Eine Versicherung ist für den eigenen PKW vorgeschrieben und ohne diese bekommt man erst gar keine Zulassung für den Straßenverkehr. Bei Fahrrädern ist das anders – und doch kommen immer mehr Anbieter für eine Fahrradversicherung auf. Diese bieten den Nutzern einen umfangreichen Schutz. Doch dieser ist nicht immer gleich und kann durchaus zu negativen Überraschungen führen. Zudem muss man sich die Frage stellen, ob man ein einfaches Rad wirklich versichern muss. Für wen lohnt sich die Fahrradversicherung also? Und wer kann darauf auch gerne verzichten? Der folgende Text bietet dazu einige Informationen und soll bei der Entscheidung helfen, ob und in welchem Umfang man das eigene Rad tatsächlich versichern möchte.

Fahrradversicherung – sinnvoll oder nicht?

In älteren Hausratversicherungen ist ein Schutz für die eigenen Fahrräder oftmals noch enthalten. Hier kann es sich lohnen, einfach mal in die eigene Police zu schauen – ist das Rad mit drin, braucht man sich auch keinerlei Gedanken machen. Zudem kann man auch prüfen, ob sich die eigene Versicherung um eine Radversicherung erweitern lässt.

Das ist oftmals gegen einen geringen Aufpreis möglich. Doch in allen anderen Fällen kann es sich durchaus lohnen, einmal über eine Fahrradversicherung nachzudenken. Doch auch dabei sollte man aufpassen – denn nicht immer ist auch wirklich ein umfangreicher und vielseitiger Schutz gewährleistet.

Was kostet eine Versicherung für das Fahrrad?

Die Kosten für eine Fahrradversicherung in der Hausratversicherung sind bereits unterschiedlich und orientieren sich dabei am Wert des Rades. Für ein Fahrrad, das 1.300 Euro kostet, muss man zwischen 10 und 180 Euro kalkulieren – und dann ist der Schutz meist nur vorhanden, wenn das Fahrrad in abgeschlossenen Räumen steht. Wird es abgeschlossen an der Straße zerstört oder gestohlen, ist der Versicherungsschutz vielfach nicht vorhanden. Bei einer Hausratversicherung sind zudem vielfach nur fünf Prozent des Wertes des ganzen Haushalts versichert. Ein Diebstahl des eigenen Fahrrads kann also auch dann dazu führen, dass man lediglich einen Teil des Wertes wiederbekommt.

Fahrradversicherung – sinnvoll oder nicht?

Eine spezielle Versicherung für das eigene Fahrrad kann somit also durchaus in Frage kommen. Für ein Fahrrad bis zu einem Wert von 500 Euro muss man dafür im Jahr bis zu 55 Euro einkalkulieren. Teurere Räder sind demnach auch in der Versicherung teurer, sodass man Kosten und Nutzen gegeneinander abwägen sollte. Und auch dabei sollte man die Bedingungen des Versicherers immer gut prüfen. Vielfach ist zum Beispiel vorgeschrieben, wie das Rad gesichert werden muss – in einigen Fällen wird dabei sogar die Marke des Fahrradschlosses vorgegeben. Hält man sich nicht daran, muss man ebenfalls damit rechnen, dass der Versicherungsschutz erlischt.

Tipp für den Kauf des Fahrradschlosses: Das Fahrradschloss sollte rund fünf Prozent des Wertes des Fahrrads kosten. Damit ist man in den meisten Fällen gut bedient und bekommt einen umfangreichen Schutz für das eigene Fahrrad.

Ein gutes Schloss schützt aber nicht immer vor einem Diebstahl. Daher ist eine Fahrradversicherung in vielen Fällen doch interessant und sollte von jedem Fahrradfahrer auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden.

Fahrradversicherung lohnt sich für teure Räder wie E-Bikes und Co.

Mit einer Fahrradversicherung ist man in den meisten Fällen gut beraten, wenn man ein teures Fahrrad nutzt und dieses abgesichert wissen möchte. Für Modelle ab 500 Euro Kaufpreis und auch für Elektro-Fahrräder und ähnliche Modelle ist das in der Regel sinnvoll. Dadurch, dass es immer mehr Anbieter für Fahrradversicherungen gibt, sollte man sich als Kunde auch entsprechend informieren. So findet man ein passendes Angebot und kann das eigene Bike gut und sicher versichern.

Allerdings: Bei einem kostengünstigen Fahrrad lohnt sich die Versicherung des Rades in vielen Fällen nicht. Ist das der Fall, reicht der Schutz über die Hausratversicherung oft aus oder man kann auf eine Fahrradversicherung auch in Gänze verzichten.

Eine extra Fahrradversicherung ist in vielen Fällen mit zusätzlichen Kosten verbunden und man muss sich diese auch leisten können. Allerdings sollte dies durchaus der Fall sein, wenn man ein teures Fahrrad kaufen kann. Das Geld für die Versicherung sollte es dabei auch noch wert sein.

Worauf sollte man bei der Fahrradversicherung noch achten?

Fahrradversicherung – sinnvoll oder nicht?Neben den anfallenden Kosten für die Fahrradversicherung, sollte man auch den entsprechenden Schutz immer im Blick behalten. So gilt eine Fahrradversicherung nicht in jedem Fall für alle 24 Stunden des Tages. Einige Versicherungen haben eine Nachtklausel integriert, die einen eingeschränkten Schutz zwischen 22 und 6 Uhr beinhaltet. Dann gilt der Schutz durch die Versicherung beispielsweise nur, wenn das Rad in dieser Zeit auch tatsächlich genutzt wird.

Daher sollte man in jedem Fall auch das Kleingedruckte und alle Klauseln lesen, damit man im Falle eines Falles auch bestens geschützt ist und den Wert des eigenen Fahrrads möglichst schnell zurückbekommen kann.

Rabatte für codierte Fahrräder

In einigen Fällen kann man die anfallenden Kosten für die Fahrradversicherung aber auch noch drücken und bezahlt somit weniger. Möglich wird dies bei einigen Versicherern, wenn das eigene Bike codiert wurde. Dies bietet zum Beispiel die Polizei immer wieder kostenlos an und man schützt das Rad damit noch effektiver gegen Diebstähle. Denn ein codiertes Rad kann in den meisten Fällen nur schwer weiterverkauft werden, wenn es gestohlen wurde. Das macht das Rad für Langfinger vielfach weniger attraktiv.

Bietet die Polizei gerade keine kostenlose Codierung an, zahlt man dafür eine geringe Summe. Ab fünf Euro fallen dafür dann meist an. Einen Betrag, den man durchaus investieren sollte. Das Fahrrad wird dann mit einer individuellen Kennzeichnung versehen und kann anhand dieser identifiziert werden.

Was tun im Falle eines Diebstahls?

Wird ein versichertes Fahrrad gestohlen, ist es zunächst notwendig, bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Ebenso sollte man aber auch die eigene Versicherung informieren. Auf jeden Fall sollte man das eigene Fahrrad beschreiben können und auch eine Rechnung sollte man im besten Fall vorweisen können.

Auch Defekte, die mutwillig durch Dritte herbeigeführt wurden, müssen in aller Regel angezeigt und gemeldet werden, damit die Versicherung den Schaden auch übernimmt und begleicht. Und allgemein sollte man stets darauf achten, dass der Versicherungsschutz auch dann besteht, wenn kein Täter ermittelt werden kann. Ansonsten bleibt man als Versicherungsnehmer auf den Kosten für Reparatur oder Neuanschaffung nämlich in vielen Fällen sitzen und muss diese selber tragen.

Vergleich der einzelnen Fahrradversicherungen kann sich lohnen

Möchte man eine Versicherung für das eigene Fahrrad abschließen, sollte man nicht direkt das erste Angebot in Anspruch nehmen. Viel besser ist es, die einzelnen Anbieter für Radversicherungen auf die Probe zu stellen und einen Vergleich durchzuführen. Dabei kann man die anfallenden Kosten ganz einfach gegenüberstellen und weiß somit, welche Kosten für die Police ungefähr einzukalkulieren sind. Ebenso sollte man aber auch die angebotenen Leistungen vergleichen und hierbei die Vorteile und Nachteile gegenüberstellen. Wichtig ist es zudem auch, Besonderheiten und Einschränkungen zu erkennen. Auf diese Weise kann man das beste Angebot für eine Fahrradversicherung oftmals einfach finden und hat somit die Chance, das eigene Rad bestmöglich abzusichern.

Fahrradversicherung – sinnvoll oder nicht?

Mit einem Vergleich kann man oftmals auch den besten Schutz für das eigene Rad ausmachen. Ein günstiges Rad ist über die eigene Haftpflichtversicherung oft gut abgesichert und bietet somit für einen Radfahrer die Sicherheit, dass man den Wert auch erstattet bekommt. Die fünf Prozent der Versicherungssumme sind hierzu in den meisten Fällen ausreichend. Für teurere Fahrräder ist eine eigenständige Fahrradversicherung vielfach die bessere Alternative – und man sollte dabei die anfallenden Kosten durchaus vergleichen, da es hier zum Teil große Unterschiede geben kann.

Bei Diebstählen liegt die Aufklärungsquote bei unter 10 Prozent

Eine Fahrradversicherung lohnt sich dabei auch häufig in Hinsicht auf die geringe Aufklärungsquote von Diebstählen und anderen Straftaten. Diese liegt – je nach Region – bei unter 10 Prozent und es ist somit unwahrscheinlich, dass man das gestohlene Fahrrad überhaupt zurückerhalten wird. Viele Anzeigen werden durch die Polizei daher fallengelassen und es erfolgt eine Einstellung der Verfahren.

Somit kann man durch eine Fahrradversicherung vorbeugen und dafür sorgen, dass man im Falle eines Diebstahls den Wert des Bikes ersetzt bekommt. Davon kann man dann ein neues Fahrrad kaufen und ist weiterhin mobil.

Tipps für mehr Sicherheit beim eigenen Fahrrad

Damit das eigene Rad gar nicht erst gestohlen wird und man auf die Leistungen der Versicherung nicht zurückgreifen muss, gibt es einige Tipps und Hinweise, die man berücksichtigen kann und sollte. Dazu zählt zunächst einmal die schon erwähnte Qualität des Schlosses. Zudem sind aber auch die nachfolgenden Tipps sinnvoll:

  • Fahrrad immer abschließen. Auch wenn man nur kurz beim Bäcker vorbeischauen will oder einem Freund etwas vorbeibringt. Schließt man das Rad nicht ab, hat man keinen Schutz durch die Versicherung und das Fahrrad ist schneller entwendet, als man gucken kann.
  • Fahrrad an einsehbaren Orten abstellen. Stellt man das Fahrrad in einer stark frequentierten Fußgängerzone ab, wird es seltener gestohlen. In einer dunklen Gasse ist die Wahrscheinlichkeit dafür höher. Daher sollte man auch immer auf den Abstellort des eigenen Fahrrads achten.
  • Fahrradgaragen nutzen, falls vorhanden. Falls möglich, sollte man das Rad in speziellen Fahrradgaragen abstellen, die meist auch bewacht oder videoüberwacht sind. Somit ist das Fahrrad immer sicher untergebracht und ein Diebstahl wird weniger wahrscheinlich.
  • Fahrrad in auffälligen Farben und Formen nutzen. Auffällige Fahrräder werden seltener gestohlen als Modelle, die an jeder Ecke stehen. Nach Möglichkeit sollte man daher ein auffälligeres Fahrrad aussuchen oder aber das eigene Rad mit Aufklebern und anderen Verzierungen versehen.

Wann lohnt sich eine Fahrradversicherung gar nicht?

Eine Fahrradversicherung kann in vielen Fällen in Frage kommen, doch es gibt auch Situationen, in denen man darauf ganz getrost verzichten kann. Fährt man beispielsweise ein uraltes Fahrrad, das mehr klappert als fährt, rechnet sich in vielen Fällen nicht einmal eine einzelne Beitragszahlung für die Versicherungspolice. Somit braucht man in einem solchen Fall gar nicht erst über den Abschluss einer Fahrradversicherung nachdenken und eine solche wäre am Ende auch wenig sinnvoll.

Aufpassen bei Neuanschaffungen von Fahrrädern

Anders sieht es natürlich aus, wenn man sich ein neues Fahrrad kauft und dieses bestmöglich absichern möchte. Eine Fahrradversicherung ist dann zwar keine Pflicht, empfiehlt sich aber in den allermeisten Fällen. Aufpassen sollte man aber in jedem Fall, wenn man bereits eine Fahrradversicherung hat und dann ein neues Rad anschafft. Das neue Rad ist dann nicht automatisch versichert, da der Schutz in vielen Fällen nur für das jeweilige Modell gilt.

Somit ist eine Meldung an die Versicherung in vielen Fällen notwendig, damit die Police auf das neue Fahrrad überschrieben werden kann. Nur dann ist auch sichergestellt, dass die Versicherung im Falle eines Diebstahls oder einer Zerstörung des Fahrrads auch wirklich greift und den entstandenen Schaden ohne großen Aufwand übernimmt. In vielen Fällen ist gerade das besonders wichtig.

Teure Fahrräder werden häufiger geklaut

Es liegt schon auf der Hand. Qualität hat ihren Preis und somit ist es auch meistens so, dass Langfinger es vor allem auf hochwertige und damit teurere Fahrräder abgesehen haben. Daher ist gerade bei hochpreisigen Fahrrädern eine Fahrradversicherung sinnvoll und anzuraten, da man ohne Versicherungsschutz oftmals ganz auf den Kosten sitzen bleibt – oder die Hausrat nur einen Teil des Schadens übernimmt.

Je teurer das Fahrrad, desto mehr sollte man also darauf achten, dass dieses auch entsprechend abgesichert ist. Beim Auto macht man es als Halter ja nicht anders – auch wenn dieser Vergleich in vielen Fällen noch ein wenig hinkt.

Fazit: Eine Fahrradversicherung kann sich in einigen Fällen durchaus rechnen

Auch wenn man vielfach auf eine extra abzuschließende Fahrradversicherung verzichten kann, weil die eigene Hausrat in diesem Fall greift oder das eigene Fahrrad schlicht einen nur geringen Wert hat – in einigen Fällen ist eine solche Versicherung aber durchaus anzuraten. Vor allem ist dies natürlich der Fall, wenn das eigene Fahrrad einen hohen Wert hat und vielleicht auch gerade erst neu angeschafft wurde. Durch einen Vergleich von verschiedenen Anbietern für Fahrradversicherungen kann man dabei auch immer das beste Angebot finden und kann Kosten und Leistungen im Schadensfall bestens gegenüberstellen.

Fahrradversicherung – sinnvoll oder nicht?

Vor allem auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen und anderen Delikten lediglich bei zehn Prozent liegt, ist es ratsam, sich über eine solche Versicherung Gedanken zu machen. Doch auch allgemeine Tipps und Hinweise können hilfreich sein, um einem Fahrraddiebstahl vorzubeugen. Dazu zählt unter anderem, das Rad immer und in jeder Situation mit einem hochwertigen Schloss zu sichern.

Letzten Endes muss man aber immer selber entscheiden, ob man die zum Teil hohen Kosten für eine Fahrradversicherung wirklich in Kauf nehmen möchte. Passende Angebote gibt es in der heutigen Zeit auf jeden Fall.