsehen ausgeben…
Es sollten alle ungerechtfertigten Subventionen abgeschafft werden, als erstes der Vorteil beim Dieselkraftstoff. Und die Strompreisdeckelung für die Industrie sollte sofort ad acta gelegt.
Zu geil, der Staat langt bei den Abgaben für Kraftstoffe richtig zu und du redest von Abschaffung von Vorteilen.
Dem Jupp haben sie kräftig ins Gehirn geschissen !
Und wieder sieht man die Abhängigkeit.
Aber Komfort muss bezahlt werden.
Leider kann man aktuell primär nur Öl und Gas im Tank „lagern“.
Trotz Energiewende, gibt es meiner Meinung noch immer keine brauchbaren Energiespeicher.
Wie gewählt, so geliefert, hört auf zu Jammern und genießt diesen ( euren) Schwachsinn .
Kommt schon Leute, durch Ukraine Krieg? An dieses Märchen glaubt nun wirklich keiner mehr…
Der Staat merkt jetzt das Geld mit vollen Händen rausschmeißen nicht ewig gut geht….jetzt muss dringend wieder was die Haushaltskasse damit es wieder auf die ganze Welt verteilt werden kann. Alle die so gewählt haben sollen die Preissteigerungen in vollen zügen genießen und bloß ruhig sein. Alle anderen tun mir Leid die sich heizen bald nicht mehr leisten können.
ist es in Ordnung dass ich den Inhalt ins PDF umwandle und dann meinen Kollegen mitteile?
Lieber den Link schicken.
Was heißt denn: „ob die Versorger die erhöhte MWSt. weitergegeben werden…“
Ich hatte bisher bei jedem Versorger diese Vertragsklauseln, dass Steueränderungen sofort und 1:1 an den Kunden durchgereicht werden. Ohne Sonderkündigungsrecht!
Moin
Sollte man vor dem 1.10.23 noch einen neuen Gas/Strom Tarif abschließen? Geht der Preis hoch oder runter?
Bisschen Lotterie alles😎
Also ich habe meinen Tarif gewechselt und bin jetzt bei 8,4 Cent/kwh inkl. Steuern.
Habe die letzten 4 Monate fast täglich reingeschaut und bisher kein besseres Angebot bekommen. Aktuell gibt es wieder welche bei 8-9 Cent. Ich würde darauf tippen das es nicht billiger wird. Denn im Winter den gasanbieter wechseln war schon vor der Krise kontraproduktiv.