Wie jedes Jahr haben sich auch dieses Jahr Politik und Fiskus wieder einiges ausgedacht, dass sich für die Verbraucher 2018 ändern soll. Damit ihr nicht nichtsahnend ungünstig überrascht werdet, erklären wir euch jetzt schon, welche neuen Gesetze und Regeln für Verbraucher gelten werden. Keine Sorge – die Nachrichten sind nicht wirklich schlecht. Wenn ihr weiterlest, wird euch der Rutsch ins neue Jahr sicherlich nicht zerstört!

Alle Änderungen betreffen verschiedenste Bereiche, die allesamt für euch interessant sein könnten! Ob ihr Steuerzahler seid, ein Auto habt, schwanger werdet, gerne online shoppt, ein Haus bauen möchtet oder Hartz IV-Empfänger seid – in all diesen Bereichen schleichen sich nächstes Jahr Änderungen in den Regelungen und Gesetzen ein, die euch sicherlich interessieren werden! Meine persönliche Lieblingsänderung: Ab 2018 kann man sich offiziell mit seiner Steuererklärung mehr Zeit lassen!

Neue Gesetze und Regeln im Online-Bereich 2018

Änderungen der Gesetze und Regeln für Verbraucher 2018

Los geht’s erstmal mit den neuen Gesetzen und Regeln im Online-Bereich. Ob Online-Shopping, Streaming oder Echtzeitüberweisung – die neuen Regelungen versprechen viel! So soll es 2018 im Online-Bereich aussehen:

Barrierefreies Shopping in der gesamten EU

2018 soll es in der gesamten EU kein Geoblocking mehr geben. Das bedeutet im Großen und Ganzen, dass das Online-Shopping-Erlebnis bald EU-weit vereinheitlicht sein wird. Dann macht es keinen Unterschied mehr, von wo aus man ins Internet geht, wenn man sich in der EU aufhält. Preise,  DealsRabatte und Boni sollen für alle gleich sein. Ab Mitte August 2018 soll diese Änderung im Geoblocking in Kraft treten. Warum erst Mitte August? Die Europäische Kommission möchte auch kleinen Online-Shops die Möglichkeit geben, sich ohne Stress an die Änderungen anzupassen, damit diese durch die Änderung keine Nachteile haben. Leider wurden die Kosten für den Paketversand noch nicht mit angepasst. Dementsprechend lohnt es sich eventuell weniger einen vergleichsweise günstigen Teppich aus Spanien zu kaufen und für viel Geld liefern zu lassen. Aber wir kommen der Sache Näher! Und für Dienstleistungen und Briefsendungen lohnt sich das Ganze bereits ab Mitte August schon.

Genauere Infos zu dieser Änderung gibt es in unserem Beitrag: Grenzenloses Shopping innerhalb der EU

Streaming in der gesamten EU

Das Wegfallen des Geoblockings innerhalb der gesamten EU macht sich nicht nur beim Online-Shopping bemerkbar, sondern auch beim Streaming! Netflix und Amazon Prime Video Fans können sich nun freuen: Im nächsten Urlaub innerhalb der EU kann man mit seinem Laptop kostenlos die deutschen Versionen von Netflix und co. aufrufen! Bisher war das nur über geschickte Umwege möglich und meistens musste man sich beispielsweise mit der spanischen oder griechischen Version des Streaming-Dienstes abfinden, wenn man nicht draufzahlen wollte. Dank des Wegfalls von Geoblocking ist das in 2018 nicht mehr nötig. Diese Änderung betrifft kostenpflichtige Streaming-Dienste aller Art.

Echtzeitüberweisung in der Eurozone

Im nächsten Jahr soll der Durchbruch der “SEPA-Instant Payments” stattfinden! Das bedeutet wesentlich schnellere Überweisungen als zuvor. Und das in Echtzeit! Zahlungen, die innerhalb der EU getätigt werden sollen so innerhalb von zehn Sekunden abgewickelt sein. Egal ob Feier- oder Sonntag! Solche Instant-Payments sollen sowohl für Online-Shopping als auch für Privatpersonen nutzbar sein können. Rosige Aussichten, oder?

Reisen online buchen

Bei Buchungen von Reisen über Online-Portale winkt ab Juli nächsten Jahres ein besserer Verbraucherschutz. Man hat dann beispielsweise in Zukunft anstatt nur einen Monat ganze zwei Jahre Zeit, um Mängel der Reise geltend zu machen. Auch der Insolvenzschutz für geleistete Zahlungen soll verbessert werden. Es wird allerdings nicht alles besser werden: Sollte der Reiseveranstalter die Preise anheben, kann man in Zukunft nur noch bei einem Preisanstieg von mindestens acht Prozent kostenlos von der Reise zurücktreten. Bisher lag diese Grenze bei fünf Prozent.

Änderungen im Steuerrecht 2018

Änderungen der Gesetze und Regeln für Verbraucher 2018

Gute Nachrichten für alle Steuerzahler: 2018 sieht es finanziell wieder besser aus! Die Beiträge und Abgaben sollen im nächsten Jahr wieder etwas gesenkt werden. Zusätzlich kann man höhere Beträge für Arbeitsmittel bei der Steuer geltend machen. Und das Beste kommt zum Schluss: Man hat künftig länger Zeit, seine Steuererklärung einzureichen! So sehen die Änderungen im Steuerrecht für 2018 genau aus:

Steuererklärungsfristen werden verlängert

Dass die Steuererklärungsfristen 2018 verlängert werden soll, ist doch eine wirklich gute Nachricht, oder? Das bedeutet, dass man nächstes Jahr offiziell länger Zeit hat, um seine Steuererklärung von einzureichen. Ab nächstem Jahr müssen Steuererklärungen dann erst bis zum 31. Juli des Folgejahres beim Finanzamt eingehen. Das heißt konkret für die Steuererklärung für 2018, dass sie also bis zum 31. Juli 2019 eingereicht worden sein muss. Wenn ein Steuerberater die Erstellung der Steuererklärung übernimmt, hat dieser sogar bis zum 28/29. Februar des übernächsten Jahres Zeit, die Steuererklärungen abzugeben. Für die Steuererklärung 2018 wäre also der 28./29. Februar 2020 Fristende.

180 Euro mehr für Steuerzahler 2018

Das neue Jahr winkt mit Vorteilen für Steuerzahler: Ab dem nächsten Jahr steigt der steuerliche Grundfreibetrag fürs Einkommen um 180 Euro. Damit verschiebt sich die Schwelle der Einkommenssteuer auf 9.000 Euro Einkommen. Somit hat der Steuerzahler wieder etwas mehr Luft, bevor sein Einkommen von der Steuer angegriffen wird.

Geringere Zahlung an die Rentenkasse

Auch der Beitrag an die gesetzliche Rentenkasse wird im nächsten Jahr von 18,7% auf 18,6% gesenkt. Klingt erst mal ziemlich wenig, aber im Gesamten werden alle Angestellten zusammen so um etwa 600 Millionen Euro im Jahr entlastet! Grund für diese Senkung ist die derzeit so prall gefüllte Reserve der Rentenkasse.

Änderungen Kfz-Steuer 2018

Autobesitzer aufgepasst: Für euch sieht es im nächsten Jahr nicht besonders gut aus! Je nach Verbrauch eures Fahrzeugs kann sich die Kfz-Steuer 2018 teils verfünffachen! Das liegt daran, dass der Normverbrauch der Fahrzeuge künftig in einem neuen weltweiten Prüfzyklus gemessen werden wird. Dieser Prüfzyklus soll wesentlich realistischer sein als der bisherige. Das ist gut für die Umwelt und schlecht für den Steuerzahler. Denn die Kfz-Steuer misst sich nunmal auch am Kohlendioxid-Ausstoß des jeweiligen Fahrzeugs. Es wird damit gerechnet, dass sich der Durchschnittsverbrauch fast aller Neuwagen durch die neue Messung um etwa 15% bis 25% erhöhen wird. Damit kann die Kfz-Steuer 2018 bis zu fünfmal höher werden als bisher.

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2018 bekommen viele Menschen mehr Geld

Änderungen der Gesetze und Regeln für Verbraucher 2018

Arbeiter in der Pflegebranche, Leiharbeiter, Eltern und Hartz IV-Bezieher können sich besonders auf das kommende Jahr freuen, denn es winkt mehr Geld als 2017!

Höherer Midestlohn in der Pflegebranche

2018 soll der Mindestlohn für Arbeitnehmer, die in der Pflegebranche tätig sind etwas angehoben werden. Der derzeit noch geltende Mindestlohn wurde 2010 beschlossen und beträgt im Westen 10,20 Euro und im Osten 9,50 Euro. In Einrichtungen, die unter den Pflegemindestlohn fallen, arbeiten derzeit nach Ministeriumsangaben rund 900.000 Beschäftigte. Ab dem 1. Januar 2018 sol dieser Mindestlohn nun um 3,4% im Westen und um 5,8% im Osten angehoben werden. Damit beträgt der Mindestlohn für Pflegearbeiter im Westen in Zukunft 10,55 Euro und im Osten 10,05 Euro. Ziel ist, den Mindestlohn in zwei weiteren Schritten bis Anfang 2020 weiter auf 11,35 Euro (Westen) bzw. 10,85 Euro (Osten) anzuheben.

Höherer Midestlohn für Leiharbeiter

Leiharbeiter werden ebenfalls künftig mehr verdienen als bisher. Auch hier gibt es im Mindestlohn die Teilung zwischen West und Ost. Das bedeutet konkret: Ab April 2018 bekommen Leiharbeiter nun nicht mehr 9,23 Euro, sondern 9,45 Euro im Westen und im Osten anstatt 8,91 Euro 9,27 Euro.

Mehr Kindergeld

Eltern werden ab 2018 pro Monat 2 Euro mehr für ihre Kinder bekommen. Damit wird das Kindergeld für das erste und zweite Kind auf jeweils 194 Euro angehoben und für das dritte Kind auf 200 Euro. Für jedes weitere Kind erhalten Eltern in Zukunft 225 Euro im Monat.

Mehr Arbeitslosengeld II (Hartz IV)

Für Sozialhilfeempfänger des Arbeitslosengeldes II sieht es ebenfalls im kommenden Jahr finanziell wieder besser aus, denn sie erhalten mehr Geld. Alleinstehende erhalten ab 2018 nicht mehr nur 409 Euro, sondern 416 Euro pro Monat. Die Grundsicherung für Kinder und Jugendliche von 6 bis 13 Jahren wird ebenfalls angehoben. In Zukunft wird für sie anstatt 291 Euro monatlich 296 Euro gezahlt.

Änderungen im Mutterschutz 2018

Änderungen der Gesetze und Regeln für Verbraucher 2018

Auch im Mutterschutz gibt es für 2018 gesetzliche Änderungen. Schülerinnen, Studentinnen und Praktikantinnen genießen in Zukunft ebenfalls sechs Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt des Kindes die Schutzfrist. Sie sind dann beispielsweise von Pflichtveranstaltungen befreit. Bisher galt ebenfalls die Regelung, dass Schwangere nicht an Feier- und Sonntagen oder nachts arbeiten durften. Das wurde jetzt geändert: Hat der behandelnde Arzt keine Einwände und möchte die schwangere Frau aus freien Stücken zu besagten Zeiten arbeiten, dann darf sie dies auch tun.

Änderungen im Baurecht 2018

Änderungen der Gesetze und Regeln für Verbraucher 2018

Auch für angehende Bauherren und Eigenheimbesitzer gibt es gute Nachrichten: Ab 2018 tritt ein neuer Verbraucherbauvertrag in Kraft, der besser Schützt. Dieser enthält detaillierte Baubeschreibungen, begrenzte Abschlagszahlungen und ein Widerrufsrecht. Damit wird der Verbraucherschutz für angehende Bauherren und Eigenheimbesitzer 2018 verstärkt.

Gesetze und Regeln für Verbraucher – 2018 winkt mehr Geld

Die Änderungen in den Regeln und Gesetzen für 2018 sehen für Verbraucher doch im Großen und Ganzen ziemlich vielversprechend aus, oder? In einigen Bereichen gibt es mehr Mindestlohn, es gibt eine geringe Steuerentlastung, mehr Kindergeld und Sozialhilfe, sowie länger Zeit für die Einreichung der Steuererklärung. Des Weiteren kann man in Zukunft fast barrierefrei innerhalb der EU Online-Shoppen und wird als angehender Bauherr besser geschützt. Die einzigen, die vermutlich leiden müssen sind die Kfz-Besitzer, da die Kfz-Steuer durch eine neue Prüfung der Abgaswerte von Fahrzeugen vermutlich enorm angezogen werden wird.