Zur Abwechslung gibt es heute einmal News aus der Finanzwelt, die tatsächlich für die meisten von uns relevant sein sollte. Und zwar hat die EZB, also die Europäische Zentralbank, beschlossen den Leitzins erneut zu erhöhen und zwar auf 4,5%. Hintergrund ist die Inflation.
In diesem Artikel soll es nun einerseits um die Erhöhung des Leitzinses gehen, andererseits aber auch darum, was der Leitzins überhaupt ist und welcher Zusammenhang zur Inflation besteht.
Was ist der Leitzins überhaupt?
Der Leitzins ist ein von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegter Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können. Der Leitzins ist damit das wichtigste geldpolitische Instrument, das der EZB zur Verfügung steht.
Schließlich wirkt sich die Leitzinspolitik auch auf die gesamte Volkswirtschaft aus, und zwar bei steigenden Leitzinsen kontraktiv, bei sinkenden expansiv: Wenn Banken geringere Zinsen berechnen, steigern sie durch den geringeren Kostenfaktor die Attraktion für neue Kredite. Damit sinken Ausgabengesamtkosten und Investitionsmöglichkeiten steigen an – was dem Wirtschaftswachstum und der Konjunktur zugutekommt.
Die Erhöhung des EZB-Leitzinses hat genau den gegenteiligen Effekt: Bankdarlehen werden teurer, Investitionswünsche reduzieren sich somit; hingegen erhöht sich mittelfristig der Nutzen angesparter Gelder bei den Bankinstituten – Überschüsse schlagen so unmittelbar zu Buche. Eine Erhöhung des Leitzinses führt zu einer Anhebung der Wechselkurse.
Zusammenhang von Leitzins und Inflation
Der Zinssatz und die Inflation sind eng miteinander verbunden. Der Zinssatz ist ein wichtiger Faktor, der die Inflation beeinflusst. Wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins erhöht, steigen die Kapitalmarktzinsen. Das dient zur Bekämpfung der Inflation.
Wer sich mit der Inflation beschäftigt hat, dürfte wissen, dass diese aktuell bedeutend über dem „2-Prozent-Ziel“ liegt. Aktuell liegt die Inflation in Deutschland bei 6,1%. Aufgrund dessen musste sich die EZB nun erneut zur Erhöhung des Leitzinses entscheiden.
Eine Erhöhung des Leitzinses führt üblicherweise dazu, dass sich Unternehmen vermehrt für Sparen statt für Investitionen interessieren. Dadurch wird das Wirtschaftswachstum gehemmt, womit Preise sinken oder zumindest stagnieren sollten. Eine Senkung des Leitzinses führt zu einer Erhöhung der Nachfrage nach Krediten und Investitionen, was wiederum das Wirtschaftswachstum fördert und somit Preissteigerungen mit sich bringt.
Auswirkungen auf die Finanzwelt
Wie im vorherigen Absatz bereits beschrieben, soll die Erhöhung des Leitzinses dafür sorgen, dass die Inflation stagniert und die Preise fallen. Das geht zwangsläufig mit einem Impact auf die Finanzwelt einher. Denn: Inflation, also Wirtschaftswachstum, äußert sich positiv für Anleger in steigenden Kursen von Aktien und ETFs. Rezession, also ein leichter Rückgang der Konjuktur, sorgt dafür, dass Aktienkurse fallen.
Die EZB-Präsidentin Lagarde äußert sich über eine Rezession wie folgt:
„Wir wollen keine Rezession verursachen oder verstärken, aber wir wollen Preisstabilität herstellen.“
Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland hierzu berichtet, ist laut mehreren Ökonomen davon auszugehen, dass in diesem Jahr keine weiteren Erhöhungen des Leitzinses zu erwarten seien und es ab März 24 eventuell sogar Zinssenkungen geben könnte.
Auswirkungen des höheren Leitzinses für Sparer
Solltet ihr euer Geld sparen, ist die Meldung über die Erhöhung des Leitzinses sicherlich relevant für euch. Wie ich bereits mehrfach betont habe, gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Leitzins und euren Sparzinsen.
Auswirkungen der Leitzins-Erhöhung auf Tagesgeldkonten
In den letzten Monaten habt ihr sicherlich mitbekommen, dass diverse Banken Rekordzinsen auf Anlagen im Tagesgeld anbieten. So bietet beispielsweise die C24 Bank aktuell 4% Zinsen auf Tagesgeld. Das klingt natürlich erst einmal schön, aber realistisch betrachtet verliert euer Geld selbst mit 4% Wachstum noch Kaufkraft, da die Inflation mit 6,1% über den Tagesgeld-Zinsen liegt.
Mit der Erhöhung des Leitzinses könnte es durchaus dazu kommen, dass die Banken eventuell noch mehr Zinsen auf euer Tagesgeld anbieten, wobei das bei der hohen Inflation nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Auswirkungen auf Aktiendepots
Legt ihr euer Geld breit gestreut in ETFs, Aktien, Fonds, etc. an, könnte es passieren, dass die Erhöhung des Leitzinses sich negativ auf euer Portfolio auswirkt. Denn der höhere Leitzins ist schlecht für das Wachstum der Wirtschaft und damit des Portfolios.
Dadurch, dass man mit einem Depot jedoch langfristig spart und dass man stets von einem Wirtschaftswachstum ausgeht bzw. darauf hofft, sollte dieses momentane Up and Down unsere Handelsentscheidungen am Aktienmarkt ohnehin nicht beeinflussen.
Fazit zur Erhöhung des Leitzinses
Die Erhöhung des Leitzinses auf 4,5% kann weitreichenden Einfluss auf unsere Wirtschaft haben. Einerseits kann man auf Verbraucher zwar auf fallende oder stagnierende Preise hoffen, andererseits würde man sich als Aktieninvestor über ein stagnierendes Wirtschaftswachstum ärgern.
Wie gemäß RedaktionsNetzwerk Deutschland zu erwarten ist, könnte der Leitzins im nächsten Jahr aber wieder gesenkt werden. Das würde für Aktionäre dann sicherlich erfreuliche Veränderungen des Aktienmarktes mit sich bringen, den Verbraucher, der nur Tagesgeld spart, aber wieder frustrieren.
Wie steht ihr zu dieser Thematik?
Quellen:
Was die Leitzinserhöhung für Anleger bedeutet
Zehnmal steigende Zinsen in Folge: die historische Erhöhung der EZB
EZB erhöht Leitzins erneut – Zustimmung bei Wirtschaft
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Für Häusle Bauer und Käufer ist es eine harte Zeit.
aber so ist das Leben Höhen und Tiefen.
kommen wieder bessere als tiefere Zinsen
Sehr informativer Post muss man an der Stelle auch mal sagen. Danke dafür. Ich hab noch 5 Jahre Ruhe dann hoffe ich die Zinsen sind wieder gefallen.
Dankesehr. 🙂
Mal sehen, wo das alles noch hinführen wird. Aber ja, Inflation, Inflation, immer heiter weiter🫤🤯
Solange es nicht so wird wie zu DM Zeiten 🙁
Oje. 😀
Ähm: „Die Senkung des EZB-Leitzinses hat genau den gegenteiligen Effekt: Bankdarlehen werden teurer, Investitionswünsche reduzieren sich somit“ Genau anders herum, aber macht ja nix…
Ja danke hast du natürlich recht. Das hat der Autor am Ende des Abschnitts richtig beschrieben. Daher habe ich es mal angepasst.
Danke für die Anpassung @ CK und danke für den Hinweis, Andi. Du hast natürlich Recht. Da sind mir bei lauter Kursschwankungen wohl einmal die Begriffe durchgegangen.
😂 🤣 😁 🤣
Schlecht für den Aktienmarkt
Ja stimmt leider 🙁 aber nur, wenn die Inflation fällt.
Ich glaube das macht den Aktienmärkten nichts mehr aus da sie das Ende der Zinserhöhungen so langsam sehen . Natürlich ist das eine Spekulation von mir aber auch von den Aktienmärkten
Mein Depot hat sich gestern ziemlich gefreut 🙂
Meines auch und dann ist es wieder abgestürzt.
Ja selbstgemachtes leid. Zu corona Zeit den Markt mit Geld überflutet und jetzt kämpfen wir noch lange mit den Auswirkungen .
Sag das mal den Hunderttausenden Leuten die sich so ein Eigenheim finanzieren konnten. 😀 Abgesehen von den Maklern, Banken etc die damit die Wirtschaft gesichert haben in Corona Zeiten.
Sag das mal den Unglücksraben, die das Häusle jetzt noch Jahrzehnte lang abbezahlen müssen und sich die steigenden Zinsen nicht leisten können werden!
Naja ein seriöser Geldvermittler warnt da vorher und auch die Banken haben vorgesorgt. z.B. weiß ich von einem Neubauprojekt in HH da wurden die Verträge so angelegt das sie mit 2 oder 3 % Tilgung an den Start gehen, die immer wieder angepasst werden kann und alle haben 15 Jahre fest Zins.
Klar freuen sich da ganz viele. Spannend wird es allerdings wenn nach 5 oder 10 Jahren die Zinsbindung wegfällt und dann plötzlich 4-5% Zinsen fällig werden.
Da wird man dann sehen wieviele sich noch ihr Häuschen leisten können.
2022 war der Baufinanzierungszins ähnlich wie dieses Jahr. Ich hab am Markt aufgrund der Anschlussfinanzierungen aber keinen Einbruch gesehen? Preis gehen schon nach unten, Baukosten steigen + Zins höher, ist garnicht gut 😀
Kann mir auch schwer vorstellen das man keine Anschlussfinanzierung beim Hausbau davor beachtet hat (Bausparer etc.) oder komplett Tilgung, z.B. 25 Jahre und keine Restschuld am Ende 🙂
Ich muss für mein haus 20 Jahre zahlen. 10 Jahre ist der Zinssatz fest und danach wenn die Zinsen höher sind , kann ich den angelegten Bausparvertrag beleihen und zahle den 10 Jahr lang zurück zum Zinssatz wie jetzt. Alles richtig gemacht im Nachhinein.