E Bike Kaufberatung: Worauf sollte ich achten, wenn ich ein E Bike kaufen will?

Ob aus Klimaschutzgründen, um Benzingeld zu sparen oder einfach just for fun – E-Bikes liegen voll im Trend. Entsprechend ist auch das Angebot an E-Bikes in den letzten Jahren rasant angewachsen. Angesichts der vielen verschiedenen Modelle mit unterschiedlichen Motoren, Akkus und Bremsen ist es nicht einfach, das passende E-Bike auszuwählen. Deshalb haben wir Dir hier die wichtigsten Kriterien zusammengestellt, nach denen Du ein E-Bike bewerten kannst, um die richtige Kaufentscheidung zu treffen.

Was ist der Unterscheid zwischen E-Bike und (S-)Pedelec?

Obwohl es sich bei einem E-Bike im wahrsten Wortsinn gar nicht um ein Fahrrad, sondern um eine Art Moped handelt, hat sich der Begriff E-Bike auch für Fahrräder mit Elektroantrieb eingebürgert – deshalb nutzen wir den Begriff auch in diesem Artikel. Die eigentlich richtige Bezeichnung für ein Fahrrad mit elektrischem Antriebsassistenten ist Pedelec bzw. S-Pedelec.

Pedelec

Pedelecs machen rund 95 % des E-Bike-Marktes aus, haben eine Motorleistung bis zu 250 Watt und einer Antriebsunterstützung bis zu 25 km/h. Für ein Pedelec wird kein Führerschein benötigt, es muss kein Helm getragen werden, es dürfen damit Fahrradanhänger gezogen werden und es darf auf Fahrradwegen fahren.

S-Pedelec

Ein S-Pedelec hat eine Motorleistung bis 450 Watt und eine Antriebsunterstützung bis 45 km/h. Für ein S-Pedelec ist ein Führerschein vorgeschrieben, ein Mindestalter von 16 Jahren und das Tragen eines Helms. Es darf keinen Anhänger ziehen und in der Stadt nicht den Radweg benutzen.

E Bike Kaufberatung: Worauf sollte ich achten, wenn ich ein E Bike kaufen will?

Welche E-Bike Typen gibt es?

Wie bei Fahrrädern auch, gibt es auch bei den E-Bikes verschiedene Typen:

  • Ein Trekking-E-Bike ist ein Allrounder, der für die Stadt genauso geeignet ist wie für längere Radtouren mit maximal leicht bergiger Strecke. Auch für die Mitnahme von Gepäck geeignet.
  • Ein Cross-E-Bike ist ein sportlicher Allrounder, mit dem man sich sowohl in der Stadt als auch Offroad wohlfühlt. Ideal für sportliche Touren ohne Gepäck.
  • Ein Hardtail-E-Bike ist ein elektrisch angetriebenes Mountainbike, das mit einem robusten Rahmen und einer sportlichen Sitzposition überzeugt. Auch für den Alltag in der Stadt geeignet.
  • Ein Fully-E-Bike ist ein vollgefedertes E-Mountainbike, das bergauf mehr Bequemlichkeit und bergab mehr Performance bietet. Für noch mehr Offroad-Spaß.
  • Ein City-E-Bike ist der optimale Alltagsbegleiter in der Stadt, das mit einer StVZO konformen Ausstattung daherkommt. Am besten für befestigte Straßen geeignet.
  • Ein E-Rennrad ist besonders leicht und schnell. Ideal für alle, die ein E-Bike für sportliche Fahrradrunden suchen.
  • Ein E-Faltrad kann zusammengeklappt werden, um es in der Bahn mitzunehmen oder im Kofferraum zu verstauen. Ideal für Pendler als Ergänzung zum ÖPNV.
  • Ein E-Lastenrad bietet zusätzlichen Stauraum für Einkäufe, Kindersitze usw. So kann es gegebenenfalls das Familienauto ersetzen oder zumindest ergänzen.

 

Welche Motorarten gibt es bei E-Bikes?

Die Motoren sind bei E-Bikes an verschiedenen Stellen zu finden:

  • Vorne an der Gabel: Frontmotoren sorgen für eine ungünstige Verlagerung des Schwerpunkts und sind anfällig für Störungen. Da sie besonders preisgünstig sind, werden Frontmotoren trotzdem bei vielen billigen E-Bikes verbaut.
  • Hinten an der Nabe: Heckmotoren sind vor allem wegen ihrer direkten Kraftübertragung auf das Hinterrad beliebt. Da sie über eine Kassette am hinteren Reifen montiert sind, gibt es nahezu keinen Verschleiß. Zudem laden sich solche Motoren oft während der Fahrt auf, sodass sie sehr sparsam sind. Allerdings sind Heckmotoren nicht mit Rücktrittbremse oder Nabenschaltung kombinierbar.
  • In der Mitte am Tretlager: E-Bikes mit Mittelmotoren gelten als besonders leise, zuverlässig und verschleißarm. Sie sind für sowohl für Naben- als auch Kettenschaltungen geeignet. Durch ihren niedrigen Schwerpunkt stören sie die Gewichtsverteilung des Fahrrades kaum, sodass sie als beste Wahl für E-Bikes gelten.

E Bike Kaufberatung: Worauf sollte ich achten, wenn ich ein E Bike kaufen will?

Was ist wichtig bei einem E-Bike-Akku?

Für den Akku eines E-Bikes gibt es ebenso verschiedene Einbauvarianten:

  • Am Rahmen montiert
  • In den Gepäckträger eingebaut
  • In den Rahmen integriert

Der Vorteil von in den Rahmen integrierten Akkus ist, dass sie unauffällig aussehen, geschützt vor äußeren Einflüssen sind und nicht den Schwerpunkt des E-Bikes verlagern.

Zudem gibt es fest verbaute und herausnehmbare Akku-Varianten. Befindet sich in der Nähe Deines Fahrradstellplatzes keine Steckdose, solltest Du keinen fest verbauten Akku wählen. Stattdessen ist dann ein E-Bike mit Akkus zu empfehlen, die herausgenommen und woanders aufgeladen werden können. Auch wenn Du lange Touren mit dem E-Bike planst, solltest Du Dich für einen abnehmbaren Akku entscheiden. Dann kannst Du Dir einen zweiten Akkus anschaffen, den Du vollgeladen im Gepäck mitnehmen kannst.

Muss ich auf die angegebene Reichweite achten?

Die Reichweite eines E-Bikes ist nicht nur von der Akku-Kapazität (von 250 bis 600 Wh), sondern auch vom Alter des Akkus, dem Gewicht des E-Bikes sowie der Qualität des Akkus und des Motors ab, aber auch Gegenwind, Unterstützungsstufe und Steigungen haben einen Einfluss auf die Reichweite. Deshalb sind die Angaben der Hersteller nur als grober Anhaltspunkt zu sehen, auf den Du Dich nicht verlassen solltest.

Wichtig zu wissen: Je größer der Akku, desto schwerer wird das E-Bike. Das solltest Du bedenken, wenn Du das E-Bike zum Beispiel oft die Kellertreppe runtertragen musst.

Lohnt es sich, ein normales Rad zum E-Bike umrüsten zu lassen?

Auch wenn Du Deinen alten, nicht motorisierten Drahtesel noch so sehr liebt, wird von einer Nachrüstung abgeraten. Nur die wenigsten Fahrradmodelle sind für eine Umrüstung geeignet und auch dann bleibt es immer ein fauler Kompromiss. Wer selbst Hand anlegt, riskiert dabei, dass das selbstgebastelte E-Bike nach dem Umbau nicht mehr verkehrssicher ist. Wer einem Fachmann die Nachrüstung überlässt, der muss die Montagekosten bezahlen. Da kannst Du Dich auch gleich nach einem richtigen E-Bike umsehen, bei dem alle Komponenten richtig zusammenpassen.

E Bike Kaufberatung: Worauf sollte ich achten, wenn ich ein E Bike kaufen will?

Was taugen E-Bikes vom Discounter?

E-Bikes sind teuer. Da kann man natürlich in Versuchung kommen, ein möglichst günstiges E-Bike beim Discounter zu kaufen. Doch leider gilt bei E-Bikes wie bei anderen Produkten auch: Gute Qualität hat einfach ihren Preis. Je nachdem, wie oft das E-Bike verwendet werden soll, sollte die Qualität des E-Bikes gewählt werden. Wer das E-Bike regelmäßig im Alltag benutzen will, sollte besser nicht auf Räder vom Discounter oder Baumarkt zurückgreifen. Gute Einstiegsräder mit zuverlässiger Qualität gibt es bereits für rund 2.000 €. Der Sieger von Stiftung Warentest lag allerdings bereits bei 3.000 €.

Willst Du das E-Fahrrad nur ab und zu benutzen oder erstmal nur ausprobieren, ob sowas überhaupt was für dich ist, kann natürlich auch für den Einstieg ein Discounter-E-Bikes ausreichen. Allerdings solltest Du daran denken, dass es mit einem minderwertigen E-Bike in der Regel weniger Spaß macht zu fahren, weil es meistens sehr schwer ist, zu Störungen neigt und die geringe Reichweite die Tourenlänge einschränkt. So wird ein Billig-E-Bike schnell in die Ecke gestellt und selbst der geringe Preis war einfach nur rausgeworfenes Geld.

Besser ist es, gleich auf Qualität zu setzen. Nutzt Du das E-Bike dann doch nicht, kannst Du es gut wieder Second Hand verkaufen.

Wie kann ich trotzdem beim E-Bike-Kauf sparen?

Statt an der Qualität zu sparen, ist es bei einem E-Bike-Kauf meistens sinnvoller, nach Schnäppchen zu suchen. Denn was für Fahrräder gilt, das gilt erst recht für E-Bikes: Gute Qualität verringert das Pannenrisiko und erhöht den Fahrspaß.

Möchtest Du gerne ein elektrisch angetriebenes Markenrad kaufen und trotzdem sparen, dann halte am besten nach einem Vorjahresmodell Ausschau. Bekannte Hersteller bringen jedes Jahr neue Modelle auf den Markt. Um die Lager zu leeren, werden die Vorjahresmodelle dann in der Regel oft deutlich günstiger angeboten. Vor allem im Herbst und Winter sind entsprechende Schnäppchen zu finden, bevor Anfang Mai die neue Radsaison startet. Wir drücken Dir die Daumen, dass Du ein passendes Schnäppchen für Dich findest!