Ob Möbel, Elektrogeräte oder Bücher – Kleinanzeigen sind eine tolle Sache, um gebrauchte Artikel günstig zu kaufen. Doch wie überall, wo Geld fließt, sind sofort Betrüger am Start. Mit perfiden Methoden versuchen sie, dem ahnungslosen Kaufinteressenten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wer auf bestimmte Warnsignale achtet, kann betrügerische Verkäufer aber vorab erkennen – und sich damit viel Frust ersparen. Wir klären auf wie.
Was Kleinanzeigen seinen Nutzer für mehr Sicherheit rät
Bei Kleinanzeigen wird die sogenannte SHS-Regel empfohlen. Sie wurde zusammen mit der Polizei entwickelt, um Betrüger zu entlarven:
- Stoppen: Lasse Dir mit der Kaufentscheidung Zeit. Betrüger wollen oft mit Druck einen schnellen Deal rausholen.
- Hinterfragen: Ist der Preis extrem günstig, könnte es sich um Betrug handeln. Hier solltest Du die Gründe hinterfragen, warum der Verkäufer etwas so günstig anbietet.
- Schützen: Solltest Du tatsächlich Betrug vermuten, solltest Du den Fall bei Kleinanzeigen melden, damit dem Betrüger das Handwerk gelegt werden kann
Woran Du als Käufer betrügerische Kleinanzeigen erkennst
Es gibt verschiedene Hinweise auf Betrug bei Kleinanzeigen. Für sich alleine genommen, sind die folgenden Aspekte noch nicht auffällig. Doch tauchen mehrere folgender Indizien gemeinsam auf, solltest Du stutzig werden:
- Der Artikel ist extrem sehr günstig.
- Es wird keine Telefonnummer herausgegeben.
- Es handelt sich um einen privaten Verkäufer.
- Das Geld wird im Voraus per Vorkasse verlangt.
- Eine persönliche Abholung wird aus verschiedenen Gründen abgelehnt.
- Der Verkäufer hat viele hochwertige Artikel im Angebot.
- Das Konto bei Kleinanzeigen ist noch ganz neu.
- Das Angebotsdauer wird erst seit kurzem Angeboten.
- Der Verkäufer versucht, die Kommunikation auf WhatsApp oder E-Mails umzuleiten.
Welche Betrugsmaschen bei Kleinanzeigen gibt es?
Es gibt verschiedene Maschen, mit denen dubiose Verkäufer ihre Kunden bei Kleinanzeigen abzocken können. Die wichtigsten Maschen stellen wir hier vor:
- Fake-Option „Sicher bezahlen“: Das Opfer wird mit der vermeintlichen sicheren Option auf eine andere Website weitergeleitet. Also nie auf angebotene Links klicken.
- PayPal mit „Freunde und Familien“: Wird diese Zahlweise bei PayPal genutzt, greift der Käuferschutz nicht. Ist dies die einzige Zahlungsoption, solltest Du ablehnen.
- Nachnahme: Du bezahlst an den Boten und bekommst das Paket, aber es ist nur Schrott enthalten, nicht der gewünschte Artikel.
- Falsche Job-Angebote: Für einen Job soll ein Video-Ident-Verfahren durchgeführt werden, um ein Konto zu eröffnen. Das Konto wird für Identitätsdiebstahl verwendet.
- Western Union: Der Verkäufer erklärt, dass vorab eine Kaution per Western Union überwiesen werden muss. Das Geld ist natürlich für immer weg.
So gehst Du beim Kauf durch Kleinanzeigen auf Nummer sicher
Am besten ist immer die persönliche Abholung der Ware vor Ort. Dann kannst Du Dir die Ware ansehen und gegebenenfalls die Funktion testen. Das Geld kannst Du dann bar bezahlen und alle sind hoffentlich zufrieden.
Ist eine persönliche Übergabe nicht möglich, frage den Verkäufer nach seinen Kontaktdaten, wie Telefonnummer und Adresse, speichere die Kleinanzeige und den Nachrichten des Verkäufers und lasse Dir die Rechnung für das Produkt zeigen.
Hast Du Dich für den Kauf inklusive Versand entschieden, wähle immer eine sichere Zahlungsmethode. Hier bietet sich zum Beispiel PayPal oder die Option „Sicher bezahlen“ von Kleinanzeigen an. Bei „Sicher bezahlen“ bekommt der Käufer den Kaufpreis zurück, wenn die Ware nicht geliefert wird oder anders ist als in der Beschreibung angegeben. Achte aber darauf, dass die Bezeichnung nicht für eine Weiterleitung auf eine fremde Website genutzt wird. Von Western Union, Schecks, Bargeld im Briefumschlag, Überweisungen an Auslandskonten, Bezahlung mit Prepaid-Karten oder per Kryptowährung wird abgeraten.
Bei Jobangeboten solltest Du die Website der Firma und den Job selbst auf Seriosität überprüfen. Zudem solltest Du bei Online-Vorstellungsgesprächen keine persönliche Daten verraten und auf keinen Fall eine Kopie Deines Personalausweises verschicken. Denn die Betrügern wollen Deine Daten für weitere krumme Geschäfte genutzt. Und dafür gibst Du Deinen Namen am besten nicht her.
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Es gibt noch ein Trick (betrifft Verkäufer)
Bezahlen per Paypal und dann abholen. Hier fehlt der Nachweis des Versandes und so kann es Probleme geben (man hat ja kein Versandnachweis).
Ist der Preis extrem günsitg, handelt es sich meiner Meinung nach immer um Betrug. Niemand hat was zu verschneken, besonders in der heutigen Zeit wo man sehr schnell und einfach die Preise vergleichen kann. Wenn der Verkäufer dann auch nur noch PayPal Family and Friends aktzeptiert ist das Angebot absolut unseriös
Danke für den Beitrag
Hatte erst neulich selbst so eine Begegnung. Angeblich neuwertig, halbes Jahr alter Artikel zum Preis von 60% unter UVP. Wollte jedoch nicht, dass ich sicheres bezahlen anwende, sondern Paypal Familie und Freunde. Das hat mich stutzig gemacht und ich habe es dann auch gelassen.
Danke für den ausführlichen Beitrag. Ich kann aus persönlicher Erfahrung noch etwas hinzufügen. Nur weil ihr was abholt, schließt es nicht aus, das ihr Hehlerware kauft. Eine Adresse die euch gegeben wird, an der euch jemand mit dem Fahrrad, Smartphone, Kamera etc. entgegen kommt, bringt euch nichts ohne Kaufvertrag und tatsächlicher Adresse. Nach Rücksprache mit der Polizei wurde mir damals mitgeteilt, das ich mich dennoch Strafbar mache, wenn ich Hehlerware erwerbe. Ich weiss nicht ob das tatsächlich stimmt. Sollte der Preis aber unter dem Marktwert liegen, könnte man schon konstruieren das man es billigend in Kauf genommen hat.
Man macht sich nicht grundsätzlich strafbar, wenn man Helerware kauft. Es kommt darauf an, ob man im guten Glauben war, also ob man erkannt hat, dass etwas nicht stimmt, bzw. ob man es hätte erkennen müssen. Wenn nichts eindeutig darauf hinweist, dass es sich um Diebesgut handelt, macht man sich nicht strafbar und erlangt am Kaufgegenstand sogar das Eigentum. Das ist im Paragraph 932 BGB geregelt. Auch muss ein Kaufvertrag nicht zwangsläufig schriftlich abgeschlossen werden, damit er Bestand hat.
Ich habe den Paragraphen gerade gelesen. Interessant das ich tatsächlich Eigentümer werden kann.
ich lasse mir von dem Produkt meines Interesse noch ein weiteres Foto reinsetzen. so weiß ich wenigstens, dass er den Artikel auch besitzt…
Kleinanzeigen hat sich zu einem Hotspot für kriminelle entwickelt. Bin zweimal rein gefallen mir Geld Verlust und mehrmals wurde es probiert. Dabei waren weder besonders günstige Preise noch andere Faktoren gegeben
Bitte nicht allein davon blenden lassen, dass jemand vermeintlich schon langjähriges Mitglied ist.
Nicht selten werden alte Accounts von Betrügern gehackt.
Kann ich nur bestätigen, ist mir schon zwei Mal passiert. Das Problem sind die vielen alten Konten, aus Zeiten wo 1234 noch ein sicheres Passwort war. Jetzt nutzt diese Konten niemand mehr, oder die Leute wissen gar nicht mehr, das sie das Konto noch haben. Leichtes Spiel für Gauner und Betrüger.
Leider ist der Betrug bei Käufer und Verkäufer schon recht häufig. Bin glücklicherweise noch nicht in so eine Falle getappt. Aber auch als Verkäufer ist auch Vorsicht geboten
Mir geht es oft umgekehrt: da werden absolute Mondpreise für alte verranzte Sachen aufgerufen, und der Verkäufer ist noch sauer, wenn man auf den ungewöhnlichen Preis hinweist und ein Angebot macht 😉
Ich hatte in den vielen Jahren noch nie ein Problem. Auch bei Vorkasse und neuen Verkäufern hatte ich Glück. 🍀
dito, schaue mir das Bewertungsprofil des Gegenüber an. Ist dieser neu auf der Plattform, lasse ich sicherheitshalber die Finger davon, auch wenn der VK möglicherweise nur ernsthafte Absichten verfolgt.
Interessanter Artikel aber ich vermisse den Teil, worauf man als Verkäufer achten sollte.
Betrug geht nicht nur in eine Richtung.
Wird mit gehackten Paypal Konten bezahlt kannst du deinem Geld oft hinterher laufen.
Aber auch als Privat Verkäufer begegnen einem viele
Scammer. Nicht sofort Adressen und Namen herausgeben. Nicht unter Druck setzen lassen.
Da kann ich nur zustimmen. Schätzungsweise jede zehnte Anfrage scheint betrügerisch zu sein.