EC-Karte, Debitkarte und Kreditkarte – was ist der Unterschied?

In den letzten Monaten wurde immer wieder davon berichtet, dass die EC-Karte vor dem Aus steht und stattdessen Debitkarten zum Einsatz kommen sollen. Doch was ist überhaupt der Unterschied zwischen EC-Karte, Debitkarte und Kreditkarte? Muss man das Aus der EC-Karte wirklich fürchten?

Was ist eine Girokarte bzw. EC-Karte?

Die Girocard, auch Bankkarte, Sparkassenkarte oder EC-Karte genannt, wird dafür verwendet, Geld vom eigenen Konto abzuheben oder damit zu bezahlen. Dabei kann eine reine Girocard nur in Deutschland verwendet werden. Lange Zeit waren solche Karten deshalb durch ein sogenanntes Co-Badging mit Maestro (Mastercard) oder V Pay (Visa) verbunden, wodurch auch das Bezahlen außerhalb Deutschlands möglich wurde.

Der Begriff EC-Karte ist dabei vollkommen veraltet. So hießen eigentlich nur die Vorgänger der heutigen Girokarten, wobei EC-Karte für Electronic-Cash-Karte bzw. Eurocheque-Karte stand. Die EC-Karte ist also im eigentlichen Wortsinn schon lange nicht mehr verfügbar. Doch auch der Girocard geht es jetzt an den Kragen. Das Maestro-System von Mastercard, das 1991 eingeführt wurde, soll Mitte 2023 eingestellt werden.

Während die Möglichkeit, auch im Ausland Geld vom Automaten abzuheben, damals noch zukunftsweisend war, ist die Maestro-Funktion heute nicht mehr zeitgemäß, da sie nicht zum Online-Shoppen genutzt werden kann. So gehen immer mehr Banken dazu über, keine Girokarten mit Maestro-Funktion mehr auszugeben, sondern Debitkarten, die viele Funktionen von Giro- und  Kreditkarte vereinen und das Maestro-System überflüssig machen. So kannst Du mit den neuen Debitkarten bereits in vielen Onlineshops bezahlen, was mit der alten Girocard nicht funktioniert hat.

Was ist eine Debitkarte?

Eine Debitkarte macht es möglich, Geld vom Girokonto abzuheben und Einkäufe zu bezahlen. Hierbei kann nur das Geld abgehoben bzw. zum Bezahlen verwendet werden, das sich bereits auf dem Girokonto befindet. Es wird also direkt von Deinem Bankkonto abgebucht. Auch wenn der Name Debitkarte nicht so geläufig ist, sind also auch EC-Karten und Girokarten im Prinzip eigentlich Debitkarten. Wenn heute aber von der Abschaffung der EC-Karte und einem Wechsel zur Debitkarte gesprochen wird, handelt es sich in der Regel um Debitkarten mit Bezahlfunktion im Ausland und der Möglichkeit fürs Online-Shopping.

Was ist eine Kreditkarte?

jMit einer Kreditkarte kann ebenfalls Bargeld vom Konto abgehoben und Ware bezahlt werden. Im Gegensatz zur Giro- bzw. Debitkarte kann damit aber auch Geld ausgeben werden, das sich gar nicht auf dem Konto befindet. Denn eine Kreditkarte hat ein Kreditlimit, das dem Kreditkartenbesitzer von der Bank gewährt wird. Das geliehene Geld muss dann mit Zinsen an die Bank zurückgezahlt werden. Anders als bei einer Debitkarte wird das Konto bei Kreditkartenzahlungen nicht sofort belastet. Stattdessen werden die Umsätze gesammelt und normalerweise einmal im Monat in einer Summe vom Konto eingezogen.

Debitkarte oder Kreditkarte? Was ist besser für mich?

Wer heutzutage eine neue Bankkarte bekommt, weil die alte Karte abgelaufen ist, der erhält in der Regel bereits eine neue Debitkarte, die wie die alte Girocard zum Shoppen im In- und Ausland verwendet werden kann, aber zusätzlich auch noch fürs Online-Shopping. Für den Karteninhaber ändert sich beim Bezahlen im Geschäft und beim Geldabheben also gar nichts, nur dass die Bezahlfunktion nicht mehr über Maestro oder V-Pay abgewickelt wird. Stattdessen bekommst Du mit Deiner neuen Debitkarte in der Regel sogar die Möglichkeit dazu, mit Deiner Bankkarte bequem im Internet zu bezahlen. Dass die EC-Karte abgeschafft wird, ist demnach gar keinen Aufreger wert.

Wer mit seiner EC-Karte bisher gut über die Runden gekommen ist, braucht also eigentlich nichts weiter tun. Zusätzlich eine Kreditkarte zu beantragen, lohnt sich hauptsächlich dann, wenn Du viel im Ausland unterwegs bist. Viele Hotels und Autovermieter weltweit verlangen die Sicherheit einer Kreditkarte, eine Debitkarte wird oft noch nicht akzeptiert.

Hat man nur ein begrenztes Budget, birgt eine Kreditkarte durch die monatliche Abbuchung als Sammelrechnung und den Kreditrahmen mit oftmals hohen Zinsen allerdings die Gefahr, den Überblick über die eigenen Finanzen zu verlieren. Mit der neuen Debitkarte bleibst Du da auf der sichereren Seite!