Mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Der Rundfunkbeitrag (früher auch einfach unter GEZ bekannt) ist sicherlich den meisten Verbrauchern ein Dorn im Auge. Während sich private Sender durch Werbung finanzieren, finanzieren sich öffentlich-rechtliche Sende (TV und Radio) über den sogenannten Rundfunkbeitrag. Zahlen will ihn keiner, doch umgehen dieser Gebühr ist auch nicht einfach.

Nun hat die Kommission zur Ermittelung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (kurz KEF) empfohlen, den Rundfunkbeitrag anzuheben. Was das für uns heißen kann, lest ihr nachfolgend.

Was ist der Rundfunkbeitrag eigentlich?

Der Rundfunkbeitrag ist ein 2013 eingeführtes Modell zur Finanzierung von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Zuvor wurde eine Gebühr erhoben, die allgemein als GEZ bezeichnet wurde, wobei die GEZ eigentlich die zentrale Stelle war, die ebendiese Gebühr erhoben hat. Auch heute spricht man oft noch von der GEZ, wenn man über den Rundfunkbeitrag spricht.

Der Rundfunkbeitrag steht häufig in der Kritik, da er für viele Verbraucher Gebühren für eine Dienstleistung verursacht, die sie nicht nutzen. Wer zum Beispiel keine öffentlichen Fernsehsender sieht und kein Radio hört, muss dennoch den Rundfunkbeitrag bezahlen und fühlt sich hier verständlicherweise ungerecht behandelt.

Mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Fakt ist: Jeder Mieter oder Eigentümer muss den Rundfunkbeitrag zahlen, außer man hat das Recht auf Befreiung der Rundfunkbeitragspflicht, was sich eventuell durch den Bezug von bestimmten Sozialleistungen ergibt.

KEF empfiehlt Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Aktuell liegt der Rundfunkbeitrag bei einem Preis von 18,36 €. Das KEF hat nun eine Anhebung des Beitrags auf 18,94 € empfohlen, was einer Anhebung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent entspricht. In einem neuen Bericht begründet die KEF diesen Vorschlag damit, dass die Anhebung unter der Inflationsrate liege und man den Mehrbedarf der Rundfunkanstalten durch steigende Kosten berücksichtigt habe.

Weiter heißt es, dass der Rundfunkbeitrag eigentlich auf mindestens 19,94 € angehoben werden müsse, um den Finanzbedarf der Rundfunkanstalten zu decken. Prof. Dr. Martin Detzel erklärt diesen Vorschlag wie folgt:

„Für die Beitragszahlerinnen und -zahler bedeutet dies eine Steigerung um 0,8 % pro Jahr. Damit liegt die Beitragsentwicklung deutlich unterhalb der aktuellen und auch unterhalb der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Inflationsrate.“

Sender sind auf Rundfunkbeitrag angewiesen

Fakt ist: Die Rundfunkanstalten sind auf den Beitrag angewiesen. So liegen die Fehlbeträge der Rundfunkanstalten im zweistelligen bis dreistelligen Millionenbereich. Aus einem Artikel von winfuture geht hervor, dass SWR im Jahr 2022 einen Fehlbetrag von 216 Mio. Euro vermeldet hat. Das ZDF positioniert sich mit einem Fehlbetrag von 105 Mio. Euro an zweiter Position.

Kleinere Rundfunkanstalten wie z.B. Radio Bremen weisen geringere Fehlbeträge auf, die aber immer noch in Millionenhöhe liegen. So fehlten Radio Bremen 2022 immerhin 3,2 Mio. Euro.

Mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Selbst mit den rund 8 Milliarden Euro, die jährlich mit dem Rundfunkbeitrag von Verbrauchern gezahlt werden, kann dieses Defizit nicht ausgeglichen werden.

Anhebung bisher nur Vorschlag

Die Anhebung, die von der KEF empfohlen wurde, ist bisher nur ein Vorschlag. Bis zur Entscheidung der Landesregierungen und -parlamente kommt es nicht zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es zur Anhebung des Rundfunkbeitrags kommt, da nur in engen Ausnahmefällen und einvernehmlich durch alle Länder ein Ausbleiben der Erhöhung möglich wäre.

Sollten die Länderregierungen der Empfehlung vom KEF folgen, ist mit dem höheren Rundfunkbeitrag 2025 zu rechnen.

Fazit zur möglichen Erhöhung des Rundfunkbeitrags

Die vom KEF vorgeschlagene Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent ist bisher eben nur ein Vorschlag. Da aber die Länder der Empfehlung folgen dürften, kann man sich wohl auf die Anpassung im kommenden Jahr einstellen. Der Rundfunkbeitrag ist nach wie vor ein umstrittenes Thema.

Ich für meinen Teil höre weder Radio noch schaue ich fernsehen und das ich – so wie viele andere – dafür eine Gebühr abdrücken soll, finde ich unverschämt. Freilich verstehe ich, dass die Rundfunkanstalten sich finanzieren wollen, aber meiner Meinung nach, hätte man da vielleicht einen anderen Weg gehen sollen. In Zeiten von Streamingplattformen für Musik, Serien und Filme ist es ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, bis klassisches Fernsehen und Radio verschwinden wird.

Was meint ihr dazu?

Quellen:
winfuture.de – Öffentlich-rechtliche Sender kommen mit Rundfunkbeitrag nicht aus
kef-online.de – KEF empfiehlt Anhebung des Rundfunkbeitrags auf 18,94 €

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