Wer mit dem Auto in den Urlaub fahren möchte, bezahlt jede Menge Sprit. Außerdem kostet es Zeit und Nerven, sich durch die vielen Baustellen auf der Autobahn zu kämpfen. Entspannter geht es da schon mit der Bahn. Aber hier sind die Tickets auch nicht gerade billig. Fliegen? Viel zu teuer! Welche Alternative bleibt also? Der Fernbus! Mit ihm kannst Du günstig von A nach B kommen. Aber auch hier gibt es einiges zu beachten.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Meist von unangenehmen Dingen, die auf der Reise passiert sind. Lange Staus in sommerlicher Hitze, ausgefallene oder verspätete Züge, bzw. Flieger – und ist einmal alles glatt gelaufen, dann war es vielleicht teuer. Ganz anders dagegen ist das bei den Fernbuslinien. Hier reist man für wenig Geld. Doch muss man deshalb auf vieles verzichten?
Warum sind Fernbusse so billig?
Busse. Das verbinden viele von uns noch mit Klassenausflug oder Butterfahrten von älteren Menschen. 2013 wurde der Fernbusmarkt allerdings liberalisiert, sodass die Linien wie Pilze aus dem Boden schossen. Fortan lieferten sich die einzelnen Unternehmen einen Preiskampf, der dem Verbraucher, sprich dem Fahrgast, ein Einsparpotenzial bietet, das seinesgleichen sucht. Fahrten von München nach Hamburg für einen knappen Zehner waren keine Seltenheit. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Weil es mittlerweile so viele Anbieter gibt, locken diese natürlich mit attraktiven Preisen.
Gut ausgebautes Liniennetz
Wie ein Spinnennetz legt sich das Liniennetz der Bus-Anbieter über Deutschland. Nahezu jede größere Stadt ist mittlerweile per Bus erreichbar. Über 200 Linien sind auf deutschen Straßen unterwegs, um die Passagiere an ihre Ziele zu bringen. Jeder Zweite kann sich laut Umfragen vorstellen, mit dem Reisebus eine weitere Strecke zurück zu legen. Hochgerechnet ergäbe das bis zum Jahr 2030 25 Millionen Reisende in Fernbussen.
Fernbus-Verbindungen in ganz Deutschland zum Schnäppchenpreis
Nehmen wir als Beispiel die Strecke München – Hamburg an einem Samstag mitten im Sommer. Hier unser Vergleich:
Hamburg – München bei den verschiedenen Anbietern |
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Anbieter | Reisezeit | Preis ab |
Flixbus | 12 bis 15 Stunden, je nach Reisebeginn | 22,90 € |
Eurolines Germany | 12 Stunden 55 Minuten | 25,00 € |
Tabelle: Nur zwei der zahlreichen Fernbusanbieter. Einige fahren auf anderen Strecken (zum Beispiel DeinBus.de), andere gibt es schon nicht mehr, bzw. sie haben sich mit größeren Anbietern zusammengetan.
Welche Städte werden von Fernbussen angefahren?
Es gibt zahlreiche Busgesellschaften in Deutschland. Nicht alle bieten ein großes, deutschlandweites Netz an. Einige fahren auch nur regional begrenzt, beispielsweise nur in einem Bundesland. Die größeren Anbieter fahren jedoch meist die großen Städte in Deutschland an. Sogar Linien, die Städte im europäischen Ausland anfahren, sind dabei.
Wo gibt’s Fahrkarten für Fernbusse?
Am häufigsten werden die Tickets auf den jeweiligen Internetseiten der Anbieter verkauft. Einige der Busunternehmen verkaufen die Fahrkarten auch über Reisebüros oder sogar bei Lebensmittel-Discountern. Du kannst Dein Ticket auch direkt beim Fahrer kaufen. Allerdings ist dann in der Regel der Normalpreis zu bezahlen. Im Internet sind die Fahrkarten in der Regel günstiger. Außerdem kann es sein, dass der Bus voll ist und Du nicht mehr mitfahren kannst. Daher solltest Du Dein Ticket in jedem Fall im Internet buchen.
Was kosten die Fahrkarten?
Das kommt auf die Strecke an. In jedem Fall aber ist die Busfahrkarte günstiger, als wenn man mit der Bahn oder dem Flugzeug reisen würde. Achten sollte man auch immer wieder auf Rabatt-Aktionen der Anbieter.
Sind Gepäck, Fahrräder oder Tiere im Fernbus erlaubt?
Natürlich darf auch Dein Hab und Gut die Reise antreten. Von der Menge unterscheidet sich das Volumen kaum von dem, das auch im Flugzeug zugelassen ist. Bei Tieren solltest Du den Anbieter vorher fragen. Auch bei schweren und sperrigen Gegenständen empfiehlt es sich, sich im Vorab zu informieren. Für großes Gepäck oder Fahrräder fallen zudem in der Regel Zusatzkosten an.
Können Kinder alleine im Fernbus verreisen?
Grundsätzlich dürfen Kinder in Fernbussen alleine reisen. Allerdings unterscheidet sich das Mindestalter von Anbieter zu Anbieter. Bei einigen Busunternehmen sind Kinder ab 6 Jahren alleine dabei, bei anderen Firmen dürfen sie erst alleine mitfahren, wenn sie mindestens 16 Jahre alt sind. Außerdem müssen alleinreisende Kinder eine Genehmigung der Sorgeberechtigten mitführen, in der vermerkt ist, wer das Kind am Ziel abholt.
Kinder reisen natürlich günstiger. Wieviel günstiger, das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Nur die Hälfte zahlen Kinder bis zu 15 Jahren zum Beispiel bei DeinBus.de, Hellö und Student Agency. Bei IC Bus fahren Kinder bis zu einem gewissen Alter sogar ganz umsonst. Wer also einen Familienausflug plant, sollte sich genau über die Preise informieren.
Sind Fernbusse barrierefrei?
Fernbusse müssen barrierefrei sein. Es muss mindestens zwei Plätze für Rollstuhlfahrer geben. Ältere Busse sind von dieser Regelung allerdings nicht betroffen. Erst ab 2020 müssen endgültig alle Fernbusse den Standards entsprechen.
Auch bei Menschen mit Behinderungen gilt: Sie reisen günstiger. Bei Vorlage eines Schwerbehindertenausweises gewähren die Gesellschaften Rabatte in unterschiedlicher Höhe.
Wie sind Fernbusse eigentlich ausgestattet?
Fast alle Reisebusse sind mit allerlei Annehmlichkeiten für die Fahrgäste bestückt. So sind sie in der Regel alle klimatisiert, haben eine Toilette an Bord, es gibt Steckdosen, WLAN, Leselampen und einstellbare Sitze. Bei manchen Anbietern kommt noch ein Bordservice mit Speisen und Getränken dazu.
Video: Reportage über einen Fernbusfahrer und seinen Tag auf der Strecke nach München. Quelle: YouTube
Welche Vor- und Nachteile haben Fernbusse?
Die Vorteile liegen klar auf der Hand:
- Die Preise sind unschlagbar günstig
- Die Umweltfreundlichkeit ist gegeben
- Komfort und Service sind einwandfrei
Es gibt aber auch Nachteile:
- Die Dauer der Fahrt ist im Gegensatz zu Auto, Bahn oder Flugzeug deutlich länger
- Unpünktlichkeit wegen Staus oder schlechter Wetterverhältnisse
- Der Platz ist sehr beschränkt. Gerade auf längeren Fahrten muss man sich schon mit seinem Sitznachbarn verstehen
- Die Füße vertreten, wie in der Bahn, ist nur möglich, wenn der Bus eine Pause macht
- Für Menschen mit eingeschränkter Bewegung sind die oft hohen Einstiege beschwerlich
Kann ich mich im Fernbus hinsetzen wo ich will?
Bisher gilt in den Fernbussen noch freie Platzwahl. Der Anbieter Flixbus möchte aber zukünftig auch Reservierungen ermöglichen. Zum einen soll das Angebot neue Kunden anlocken und zum anderen neue Einnahmequellen generieren. Dabei wird das Angebot eine Option sein. Verpflichtend soll eine Reservierung im Moment noch nicht werden.
Auch Zusatzgepäck kann zukünftig kostenpflichtig hinzugebucht werden. Das hat den Vorteil, dass für das Unternehmen die Menge an Gepäck besser planbar ist. Der Kunde hat die Möglichkeit, wesentlich mehr Gepäck mitzunehmen. Allerdings gilt das nur, wenn noch genügend Platz im Laderaum vorhanden ist. 5 Euro soll jedes zusätzliche Gepäckstück in Zukunft kosten.
Ein weiterer Bonus, den das Unternehmen in Zukunft anbieten möchte, ist die bessere Information über eventuelle Verspätungen.
Welche Fernbuslinien sind beliebt?
Natürlich sind es die Routen in die Metropolen Deutschlands, die am häufigsten gebucht werden. Hamburg, München, Berlin, Köln – all diese Städte sind natürlich auch eine Reise wert. Städtereisen stehen ohnehin bei den Deutschen ganz oben auf der Reiseliste. Am beliebtesten sind die Strecken zwischen Berlin und Hamburg. Gleich drei Anbieter pendeln zwischen diesen Städten hin und her. Zusammen erreichen sie damit eine Verbindung im Halbstundentakt – und zwar rund um die Uhr.
Auch an Deutschlands Nord- und Ostseestrände fahren die Fernbusse. Ebenso geht es in die andere Richtung: Das Allgäu oder die Bodenseeregion sind ebenso beliebt, wie Fahrten zu den großen Freizeitparks in Deutschland. Gerade bei Letzteren sollten sich Familien genau informieren. Denn statt mit dem heimischen Auto, kann man ganz entspannt mit dem Fernbus zu diesen Attraktionen reisen. Noch dazu für günstiges Geld. Besser geht’s nicht.
Sind Fernbusse sicher?
Busse gelten als das sicherste Verkehrsmittel auf deutschen Straßen. Das hat das Statistische Bundesamt erklärt. Studien ergeben, dass der Fernbus im Gegensatz zu Auto und Motorrad auf die geringste Unfallquote kommt.
Moderne Technik macht es möglich, dass Passagiere in Fernbussen sicher an ihr Ziel kommen. Alle Fernbusse verfügen über ABS und ESP. Was bei neuen Autos immer mehr im Kommen ist, ist bei vielen Fernbussen schon längst Standard: Elektronische Spurhalte-Assistenten, Abstandsregulatoren, Lichtsensoren und Umrissleuchten sind bei modernen Reisebussen an Bord. Die Fahrgastzellen sind mit Überrollschutz ausgestattet und eine Tempo-Automatik sorgt für gleichbleibende Geschwindigkeit.
Gerade der Anbieter Flixbus ist beim Thema Sicherheit ein Vorreiter. Das Unternehmen unterhält eine Partnerschaft mit dem TÜV Süd. An den Omnibusbahnhöfen in Berlin und München werden regelmäßig unangekündigte Kontrollen der Fahrzeuge durch TÜV-Mitarbeiter durchgeführt. Aber auch die Passagiere werden zur Sicherheit angehalten. Die in den Bussen vorhandenen Sicherheitsgurte sollten während der gesamten Reise angelegt werden.
Regelmäßige Sicherheits-Checks
Anders als Autos, müssen Reisebusse wesentlich intensiver vom TÜV geprüft werden. Mindestens einmal jährlich steht ein Rundum-Check an. Erfreulich sind die Zahlen, die der TÜV in diesem Zusammenhang vermeldet: 99 Prozent der Reisebusse kommen bereits beim ersten Check problemlos durch die Hauptuntersuchung.
Sind die Busfahrer gut ausgebildet?
Die Busfahrer der Fernbus-Unternehmen sollen erfahren und stets ausgeruht sein. Daher führen alle Unternehmen regelmäßige Schulungen und Sicherheitstrainings durch. So können die Fahrer auch in schwierigen Situationen, wie sie auf den Straßen immer mal wieder vorkommen, adäquat reagieren und die Ruhe bewahren. Ein souveräner Fahrer sorgt zu einem großen Teil für die nötige Sicherheit.
Das Unternehmen Flixbus arbeitet mit dem ADAC zusammen und schickt seine Fahrer zu Ausbildungen im Sicherheitszentrum.
Busfahrer dürfen nur eine gewisse Zeit am Steuer sitzen. Hier gelten europäische Richtlinien. Nach maximal 4,5 Stunden muss zwingend eine Pause eingelegt werden. Diese muss 45 Minuten lang sein, darf aber auf mehrere kleine „Häppchen“ aufgeteilt werden. Sehr zur Freude der Fahrgäste, die sich in dieser Zeit die Beine vertreten oder sich an einer Raststätte mit Speisen und Getränken eindecken können.
Gibt es eine Alternative zum Fernbus?
Wer noch günstiger reisen möchte, muss wohl zu Fuß gehen oder per Anhalter fahren. Da diese beiden Möglichkeiten aber wohl kaum in Frage kommen dürften, geht am Fernbus beinahe kein Weg vorbei.
Reisen mit Mitfahrzentralen
Es gibt noch die Möglichkeit der Mitfahrzentralen, wo man mit anderen Menschen in deren Auto reist und sich die Kosten teilt. Einer der bekanntesten Mitfahr-Anbieter ist BlaBlaCar. Etwa 10 Millionen Menschen nutzen die Mitfahrzentrale pro Quartal. Die Preise variieren. In unserem Test haben wir eine Mitfahrgelegenheit für einen Samstag von Hamburg nach München gesucht. Gefunden haben wir drei Mitfahrgelegenheiten, die zwischen 32 Euro und 50 Euro kosten sollen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Kein Umsteigen
- Preise bleiben auch an Feiertagen oder Wochenenden stabil
- Man kann den Fahrer anhand seines Profils selbst auswählen
Mitfahrgelegenheiten werden nicht nur innerhalb Deutschlands angeboten, sondern auch darüber hinaus. Wer also gerne ins Ausland reisen möchte, etwa in den Urlaub nach Italien, sucht sich eine Mitfahrgelegenheit heraus, kontaktiert den Fahrer und dann kann es auch schon losgehen.
Reisen mit privaten Bahn-Anbietern
Bis vor kurzem gab es noch das Angebot des privaten Bahnanbieters Locomore.com. Diese Alternative zur Deutschen Bahn verkehrte auf der Strecke zwischen Berlin und Stuttgart und umgekehrt. Weitere Strecken (von und nach Rügen, Köln und München) waren in Planung. Die Preise waren unschlagbar günstig: Zwischen 22 und 65 Euro kostete eine Fahrt für die gesamte Strecke Berlin – Stuttgart. Die Preise variierten je nach Nachfrage. Reisten viele Menschen mit, wurde das Ticket günstiger.
Im Mai 2017 hat das Startup-Unternehmen Insolvenz angemeldet. Zwar bestand rege Nachfrage und die Umsätze stiegen, jedoch nicht in dem Maße, um wirtschaftlich zu überleben. Als dann noch ein Investor absprang, war es zunächst vorbei mit der privaten Alternative zur Deutschen Bahn. So rollt seit 12. Mai 2017 kein Locomore-Zug mehr auf der Strecke Berlin – Stuttgart. Derzeit gilt der Zug-Stopp bis 11. Juli 2017. Wie es dann weitergeht, bleibt abzuwarten.
Reisen mit Billigfliegern
Natürlich bieten auch manche Fluggesellschaften ihre Tickets heutzutage schon für einen Spottpreis an. Berechnet man allerdings noch Steuern und Versicherungen, sowie Flughafengebühren hinzu, liegt man wieder deutlich über dem Preis der Fernbus-Anbieter. Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben und dafür deutlich schneller am Ziel zu sein, für den sind die Flieger eine perfekte Alternative.
Bildquellen:
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