Wenn ich mir jetzt einen Beamer für 500 € kaufen müsste, würde ich mir den Acer H5380BD kaufen. Ich würde mich aufgrund von 40 Stunden Recherche und Durchlesen zahlreicher Testberichte für dieses Modell aus dem Wettbewerb entscheiden. Der H5380BD bietet die beste allgemeine Bildqualität in seiner Klasse. Der H5380BD ist hell, hat ein gutes Kontrastverhältnis und seine Farbgenauigkeit ist ähnlich wie bei anderen Projektoren in dieser Preisklasse.
Füttert man den Beamer mit anständigem Video-Content (wie z.B. einer Blu-ray), produziert der H5380BD ein äußerst sehenswertes Bild. Sein Input-Lag ist geringer, als bei den meisten Fernsehgeräten und High-End-Projektoren, so dass er eine gute Wahl für Gamer ist.
Trotzdem war der Unterschied zur Konkurrenz nur sehr gering. Der H5380BD ist sehr ähnlich zum Vivitek D557W, D803W und dem InFocus IN126a. Alle liefern eine recht gute Leistung ab (gemessen am Preis) und trotzdem hat jeder Beamer unterschiedliche Probleme bei der Bildqualität. Obwohl ich das Gefühl habe, dass der H5380BD die beste Wahl ist, erkläre ich in diesem Artikel warum ich so gewählt habe und wie nah die Konkurrenz dem Beamer ist.
Wenn aus irgendeinem Grund der Acer vorübergehend nicht verfügbar ist, empfehle ich den oben erwähnten InFocus IN126a für 503 €. Er hat ähnliche Features wie der Acer, ist aber ein wenig heller, hat ein besseres Kontrastverhältnis und in etwa die gleiche Farbgenauigkeit. Allerdings denke ich nicht, dass die minimal besseren Features das zusätzliche Geld wert sind.
Wenn du ein kleines Zimmer hast oder nach einem Kurzdistanzbeamer suchst, der nur ein paar Dezimeter von der Leinwand entfernt stehen muss, schau dir den Optoma GT760 an. Er bietet ein ähnliches Bild wie der Acer und Vivitek, ist aber für eine traditionelle Platzierung ungeeignet.
Für wen ist dieser Artikel und sollte ich upgraden?
Dieser Projektor ist für jemanden, der „normale“ TVs als zu klein empfindet, aber nicht so viel Geld für einen großen Fernseher ausgeben will. Er ist auch für jemanden, der nur mal gelegentlich Filme / TV-Shows / Spiele auf eine Wand werfen will.
Die Leistung des Acer reicht für ein Budget-Heimkino aus, solange man bereit ist mit der 720p-Auflösung klar kommt. Der größte Hauptunterschied zu den Beamern aus der 1000 € Klasse ist die höhere 1080p Auflösung.
Während die meisten Menschen diese Projektoren aufgrund ihrer Größe als protabel bezeichnen würden, haben sie keine Batterien. „Portable Beamer“ sind eine andere Kategorie und niemand würde um diese Art von Beamern ein Heimkino bauen. Hier geht es nur um Beamer mit Netzstecker.
Wenn man bereits über einen Projektor verfügt und über ein Upgrade nachdenkt, hängt dies meist davon ab, wann man den Beamer ursprünglich gekauft hat. Wenn dein Beamer ein paar Jahre alt ist oder nicht über HD verfügt, könnte dies eine Verbesserung darstellen. Wenn dein Beamer gut aber nicht so hell ist, dann wird dies auf jeden Fall eine Verbesserung sein (überprüfe aber vorher die Lampenlebensdauer – eine alte Lampe wirft ein dunkleres Bild als eine neue Lampe). Wenn dein Beamer noch nicht 4 Jahre alt ist (so in etwa) und hell genug auf die Wand strahlt, dann hat man vermutlich noch ein paar gute Jahre vor sich.
Meine Beamer-Wahl
Der Acer H5380BD wurde Testsieger, weil er ein besseres Bild als der 479 € Vivitek D557W hat. Er ist sehr hell, heller als die meisten Projektoren, die 5-10x so viel kosten. Man kann bis zu einer 150-Zoll-Bildschirmdiagonale skalieren und immernoch ein helleres Bild als die meisten Kinos bekommen.
Das Kontrastverhältnis des H5380BD ist für einen DLP-Beamer auch recht ordentlich. Ich habe auf meinem 102“ Bild ein Kontrastverhältnis von 1920:1 gemessen, was immernoch höher als bei den wichtigsten Konkurrenten ist. Diese ist in etwa auch so hoch wie beim BenQ W1070. Das Verhältnis ist immer noch niedriger als bei einem guten Plasma-Fernseher, aber größer oder gleich hoch wie bei den meisten LCD-TVs.
Die Farbgenauigkeit ist mit der Konkurrenz vergleichbar, zwar nicht ganz so gut, aber auch nicht viel schlimmer. Einige Farben sind ein wenig anders als im Original. Grün ist zum Beispiel nicht so satt wie bei einem perfekt kalibrierten Bildschirm. Doch in dieser Preisklasse kann man auch keine 100%ige Farbgenauigkeit erwarten. Im Test waren die Farben der beiden Viviteks fast identisch mit dem Acer.
Der H5380BD hat kein Farbmanagementsystem um die Farben genauer einzustellen, obwohl man diese Funktion bei den Viviteks findet. Allerdings ist diese Einstellung so gering, dass die kalibrierten Bilder nicht besser aussahen. In gewisser Weise sahen sie sogar noch schlimmer aus, da Artefakte im Bild entstehen. Normalerweise würde ich ein CMS (Color Management System – Farbmanagementsystem) als Bonus einstufen, in diesem Fall ist es aber irrelevant.
Kein Projektor in dieser Preisklasse hat Lens-Shift, obwohl der Acer (und der teurere Vivitek) drei höhenverstellbare Füßen besitzt (der billigere Vivitek hat nur zwei, aber es gibt ein Gewindeloch, wenn man auch da einen dritten Standfuß basteln will). Außerdem gibt es einen Audioausgang, so dass man externe Lautsprecher anschließen kann, ohne den schwachen internen Lautsprecher zu werden, der maximal für Systemtöne zu verwenden wäre.
Der Acer verfügt über einen MHL-Port.
Der Input-Lag ist mit 33ms extrem niedrig, was sehr gut für Gamer ist. Dieser ist so gut wie bei anderen DLP-Projektoren und schneller als die meisten Fernseher und High-End-Projektoren. Unter 40ms ist schnell, rund 60ms ist durchschnittlich, und über 80ms gilt als langsam und ist für Gaming ungeeignet.
Mit Blu-rays ist das Bild aller 3 Beamer annehmbar. Der Acer sah ein wenig besser aus als beim billigeren Vivitek und ist in etwa vergleichbar wie beim teureren Vivitek. In Anbetracht des Preises war das Bild wirklich gut. Obwohl die Auflösung auf dem Papier eine sehr vergleichbare Zahl ist, spielt sie eine geringere Rolle in der Realität. Wenn du zu nah am Bild sitzt oder ein sehr großes Bild projizierst, kann man die Pixel des H5380BD sehen. Dies ist besonders auffällig, wenn man weißen Schrift auf dunklem Hintergrund sieht, wie z.B. beim Abspann eines Films. Normales Video sieht aber sehr detailliert aus. Dies liegt auch zum Teil daran, dass bei DLP-Beamern wenig Bewegungsunschärfe sichtbar ist. Alle LCD-basierten Bildschirme zeigen deutliche Bewegungsunschärfe, was aber bei DLP Beamern kein Problem ist.
Der Acer ist auch 3D-fähig. Zusammen mit einem 3D Blu-ray-Player, einer 3D Brille und einer 3D-Blu-ray bekommt man so ein 3D Bild auf die Wand. Man kann alle DLP Link-zertifizierten Brillen verwenden, die für weniger als 30 € zu haben sind. Der 3D-Effekt ist eigentlich ganz gut, zum Teil ist das auf die hohe Helligkeit des Projektors zurückzuführen, da normalerweise das Bild bei 3D viel dunkler wird. Es gibt eine Menge Tiefenwirkung und nicht viel Crosstalk (Geisterbilder um scharfe Kanten). Man spürt ein bisschen Ruckeln, aber ich habe schon viele Beamer (und Fernseher) gesehen, die deutlich teurer sind und eine schlechtere 3D-Leistung besitzen.
Negatives (aber kein Grund den Beamer nicht zu kaufen)
Du hat bestimmt bemerkt, dass ich bisher immer erwähnt habe, wie gut die Performance des H5380BD mit Blu-ray Material ist: Das liegt daran, weil der Acer und die Viviteks nicht annähernd so ein gutes Bild produzieren, wenn man schlechteres Bildmaterial füttert. Beim Streaming von z.B. Amazon Prime sieht man trotz 1080p Material leichte Artefaktbildung, besonders bei dunklen Szenen. Es gibt einen leichten Schimmer, was aussieht als würde das Bild in dunklen Szenen von Texturen überlagert. Der Effekt ist gering, aber trotzdem spürbar. Verringert man die Helligkeit, kann man diesen Effekt etwas minimieren. Bei hellen Inhalten fallen diese Artefakte aber nicht auf.
Um es anders auszudrücken: verringert man die Qualität des Signals, verschlechtert sich auch das Bild des Acers. High-End-Projektoren bearbeiten das Bild im Nachhinein, um die Auswirkungen von mittelmäßiger Qualität der Inhalte zu minimieren.
Einige 1000 € Beamer die ich gesehen habe, haben das gleiche Problem, manchmal sogar noch schlimmer.
Der Acer ist nach wie vor völlig ausreichend, aber die Hoffnung auf ein perfektes Bild sollte man in dieser Preisklasse nicht haben. Ich fand das Bild für 399 € sehr gut, aber das Bild vom BenQ W1070 sieht deutlich besser aus.
Wie alle Projektoren macht auch der Acer hörbare Geräusche durch kleinen Lüfter, die ums Erbrechen versuchen die hohe Abwärme der Lampe abzuführen und das Gehäuse vor dem Schmelzen zu bewahren. Darüber hinaus gibt der Acer zusätzlich einen Fiepton von sich, der auf das schnell drehende Farbrad zurückzuführen ist, was bei DLP Beamern eingesetzt wird. Er ist nicht lauter als andere kleine Projektoren, aber er ist nicht so leise wie größere Beamer.
Diese Nachteile sind aufgrund der Preisklasse jedoch typisch. Trotz dieser kleineren Problemchen gelingt es dem Acer in der Regel ein solides Bild auf die Wand zu projizieren; da er über die beste Mischung aus Kontrastverhältnis und Helligkeit verfügt, ist der 399 € H5380BD meine erste Wahl.
Der Zweitplatzierte
Der InFocus 126a kostet zwar 100 € mehr als mein Testsieger, hat aber dafür eine etwas bessere Leistung. Ich denke nicht, dass die bessere Leistung den Mehrwert von 100 € wert ist, aber wenn der Acer gerade nicht verfügbar ist oder teurer wird, sollte man zu dieser Alternative greifen.
Die Lichtausbeute ist etwas größer als beim Acer. Das Kontrastverhältnis ist etwas besser mit 2.576:1. Der Input-Lag ist mit 33.1ms auf gleichem Niveau.
Während die reinen Zahlen beim InFocus besser zu sein scheinen, zeigt der Acer ein besseres Bild in Punkto Farbe, aber der InFocus ist ein wenig leiser. Die Helligkeit und das Kontrastverhältniss sind nahezu gleich, um wirklich einen Unterschied festzustellen. Insgesamt liegen die beiden sehr nah beieinander, aber der Acer ist viel billiger.
Es gab beim Test einige Problemchen mit dem Menü, wo einige Einstellungen nicht verfügbar waren, auch ein Firmwareupdate konnte ich nicht einspielen.
Frisch aus dem Karton sieht aber alles recht gut aus und es ist eine gute Alternative zum Acer.
Ein Kurzdistanzbeamer
Für diejenigen die mit einem kleinen Raum zu kämpfen haben, oder alle, die den Beamer nicht hinter dem Sofa montieren wollen, gibt es eine Alternative. Kurzdistanzbeamer haben eine große Rundlinse, fast wie ein Fischaugen-Objektiv bei einer Kamera, um den Projektor näher am Bildschirm zu positionieren. Der 499 € Optoma GT760 konnte ein 102“ Bild aus nur 1 Meter Entfernung zu produzieren. Der Acer braucht für die gleiche Größe sogar 3,3 Meter Abstand.
Der GT760 produziert ein helles Bild was nicht ganz so hell ist wie bei Langdistanz-Beamern. Das Kontrastverhältnis war mit 1655:1 auch etwas niedriger. Die Farbgenauigkeit ist ähnlich wie bei anderen Projektoren aus der oben genannten Auswahl. Die Auflösung liegt ebenfalls bei 720p und der Input-Lag liegt bei 33 ms.
Es dreht sich hierbei wirklich nur um die kürzere Distanz. Es gibt kein Zoom-Rad, so dass man den Beamer näher an die Wand rücken muss, wenn man ein kleineres Bild haben will.
Wenn dein Couchtisch als Ort für den Beamer hervorragend geeignet ist, oder man an der langen Wand eines engen Raumes sitzt (und ein normaler Beamer somit nicht eingesetzt werden kann) ist der GT760 wahrscheinlich das Richtige für dich. Wenn man keinen Kurzdistanzbeamer benötigt sollte man sich für den 100 € günstigeren Acer mit hellerem Bild und besserer Bildqualität entscheiden.
Zusammenfassung
Der Acer kombiniert ein anständiges Kontrastverhältnis und hohe Helligkeit, um ein Bild zu projizieren, das einfach besser ist als der Wettbewerb. Er bietet mehr Projektor, als man es für das Geld erwarten würde und ist daher die beste Wahl für einen Beamer bis 500 €.
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