UPDATE: Gestern wurde der zweite Amazon Go Store in Seattle eröffnet! Dieser ist etwas kleiner als der erste und soll das Konzept als zweiter Shop verbreiten. In Chicago und San Francisco sollen bald ebenfalls Stores entstehen.
Vor etwa anderthalb Jahren machte Amazon mit einem ganz neuen Konzept auf sich aufmerksam und sorgte für großes Aufsehen. Präsentiert wurde ein Video, in dem Kunden einen Supermarkt der Zukunft besuchen. Ohne Kassen, ohne Kassierer, ohne direkten, aktiven Bezahlvorgang. Möglich machen soll das Amazon Go. Im Januar 2018 wurde dann endlich in Seattle der erste eigene Amazon Go Supermarkt eröffnet. Ende August 2018 folgt bereits der zweite Standort – ebenfalls in Seattle. In Chicago und San Francisco sollen ebenfalls Stores folgen. Infos zufolge soll Amazon planen, dieses Jahr noch weitere fünf Stores zu eröffnen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sei die Eröffnung von insgesamt 20 weiteren Stores geplant. Hier gibt es keine Kassen und auch keine Kassierer. Stattdessen besucht der Kunde das Geschäft, wählt seinen Einkauf aus und verlässt den Laden wieder. Wie Amazon Go funktioniert, was die ersten Kunden über ihre Erfahrungen erzählen und ob der Einkauf hier vielleicht gratis ist – das wird im Folgenden genauer erklärt.
Was ist Amazon Go?
Amazon Go ist also ein neues Supermarkt-Konzept, dass vom Allround-Versandhaus Amazon ins Leben gerufen wurde. Eigentlich handelt es sich dabei um einen normalen Supermarkt mit Salaten, fertigen Gerichten, Kochboxen, frischen Lebensmitteln, Getränken sowie Snacks einer Marke des von Amazon gekauften Bio-Supermarkts Whole Foods. Die Preise sollen sich sogar am Supermarkt-Niveau orientieren. Einzige Neuerung: Keine Kassen mehr! So soll’s gehen:
Einkaufen ohne Wartezeit
Klar, kostenlos ist der Einkauf in den Läden von Amazon Go nicht. Vor etwa einem Jahr noch handelte es sich beim Laden in Seattle nur um einen Test, den Amazon Mitarbeiter in Anspruch nehmen können. Vor einigen Tagen wurde der Laden auch für andere Kunden geöffnet. Das Prinzip dahinter ist aber auf jeden Fall sehr spannend und bietet großes Potential. Hier kann man sämtliche Lebensmittel einkaufen, die es auch im normalen Supermarkt gibt. Auch wird hier anscheinend Wert auf frische Produkte gelegt, die man direkt frisch verarbeitet kaufen kann.
Notwendig ist für den Einkauf ein Smartphone mit der Amazon Go App. Mit dem Smartphone erfolgt dann im Geschäft die Anmeldung, sodass man als Kunde eindeutig identifiziert wird. Mit Hilfe von Sensoren im Geschäftsbereich wird dann festgestellt, welche Produkte die Kunden aus den Regalen nehmen und in ihrer Tasche verstauen. Sie werden einer digitalen Einkaufsliste hinzugefügt, anhand der später der Einkaufspreis ermittelt wird. Legt man die Artikel zurück ins Regal, werden sie von der Einkaufsliste wieder entfernt. Somit werden keine Produkte berechnet, die am Ende gar nicht gekauft wurden.
Wie läuft die Bezahlung bei Amazon Go ab?
Bezahlt wird bei Amazon Go ebenfalls per App, die direkt mit dem eigenen Amazon Konto verknüpft ist. Verlässt man das Geschäft, wird das Amazon Konto mit dem Preis für die Waren belastet. Somit kann man bargeldlos, sicher und schnell bezahlen. Vor allem die Warteschlangen an den Kassen werden vermieden. Nach dem Einkauf bekommt man direkt einen Beleg auf sein Handy. Klingt doch super einfach und schnell, oder? Mit einer entsprechend ausgereiften Technik und Kameras, die genau erfassen können, was man aus den Regalen genommen hat, will Amazon das nun möglich machen. Ein Tester des Supermarkts beschreibt das Erlebnis wie folgt:
Einkaufen fühlt sich jetzt wie Klauen an – Amazon Go Testkäufer
So läuft das Einkaufen im ersten Amazon Go Laden ab
Vor einigen Tagen wurde der erste Amazon Go Supermarkt in Seattle eröffnet. Erste Erfahrungsberichte von Einkäufern bestätigen, wie schnell und einfach der Besuch im Supermarkt war:
- Vor Betreten des Ladens mit der Amazon-Go-App anmelden
- Durch den Markt schlendern und einpacken, was man benötigt
- Hunderte Kameras registrieren, was man aus dem Regal genommen hat und buchen die Artikel automatisch vom Amazon Kundenkonto ab – Amazon betont, dass die Kameras nur die Produkte und keine Gesichter erfassen
- Wer Alkohol kaufen möchte oder etwas aus der Frischetheke benötigt, muss persönlichen Kontakt zu den wenigen Mitarbeitern suchen
- Den Supermarkt einfach mit den benötigten Waren verlassen. Der Betrag wird dann automatisch von der App abgebucht
- Freuen, dass der Einkauf nur wenige Minuten in Anspruch genommen hat
Kritik an Amazon Go
Obwohl die Idee an und für sich erstmal großartig klingt, stößt das neue Konzept nicht bei allen Kunden auf Vorfreude.
Datenschutz
Natürlich ist der Datenschutz hier ein großer Punkt. Mit Hunderten von Kameras, die den gesamten Store genau im Auge haben und alle Bewegungen der Kunden aufzeichnen, kommt einiges an Material zusammen. Amazon speichert genau ab, welche Produkte gekauft werden. Anhand dessen kann ein Kaufverhalten ermittelt werden. Allerdings: Dienste wie Payback machen das ebenfalls und erstellen somit ähnliche Profile von den Kunden. Die Frage ist, wie lange Amazon die jeweiligen Daten behält und für welche Zwecke diese noch eingesetzt werden. Des Weiteren betont Amazon, dass die Kameras sich nur auf die Produkte konzentrieren und nicht etwa auf die Menschen und ihre Gesichter. Etwas unheimlich ist das allerdings schon…
Weniger Jobs durch Amazon Go?
Zudem könnten durch die neuen Amazon Go Stores auch Angestellte in anderen Supermärkten ihren Job verlieren. Denn ein Kassiervorgang ist bei Amazon Go nicht mehr erforderlich, der Kunde spart Zeit. Die einzigen Mitarbeiter, die auch bei Amazon Go noch benötigt werden sind diejenigen, die Ausweise für Tabak- und Alkoholwaren kontrollieren und die Frischetheke bedienen. Das dürften auch andere Ketten merken und müssen dem eventuell mit Einsparungen gegenübertreten. Es stellt sich aber ebenso die Frage, ob durch Amazon Go nicht auch neue Arbeitsplätze entstehen können.
Interessante Planungen – auch für Deutschland?
Ob Amazon Go auch in Deutschland gestartet wird, ist bisher noch nicht bekannt. Zunächst dürfte Amazon abwarten wollen, welchen Erfolg der Store in Seattle erzielt und ob hier alles reibungslos funktioniert. Das Pilotprojekt dürfte aber sicherlich den Startschuss für ein neues Einkaufen auslösen und auch in Deutschland ist dieses Prinzip sicherlich denkbar. Einziges vermeintliches Problem in Deutschland: Wir Deutschen lieben unser Bargeld. Ob wir uns für die futuristische Art einzukaufen von unseren Gewohnheiten trennen können bleibt erstmal in den Sternen geschrieben.
Vor allem für Kunden, die auch heute schon online einkaufen, kann das dahintersteckende Konzept sehr interessant sein. Ältere Generationen werden aber voraussichtlich weiterhin in einen „normalen“ Supermarkt gehen, in dem sie sich auskennen und dessen Prinzip sie kennen. Ganz allgemein hat Amazon mit Amazon Go aber ganz sicher ein großes Potential erkannt, welches in Zukunft immer weiter ausgeschöpft werden dürfte.
UMFRAGE: Was haltet ihr von Amazon Go?
Jetzt, wo ihr wisst, wie der Supermarkt von Amazon funktionieren soll – was haltet ihr von der Idee? Habt ihr Datenschutzbedenken oder würdet ihr das Angebot sofort in Anspruch nehmen, wenn der erste Laden in Deutschland aufmacht? Ab in die Kommentare mit euren Gedanken!
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Allen Beführwortern sei gesagt.
Es wird natürlich mitgeplottet, wie lange man wo gestanden hat und und und.
Mit anderen Worten ein vollkommenes psychologisches Profil wird erstellt. Der Traum jeder Werbeagentur. Lässt sich dann auch noch prima verkaufen.
Von Datenlecks mal ganz abgesehen.
Siehe Facebook und US Wahl. Konsequenz ist Trump.
Schöne neue Welt.
Ich bin hoffentlich alt genug, dass ich die vollen Konsequenzen nicht mehr erleben muss.
Wer glaubt Facebook hat Auswirkung auf die Wahl von Mr. Trump zieht die Hose mit der Kneifzange hoch oder lebt im Einhorn Land. ?????
Ich halte davon gar nichts, wie ich im Allgemeinen nichts von Amazon halte.
Fragwürdige Geschäftspraktiken für Händler und Kunden.
Wer nur ein bisschen Verstand besitzt, weiß warum und boykottiert diesen Machtbestrebenden Bezos.
Irgendwann wird er mit Amazon das Alleinstellungsmerkmal in vielen Bereichen haben. Das darf nicht passieren und muss unbedingt verhindert werden!
Boykottieren!!!
Boykottieren
He He leider ist der Start in den USA völlig daneben gegangen und eine der gößten Lachnummer geworden. 😀
Der Tenor ist. „Einmalig was Amazon erfunden hat, kein Mensch muss mehr an der Kasse warten, denn alle müssen VOR dem Shop warten.“
Die Technik funktioniert nur, wenn eine eine begrenzte Anzahl Kunden im Shop ist. Alle anderen Kunden müssen vor dem Shop in der Schlange warten. Großes Kino und in den Late Night Shows wird Amazon gerade abgefeiert ……
Kann sich bei diesem Konzept immer nur ‚eine‘ Person im Öaden befinden und einkaufen?
Ganz ehrlich….. ich brauche das nicht …. mag das nicht und will das auch nicht…. Daumen runter
Das gab es schon
Wenn der Staat diese Unternehmen entsprechend
zur Kasse bittet, um eine Grundversorgung der Menschen sicherzustellen, habe ich nichts dagegen, dass niemand mehr Vollzeit arbeiten muss und die Technik sinnvoll versklavt wird. Denn wenn die Menschen immer weniger in den Taschen haben, wer sollte dann dort einkaufen können..?
Mir fehlt in der Abstimmung „ich werde mir den Einkauf dort verkneifen, nicht für 5 Mio Arbeitslose und noch weniger steuerzahlende Unternehmen mitverantwortlich zu sein“.
Ganz ehrlich – keine schöne Vision
Der Kommentar zeigt Ihre Empathie und Ihre soziale Ader ist aber zu kurz bzw. eindimensional gedacht. Ich formuliere es mal sehr überspitzt: Wir brauchen keine „dummen“ Arbeitsplätze für „dumme“ Menschen, sondern benötigen langfristig ein Konzept, wie wir die Menschen, die in einigen Jahren aufgrund der Automatisierung nicht mehr arbeiten „dürfen“ finanzieren können. Oder würden Sie sich – ebenfalls stark polemisiert ausgedrückt – mangels technischer Alternativen Kinder in den Kohleschacht zurückwünschen? Warum soll ein denkendes Wesen Prozesse ausführen (z.B. kassieren), die ein dressierter Affe oder PC beherrscht? Wie erfüllend kann so eine Tätigkeit sein? Ich weiß nicht, ob wir es noch erleben, aber es wird eine Zeit kommen in der niemand mehr klassisch arbeitet, und uns wird es mutmaßlich nicht schlechter gehen. Das war mein Wort zum Sonntag!
“ … die in einigen Jahren aufgrund der Automatisierung nicht mehr arbeiten … „
Ich denke mal das wird unser geringstes Problem, denn innerhalb der nächsten 10 Jahre gehen 30% aller Arbeitnehmer in Rente. 😉
Bei dem Punkt „Einkaufen ohne Wartezeit “ steht was von Anfang 2017. Da hat sich glaub ich der Fehlerteufel eingeschlichen ?
Das Konzept wurde im Januar 2017 vorgestellt 🙂 Und jetzt – ein Jahr später – wurde der erste Laden wirklich eröffnet. Aber an der Stelle war das wirklich nicht korrekt – danke!
Und sollte sich sowas durchsetzen, werden wieder viele Arbeitsplätze drauf gehen.
Metro und ReWe testen das doch auch schon. Die setzen aber auf RFID.
Solch ein laden gab es hier schon mal hat sich nicht durchgesetzt
Oh Mann das wäre so Mega cool. Leider wird es die Läden wohl nicht auf dem Land geben. Ich würde dort ständig einkaufen
Oha, dass kann ja was werden. Die armen Händler um die Ecke!