Das Thema kapitalbildende Altersvorsorge interessiert nach wie vor viele Bürger. Die Lebensversicherung ist dabei immer wieder ein Streitthema, denn die einen mögen sie, die anderen wiederum nicht. Gerade die ältere Generation hat noch zahlreiche Lebensversicherungen abgeschlossen, um für das Alter vorzusorgen und auch die jüngeren Generationen denken immer wieder über eine solche Versicherung nach.

Nun gibt es sehr viele Versicherungsmodelle, die eine Lebensversicherung beschreiben. In Deutschland bietet fast jede Versicherung ein entsprechendes Versicheraungsmodell an. Obwohl die Auswahl in Deutschland entsprechend umfangreich gestaltet ist, entscheiden sich sehr viele Versicherungsnehmer für die britische Lebensversicherung. Die sogenannte britische Lebensversicherung hat im Gegensatz zur ganz klassischen Variante einen entscheidenden Vorteil, der sich in den höheren Renditen definiert. Darüber hinaus bietet die Versicherung noch weitere Vorteile, weshalb sie in Deutschland auf dem Vormarsch ist.

Die englische Lebensversicherung als Alternative?

Die britische Lebensversicherung: Alle Informationen & Tipps

Viele Bürger sehen die britische Lebensversicherung als attraktive Alternative. Wohingegen andere wiederum durch den Brexit einige Nachteile sehen. Doch ob die englische Versicherung gegenüber der deutschen wirklich eine Alternative darstellt, ist fraglich. Dieser Punkt muss geprüft werden, denn laut dem Bundesaufsichtsamt für Versicherungen müssen Versicherungen in Deutschland genehmigt werden.

Wenn es um die deutschen Lebensversicherungen geht, dann lässt sich festhalten, dass diese streng reguliert sind. Die regulierende Behörde ist das Bundesaufsichtsamt für Versicherungen. Sie achtet gezielt darauf, dass Versicherungsgesellschaften die gesetzlichen Richtlinien erfüllen und im Falle der Lebensversicherung in risikofreie Anlagen investieren.

Nun hat die Lebensversicherung in Deutschland nicht unbedingt einen guten Ruf. Denn durch das sehr geringe Zinsniveau sinken natürlich auch die Erträge der Lebensversicherungen stark und die begehrten Überschussbeteiligungen, also die Prämien, welche sich Versicherungsnehmer erhoffen, ist deutlich zurückgegangen. Das ist natürlich für Versicherungsnehmer weniger erfreulich und immer mehr wenden sich ab. Die Suche nach Versicherungsmodellen mit höheren Renditen ist natürlich verständlich. Die Versicherungen im Ausland sind dadurch auf den Bildschirm gerückt und ganz vorne dabei ist die britische Lebensversicherung.

Betrachtet man die englische Lebensversicherung nun aber genauer, dann wird schnell offensichtlich, dass auch hier der Rotstift angesetzt wurde. Trotzdem scheint die Versicherung noch wesentlich attraktiver zu wirken, als die deutschen Versicherungsmodelle.

Die englische Lebensversicherung hat den Pluspunkt der höheren Rendite gehabt, weil für diese Versicherung ganz andere Anlagebedingungen gelten als für deutsche Versicherungen in diesem Segment. Der Versicherungsmarkt hat sich jedoch harmonisiert, sodass auch die britischen Versicherungen entsprechende Regeln beachten müssen. Jedoch sind immer noch größere Freiheiten vorhanden, als bei den deutschen Versicherungsmodellen.

Versicherungsnehmer sollten sich deswegen bewusst sein, dass es keine Garantie für eine Mindestverzinsung bestehender Zahlungen bei Ablauf der Versicherung gibt. Weitere Unterschiede zwischen beiden Versicherungen zeigen wir in den dazugehörigen Absätzen auf. Denn ob die Lebensversicherung der Briten wirklich besser ist, lässt sich nur durch eine genauere Prüfung sagen.

Wir haben uns mit dem Thema Britische Versicherung etwas näher befasst. Dabei sind wird nicht nur auf den Aufbau eingegangen, sondern eben auch auf die vielen Unterschiede zur deutschen Versicherung.

Kann man in Deutschland eine ausländische Versicherung abschließen?

Diese Frage stellen sich sicherlich viele zukünftige Versicherungsnehmer, denn im ersten Augenblick ist es für einen Verbraucher schwer vorzustellen. Doch es geht. Man kann durch entsprechende Vermittler die Versicherung auch in Deutschland erhalten. Viele Versicherungen aus England haben mittlerweile in Deutschland eine Niederlassung eröffnet, sodass Nutzer auch dort hingehen können. Natürlich ist es wichtig, sich vorab sehr genau über die Versicherung zu informieren. Ein Nachlesen im Internet oder das Kontaktieren der Verbraucherzentrale kann in diesem Fall nicht schaden.

Der Aufbau der britischen Lebensversicherung

Bevor wir die Unterschiede zwischen der deutschen und der britischen Variante beschreiben, wollen wir noch etwas intensiver auf den Aufbau eingehen. Denn dieser zeigt die Vorteile des Versicherungsmodells auf, sodass ein Blick vor Abschluss nicht schaden kann.

Bei genauerer Betrachtung der Versicherungen lässt sich feststellen, dass die britische Versicherung den kapitalbildenden Lebensversicherungen hierzulande gleicht. Beide Versicherungsmodelle nutzen beispielsweise einen Sparplan. Der große Unterschied bei beiden Versicherungen liegt darin, dass die britischen Lebensversicherung 50 bis 80 Prozent der eingegangenen Beiträge in Aktien investiert. Wer sich hingegen für eine deutsche Versicherung entscheidet, sollte wissen, dass diese Unternehmen bei der Geldanlage in Wertpapiere eine Beschränkung besitzen. Die Beiträge, die Kunden einzahlen, dürfen nur zu 35 Prozent angelegt werden.

Obwohl es diesen Unterschied in den Renditen gibt und dadurch angenommen wird, dass die englischen Lebensversicherungen wenig Sicherheit bieten, entspricht das nicht der Realität. Denn Sicherheit gibt es ausreichend. Es muss bekannt sein, dass die englischen Versicherungen keinen Garantiezins wie die deutschen Kapitallebensversicherungen anbieten. Trotzdem garantieren britische Versicherungsanbieter, dass der Anteilswert den Anleger investieren, nicht verfällt. Abgesehen davon geben die Versicherungsunternehmen Gewinngarantien, die dem Kunden eine rechtliche Sicherheit gewährleisten. Und auch die sehr strengen Auflagen der britischen Bankaufsichtsbehörde FSA bieten den deutschen Versicherungsnehmern Sicherheit.

Der Abschluss einer solchen Versicherung scheint in Deutschland durchaus möglich zu sein. Fassen wir die Kenndaten der Britischen Lebensversicherung nochmal zusammen:

  • höhere Rendite
  • 50 bis 80 Prozent der Beiträge laufen in Aktien
  • Kontrolle durch die Bankaufsichtsbehörde FSA
  • kein Garantiezins
  • Anteilswert verfällt nicht
  • Gewinngarantien für Kunden

Britische oder deutsche Versicherung: Was ist nun besser?

Die britische Lebensversicherung: Alle Informationen & TippsWir haben bereits einige Unterschiede aufgezeigt. Der größte Unterschied zwischen beiden Versicherungen ist, dass die Kapitalanlagen unterschiedliche Renditen abwerfen und auch mit unterschiedlichen Höhen geführt werden. Wie bereits gesagt, dürfen die deutschen Versicherungen lediglich einen Anteil von 35 Prozent bei Geldanlagen von den Versicherungsnehmern in Aktien investieren. Dieser geringe Prozentsatz ist bei der britischen Lebensversicherung nicht vorhanden, wodurch auch höhere Renditen entstehen können. Schon dieser Aspekt ist für deutsche Anleger attraktiv und wird sehr gerne genutzt. Aber es gibt noch andere Unterschiede, die wir bis jetzt noch nicht benannt haben. In Deutschland gelten für die Versicherungen strenge Regeln.

So besteht die Pflicht der deutschen Unternehmen, die eine Kapitallebensversicherung anbieten, während der gesamten Versicherungslaufzeit einen Rückkaufswert zu garantieren. Bei den britischen Lebensversicherungen hingegen wird diese Kapitalleistung erst nach dem Ablauf der Versicherungslaufzeit garantiert. Die britischen Versicherungsgesellschaften sind durch diesen Unterschied flexibler, wenn es um die Geldanlagestrategien geht. Dadurch sind sie erst nach einer gewissen Zeit zur Auszahlung der Versicherung verpflichtet. Anders sieht es demnach bei den deutschen Versicherungen aus, die eine stetige Auszahlung gewährleisten.

Ist die britische Lebensversicherung als sichere Anlageform zu betrachten?

Die britischen Versicherungsunternehmen haben durch die Flexibilität und durch die bessere Investitionsmöglichkeit in Aktien eine Chance auf besseren Renditen. Demnach haben deutsche Nutzer die Möglichkeit mehr Rendite durch eine britische Versicherung zu bekommen, denn der Anteil, der in Aktien investiert werden kann, ist weitaus doppelt so hoch wie in Deutschland. Demnach kann man durchaus davon ausgehen, dass die britische Lebensversicherung eine bessere Anlageform darstellt. Was untermauert diese Aussage? Die Versicherungen haben nicht nur mehr Freiheiten, sondern geben die Garantie, dass die Anteile der Versicherungsnehmer niemals verfallen. Des Weiteren wird jedes Jahr eine Renditegarantie von den Versicherungen ausgesprochen.

Wer also vorhat sein Geld in die britischen Lebensversicherungen anzulegen, kann für das darauffolgende Jahr mit einer festen Renditehöhe rechnen. Der Bonus, der dabei anfällt, beträgt in der Regel maximal vier Prozent. Bei einer reinen Anlage von rund 10.000 Euro würde also ein Renditebonus von rund 400 Euro möglich sein und das jedes Jahr.

Wo bleiben in diesem Fall aber die Sicherheiten? Normalerweise kann es auch zu geringeren Aktienerträgen kommen, bei einer zugesicherten Rendite kann das jedoch zu einem Nachteil für die Versicherungsgesellschaft führen. Britische Versicherer nutzen die Überschüsse für Rücklagen, um schwache Aktienerträge auszugleichen. Für den Versicherungsnehmer sinkt damit die Gefahr, dass Renditen wegfallen. Diese Sicherheit untermauert den Abschluss einer Lebensversicherung aus England natürlich zusätzlich.

Kleiner Hinweis: Es stellt sich natürlich die Frage in welcher Währung die Versicherung geführt werden sollte. Als Versicherungsnehmer hat man in diesem Fall die Auswahl, ob in Pfund oder Euro. Versicherungsgesellschaften empfehlen immer die Führung in Euro. Der Grund bezieht sich auf die Vermeidung des Währungsrisikos.

Britische Versicherung mit oder ohne Garantie abschließen?

Die britischen Lebensversicherungen haben den Vorteil, dass sie ihren Kunden jährlich eine Garantie auf die Renditehöhe im Folgejahr geben. Dieses Garantieversprechen bindet. Versicherungsnehmern ist es deswegen anzuraten, auf die Versicherungsversprechen einzugehen und nicht und die entsprechende Garantie zu verzichten. Denn durch das Versprechen haben Versicherungsnehmer eine Chance auf einen konstanten Kapitalertrag.

Natürlich hätte das Ausschlagen der Garantie einen Vorteil, denn dadurch steigen die Renditen wiederum. Denn die Versicherungen können in rentablere Aktien investieren, jedoch steigt dadurch auch die Gefahr, dass die Anleger, also in diesem Fall die Versicherungsnehmer, leer ausgehen.

Die Garantieversprechen der Versicherungen aus England bewegen sich meist auf einem sehr niedrigen Niveau, was viele Versicherungsnehmer antreibt eine Versicherung ohne Garantie abzuschließen und in dem Fall einen Ausfall zu riskieren. Es ist zu empfehlen, diese Arten genau zu überdenken und sich eventuell von einem Versicherungsfachmann beraten zu lassen. Denn beide Varianten, also die Versicherung mit Garantie und die Versicherung ohne Garantie, können Vorteile und Nachteile aufzeigen.

Achtung bei der Wahl der Gesellschaften

Was ebenfalls beachtet werden sollte ist, dass sehr viele britische Versicherungen als sogenannte Vereine oder Gesellschaften registriert sind. Wer hier eine Versicherung abschließt, wird nicht nur Versicherungsnehmer, sondern eben auch Mitglied. Das hat enorme Vorteile, denn als Versicherungsnehmer profitiert man dann von der vollen Gewinnausschüttung. Die Rendite muss demnach mit anderen Vermittlern geteilt werden. Dieser besondere Aufbau der Versicherungen ermöglicht dem Nutzer eine noch höhere Rendite, was in Deutschland nicht der Fall ist. Denn hier kann man lediglich als Versicherungsnehmer auftreten.

Es ist also zu überlegen die Versicherung als Mitglied abzuschließen und nicht nur als Versicherungsnehmer.

Laufzeiten sind flexibel

Die britische Lebensversicherung: Alle Informationen & TippsDie Flexibilität ist umfassend, was die Versicherung bei den Nutzern beliebt macht. Denn sowohl die Laufzeit als auch die Kapitalausschüttung können flexibel bestimmt werden. Versicherungsnehmer in Deutschland, die eine Lebensversicherung abschließen wollen, müssen sich an die vorgegebenen Laufzeiten halten. Anders sieht es in England aus. Hier ist der Kunde König und bestimmt die Laufzeiten selbst. Außerdem besteht bei diesen Versicherungen das „Kapitalwahlrecht“. Dieses Recht gibt Versicherungsnehmern die Möglichkeit, die Versicherungssumme am Ende der Laufzeit mit einem Betrag auszuzahlen oder aber in einer monatlichen Rente. Außerdem ergibt sich die Gelegenheit schon 5 Jahre vor dem Ablauf der Versicherung die Auszahlung zu beantragen.

Gibt es für die britische Versicherung Gesetze?

In Deutschland muss die Lebensversicherung gesetzliche Auflagen erfüllen. Gleichzusetzen ist das bei der britischen Lebensversicherung. Auch hier sind gesetzliche Auflagen vorhanden. Die Versicherungsprodukte aus England werden durch die britische Versicherungsaufsicht FSA reguliert. Neben der Kontrolle werden die Gesellschaften verpflichtet, sich am britischen Sicherungsfonds FSCS zu beteiligen. Dieser besondere Schutz gilt bei allen Anlegern, die eine Lebensversicherung abgeschlossen haben. Der Wohnsitz des Anlegers ist dabei gleichgültig.

Abgesehen von den englischen Auflagen, müssen die Lebensversicherungen auch EU-Auflagen erfüllen. Zu diesen Auflagen gehört es, dass Versicherungsnehmer sehr genau über die Kosten, die Strukturen und natürlich auch über die verschiedenen Risiken informiert werden. Die Police muss diese Informationen wiedergeben. Diese Transparenz ist bereits seit 2005 Pflicht. Die Policen sollten also sehr genau gelesen werden, bevor ein Abschluss erfolgt.

Fazit zur Lebensversicherung aus England

Die britische Lebensversicherung kann in Deutschland ebenso angeschlossen werden, wie jede andere Versicherung auch. Im Vergleich schneiden beide Versicherungen entsprechend gut ab, denn die deutsche Versicherung bietet mehr Sicherheit, wohingegen die britische Versicherung mehr Flexibilität in den Laufzeiten und der Auszahlung ermöglicht. Zusätzlich kann jeder Versicherungsnehmer mit der britischen Police mehr Rendite erhalten. Diese steigen zusätzlich an, wenn der Versicherungsnehmer als Mitglied in die Versicherungsgesellschaft eintritt. Denn dann ist die volle Gewinnausschüttung möglich. Die britische Versicherung bietet Garantien für eine Gewinnausschüttung jährlich an, was jedoch die Rendite minimiert.

Mittlerweile unterliegen auch die britischen Versicherungen den EU-Regeln. Demnach muss jeder Versicherungsnehmer voll und ganz über die Risiken und die Struktur der Kosten informiert werden.