Betrug bei Festgeld Angeboten

Das Internet bietet die wunderbare Möglichkeit, Angebote ganz einfach zu vergleichen und die beste Wahl für den eigenen Bedarf zu treffen. Das gilt auch für die Auswahl einer passenden Geldanlage. Doch wo Geld ist, sind Betrüger nicht weit. So gibt es immer mehr Portale und Berater, die vermeintlich gute Festgeld-Angebote offerieren…

Das böse Erwachen folgt allerdings dann direkt nach Vertragsabschluss. Wie die Betrugsmasche mit Festgeld-Angeboten funktioniert und wie Du Dich schützen kannst, haben wir hier zusammengefasst.

Worum es bei der Festgeld-Betrugsmasche geht

Festgeld ist eine Geldanlage, die eine festgelegte Laufzeit hat und für die ein fester Zins vereinbart wird. Da in den Medien immer öfter berichtet wird, dass inzwischen die Zinsen für Festgeld massiv angehoben werden, scheint diese Anlageform für viele Sparer wieder verlockend – zumal Festgeld deutlich sicherer und risikoärmer ist als Aktien & Co. Das macht es Betrügern leicht, Sparern mit besonderen Festgeld-Angeboten in die Falle zu locken.

Der Betrug läuft folgendermaßen ab:

  1. Für die Betrugsmasche werden entweder eigens Webportale eingerichtet oder der Betrug läuft über einer Beratungsfirmen, die mit der Vermittlung von Festgeld-Anlagen wirbt.
  2. Die Angebote sind im Vergleich zu den Konditionen von Kreditinstitute besonders gut, aber immer noch im Rahmen des Denkbaren. Für Festgeld mit einem Jahr Laufzeit liegt der übliche Zinssatz derzeit bei 3,5% – bei mehr als 4% Zinsen sollte man hellhörig werden.
  3. Wenn der Interessent zum Vermittler Kontakt aufnimmt, bekommt er echt wirkende Antragsformulare von vorgegebenen Partnerbanken oder werden online zu einem Antrag der vermeintlichen Partnerbank weitergeleitet.
  4. Nach Abschluss des Vertrages wird der Interessent aufgefordert, den vereinbarten Betrag auf ein bestimmtes Konto überwiesen werden, das oft eine ausländische IBAN hat. Das Konto gehört zwar zur „Partnerbank“, läuft aber auf den Namen des Betrügers, was man als Zahler nicht sehen kann. Ob ein Name zur IBAN gehört, wird von Kreditinstituten nicht geprüft. So landet das Geld bei den Betrügern, ohne das zunächst jemand etwas davon bemerkt.
  5. Manchmal bekommt man nach der Transaktion noch einen gefälschten Kontoauszug zugeschickt oder einen Anruf, meistens hört man aber nach Überweisung gar nicht mehr vom Vermittler. Es gibt keine Antworten auf Anfragen, die versprochenen Online-Zugangsdaten werden nicht bereitgestellt oder funktionieren nicht und Auszahlungen werden nicht getätigt. Dabei werden oft technische Probleme vorgeschoben, sodass es etwas dauert, bis man sich bewusst wird, dass es sich um Betrug handelt.

Wie man betrügerische Festgeld-Angebote erkennt

Betrug bei Festgeld AngebotenDa es im Nachhinein schwer ist, dem Betrüger beizukommen, solltest Du Dich vor Abschluss eines Festgeld-Vertrages informieren, ob das Portal oder die Beratungsfirma seriös ist:

  • Lasse Dich nicht durch vertrauenswürdig wirkende Webauftritte, Siegel und Bewertungen blenden – das kann alles gefälscht sein.
  • Überprüfe auf der BaFin-Unternehmensliste, ob der Anbieter eine Zulassung für Finanzdienstleistungen in Deutschland hat. Wenn nicht: Finger weg.
  • Hat der Anbieter eine Geschäftsadresse oder ein Konto im Ausland solltest Du von dem Angebot ebenfalls lieber Anstand nehmen.
  • Verlasse Dich nicht auf ein vollständiges Impressum, es kann falsch sein kann oder sich um eine Briefkastenfirma handeln.
  • Wenn keine Legitimationsprüfung durch die angebliche Partnerbank im Rahmen der Kontoeröffnung stattfindet, sollte das ebenfalls aufhorchen lassen.

Fazit

Letztendlich ist es immer die Frage, ob es sich auf der Jagd nach besseren Zinsen wirklich lohnt, das Risiko eines Betrugs einzugehen. Denn wenn es um große Summen geht, finden Betrüger immer neue Methoden, um den Geldhahn anzuzapfen. Deshalb ist es gerade bei Geldanlagen zu empfehlen, nur auf bekannte Anbieter und Kreditinstitute zurückzugreifen. Denn wie heißt es so schön: Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach!