Vielleicht hat der ein oder andere bereits mitbekommen, dass man seit Oktober 2023 sein Amazonguthaben nicht mehr vorbehaltlos für alle Artikel einsetzen kann.
Vorher war es tatsächlich möglich mit dem Amazonguthaben andere Gutscheinkarten zu kaufen. Dadurch hatte man bei Amazon beispielsweise die Möglichkeit Guthaben für die Telekom zu kaufen und somit konnte man sein Amazonguthaben, das man vielleicht günstig eingekauft hat, relativ gut wieder ausgeben. Selbst größere Guthabensummen konnte man so umsetzen.
Darüber hinaus wird in letzter Zeit immer wieder berichtet, dass Amazon stichprobenartig Nachforschungen zu Gutscheineinlösungen anstellt, wenn man größere Gutscheinsummen auf sein Amazonkonto laden möchte. Auch von Kontosperrungen wurde berichtet, die im Zusammenhang mit den Gutscheinen stehen. Weiter sind wohl diverse Marketplace-Käufe mit Guthaben nicht mehr möglich.
Diese Änderungen im Hinblick mit dem Einsatz von Amazongutscheinen stehen wohl im Zusammenhang mit einer EU-weiten Gesetzesinitiative, die Geldwäsche erschweren soll.
Einschränkungen beim Einlösen von Amazonguthaben
Seit Oktober ist das Einlösen von Amazonguthaben für andere Gutscheine nicht mehr möglich. Das war ein denkbar unpassender Zeitpunkt, da viele Kunden sich um die Black Week herum mit Gutscheinen eingedeckt haben, die dann auf dem Account lagen und nicht mehr für andere Gutscheine eingesetzt werden konnten, die während der Black Week vergünstigt über Amazon verfügbar waren. Folglich lag das Guthaben nun auf das Konto gebunden herum und war nicht mehr für Gutscheinkäufe einsetzbar.
Vorher war das üblicherweise möglich. Kurz nach der Black Week machten einige Meldungen von Usern die Runde, in denen sie berichteten, dass nach einer Gutscheineinlösung Amazon stichprobenartig Nachforschungen über den Ursprung des Guthabens machte. Weitere Einlösungen von Gutscheinen seien demnach nicht mehr möglich und es wurde vereinzelt sogar von Kontosperrungen berichtet. Das Guthaben war dann verloren.
Nun berichtet msn.com, dass auch Einlösungen von Guthaben bei diversen Amazon Marketplace-Händlern nicht mehr möglich sei. Laut Amazon sei aber die Einlösung von Guthaben für Käufe bei Marketplace-Händlern nicht grundlegend ausgeschlossen.
Nötig sei für den Einkauf bei Marketplace-Händlern die Angabe von entsprechenden Personalien.
Hintergrund der erschwerten Gutscheineinlösungen
Wie von msn.com berichtet, ist eine neue EU-Richtlinie wohl verantwortlich für die erschwerten Gutscheineinlösungen bei Amazon. Schuld ist eine von der EU verabschiedete Richtlinie zur Prävention von Geldwäsche. Gemäß dieser ist die Feststellung personenbezogener Daten bei bestimmten Transaktionen notwendig. Verlangt wird also, dass die Händler die vollständigen Namen, Anschrift, Geburtsdatum und Staatsangehörigkeit der Käufer erheben.
Eigentlich soll diese Richtlinie erst ab 2025 gelten, Amazon setzt sie aber jetzt bereits um, sodass die Einlösung von Amazonguthaben nicht mehr so einfach wie zuvor möglich ist.
Zuvor war ein Einkaufswert von 150 € der Grenzwert, ab welchem die Angabe von Personalien verlangt wurde.
Die EU bestrebt mit dieser Richtlinie virtuelle Währungen transparenter zu machen. Dabei sollen digitale Zahlungsarten nicht beschränkt werden, aber Gelder, die durch Gutscheine intransparente Transaktionen ermöglichen.
Ende von Geschenkkarten?
Der Ableitungsleiter Zahlungsverkehr des Handelsverband der Einzelhändler (HDE) Ulrich Binnebößel kritisiert diese Neuregelung scharf. Diese Neuregelung könnte das Ende von Geschenkkarten einleiten, da kein Kunde bei einem Einkauf sämtliche personenbezogenen Daten hinterlassen wolle:
„Die geplanten Regelungen in der europäischen Anti-Geldwäsche-Verordnung wären praktisch das Ende des Geschäfts mit vielen Geschenkkarten. Weder wollen Kunden ihre Daten hinterlassen, noch will der Händler solch sensible Daten speichern. Daher muss die wichtige Ausnahmeregelung der heutigen Geldwäscheregulierung beibehalten werden.“
Es stellt sich ohnehin die Frage, ob die Grenze von 150 € nicht zur Bekämpfung von Geldwäsche nicht ohnehin ausreichend gewesen wäre. So, wie nun bei Amazon umgesetzt, zeigen sich zunächst einmal nur Einschränkungen der Käuferrechte.
Fazit zu den Einlösebedingungen von Amazonguthaben
Die Meldung, dass „Geschenkkartenguthaben […] für diese Bestellung nicht verwendet werden“ kann taucht in letzter Zeit immer häufiger bei Amazon auf. Schuld ist eine Neuregelung einer Richtlinie zur Unterbindung von Geldwäsche. Mit dieser Neuregelung werden die Rechte von Käufern erheblich eingeschränkt und Amazonguthaben drastisch entwertet. Ab 2025 soll diese Richtlinie EU-weit umgesetzt werden.
Folglich wird der Einkauf für viele Käufer zukünftig bedeutend unattraktiver, sofern man sich nicht darauf einlassen möchte, divere personenbezogene Daten an den Händler abzutreten.
Für mich ist die schlimmste Einschränkung in dieser ganzen Debatte tatsächlich die weggefallene Möglichkeit des Einkaufs von Gutscheinen bei Amazon mit Guthaben. Das war immer eine sehr willkommene Option zum Bezahlen meiner Telekom-Rechnung.
Quellen:
tarnkappe.info – Amazon Gutscheinkarten nicht mehr für alles nutzbar
msn.com – Amazon-Gutschein funktioniert nicht? Neue Richtlinie könnte Schuld sein
Bildquellen:
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Danke für diesen Artikel, diese Infos waren neu für mich.
Neuregelung der EU werden die Rechte der Käufer erheblich eingeschränkt 🤪
Ja vielen Dank auch. Und demnächst müssen wir wahrscheinlich sogar die Gutscheine( z.b. die von euch) noch zusätzlich versteuern und jeder wird gemeldet der mehr als 3 Gutscheine einlöst und und und…..
Schön daß die EU immer so tolle Einfälle hat.
Vielen Dank für die Info und den super Artikel 😊
ok danke
Gut zu wissen
Am Rande habe ich es vage mitbekommen, aber nicht so ausführlich wie hier. Thx
Dankeschön für die Zusammenfassung, das erklärt ja nun einiges.
Die Info ist ja komplett an mir vorbei gegangen, habe gerne immer Nintendo Guthabenkarten mit Amazon Guthaben gekauft, das wird dann wohl nichts mehr in Zukunft 🙁
Gute Zusammenfassung der Änderung.
Es ist wirklich ein Unding. Amazon macht sich somit immer unattraktiver.
Wer kennt gute Alternativen zum „Vollsortimenter“ Amazon?
OTTO hat jedenfalls bei mir wieder an Bedeutung gewonnen.
Naja, wenn das Gesetze sind, ist doch schön, das amazon sich daran hält. Ist dann ja nicht so, als würden die eine große Wahl haben. Und somit dürfte dieses Problem bei allen Shops zu finden sein.
gute Zusammenstellung der Infos 👍
Aber so ganz versteh ich die Aufreger nicht. Mit dem Guthaben kann ich doch immer noch bei Amazon bezahlen, nur halt keine Gutscheine mehr. (?) Bei rossmann etc kann man doch im Normalfall auch keine Gutscheine mit Gutscheinen bezahlen.
gute Info, danke dafür.
wundern tut es mich aber nicht, erst die Leute abhängig machen und dann die Konditionen ändern
Ist wie so oft: ein paar Arsc…cher übertreiben solche Möglichkeiten maßlos, bis jemand einen Riegel vorschiebt. Und dann leiden alle darunter.
Ganz ehrlich? Hab ich Verständnis für…
Wieder eines der zahlreichen Negativbeispiele des EU-Regulierungswahns !! Es ist zum Erbrechen
Ich habe eıne ware zurück geschıckt. Wurde dann als Guthaben abgelegt. Bın jetzt auch beyroffen. Undıng
Dass ja echt Mist !🤬
Interessante Info, vielen Dank dafür!
Das ist ja lächerlich!
Bei uns, den normalen Bürgern, wird auf den Cent geachtet und zur Nachzahlung gezwungen.
Bei den mächtigen verjähren Steuerhinterziehungen, also Diebstähle in Millionenhöhe, nach einigen wenigen Jahren:
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2020/Hamburg-verzichtete-auf-47-Millionen-von-Warburg-Bank,cumex204.html
Democracy is two wolves 🐺 🐺 and a lamb 🐑 discussing what to have for dinner 🍽️
🤮🤮🤮🤮🤮
Danke für die Info! Auch wir haben schon Amazon Gutscheine genutzt um z.B. Nintendo Switch Karten zu kaufen. Schade!
Ging mir auch schon so, dass ich meine Daten eingeben musste wenn ich etwas mit Gutscheinen kaufen wollte..
Hintergrund: habe im penny „Wunschgutschein.de“ gekauft. In Verbindung mit 16fach Payback Punkten sind das ca 8%..wenn man die Punkte bei Payback erst einlöst wenn man bei DM 20fach zurück bekommt, spar man nochmals einiges.. naja, hatte dann immer zwischen 200 und 500€ Gutscheine gekauft.. Gerade vor Weihnachten oder Geburtstagen nie ein Fehler..
teilweise wurde dann das Guthaben einlösen schon zur Herausforderung.. 100 Euro Gutschein konnte dann immer nur in 25€ Schritten eingelöst werden.. hat dann teilweise auch echt zeit gekostet.. naja und dann das erschwerte einlösen..
So macht sparen wenig Spaß..
Ich habe im Dezember für 11k Euro Wunschgutscheine gekauft… wegen der 8%. Also ich kenne das Problem. 😀
11k.. da hatte jemand viel zeit und sich gedacht was großes zu kaufen.. angeblich;)
Das bedeutet auch bei Erstattungen von Rücksendungen lieber zwei mal darüber nachdenken, ob man es als Amazon Guthaben erstattet haben möchte
In jedem Fall.
Danke für die Info….
war mir bis jetzt gar nicht klar!?
Gehört habe ich bis jetzt auch nichts davon
Dann nutzt du wohl keine Gutscheine bei Amazon, oder? 😉
Danke für die Info. Was mich allerdings auch wundert, wie so ein Shop wie Eneba ständig Amazon Gutscheine mit ca. 6 – 6,5% Rabatt verkaufen kann.
Das hast du ja auch mit PS Guthaben etc, das ist einfach so. Supermärkte und Kioske verkaufen auch Guthabenkarten 1:1 und bekommen dafür Provision bzw haben einen bestimmten Einkaufspreis dafür. Eneba gibt quasi einen Teil weiter.. mehr wird es nicht sein. Lass die 10-15% verdienen und geben 5% weiter.
ah ok. das ist ein wertvoller Hinweis. ich habe auch oft mit Gutscheinen anderes Guthaben gekauft bzw verschenkt. das wusste ich vorher so Nicht!
Interessant habe davon bisher noch nichts mitbekommen
Aber gut zu wissen
Das ist sicher vielen nicht bekannt und gut zu wissen. Vielen Dank für den wertvollen Hinweis.👍🏻
Gerne. Ich persönlich finde die Änderung mit dem Kauf von Gutscheinen bei Amazon mit Guthaben echt nervig. Habe 1k gebundenes Guthaben, das liquide bedeutend besser wäre.