Stift statt Label: DHL testet neue Option beim Paketversand

Online-Shopping boomt nach wie vor und die Paketdienstleister haben alle Hände voll damit zu tun, die Waren auszuliefern und die vielen Retouren wieder an die Händler zurück zu transportieren. Um das Verschicken von Paketen weiter zu vereinfachen, testet DHL seit einiger Zeit eine neue Option beim Paketversand. Was steckt dahinter?

Option „Mitnahme ohne Drucker“ wird ausgeweitet

Um ein Paket verschicken zu können, benötigt man bei DHL bisher ein Versandlabel. Dieses Versandlabel kann man selbst ausdrucken oder von der Post bzw. durch einen QR-Code vom Paketboten ausdrucken lassen. Das ist DHL inzwischen zu umständlich. Deshalb testet der Versanddienstleister eine neue Methode, die Paket-ID genannt wird.

DHL bietet jetzt schon die Option „Mitnahme ohne Drucker“ an. Wird eine Paketlieferung angekündigt, kann der Empfänger die Mitnahme einer anderen Sendung bei DHL beantragen. Der Paketempfänger kann dem Paketboten diese Sendung dann einfach mitgeben oder sie wird ohne Kontakt mit dem Paketboten von einem vereinbarten Ablageort mitgenommen. Hast Du beispielsweise etwas bei Online-Shop B bestellt und das Paket kommt bei Dir an, kannst Du Deine Retoure für Online-Shop A dem Paketboten gleich mitgeben. Bis jetzt musst Du dafür aber ein Label auf das Paket kleben oder der Paketbote kann das Label für Dich erstellen, wenn Du ihm Deinen QR-Code auf dem Smartphone vorzeigst. Mit der Paket-ID soll der ganze Label-Druck jetzt wegfallen.

Paket-ID – so funktioniert das neue Verfahren

DHL testet aktuell mit ausgewählten Kunden den labellosen Versand mithilfe einer sogenannten Paket-ID. Für diese neue Versandart braucht man weder ein Label noch einen QR-Code, sondern man schreibt einfach die Paket-ID handschriftlich auf das Paket.

Das Verfahren gibt es schon länger für die Frankierung von Briefen. Wenn man über die App oder online eine Briefmarke kauft, bekommt man einen individuellen Code, den man ebenfalls einfach handschriftlich auf den Briefumschlag schreiben muss. Die Brief-ID ist sozusagen der Beweis, dass das Porto bezahlt wurde.

Stift statt Label: DHL testet neue Option beim Paketversand

Die Paket-ID funktioniert ähnlich, nur dass nicht nur das Porto, sondern auch Angaben über Sender und Empfänger des Pakets mit der Paket-ID erfasst sind. Die ID muss gut lesbar und sichtbar auf das Paket geschrieben werden, Pakete mit unleserlicher ID werden vom Paketboten nicht mitgenommen. Dabei soll es zwei Arten von Paket-ID geben:

  • Die PAK-ID wird für Pakete genutzt, die man selbst versenden will und für die man online eine Paketmarke gekauft hat. Die PAK-ID wird dem DHL-Kunden nach der Online-Frankierung per Mail zugeschickt. Sie ist unterhalb des QR-Codes zu finden.
  • Die RET-ID ist für Retouren vorgesehen. Diese ID erhält der Kunde vom Händler. Sie steht unterhalb des QR-Codes auf dem Retouren-Label, das per Mail zugesendet wird. Anders als bei Amazon kann die RET-ID allerdings nur für verpackte Retouren verwendet werden, für unverpackte Sendungen geht das nicht.

Im Moment ist der Versand mittels Paket-ID bei DHL noch in der Testphase. Ob und wann der Versand mit dem Stift wirklich eingeführt wird, ist noch unklar.

Was hältst Du von dem neuen Verfahren? Wird es den Paketversand vereinfachen oder eher zu Problemen mit verlorenen Sendungen führen?