Wer vorhat, sich ein neues Auto zuzulegen, der beschäftigt sich auch zwangsläufig mit verschiedenen Finanzierungsmethoden. Die richtige Wahl der Finanzierung ist essentiell. Natürlich ist das Ziel immer, im Gesamten am wenigsten Geld bezahlen zu müssen. Wer gerade aber knapp bei Kasse ist, der wird eher von langfristigeren Finanzierungsmöglichkeiten und Leasing-Angeboten angezogen, bei denen man monatlich nur einen vergleichsweise geringen Betrag bezahlen muss. Flatrate-Leasing ist nur eine von zahlreichen Finanzierungsmethoden. Diese ist nicht so stark verbreitet wie andere. Deshalb widmen wir ihr hier einen ganzen Beitrag. So wisst ihr, was euch erwartet, wenn ihr der Möglichkeit zu Flatrate-Leasing über den Weg lauft. Habt ihr bereits Erfahrungen mit Flatrate-Leasing gemacht? Erzählt uns gerne in den Kommentaren davon!

Flatrate Leasing   gutes Modell oder Abzocke von Verbrauchern?

Was ist Flatrate-Leasing?

Was genau ist Flatrate-Leasing eigentlich? Wie der Name schon erahnen lässt, sind dabei zu einem monatlichen Festpreis viele Extras inklusive. Das bedeutet, dass man mittels monatlicher Raten (wie bei gängigen Leasing-Modellen) nicht nur das ausgewählte Fahrzeug bezahlt – auch andere Leistungen wie Autoversicherung, Garantie, Reparatur- und Wartungskosten und beispielsweise ein Mobilitätsservice sind mit der Leasing-Rate abgedeckt. Demnach muss man nur noch Sprit und Steuern als zusätzliche Kostenpunkte abdecken. Meistens haben Möglichkeiten zu Flatrate-Leasing Laufzeiten zwischen 36 und 48 Monaten.

Welche Vorteile bietet Flatrate-Leasing für Anbieter?

Das klingt ja eigentlich zu schön, um wahr zu sein – oder? Also warum sollten Verkäufer oder Hersteller überhaupt solche Angebote machen? Da liegt es nahe, dass auch Anbieter einige Vorteile aus Flatrate-Leasing ziehen können:

  • Höhere Reichweite
    Durch die günstigen Angebote und die geringen geforderten Anzahlungen bei Flatrate-Leasing eröffnet sich Anbietern eine ganz neue Zielgruppe. Menschen, die vorher nicht genug Geld gehabt hätten, um sich einen Neuwagen zu leisten, können dies auf einmal problemlos tuen. Ein größerer Kundenstamm ist andersrum auch für den Anbieter von Vorteil.
  • Gewinn an allen Bestandteilen
    Dadurch, dass beim Flatrate-Leasing so viele verschiedene Bestandteile in einem Leasing-Vertrag abgedeckt werden, machen Anbieter auch in jedem der angebotenen Bereiche Gewinn. Somit machen sie insgesamt trotz der oftmals für die Verbraucher besonders günstigen Angebote keinen Verlust.
  • Marktanteile ohne Werbung
    Durch Flatrate-Leasing erhöhen sich automatisch die Marktanteile der Anbieter-Firma in jedem Bereich, der in der Rate inklusive ist. Dafür müssen nicht einmal Werbeausgaben getätigt werden, denn Kunden, die einen Neuwagen leasen und das Paket annehmen, die sind automatisch gewinnbringend.
  • Kundenbindung
    Durch die vergleichsweise lange Vertragslaufzeit, die mit Flatrate-Leasing einhergeht, erreichen Anbieter auch zwangsläufige eine lange Kundenbindung. Diese kann nach dem Ablauf der eigentlichen Vertragslaufzeit auch leicht zum Abschluss eines Neuvertrages führen.

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Welche Vorteile bietet Flatrate-Leasing für Verbraucher?

Warum die Vergabe von Verträgen für Flatrate-Leasing für Anbieter, Hersteller und Verkäufer interessant sein kann, wissen wir nun. Aber welche genauen Vorteile hat man dabei nun als Kunde bzw. Verbraucher?

  • Bequem und einfach
    Natürlich sind Flatrates immer schön, weil sie bequem sind und es einem einfach machen. Man muss sich um nichts mehr kümmern. Mit jeder monatlichen Zahlung ist automatisch alles abgedeckt. Dementsprechend entfällt auch die aufwendige Suche nach günstigen Versicherungen, der Vergleich von Reparaturkosten, usw.
  • Keine finanziellen Überraschungen
    Besonders unerwartete Reparaturen am Auto können ein ganz schön großes Loch in den Geldbeutel reißen. Wer seinen Neuwagen mittels Flatrate-Leasing finanziert, der hat nicht mehr viele unerwartete Kosten zu fürchten. Somit bleiben finanzielle Überraschungen weitestgehend aus.
  • Vorteile bei hohen Prozenten bei der Haftpflicht
    Wer hohe Prozente bzw. einen niedrigen Schadensrabatt bei seiner Haftpflichtversicherung hat, der kann von den meist durchaus günstigen Versicherungskonditionen der Flatrate-Verträge profitieren.
  • Oftmals günstige Angebote
    Niedrige Zinsen, überaus geringe oder gar nicht vorhandene Anzahlungen und andere Rabatte machen Flatrate-Leasing für Verbraucher wirklich interessant. Denn solche Angebote sind oft weitaus günstiger als vergleichbare Finanzierungsmethoden.

Was sollte man bei Flatrate-Leasing beachten?

Bevor man einfach einen Flatrate-Leasing-Vertrag unterschreibt, sollte man definitiv einige Dinge beachten. Denn so schön wie das Konzept an sich klingen mag und so oft, wie es tatsächlich von Vorteil ist, so sehr kann das Ganze auch nach hinten losgehen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte man vor dem Vertragsabschluss deshalb auf die folgenden Dinge achten:

  • Verschiedene Angebote vergleichen
    Wie bei jedem angeblich unschlagbaren Angebot, sollte man auch bei Flatrate-Leasing einen eigenen Preisvergleich durchführen. Gibt es ähnliche Angebote bei anderen Anbietern oder ist der Abschluss von einzelnen Verträgen insgesamt vielleicht doch günstiger?
  • Selber alles durchrechnen
    Schnäppchen ist nicht gleich Schnäppchen! Bei einem Flatrate-Vertrag im Bereich Leasing ist es oftmals nicht so einfach, herauszufinden, welche Leistung wie teuer ist – oftmals sieht man nur den Festpreis. Deshalb sollte man sich die Zeit nehmen, jeden Posten unter die Lupe zu nehmen und alles selber einmal für den Fall durchzurechnen, in dem man alle Bestandteile einzeln abschließen würde. So kann man besser einschätzen, ob sich ein Abschluss wirklich lohnt.
  • Unnötige Leistungen entlarven
    Wer einen Neuwagen kauft, der sollte im Normalfall innerhalb der ersten Jahre nicht unbedingt mit großen Reparaturen rechnen müssen (vorausgesetzt der Wagen bleibt unfallfrei). Deshalb kann die Kostendeckung für Reparaturen oder einen Mobilitätsservice innerhalb der ersten paar Jahre tatsächlich unnötig sein. Das muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.
  • Sich nicht unter Druck setzen lassen
    Wie bei jedem anderen Vertragsabschluss gilt hier natürlich auch, dass man den Vertrag ganz genau durchlesen und auch besonders auf das Kleingedruckte in den AGBs achten sollte, um nicht in versteckte Fallen zu laufen, die böse finanzielle Überraschungen mit sich bringen können.
  • Rechtlichen Rat suchen
    Bei Unsicherheit, sollte man sich nicht zu einer Unterschrift drängen lassen. Stattdessen lohnt es sich hier immer, rechtlichen Rat zu suchen. Immerhin ist man meistens mindestens 36 Monate an einen solchen Vertrag gebunden.

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Welche Probleme kann es bei Flatrate-Leasing geben?

Auch wenn man sich in den ersten Schritten genauestens über den Vertragsabschluss informiert, sollte man sich im Klaren darüber sein, welche Nachteile und Probleme ein Flatrate-Leasing-Vertrag im Allgemeinen mit sich bringen kann.

  • Schwerer Vergleich
    Dadurch, dass man beim Flatrate-Leasing gleich ein ganzes Paket an Leistungen bucht, welches man in monatlichen Raten bezahlt, ist es teilweise schwer, nachzuvollziehen, wie kostspielig die einzelnen Komponenten wirklich sind. Diese einzeln auszurechnen ist ziemlich aufwendig und schwer.
  • Versteckte Klauseln
    Wie in jedem Vertrag muss man auch hier auf versteckte Klauseln achten, die auch versteckte Kosten mit sich bringen können. Beliebt sind hier Klauseln, die nach einer höheren anfänglichen Sonderzahlung verlangen oder die die jährliche Laufleistung beschränken.
  • Werkstattbindung
    Die meisten Flatrate-Leasing-Verträge verlangen nach der Zustimmung zu einer Werkstattbindung. Sollten Reparaturen anstehen, hat man dementsprechend nicht mehr die Möglichkeit, eine passende Werkstatt auszuwählen, sondern muss sich an die Vertragswerkstatt wenden.
  • Preis nicht verhandelbar
    Normalerweise ist der Preis für die monatlichen Ratenzahlungen bei dieser Art von Leasing-Verträgen nicht verhandelbar. Das bedeutet auch, dass oftmals noch dreistellige Bearbeitungsgebühren anfallen können, die man ebenfalls nicht abschlagen kann.
  • Keine Komplettabdeckung
    Besonders in Sachen Garantie wird oftmals nie alles wirklich abgedeckt. Hat man beispielsweise eine einfache Reifenpanne, sind die Kosten die dabei entstehen oftmals nicht inklusive. Auch für Winterreifen, Nummernschild und Zulassung muss man in der Regel selber aufkommen.
  • Vermeintliche Auseinandersetzungen am Vertragsende
    Ist der Leasing-Vertrag erstmal abgelaufen, muss man sich auf oftmals anstrengende Auseinandersetzungen mit dem jeweiligen Anbieter einstellen, der das Auto beim Zurückgeben begutachtet. Hier wird oftmals noch länger über Wert und Zustand des Fahrzeugs diskutiert.

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