E Auto laden – welchen Stromtarif soll ich wählen?

Wenn Du Dein E-Auto zu Hause laden willst, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dabei kannst Du den Strom für Dein Elektroauto entweder über den Haushaltsstromzähler abrechnen lassen und zum Beispiel einen Kombitarif für Haushalts- und Autostrom abschließen oder die Abrechnung erfolgt über einen separaten Stromzähler, um von besonders günstigen Autostrompreistarifen zu profitieren. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, sodass es auf den Einzelfall ankommt, welcher Tarif zu Dir passt.

Welche Stromtarife gibt es, um E-Autos zu Hause zu laden?

Haushaltsstromtarif oder Kombitarif

Besonders einfach ist es, das Auto über den schon existierenden Haushaltsstromzähler zu laden. In diesem Fall kann entweder der normale Haushaltsstromtarif genutzt werden oder man kann sich für einen Kombitarif für Autostrom und Haushaltsstrom entscheiden. Sobald der Verbrauch für Haushaltsstrom und E-Auto zusammen über 6.000 Kilowattstunden pro Jahr steigt, musst Du allerdings ein intelligentes Messsystem installieren lassen, was bis zu 100 € im Jahr kosten kann.

Den normalen Haushaltsstromtarif solltest Du nur fürs Laden Deines E-Autos nehmen, wenn Du einen sehr niedrigen Arbeitspreis hast oder Dein Auto wirklich sehr, sehr selten lädst. Ansonsten empfiehlt es sich, Dich nach einem Kombitarif umzusehen. Preislich liegt der Arbeitspreis von Kombitarifen in der Regel zwischen dem reinen Haushaltsstrom- und dem reinen Autostromtarif. Da bei vielen Kombitarifen in der Regel auch der Haushaltsstrom mit günstigeren Arbeitspreisen abgerechnet wird, lohnen sie sich meistens schon ab dem ersten gefahrenen Kilometer – und zwar vor allem für Wenigfahrer. Vielfahrer sollten sich lieber mit dem Thema Autostromtarif auseinandersetzen.

Autostromtarif

E Auto laden – welchen Stromtarif soll ich wählen?Vielfahrer fahren oft am besten mit einem speziellen Autostromtarif, der besonders günstig ist, aber nur für die Ladung von E-Fahrzeugen genutzt werden darf. Willst Du einen speziellen Autostromtarif nutzen, muss die Ladung des E-Autos entsprechend über einen separaten Stromzähler laufen, der erst neu installiert werden muss.

Im Vergleich zu Haushaltsstromtarifen sind Autostromtarife durchschnittlich ca. 5 Cent pro Kilowattstunde günstiger. Ob sich ein Autostromtarif für Dich lohnt, hängt vom Tarif und von der jährlichen Fahrleistung ab. Einige Tarife lohnen sich bereits ab einer jährlichen Fahrleistung von 7.000 bis 9.000 km, ab 11.000 km lohnen sich die meisten Autostromtarife.

Allerdings solltest Du Folgendes wissen, bevor Du Dich für einen reinen Autostromtarif entscheidest:

  • Autostrom ist deshalb günstiger als Standardstromtarife, da vom Netzbetreiber reduzierte Netzentgelte berechnet werden. Allerdings darf der Netzbetreiber solche Autostromzähler ansteuern und zu bestimmten Zeiten den Strom drosseln oder unterbrechen, um Lastspitzen im Stromnetz zu vermeiden. Wann es zur Drosselung kommt, entscheidet der Netzbetreiber. Deshalb ist es ratsam, vorher beim Netzbetreiber nach den Ladezeiten zu fragen und wie oft es erfahrungsgemäß zur Drosselung oder Abschaltung des Ladestroms kommt.
  • Nicht in jedem Netzgebiet können Elektroautos als steuerbare Verbrauchseinrichtungen angemeldet werden bzw. es werden nicht von allen Netzbetreibern vergünstigte Netzentgelte angeboten. Dies musst Du ebenfalls vorher unbedingt klären.
  • Für einen reinen Autostromtarif ist entweder eine Wallbox notwendig, die ein Lastmanagement-System hat und dadurch rund 200 bis 1.500 € mehr kostet als ein herkömmliche Wallbox. Alternativ wird Platz in der Nähe des Zählers Platz für ein zusätzliches Steuerungsgerät und im Zählerkasten Platz für einen weiteren Zähler gebraucht, sodass ein weiterer Stromkreislauf installiert werden kann. Dabei kann es sogar notwendig sein, dass ein neuer Zählerkasten eingebaut werden muss. Insgesamt können dadurch Kosten von 500 bis ca. 2.000 € entstehen. Für den zusätzlichen Zähler musst Du außerdem eine zusätzliche Grundgebühr bezahlen.
  • Bei den Autostromtarifen gibt es die Eintarifmessung und die Zweitarifmessung, wobei der Tarif davon abhängt, ob ein Ein- oder Zweitarifzähler bei Dir verbaut wurde. Bei der Eintarifmessung gibt es nur einen Arbeitspreis, den Niedertarif (NT). Egal, wann Du Dein Auto lädst, kostet es also immer gleich viel. Bei der Zweitarifmessung existieren oft zwei Arbeitspreise, der Hochtarif (HT) und der Niedertarif (NT). Dadurch fällt der Preis für den Autostrom je nach Zeitpunkt des Ladens unterschiedlich aus. Niedertarife werden meistens nachts und am Wochenende abgerechnet, Hochtarife tagsüber an Wochentagen. Beim Preisvergleich solltest Du also im Hinterkopf behalten, wann Du Dein E-Auto üblicherweise laden wirst.
  • Für eine steuerbare Verbrauchseinrichtung muss immer zusätzlich ein intelligentes Messsystems installiert werden, das bis zu 100 Euro pro Jahr kostet.
  • Soll Dein E-Auto mit Solarstrom vom eigenen Dach geladen werden, ist ein spezielles Messkonzept für den Betrieb der Wallbox als steuerbare Verbrauchseinrichtung in Verbindung mit Haushaltsstrom und einer Photovoltaikanlage notwendig. Das Messkonzept muss ein Elektriker erstellen und beim zuständigen Netzbetreiber genehmigen lassen. Autostrom und Haushaltsstrom können in diesem Fall von verschiedenen Anbietern bezogen werden.

Worauf sollte man bei der Stromtarifwahl für E-Autos achten?

Bei der Tarifwahl helfen können verschiedene Vergleichsprotale, wobei nicht immer ausreichend Infos vorhanden sind. Zum Beispiel wird in der Regel nicht berücksichtigt, ob der Netzbetreiber in Deinem Tarifgebiet überhaupt steuerbare Verbrauchseinrichtungen erlaubt. Es ist derzeit also noch eine langwierige Recherche notwendig, um den besten Stromtarif für Dein E-Auto herauszufiltern. Die Vergleichsportale geben Dir aber zumindest eine ersten Anhaltspunkt. Allerdings solltest Du folgende Punkte bedenken:

  • Kurze Fristen sorgen dafür, dass Du flexibel bleibst und Dich nicht lange an einen Anbieter binden musst. Zu empfehlen sind höchsten 12 Monate Erstvertragslaufzeit, maximal 1 Monat Verlängerung und höchstens 1 Monat Kündigungsfrist.
  • Bei manchen Anbietern gibt es Tarife, bei denen der Erhalt der Barprämie nach dem Treihausgasquotenminderungsgesetz gleich inbegriffen ist. Das erspart Dir, Dich gesondert darum kümmern zu müssen.
  • Wenn Du nicht nur ein E-Auto, sondern auch eine Wärmepumpe hast oder planst, lohnt es sich, nach ganz speziellen Tarifen Ausschau zu halten. Bei manchen Tarifen ist es nämlich beim Einbau eines zweiten Zählers möglich, darüber nicht nur den Autostrom, sondern auch den Wärmepumpenstrom abzurechnen.

Wie lädst Du Dein E-Auto zu Hause? Nutzt Du noch Haushaltsstrom oder hast Du Dich schon für einen Kombitarif oder einen Autostromtarif entschieden?

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