Vorsicht bei privaten Käufen: Betrüger bei Kleinanzeigen erkennen

Ob Möbel, Elektrogeräte oder Bücher – Kleinanzeigen sind eine tolle Sache, um gebrauchte Artikel günstig zu kaufen. Doch wie überall, wo Geld fließt, sind sofort Betrüger am Start. Mit perfiden Methoden versuchen sie, dem ahnungslosen Kaufinteressenten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wer auf bestimmte Warnsignale achtet, kann betrügerische Verkäufer aber vorab erkennen – und sich damit viel Frust ersparen. Wir klären auf wie.

Was Kleinanzeigen seinen Nutzer für mehr Sicherheit rät

Bei Kleinanzeigen wird die sogenannte SHS-Regel empfohlen. Sie wurde zusammen mit der Polizei entwickelt, um Betrüger zu entlarven:

  1. Stoppen: Lasse Dir mit der Kaufentscheidung Zeit. Betrüger wollen oft mit Druck einen schnellen Deal rausholen.
  2. Hinterfragen: Ist der Preis extrem günstig, könnte es sich um Betrug handeln. Hier solltest Du die Gründe hinterfragen, warum der Verkäufer etwas so günstig anbietet.
  3. Schützen: Solltest Du tatsächlich Betrug vermuten, solltest Du den Fall bei Kleinanzeigen melden, damit dem Betrüger das Handwerk gelegt werden kann

Vorsicht bei privaten Käufen: Betrüger bei Kleinanzeigen erkennen

Woran Du als Käufer betrügerische Kleinanzeigen erkennst

Es gibt verschiedene Hinweise auf Betrug bei Kleinanzeigen. Für sich alleine genommen, sind die folgenden Aspekte noch nicht auffällig. Doch tauchen mehrere folgender Indizien gemeinsam auf, solltest Du stutzig werden:

  • Der Artikel ist extrem sehr günstig.
  • Es wird keine Telefonnummer herausgegeben.
  • Es handelt sich um einen privaten Verkäufer.
  • Das Geld wird im Voraus per Vorkasse verlangt.
  • Eine persönliche Abholung wird aus verschiedenen Gründen abgelehnt.
  • Der Verkäufer hat viele hochwertige Artikel im Angebot.
  • Das Konto bei Kleinanzeigen ist noch ganz neu.
  • Das Angebotsdauer wird erst seit kurzem Angeboten.
  • Der Verkäufer versucht, die Kommunikation auf WhatsApp oder E-Mails umzuleiten.

Welche Betrugsmaschen bei Kleinanzeigen gibt es?

Es gibt verschiedene Maschen, mit denen dubiose Verkäufer ihre Kunden bei Kleinanzeigen abzocken können. Die wichtigsten Maschen stellen wir hier vor:

  • Fake-Option „Sicher bezahlen“: Das Opfer wird mit der vermeintlichen sicheren Option auf eine andere Website weitergeleitet. Also nie auf angebotene Links klicken.
  • PayPal mit „Freunde und Familien“: Wird diese Zahlweise bei PayPal genutzt, greift der Käuferschutz nicht. Ist dies die einzige Zahlungsoption, solltest Du ablehnen.
  • Nachnahme: Du bezahlst an den Boten und bekommst das Paket, aber es ist nur Schrott enthalten, nicht der gewünschte Artikel.
  • Falsche Job-Angebote: Für einen Job soll ein Video-Ident-Verfahren durchgeführt werden, um ein Konto zu eröffnen. Das Konto wird für Identitätsdiebstahl verwendet.
  • Western Union: Der Verkäufer erklärt, dass vorab eine Kaution per Western Union überwiesen werden muss. Das Geld ist natürlich für immer weg.

Vorsicht bei privaten Käufen: Betrüger bei Kleinanzeigen erkennen

So gehst Du beim Kauf durch Kleinanzeigen auf Nummer sicher

Am besten ist immer die persönliche Abholung der Ware vor Ort. Dann kannst Du Dir die Ware ansehen und gegebenenfalls die Funktion testen. Das Geld kannst Du dann bar bezahlen und alle sind hoffentlich zufrieden.

Ist eine persönliche Übergabe nicht möglich, frage den Verkäufer nach seinen Kontaktdaten, wie Telefonnummer und Adresse, speichere die Kleinanzeige und den Nachrichten des Verkäufers und lasse Dir die Rechnung für das Produkt zeigen.

Hast Du Dich für den Kauf inklusive Versand entschieden, wähle immer eine sichere Zahlungsmethode. Hier bietet sich zum Beispiel PayPal oder die Option „Sicher bezahlen“ von Kleinanzeigen an. Bei „Sicher bezahlen“ bekommt der Käufer den Kaufpreis zurück, wenn die Ware nicht geliefert wird oder anders ist als in der Beschreibung angegeben. Achte aber darauf, dass die Bezeichnung nicht für eine Weiterleitung auf eine fremde Website genutzt wird. Von Western Union, Schecks, Bargeld im Briefumschlag, Überweisungen an Auslandskonten, Bezahlung mit Prepaid-Karten oder per Kryptowährung wird abgeraten.

Bei Jobangeboten solltest Du die Website der Firma und den Job selbst auf Seriosität überprüfen. Zudem solltest Du bei Online-Vorstellungsgesprächen keine persönliche Daten verraten und auf keinen Fall eine Kopie Deines Personalausweises verschicken. Denn die Betrügern wollen Deine Daten für weitere krumme Geschäfte genutzt. Und dafür gibst Du Deinen Namen am besten nicht her.