Werbung kommt bei vielen täglich ins Haus. Oftmals mit der Tageszeitung, mit Wochen- oder auch Sonntagszeitungen. Oftmals machen die Werbeprospekte dabei mehr Papier aus, als die eigentliche Zeitung. Und als Verbraucher ist man oftmals in der Versuchung, einen Blick hineinzuwerfen und auf diesem Weg den nächsten Wocheneinkauf zu planen. Immerhin warten zahlreiche Schnäppchen und viele Artikel sind deutlich reduziert. Ein guter Grund also, um sich umzusehen und zu schauen, wo man wann am günstigsten einkaufen kann. Doch sind die Preise in den Prospekten wirklich immer die besten? Im Folgenden ist zu lesen, wie bei den Werbeprospekten getrickst wird und wie man erkennt, ob ein Angebot wirklich lukrativ ist.
Ob Real, Lidl, Aldi oder Netto, Saturn, Media Markt oder auch andere Geschäfte – viele versuchen, durch wöchentliche Prospekte und Angebotsflyer auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Mit großen Rabatten wird geworben und mit unschlagbaren Preisen. Und natürlich immer mit dem Wissen, dass die Angebote nur für kurze Zeit gültig sind – im Anschluss zahlt man als Verbraucher dann wieder deutlich mehr. Zumindest soll man das annehmen. Ob das wirklich so ist und wie man wirklich sparen kann – das alles wird in den folgenden Abschnitten genauer beleuchtet und unter die Lupe genommen. So lassen sich dann auch Rabatte erzielen, die wirklich Rabatte sind.
Trotz Internet: Warum sind gedruckte Werbeprospekte immer noch so gefragt?
Man kann sich durchaus die Frage stellen, weshalb die gedruckten Prospekte von Media Markt, Kaufland und Co. trotz Internet immer noch so gefragt sind und fast jeder sie Woche für Woche durchblättert. Es gibt aber auf jeden Fall Gründe, die für gedruckte Prospekte sprechen – so hat man damit alle Preise immer sofort im Fokus und kann im nächsten Supermarkt die angebotenen Produkte zum beworbenen Preis kaufen. Eine Suche nach Angeboten – wie man es aus dem Internet zum Teil kennt – ist somit nicht erforderlich. Stattdessen kann man sofort sehen, welche Artikel im Angebot sind und anhand dessen den eigenen Einkaufszettel schreiben.
Doch nicht nur für den Verbraucher bieten gedruckte Prospekte viel Komfort und Vorteile. Auch der Handel setzt gerne darauf. Denn: Viele Hersteller – sei es für Jogurt oder für Waschmittel – zahlen den Händlern Geld, wenn die eigenen Artikel möglichst groß und prominent im Prospekt beworben werden. Wenn man im Prospekt des Supermarkts ein bestimmtes Waschmittel besonders groß sehen kann, heißt das noch nicht, dass der Preis auch wirklich super ist oder dass es das beste Angebot ist. Vielleicht hat der Waschmittelhersteller auch einfach einige Euro dafür gezahlt, so prominent im Prospekt zu erscheinen.
Es handelt sich hierbei um den sogenannten Werbekostenzuschuss, der vielfach auch als WKZ abgekürzt wird. Es handelt sich somit also nicht direkt um ein Angebot für die Kunden, sondern vielmehr um gebuchte Werbung, die der Hersteller in Auftrag gegeben hat. Und die Händler machen davon gerne Gebrauch. Der Artikel muss dann noch nicht einmal reduziert angeboten werden – denn die Preise bestimmt am Ende der Handel selber.
Kurzum: Viele Hersteller haben Werbeprospekte für sich entdeckt und nutzen diese bei einer meist großen Auflage für ihre eigene Werbung. So können neue oder auch altbekannte Produkte (noch etwas mehr) bekannt gemacht werden.
Lohnen sich Angebote aus Werbeprospekten für den Kunden?
In nicht allen Fällen sind die angebotenen Produkte aus Werbeprospekten wirklich für den günstigsten Preis zu haben, Sieht man sich beispielsweise die Elektronikbranche an, haben Saturn und Co. nicht immer den besten Preis – selbst dann, wenn die Artikel im Prospekt beworben werden. Das heißt konkret: Online kann man den beworbenen Fernseher häufig noch günstiger kaufen. Somit sollte man als Verbraucher die Angebote immer kritisch betrachten und nicht immer davon ausgehen, dass es sich hierbei wirklich um den besten Preis handelt.
Doch bei Lebensmitteln lohnen sich Angebote vielfach. Ebenso sieht es bei Haushaltswaren aus, die von Zeit zu Zeit im Angebot sind. Die Einzelhändler und Discounter kalkulieren hier ordentlich und machen für die Kunden somit tatsächlich günstige Preise möglich. Somit lässt sich mit Angeboten also durchaus sparen. Das heißt aber nicht, dass das gleiche Glas Marmelade, was man aktuell für 99 Cent kaufen kann, nächste Woche bei einem anderen Händler nicht doch für 95 Cent verkauft wird. Grundsätzlich kann man bei solchen Angeboten aber schon zuschlagen und braucht nicht fürchten, dass man anderswo deutlich weniger dafür bezahlen würde.
Ab wann lohnen sich die Angebote aus Prospekten wirklich?
Von guten Angeboten wird in aller Regel gesprochen, wenn der angepriesene Rabatt wirklich zu einem sehr günstigen Preis führt. Vor allem für Kunden, die vor allem vor Ort kaufen, können sich somit viele Angebote doch lohnen. Wer hingegen online die Preise vergleicht, findet vielfach doch noch niedrigere Preise. In einigen Fällen sind aber im Vergleich zu Preissuchmaschinen doch Ersparnisse möglich – zehn bis zwanzig Prozent in einigen Fällen gar. Und in einem solchen Fall kann man im Handel vor Ort tatsächlich ohne Angst kaufen. Ist der Artikel eine Woche später woanders noch günstiger, hat man Pech gehabt. Generell ist das aber nicht der Fall.
Warum locken Werbeprospekte in die Geschäfte?
Doch warum kaufen wir vielfach doch vor Ort, obwohl die angebotenen Produkte gar nicht so günstig verkauft werden oder man anderswo noch preiswerter einkaufen könnte? Die Tricks der Prospektanbieter kommen hier zum Tragen. Denn es wird bewusst mit Begehrlichkeiten gespielt, mit Sonderangeboten und mit „einzigartigen Rabatten“. Ob das am Ende wirklich so ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall assoziiert unser Gehirn beispielsweise mit durchgestrichenen Preisen etwas Positives – demzufolge kaufen wir eher, als wäre im Prospekt kein durchgestrichener Preis zu finden. Werden durch diese Streichpreise zudem noch besonders hohe Rabatte versprochen, spricht uns dies umso mehr an.
Vor allem bei Markenprodukten wird daher in den Prospekten auf Ersparnisse hingewiesen. Entweder in Form von „Statt 1,99 für nur 1,49“ oder auch durch prozentuale Angaben wie „30% billiger!“. Ein Glas Nussnougataufstrich für 1,49 Euro ist vielleicht günstig – aber wer garantiert, dass man es bei einem anderen Supermarkt nicht vielleicht für 1,39 Euro finden kann? Ohne, dass dieses explizit beworben wird? In diesem Fall wird oftmals zum angepriesenen Produkt gegriffen – und ein neuerlicher Preisvergleich zwischen Edeka, Kaufland und Co. erfolgt nicht.
Ein Problem dabei: No-Name Produkte kann man nur schwer vergleichen. Die Eigenmarke des Toilettenpapiers kann bei Müller für 2,49 Euro verkauft werden und die Eigenmarke von DM für 2,39 Euro. Unterschiede erkennt man dabei auf den ersten Blick oft nicht. Ist jedes Toilettenpapier vierlagig? Wurde eines davon aus recyceltem Papier hergestellt? Ein Vergleich ist schwierig. Bei Markenartikeln ist er dafür umso einfacher möglich. Somit werden in den Prospekten auch zu einem großen Teil Markenartikel beworben und nicht etwa die Eigenmarken.
Welche Tricks nutzen die Händler und Ketten noch?
Mit Werbeprospekten und Angeboten haben Händler und Anbieter eine gern genutzte Plattform gefunden, um Produkte anzubieten und Rabatte zu versprechen. Dabei werden auch zahlreiche Tricks genutzt, die dafür sorgen sollen, dass die Verbraucher die Angebote annehmen und die beworbenen Artikel auch tatsächlich kaufen. Nicht nur die angeblichen Streichpreise, die es vorher für ein Produkt mal gegeben haben soll (!) sind dabei eine Masche. Auch andere Möglichkeiten werden in vielen Fällen ausgenutzt. So gibt es in vielen Fällen auch besondere Produktvarianten, die man durch einen Preisvergleich gar nicht finden kann. Die Waschmaschine für 399 Euro kann somit günstig sein. Wenn man aber weiß, dass es ein identisches Modell unter anderer Bezeichnung für 319 Euro gibt, ist das Angebot schon nicht mehr so gut. Als Verbraucher kann man hier oftmals gar nicht herausfinden, dass es sich um Sondervarianten von beliebten Produkten handelt.
Besonders auch bei Möbeln hat man oftmals keine Vergleichsmöglichkeiten. Die einzelnen Möbelhäuser arbeiten hier bewusst mit eigenen Namen. Die Wohnlandschaft „Melbourne“ für 499 Euro kann es beim Möbelhaus in der Nachbarschaft vielleicht für 399 Euro geben – allerdings unter dem Namen „Sidney“.
Handelsketten klammern Lieferkosten vielfach aus
Wer sich für Elektro-Großgeräte oder für weiße Ware wie Waschmaschinen interessiert, ist oftmals auch an einer Lieferung bis nach Hause interessiert. Doof nur: Die Lieferkosten sind im Prospekt oftmals nicht zu finden, sodass diese vor Ort dann noch draufgerechnet werden müssen.
Spartipp: Besser ist es, direkt nach den Kosten zu schauen, die für eine Lieferung hinzukommen. Möglicherweise ist ein anderer Anbieter dann unter dem Strich doch günstiger.
Aufpassen bei neuen Artikeln und Top-Produkten
Bei Produkten, die gerade erst auf den Markt gekommen sind, werden große Preise in den Prospekten genutzt. Diese signalisieren, dass man auch hiermit bares Geld sparen kann. Das ist aber in vielen Fällen gar nicht der Fall und die Preise zwischen den einzelnen Händlern unterscheiden sich nur bedingt. Dennoch versuchen die Händler natürlich für diese Artikel die Begehrlichkeit der Kunden zu wecken und möchten die neuen Produkte in ein gutes Licht rücken. Das Sparpotential ist hierbei aber oftmals wirklich nur gering.
Günstiger werden neue Smartphones und Co. oftmals erst nach einigen Wochen oder Monaten.
Lockangebote sollen die Kunden tatsächlich locken
Handelsketten und Discounter locken die Kunden. Wie schon erwähnt, gibt es oftmals Kampfpreise. Und diese haben nur den Zweck, die Kunden in die Geschäfte zu holen. Dort kaufen sie dann ein – und meist weit mehr als eigentlich geplant. So machen Lidl und Co. dann ihren Umsatz. Allerdings kann man sich im Bereich Lebensmittel und Co. bei den Discountern sicher sein, dass man die Produkte im Rahmen der Angebotszeiträume auch tatsächlich erhält.
Ansonsten sollten die Angebote zumindest zwei Tage lang verfügbar sein und gegebenenfalls noch mal nachgeliefert werden. In der Realität sieht das aber oftmals anders aus. Insbesondere Elektroartikel wie Laptops oder Fernseher, die von Discountern angeboten werden, sind oftmals schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Der Grund: Die Lieferung ist meist auf wenige Exemplare beschränkt. Deshalb sind viele Kunden direkt zur Marktöffnung vor Ort und hoffen somit auf ein Schnäppchen.
Ausverkaufte Angebote am ersten Tag sind allerdings eher die Ausnahme. Und auch dafür gibt es einen Grund. Ein Anbieter kann es sich nicht leisten, zahlreiche Kunden mit einem negativen Erlebnis aus den Filialen zu lassen. Daher wird oftmals dafür gesorgt, dass ausreichende Produkte vorhanden sind.
Angebot verpasst – was jetzt helfen kann
Wenn man ein Angebot verpasst hat, welches sich wirklich gelohnt hätte, ist das im ersten Reflex erst einmal ärgerlich. Doch allzu lange sollte man sich nicht ärgern. Denn nach einiger Zeit – die Wahrscheinlichkeit ist zumindest hoch – findet man die Artikel auch bei anderen Händlern und Ketten in den Werbeprospekten. Manchmal wird hier gar von einem erkennbaren Zyklus gesprochen. Erst Lidl, dann Edeka und am Ende Kaufhof. Ob das wirklich stimmt oder ob es eher Zufall ist, bleibt offen.
Billig-Preise wiederholen sich allerdings wirklich immer mal wieder. Vor allem gilt das für sehr beliebte Produkte wie Persil oder auch Bier. Aber auch Nutella, Süßigkeiten oder andere Dinge, die man immer wieder braucht, findet man im Angebot somit immer und immer wieder. Zum Teil sogar zu echten Kampfpreisen. Diese sollen vor allem die Konkurrenz ausstechen und die Kunden in die Geschäfte locken. Und ist der Kunde erst einmal im Geschäft, kauft er in vielen Fällen eben nicht nur die beworbenen Produkte, sondern erledigt direkt einen Großeinkauf oder wird gar zum Stammkunden.
Fazit: Prospekte laden zum Sparen ein – doch längst nicht immer
Viele Produkte aus Werbeprospekten sind tatsächlich günstig und bieten für die Verbraucher die Möglichkeit, bares Geld zu sparen. Vor allem gilt dies für Lebensmittel und Markenprodukte, die sehr gefragt sind. Allerdings werben die Händler hier nicht immer nur mit Angebotspreisen, sondern platzieren oft auch Werbung von Herstellern an prominenten Stellen. Ob sich hier dann auch eine Sparmöglichkeit ergibt, sollte man als Kunde immer überprüfen. Hat man ein Angebot verpasst, sollte man keine Sorge haben – vielfach werden die gleichen Artikel kurze Zeit später in einem anderen Geschäft zu einem ähnlichen Preis angeboten.
Bei Technik sieht es oft anders aus. Hier ist der Einkauf im Internet oft lukrativer. Denn in den Angebotsflyern und Prospekten findet man oft nur die Abholpreise. Wenn eine Lieferung gewünscht ist, kostet das oftmals mehr. Somit ist der an sich vielleicht günstige Preis schnell hinfällig. Durch einen Preisvergleich über Preissuchmaschinen kann man als Kunde in den meisten Fällen schnell und einfach den wirklich besten Preis finden – und so herausfinden, ob sich ein Angebot auch lohnt. Mit Sonderprodukten und Produktvarianten ist das allerdings nicht immer möglich. Vereinzelt spielen die Händler auch mit den Produktbezeichnungen um einen Preisvergleich möglichst schwierig zu machen. Darauf sollte man sich als Verbraucher auf jeden Fall einstellen.
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