Seit einigen Wochen wird das neue DVB-T 2 im Fernsehen aktiv beworben und macht für viele Fernsehnutzer die Frage aktuell, welche Vorteile und Möglichkeiten das Angebot von Freenet eigentlich bringt. DVB-T wird abgeschaltet, heißt es im Werbespot beispielsweise und es folgt die Aufforderung, jetzt direkt auf DVB-T 2 mit Freenet zu wechseln. Doch muss das überhaupt sein? Kann man ansonsten kein Fernsehen mehr schauen? Und welches Potential steckt überhaupt hinter dem Angebot von Freenet? Diese Fragen sind Grund genug, sich das Angebot einmal genauer anzusehen und somit eine erste Übersicht über DVB-T 2 und alles, was dazugehört zu erhalten.
Richtig ist, dass DVB-T 2 der Nachfolger des bisherigen Standards DVB-T und rückt derzeit weiter in den Vordergrund. DVB-T 2 unterstützt dabei den HEVC-Standard, durch den HD-Qualität noch effektiver per Antenne übertragen werden kann. Dennoch sollte man natürlich auch über Kosten informiert sein und auch wissen, auf welchen Frequenzen DVB-T 2 eigentlich sendet. Im Folgenden finden sich rund um dieses Thema umfangreiche Informationen und Details, sodass man direkt weiß, ob sich der Umstieg zu Freenet und DVB-T 2 lohnt oder ob man darauf unter Umständen auch ganz verzichten kann.
Was ist DVB-T 2 und seit wann gibt es das?
DVB-T 2 ist gar nicht so neu. Schon seit Sommer 2016, als der neue Standard passend zur Europameisterschaft im Fußball aktiviert wurde, gibt es diese Form der TV-Übertragung. Bis zu 60 TV-Sender soll man damit empfangen können und somit schafft DVB-T 2 eine wirklich sinnvolle Alternative zum Empfang via Kabel oder Satellit. Daran erkennt man aber auch schon direkt, für wen diese Art des Fernsehens überhaupt in Frage kommt. Nämlich für alle, die weder eine Satellitenschüssel nutzen, noch einen Kabelanschluss in Anspruch nehmen können. Wer bereits auf andere Art TV-Inhalte abruft, braucht DVB-T nicht und kann somit auch auf den neuen Standard DVB-T 2 verzichten.
DVB-T 2 kann aber auch hochauflösende HD-Sender darstellen. So gibt es bei den rund 60 angebotenen Sendern eine breite Auswahl und unter anderem gibt es das ZDF und die ARD in HD. Die ARD startet zunächst mit Das Erste HD, während das ZDF auch andere Spartensender bereits in HD zur Verfügung stellt. Fernseh-Erlebnisse in High Definition sind über DVB-T 2 aber auch mit privaten Sendern möglich. RTL HD, Sat1 HD und auch VOX HD gibt es beispielsweise. Full HD will dabei vor allem das ZDF anbieten, ansonsten kann es bei der Darstellung in HD aber durchaus Unterschiede geben – insbesondere auch bei der tatsächlich dargestellten Bildqualität.
Welche Technik ist für den DVB-T 2 Empfang erforderlich?
Zum DVB-T 2 Empfang in HD werden zur Zeit viele Geräte wie Fernseher und auch Receiver beworben. Grundsätzlich steht DVB-T für den TV-Empfang per Antenne, wobei dies mit der klassischen, analogen TV-Antenne nicht mehr viel gemein hat. Eine entsprechende Antennenausstattung ist somit für den Empfang auf jeden Fall erforderlich. Das gilt im Übrigen auch, wenn man DVB-T 2 in Zukunft auch am Smartphon erleben möchte. Hierzu wird aller Voraussicht nach ein Dongle notwendig sein, der an das Smartphone angeschlossen wird. Möglich soll dies zudem vorerst nur für Geräte auf Android Basis sein.
Für den DVB-T 2 Empfang am Fernseher braucht man natürlich auch einen Fernseher. Beachten sollte man, dass die Senderreichweite in DVB-T noch nicht überall in Deutschland gleichmäßig gut ist. Vor allem in ländlichen Bereichen sind die Auswahl an Sendern und die darstellbare Qualität oftmals nicht sonderlich umfangreich oder gut. Mit der passenden Ausstattung und den erforderlichen Gerätschaften bietet DVB-T 2 aber in jedem Fall die Möglichkeit, eine Vielzahl an Sendern abzurufen und dabei auch private Sender in HD-Qualität zu erleben. Beim genutzten Fernseher sollte auf ein HD-fähiges Gerät geachtet werden und zudem sollte der genutzte Receiver ebenfalls DVB-T 2-tauglich sein.
Diese Kosten fallen für die Nutzung von DVB-T 2 an
Der Fernsehempfang via DVB-T 2 ist nicht per se kostenfrei. Lediglich die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD, ZDF und deren Spartenkanäle kann man kostenfrei sehen, sofern ein Receiver vorhanden ist. Die notwendige Antenne, die ab 10 bis 30 Euro erworben werden kann, ist in den Kosten für den reinen Empfang allerdings nicht miteingerechnet. Für ProSieben, RTL und Co. zahlt man als DVB-T 2 Fernsehzuschauer eine Gebühr. 69 Euro werden jedes Jahr fällig. Monatlich fallen somit knappe sechs Euro an Kosten an, die man einplanen muss, wenn man auf diese Form des Fernsehens setzen möchte. Die Kosten, die ARD und Co. verursachen, werden dabei schon durch die Rundfunkgebühren gedeckt.
Die erwähnte Antenne kann bereits für kleines Geld gekauft werden. Eine Zimmerantenne ist meist am günstigsten und kann bereits für Beträge um 10 Euro gekauft werden. Aber auch Dachantennen gibt es, die meist einen besseren Empfang möglich machen. Sie kosten ab ungefähr 30 Euro.
Hinzu kommen auch noch die Kosten für den Receiver. Um die privaten Sender empfangen zu können, bedarf es einer Dechiffrierung. Das dazu notwendige Modul kostet bei Freenet beispielsweise rund 80 Euro. Ansonsten sind entsprechend ausgestattete Receiver für Beträge ab 65 Euro erhältlich.
Mit Freenet TV bis Juni kostenlos DVB-T 2 nutzen
Der Anbieter Freenet stellt mit Freenet TV die Sendervielfalt über DVB-T 2 in Deutschland bereit. Dabei kann man derzeit als Nutzer noch von einer kostenlosen Testphase profitieren. Bis einschließlich Juni des Jahres kann man auch die privaten Sender über diesen TV-Standard in HD-Qualität abrufen. Laut Freenet.tv fallen ab dem 1. Juli dann monatliche Gebühren in Höhe von 5,75 Euro an, damit die privaten Sender weiterhin freigeschaltet bleiben. Damit kostet DVB-T 2 Fernsehen in HD-Qualität. In etwa soviel wie HD+, das man zum Beispiel via Satellit empfangen kann.
Ein kleiner negativer Aspekt: Die anfallenden Kosten für Freenet TV fallen nicht etwa je Haushalt an, sondern sind je Fernseher zu zahlen. Wer DVB-T 2 im Wohnzimmer und auf einem weiteren Fernseher nutzen möchte, braucht dementsprechend zwei Receiver und somit auch zwei Abonnements, damit man auf beiden Geräten auf die Sendervielfalt zugreifen kann. Durch Freenet TV hat man somit die Möglichkeit, DVB-T 2 Sender in HD-Qualität zu erleben. Spätestens ab Juli 2017 muss man hierfür allerdings einen festen Betrag je Monat einkalkulieren und kann ansonsten nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender frei empfangen.
Wann wird das DVB-T Signal abgeschaltet?
Noch sind es einige Wochen, in denen man das bisherige DVB-T Signal in Anspruch nehmen kann. Erst Ende März 2017 wird das bisherige Signal abgeschaltet und es gilt dann flächendeckend DVB-T 2. Somit hat man zumindest noch bis zu diesem Termin Zeit, auf DVB-T 2 umzurüsten oder sich für eine andere Empfangsart zu entscheiden. Die anfallenden Kosten für den Wechsel muss man natürlich einkalkulieren – kümmert man sich allerdings nicht um den Wechsel, sitzt man ab Ende März möglicherweise aber vor einem schwarzen Bildschirm und kann auf die Sender nicht mehr ohne Weiteres zugreifen.
Allerdings: Wurde der bisher genutzte Receiver für DVB-T gerade erst angeschafft und ist noch nicht so alt, kann man damit möglicherweise auch den neuen Standard abrufen. Daher lohnt es sich, vor dem Neueinkauf auch einmal die Details im Nutzerhandbuch des aktuellen Receivers zu lesen. Eventuell kann man somit auf einen Neuerwerb verzichten. Was man dann aber immer noch braucht, ist das Modul, mit dem man die Sender freischalten kann. Hierfür kommt in Deutschland vor allem Freenet TV in Frage, aber auch auf andere Weise kann man die HD-Sender via DVB-T 2 möglicherweise abrufen.
Erste Kritik an den Kosten für DVB-T 2 wird laut
Erste Kritik am Kostenmodell für den neuen Antennen-Empfangsstandard wird bereits laut. So hält die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner die Kosten dafür deutlich zu hoch. Die grüne Abgeordnete ist der Meinung, dass der Preis für „werbefinanziertes Fernsehen“ mit 69 Euro im Jahr zu hoch erscheint. Vor allem setzt sie dies in Bezug zu den einmaligen Kosten, die für Receiver, TV-Gerät und Co. anfallen. Während die Kosten dabei überall gleich sind, ist die Auswahl an Sendern durchaus unterschiedlich. Abhängig vom Bundesland und der Region, in der man wohnt, lassen sich dann via DVB-T 2 unterschiedlich viele Sender für das gleiche Geld empfangen.
Welche Alternativen zu DVB-T 2 gibt es?
Mit dem Kabelempfang oder einer Satellitenschüssel kann man sich vom DVB-T 2 durchaus einfach loslösen. Doch nicht für jeden kommt dies auch wirklich in Frage. Sei es, weil man mit einer Sat-Anlage keinen guten Empfang hat oder weil man zuhause keinen Kabelanschluss in Anspruch nehmen kann. Doch es gibt auch noch weitere Alternativen, die hier in Frage kommen können. Inzwischen gibt es einige Dienstleister, die Fernsehen auch via Streaming möglich machen und hierfür nur geringe monatliche Gebühren erheben. Mit Zattoo oder auch Magine TV erhält man Zugriff auf zahlreiche Sendern, kann auch via App vom Smartphone aus fernsehen und viele Sender auch in HD nutzen.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Anbieter machen es oft auch möglich, mehrere Fernseher gleichzeitig damit zu nutzen, sodass man nicht auf ein Gerät (wie bei Freenet TV) beschränkt ist. Allerdings: Das Streaming zieht durchaus Bandbreite und eignet sich somit für Internet-Verträge mit Drosselung nur bedingt. Alternativ kann man beim DSL-Anbieter häufig aber auch diese Limits gegen Gebühr aufheben und dann unbegrenzt Streamen und im Netz surfen. Als Option bei den doch recht hohen Kosten für DVB-T 2 Empfang in HD kommt dies durchaus in Frage.
Vor dem Umstieg: Empfang einmal ordentlich checken
Auch wenn DVB-T 2 vorerst wohl nur in größeren Ballungszentren optimal funktionieren wird, sollte man vor dem Umstieg auf Antennen-Fernsehen in jedem Fall einen Check durchführen, ob und in welcher Qualität die Sender ausgestrahlt werden können. Eine Zimmerantenne ist vor allem in den Zentren ausreichend, wer allerdings in kleineren Städten oder in Randlage wohnt, kommt oftmals nicht um eine Dach- oder Außenantenne herum. Die Initiative DVB-T 2 HD stellt daher einen Empfangscheck auf der Webseite bereit, sodass man schon im Vorfeld weiß, ob sich der Umstieg überhaupt lohnt.
Die neue Ära im digitalen Antennenfernsehen
Laut der Initiative ist mit DVB-T 2 die neue Ära im digitalen Antennenfernsehen gestartet, mit der einiges an Komfort verbunden ist. Wer nicht weiß, ob er heute bereits DVB-T nutzt, der kann dies einfach herausfinden. Dazu ruft man am Fernseher die ARD auf und kann dann im Teletext die Seite 199 abrufen. Hier findet man dann direkt alle Informationen zur Empfangsart. Übrigens ist eine Umrüstung nicht erforderlich, wenn man Fernsehen via IPTV nutzt. Grund für den Umstieg auf DVB-T 2 ist dabei nicht nur die größere Senderauswahl und die Darstellung in HD – auch eine Reduzierung bisheriger Sendefrequenzen trägt zu der Umstellung bei.
Das Empfangsangebot soll nach und nach zudem ausgeweitet werden. In einigen Ballungszentren läuft bereits seit Mai 2016 ein Test mit sechs Sendern. Im Laufe des Jahres 2017 und im kommenden Jahr soll dann auch in weiteren Städten und Regionen DVB-T 2 angeboten werden. HD-Fernsehen via Antennen-Empfang wird dann auch flächendeckend möglich und die Regionen, in denen alle Sender empfangbar sind, werden nach und nach erweitert. Im Jahr 2019 möchte der öffentlich-rechtliche Rundfunk dann auch weitere Regionen auf den Empfang via DVB-T 2 umstellen. Antennenfernsehen wird somit auf ganz neue Weise in höchster Qualität möglich.
Fazit: Der Umstieg auf DVB-T 2 kann sich für viele TV-Zuschauer lohnen
Wer bereits jetzt Fernsehen via DVB-T nutzt, der sollte über einen Umstieg auf DVB-T 2-kompatible Geräte besser jetzt schon nachdenken. Denn ab Ende März wird das bisherige Signal abgeschaltet und kann somit nicht mehr verwendet werden. Die meisten bisherigen Receiver bieten aber keine Möglichkeit, dann auch die neue Empfangsart darzustellen. Eine Ausnahme bilden meist nur Modelle, die noch keine zwei Jahre alt sind. Hier lohnt es sich, einmal die Bedienungsanleitung durchzusehen. Ansonsten ist für DVB-T 2 auch ein kompatibler Fernseher notwendig, der Inhalte in HD darstellen kann.
Nicht zu verachten sind die anfallenden Kosten. Jährlich rechnet Freenet TV 69 Euro dafür ab, dass man via Antenne dann auch die privaten Sender in HD sehen kann. In einigen Fällen dürften Streaming-Anbieter wie Magine TV dann eine echte Alternative sein, da Freenet TV immer je Gerät zu zahlen ist. Insgesamt bietet der neue Übertragungsstandard sicherlich viel Potential, allerdings sind damit eben auch Kosten verbunden, sodass man hier ganz genau kalkulieren sollte. Einzig die öffentlich-rechtlichen Sender können über DVB-T 2 kostenfrei genutzt werden. Kleiner Trost: Derzeit läuft bei Freenet TV noch eine Testphase, die bis Ende Juni kostenlos in Anspruch genommen werden kann.
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Endlich mal eine übersichtliche Beschreibung mit pro und contra
Vielen Dank
Danke, schön und ausführlich erklärt.