Auf der Suche nach den besten Schnäppchen kann es durchaus sein, dass man im Internet auf einen Anbieter aus dem Nicht-EU-Ausland trifft – allen voran China. Denn gerade was Technikkram betrifft, hat China im Preis oft die Nase vorn. Doch auch, wenn der Preis verlockend ist, kann die Unsicherheit bezüglich der gesetzlichen Regelungen zu Zöllen, Einfuhrbestimmungen & Co. abschreckend wirken. Denn wer will schon, dass sich das vermeintliche Schnäppchen als Kostenfalle entpuppt? Worauf Du beim Bestellen im Ausland achten musst, fassen wir Dir deshalb nachfolgend ohne Gewähr zusammen.
Einfuhrumsatzsteuer für Bestellungen aus Drittländern
Bei Bestellungen innerhalb der EU spielt die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer keine Rolle. Erst bei der Einfuhr von Waren aus Drittländern, die nicht zur Zollunion der EU gehören, wird die Einfuhrumsatzsteuer fällig. Sie liegt, wie der deutsche Mehrwertsteuersatz, bei 7 % bzw. 19 %, wobei in der Regel 19 % zu zahlen sind.
Bestellst Du etwas aus China, musst Du also mit Mehrkosten von 19 % des Warenwerts rechnen und das seit dem 1. Januar 2021 ab dem ersten Cent. Du solltest diese Summe bei der Bewertung mit einberechnen. So kannst Du schon vorab erkennen, ob es sich wirklich um ein Schnäppchen handelt.
Zollgebühren für Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland
Neben der Einfuhrumsatzsteuer müssen für bestimmte Bestellungen aus Drittländern zusätzlich auch noch Zollgebühren bezahlt werden. Dabei sind Zollgebühren bei den meisten Produkten erst ab einem Bestellwert inklusive Versandkosten von 150 € fällig. Lediglich Alkohol, alkoholische Getränke, Tabak, Tabakwaren, Parfüm und Eau de Toilette sind von der Zollfreiheit ausgenommen. Wichtig zu wissen ist, dass die Zollgebühren je nach Produktkategorie variieren. Einige Beispiele werden in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die genannten Zollsätze gelten allerdings nur als allgemeiner Anhaltspunkte und können je nach Beschaffenheit der Waren auch deutlich davon abweichen.
Beispiele für Zollsätze für verschiedene Warenarten bei Einfuhr in die EU:
Warenart | Zollsatz in % |
Bekleidung aus Textilien | 12 |
CD-Player | 9,5 |
DVD-Player | 13,9 |
E-Book-Reader | 3,7 |
E-Bikes | 6 |
Kosmetikprodukte | 0–6,5 |
Smartphones | 0 |
Notebooks | 0 |
Pkw | 10 |
Spielkonsolen | 0 |
Sportgeräte | 0–4,7 |
Tablets | 0 |
Was tun, wenn das Paket beim Zoll festhängt?
Manchmal kommt es vor, dass Bestellungen aus dem Ausland beim Zoll einbehalten werden. Dies passiert beispielsweise dann, wenn der Online-Händler auf dem Paket keine Rechnung bzw. Zollinhaltserklärung angebracht hat. Dadurch weiß der Zoll nicht, wie hoch die Gebühren sein müssen.
In diesem Fall wirst Du benachrichtigt und musst dann mit einer ausgefüllten Ersatz-Zollinhaltserklärung zum Zoll gehen. In der Ersatz-Zollinhaltserklärung gibst Du an, welche Ware das Paket enthält und wie hoch der Gesamtwert ist. Dann kannst Du vor Ort die Gebühren bezahlen und Dein Paket mitnehmen, wobei manchmal verlangt wird, dass das Paket geöffnet wird, um Deine Angaben zu prüfen. Alternativ kannst Du auch eine ausgedruckte Rechnung oder Bestellbestätigung zum Zoll mitbringen. Deinen Ausweis solltest Du in jedem Fall dabeihaben.
Warte auf jeden Fall nicht zu lange damit, Dein Paket beim Zoll abzuholen. In der Regel werden Pakete bereits nach 14 Tagen an den Absender zurückgeschickt.
Was sonst noch bei Bestellungen im Ausland wichtig ist
- Lieferzeiten aus dem Nicht-EU-Ausland: Auch bei Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland kannst Du oft zwischen verschiedenen Versandarten wie Standardversand oder Expressversand wählen. Dabei darfst Du nicht davon ausgehen, dass die Lieferzeit den Versandzeiten innerhalb Deutschlands oder Europas entspricht. So kann eine Standardlieferung aus China durchaus mehrere Wochen unterwegs sein. Hier ist also Geduld gefragt, um das ersehnte Schnäppchen endlich in Händen zu halten. Expressversand geht in der Regel schneller, ist aber wiederum auch teurer.
- CE-Kennzeichnung: Vor allem Technik wird gerne im Nicht-EU-Ausland – bevorzugt in China – bestellt, da sich dadurch viel Geld sparen lässt. Allerdings solltest Du aus Sicherheitsgründen gerade bei Technikbestellungen immer darauf achten, dass das Produkt eine CE-Kennzeichnung hat und damit einheitlichen Sicherheitsstandards entspricht. Zwar gibt es hier auch Schummelei, aber meistens kannst Du Dich doch auf die angegebene Kennzeichnung verlassen.
- Fälschungen: Fälschungen von Markenprodukten sind bei Bestellungen im Nicht-EU Ausland ein großes Thema, vor allem bei Modeartikeln. Da die Einfuhr von Fälschungen nach Deutschland verboten ist und Plagiate vernichtet werden müssen, bist Du nicht nur Dein Produkt los, sondern musst gegebenenfalls sogar mit einer Geldbuße rechnen, wenn Du an eine Fälschung geraten bist. Vor allem bei Designermode solltest Du deshalb besonders vorsichtig sein. Zurückhaltung ist zu empfehlen, wenn die Preise deutlich unter den üblichen Marktpreisen liegen. In diesem Fall solltest Du von einer Bestellung lieber die Finger lassen.
- Rücksendung: Bei Bestellungen im Nicht-EU-Ausland kannst Du Dich nicht auf die Widerrufsfrist verlassen, die innerhalb der EU gilt. Deshalb solltest Du Dich vor der Bestellung über die Rückgaberichtlinien des Online-Shops genau informieren. Da Du in der Regel selbst bei beschädigter Ware sowohl die Rücksendekosten selbst zu tragen hast als auch die Versandkosten nicht erstattet bekommst, solltest Du von Rücksendungen lieber absehen. Kommt die Ware beschädigt bei Dir an, solltest Du das dem Online-Shop umgehend melden und gegebenenfalls ein Foto mitschicken. Bei chinesischen Händlern bekommst Du dann oft kostenlos einen Ersatzartikel zugeschickt, ohne den defekten Artikel zurückschicken zu müssen, vor allem bei einem geringen Warenwert.
Hast Du schon mal etwas aus dem Nicht-EU-Ausland bestellt? Hat alles reibungslos geklappt? Und würdest Du es wieder tun?
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Danke für die Zusammenfassung.
Bei einer etwaigen Rücksendung von Geräten mit Akku (Smartphones und Co) nach China sei darauf hingewiesen,dass es als „Gefahrgut“ Recht teuer wird. Da ist also ein Garantie-/ Gewährleistungsfall oder Reklamation tatsächlich schwierig umzusetzen oder unrentabel (auch wegen der Laufzeit)!
Wie ist das eigentlich mit den Sendungen,die von China über ein Drittland wie Polen oder Ungarn (früher Großbritannien) gesendet werden,also dort eingeführt werden,bevor sie nach DE weiter gesendet werden? Da wurde bisher die Einfuhrsteuer umgangen. Trifft das weiterhin zu?
Das ist ein alter Mythos FH. Als Privatperson musst du bei Sendungen überhaupt nicht angeben ob ein Akku oder Gefahrengut dabei ist. Es genügt auf dem Aufkleber Rücksendung an zu kreuzen. Eine Clarierung der Versand Ware unterliegt nach dem internationalen Postabkommen nur gewerblichen Versendern.
Polen und Ungarn sind keine Drittländer sondern Vollmitglieder der EU. Niemals wurden/werden Einfuhr Steuern über diesen Weg umgangen, das ist absurd. Es gelten die Einfuhrbedingungen (in Verkehrsbringung) des jeweiligen Staates und es fallen keine weiteren Steuern oder Abgaben innerhalb der EU Mitgliederstaaten an.
trotzdem kommen solche Pakete als Gefahrengut zurück
stimmt nicht. die pakete werden geröntgt. grundsätzlich sollte immer alles angegeben werden. denn du zahlst auch die Kosten wenn es zurück muss
Danke für die tolle Übersicht!
Ich hatte es jetzt zwei mal, dass die waren vom Zoll gecheckt wurden und dann per DHL zugestellt wurden. Ich durfte dann zusätzlich zur Steuer noch eine DHL Pauschale an der Haustür löhnen. Die lag meine ich bei rund 6 Euro. Ist wohl auch relativ neu. Vor ein paar Jahren musste ich immer zum Zoll und die waren da abholen
Aber vor der Zustellung bekommst du Post von DLH, ob sie klarieren sollen oder ob du selbst die Verzollung vornehmen willst.
Kann ich so leider nicht bestätigen. Bei beiden Zustellungen gab es vorher keine Anfrage durch DHL. Bin in diversen filmforen unterwegs, in denen das auch immer wieder Thema ist. Gerade bei Steelbook-Bestellungen bei Zavvi.com hab ich erst ein oder zweimal gelesen, dass es im Voraus eine Anfrage von DHL gegeben hätte
1000sende Pakete nach Asien hin und zurück bewegt. Nach Gefahrenübergang darf DHL nicht mehr den Weitertransport verweigern, ausser es tritt Säure, Base, Strahlung aus, sprich Verpackung ist defekt. DHL darf ja auch nicht Pakete öffnen und bei neutraler Verpackung (das ist ein muss) kann nichts passieren.
Nach meiner Erfahrung nach sollte man auch vorsichtig sein wo man bestellt. Gerade im asiatischen Raum sind viele Betrüger unterwegs. Da wird ein hochwertiger Artikel zu einem günstigen Preis angeboten und man bekommt dann irgend einen billigen Ersatz zugeschickt. Der Händler redet sich dann mit einem Fehler seines Versandlager raus und bietet einem dann an die gelieferte Ware gegen einen Rabatt zu behalten. Geld zurück gibt es nur wenn man die Ware auf eigene Kosten zurücksendet. Ist mir bereits zwei Mal passiert und ich bin aus der Sache nur mit Hilfe von Paypal raus gekommen.
Seit dem bestelle ich nur noch über Geek oder Wish. Da hatte ich bisher keine Probleme.
Ja PayPal ist da Gold wert.
Danke für den nützlichen und ausführlichen Beitrag! Ob es Sinn macht ist eine andere Geschichte, aber Hauptsache, man hat es mal gehört bzw gelesen.
Auch ich würde gerne mehr, bzw einen ähnlichen Artikel, zum Thema Brexit lesen 😊
Ja Brexit ich glaube selbst in Brüssel haben sie noch nicht die über 1.ooo Seiten gelesen
Eine kurze Zusammenfassung des Manuskripts reicht vollkommen, CK. Muss auch nicht mehr heute sein, bis zum Wochenende ist auch okay 😉
😉
Wer kauft denn noch DVD Player ? 😛
Hallo liebe Gemeinde,
kann jemand eine belastbare Aussage zum Thema „Brexit“ machen? Was ist, wenn ich z.B. für 500 Euro bei ebay.de was kaufe, der Händler samt Ware aber in GB hockt?
Wird sowas wie o.a. behandelt oder gibt es hierfür noch eine Ausnahme/Übegrangsregelung oder haben EUund GB sich in ihrem Kurz-vor-knapp-Deal auf irgendwas geeinigt?
Im Netz finde ich leider nicht wirklich was zu diesem Therma, nur sowas allgemeines oder ältere Artikel.
Danke schon mal und bleibt gesund.
LG A.
Zu was zählt jetzt England. Das es nicht mehr zur EU zählt ist klar. Gibt es da nicht Ausnahmen?
Wie schaut es mit Grossbritannien aus?
oh die haben sich ja die tage geeinigt, sind die nicht durch den vertrag in dem sinne kein drittland?
Danke für diese umfassenden Infos. Da bei Ali nicht nur die Produkte, sondern auch der Chef „verloren“ geht werde ich da eh keinen stinkigen Plastikkram mit China-Export (CE) Kennzeichen mehr bestellen 😉
Ich bestelle sehr oft direkt in China. Bisher alles super gelaufen. Super Preise und schneller Versand. Die Lieferzeit beträgt meistens 3 bis 4 Wochen.
ich denke das wichtigste fehlt noch. und zwar wie man am besten zurückschickt. insbesondere, wenn es Geräte mit Akkus sind. hier habe ich die Erfahrung gemacht dass man am besten mit DHL Express Worldwide (kein normales DHL) fährt. alternativ bei kleinen Akkus wie z.b. bei einer SmartWatch oder bei Produkten ohne Akku bietet sich auch ups an. man kann aber auch über Transglobal Express buchen. die sind da sehr hilfsbereit und auch sehr versiert. das hilft sehr dabei, Denn es ist auf einiges zu achten wie, Verpackung, deklarieren etc.
es gibt aber auch einige Anbieter wie z.b. banggood die den rückversand z.b. nach England anbieten.
bei Fragen helfe ich gerne
Das wird ein richtiger Spaß bei den Zollämtern. Zig Tausende Sendungen mit Minimale Warenwerten und Zollbescheiden von ein paar Cent werden in keinem Verhältnis zum Verwaltungsaufwand stehen. Wer eine solche Verordnung auf dem Weg bringt ist einfach nur fern jeglicher Realität. Naja die Frage ist eigentlich: wer hat von der deutschen und der EU Politikergarde etwas sinnvolles erwartet?
Hallo, ist nicht so, ab 01.01.21 muss man ab ein Cent Zollgebühren zahlen!
danke, das habe ich sofort korrigiert
Erst ab dem 01. Juli 2021 ändert es sich und der Zoll wird bereits ab dem ersten Cent Einfuhrumsatzsteuer erheben.
Siehe hier: https://www.deutschepost.de/de/b/briefe-ins-ausland/zollinformation/neuerungen-2021.html
jau danke, hatte es vorhin schon korrigiert
Ab 01.07 fällt die bisherige 22 EUR Freigrenze bei der Einfuhrumsatzateuer weg. Wie Deutschland dann mit Bagatellbeträgen umgeht bleibt abzuwarten (bisher wird alles unterhalb 5 EUR nicht erhoben da der Verwaltungsaufwand zu gross ist – hab noch keine neue Verwaltungsanweisung dazu gesehen)
Ok, danke !
Ich glaube, das wurde um 6 Monate verschoben.
danke für die Ausarbeitung und Infos