Briefe vom BKA machen die Runde

Aktuell gehen vermehrt Briefe vom BKA (also dem Bundeskriminalamt) bei Verbrauchern im Briefkasten ein. Solltet ihr einen Briefumschlag im Briefkasten vorfinden, auf dem das Logo vom BKA zu erkennen ist, könnt ihr aber entspannt bleiben: Man schreibt euch nicht wegen irgendwelcher Ermittlungen. Tatsächlich ist die Post aber vom BKA, es handelt sich hierbei nicht um einen Betrugsversuch.

Warum gerade euch das BKA vielleicht einen Brief schreibt und was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Post vom BKA in deutschen Briefkästen

Wie in der Einleitung geschrieben, trudeln aktuell in vielen deutschen Haushalten Briefe vom BKA ein. Bei diesen Briefen handelt es sich tatsächlich um Schreiben vom BKA.

Zusammen mit den Bundesländern führt das BKA eine Umfrage durch, bei welcher ca. 186.000 Personen teilnehmen sollen. Es handelt sich um eine Umfrage zur Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (kurz SKiD). Eingeladen zur Umfrage werden Personen ab 16 Jahren, wobei nicht klar ist, nach welchen Kriterien entschieden wird, wer an der Umfrage teilnehmen soll.

Laut dem BKA erfolgt die Auswahl der eingeladenen Bürger*innen zufällig.

Ziel der Umfrage zur Sicherheit und Kriminalität

Öffentliche Sicherheit ist im Interesse von allen Bürger*innen des Landes. Leider gibt es ein sogenanntes Dunkelfeld, also die Summe aller Delikte, die den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt werden und somit nicht im Hellfeld, also den Polizeilichen Krimininalstatistiken (PKS) erscheinen. Um die Statistik zu ergänzen, befragt man die Bevölkerung im Rahmen einer Umfrage anonym zu Erfahrungen mit Kriminalität.

Mit der Umfrage zur Sicherheit und Kriminalität in Deutschland möchte man einen Teil der Bevölkerung zu Erfahrungen mit Kriminalität und zur wahrgenommenen Sicherheit befragen. Das soll laut BKA ein wichtiges Mittel sein, um die Verbreitung und Folgen von Kriminalität besser abschätzen und verstehen zu können.

Briefe vom BKA machen die Runde

Damit die zeitliche Entwicklung des Sicherheitsempfindens und der Erfahrungen mit Kriminalität besser verstanden werden können, soll diese Umfrage regelmäßig wiederholt werden.

So wurde die erste SKiD-Umfrage 2020 durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage ergänzt die Polizeiliche Krimininalstatistik, die bekannt gewordene Straftaten abbildet.

Ganz konkret benennt das BKA die Ziele wiefolgt:

  • Verbesserung der Grundlage für sicherheits- und kriminalpolitische Entscheidungen durch SKiD
  • Erfassung des kriminalstatistischen Dunkelfeldes, des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung und ihrer Einstellung gegenüber der Polizei
  • Identifizierung von zeitlichen Entwicklungen im Kriminalitätsgeschehen unabhängig Hellfeldstatistik
  • Datengrundlage für fundierte Analysen zu Ursachen und Wirkung von Kriminalität

Inhalte der Befragung des BKA

Die Befragung zur SKiD bezieht sich inhaltlich auf Erfahrungen mit Kriminalität, Reaktionen der Befragten, das allgemeine Sicherheitsgefühl und Furcht vor Kriminalität, die Einstellung zur Polizei und Belastung von erlebten Straftaten.

In der Umfrage wird man also beispielsweise zu Erfahrungen mit Diebstählen, Einbrüchen, Betrugsversuchen, aber auch zu Gewalt- und Sexualdelikten befragt. Man wird befragt, ob man nach einer erlebten oder beobachteten Straftat eine Meldung an die Polizei gemacht hat oder – falls man eine Anzeige vermieden hat – wieso man keine Anzeige gestellt hat.

Weiter wird geforscht, welche Erfahrungen man im Kontakt mit Polizisten gehabt hat und welche Meinung daraus resultiert. Außerdem wird gefragt, welche Hilfeleistungen man in Anspruch genommen hat, sollte man Opfer eines Verbrechens geworden sein.

Noch ausführlicher werden die Ziele und Hintergründe der Befragung zur SKiD auf der Website des BKA erläutert. Ich habe diesen Link unten für euch zum Weiterlesen angehängt.

Fazit zu Briefen des BKA

Solltet ihr Post vom BKA bekommen, könnt ihr diese entspannt öffnen. Wahrscheinlich möchte man nur eure Zeit beanspruchen, sodass ihr helft, etwas mehr Helligkeit ins Dunkelfeld zu bringen. Die Umfrage ist freiwillig und anonym, dennoch ist die Mitarbeit der eingeladenen Personen wichtig, um ein möglichst gutes Bild über Erfahrungen mit Delikten zu erhalten und viel über die Wahrnehmung der öffentlichen Sicherheit zu erfahren.

Solltet ihr also eine Einladung des BKA zur Teilnahme an der Umfrage zur SKiD erhalten und ihr habt genug Zeit, nehmt euch ein paar Minuten und teilt eure Erfahrungen.

Quellen:
bka.de – Flyer zur Dunkelfeldbefragung „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ (SKiD)

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