GDL: 6 Tage Streik bei der Deutschen Bahn

Nicht drei, sondern sechs Tage wird gestreikt. So kündigt es die GDL nun an. Eigentlich wollte ich heute vorwiegend über ein neues Angebot der Deutschen Bahn berichten, welche sich der GDL und ihren Forderungen annähern wollte.

Das neue Angebot wird nun aber von der Ankündigung der GDL überschattet, sodass ich meinen Fokus etwas verschiebe.

Hier lest ihr also nun: News zum neuen Angebot der Deutschen Bahn, Informationen zum neuen angekündigten Bahnstreik, die Reaktion der Deutschen Bahn.

19.01.: Neues Angebot der Deutschen Bahn

Am Freitag, dem 19.01. machte die Deutsche Bahn der GDL ein neues Angebot im langen Tarifstreit um die Arbeitsbedingungen der Lokführer. Wie Martin Seiler, Personalverstand der Deutschen Bahn, verlauten ließ wolle man „eine weitere Eskalation vermeiden“. Er hegte zu diesem Zeitpunkt noch die Hoffnung, dass die GDL sich auf weitere Verhandlungen einließe.

Mit diesem Angebot ging die Bahn auf eine zentrale Forderung der GDL ein: Die Reduzierung der Arbeitzeit. Angeboten wurde, dass ab 2026 die Arbeitszeit auf bis zu 37 Wochenstunden reduziert werden könne und weiter Beschäftigte, die 38 Stunden arbeiten wollen, 2,7 % mehr Gehalt erhielten.

GDL: 6 Tage Streik bei der Deutschen Bahn

Zunächst ließ die GDL verlauten, man würde dieses Angebot prüfen und dann das Vorgehen entscheiden. Wie die Zeit schreibt, habe sich die HDL nach eigener Aussage mit anderen, kleineren Transportunternehmen auf 35-Stunden-Wochen für Schichtarbeiter und entsprechende Entgelterhöhungen einigen können. Diejenigen Angestellten, die 35 Wochenstunden arbeiten würden, müssten keine Lohnkürzung in Kauf nehmen.

22.01.: Ankündigung von 6 Tagen Streik

Wie nun von der Tagesschau berichtet, hat sich die GDL nicht auf Verhandlungen eingelassen. Im Gegenteil hat sie zum erneuten Streik aufgerufen. Dieser Streik betrifft sämtliche Unternehmen der Deutschen Bahn und die City-Bahn Chemnitz. Der Streikt soll fast eine ganze Woche dauern und betrifft sowohl Güter- als auch Personenverkehr.

Der Streik beginnt am Dienstag, dem 23. Januar, um 18 Uhr. Zunächst sollen die Mitarbeitenden der DB Cargo die Arbeit niederlegen. Der Personenverkehr wird ab Mittwoch, dem 24. Januar um 2:00 Uhr bestreikt. Der Streik soll am Montag, dem 29. Januar um 18 Uhr enden. Auch davor und danach kann es zu Einschränkungen des Betriebs im Personenverkehr kommen.

Reaktionen der GDL und Deutschen Bahn

Die GDL erklärt, dass die Deutsche Bahn mit ihrem neuen „und angeblich verbesserten“ Angebot weitere ihren „Verweigerungs- und Konfrontationskurs“ verfolge. Laut Tagesschau sei eine Pressekonferenz der GDL für heute angekündigt, in der man die Entscheidungen der GDL ausführlich erläutern wolle.

Offensichtlich ist die Deutsche Bahn mit der Reaktion der GDL und der Ankündigung des Streiks nicht glücklich. So erklärte ein Sprecher der Bahn:

„Wer bei einem neuen Angebot mit bis zu 13 Prozent und der Möglichkeit der 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt noch nicht einmal an den Verhandlungstisch kommt, handelt absolut unverantwortlich.“

GDL: 6 Tage Streik bei der Deutschen Bahn

Auch der Bundesverkehrsminister Wissing erklärt sein Unverständnis der Situation. So nehme der Tarifkonflikt „destruktive Züge“ an. Er bezweifelt, dass sich die Gewerkschaft mit ihrem Kurs einen Gefallen täte.

Zugbindung gekaufter Tickets entfällt

Als Entlastung für Bahnreisende hat die Bahn nun mitgeteilt, dass die Zugbindung bereits gekaufter Tickets für Fahrten vom 24. bis 29. Januar aufgehoben sei. So könnten Fahrgäste nun das Ticket später oder früher nutzen oder sogar kostenfrei stornieren.

Von Bahnfahrten zwischen dem 24. bis 29. Januar rate ich in jedem Fall ab, außer sie sind absolut unvermeidlich. Mit starken Einschränkungen ist zu rechnen und vermutlich wird es zu einer Einrichtung eines Notfallplans kommen, wobei nur etwa 20 % aller Fahrten bedient werden dürften. Mit Verspätungen ist zu rechnen.

Welche Rechte haben Reisende?

Wie von der Deutschen Bahn mitgeteilt, dürften Tickets für den Zeitraum des Streikts aufgrund einer Kulanzregelung nun storniert oder früher bzw. später genutzt werden. Solltet ihr dringend in diesem Zeitraum reisen müssen und seid von Verspätungen betroffen, ergibt sich gegebenenfalls die Möglichkeit einer Entschädigung.

In diesem Artikel haben wir ausführlich erläutert, wann euch eine Entschädigung zusteht und wie ihr diese beantragt.

Quellen:
tagesschau.de – Lokführergewerkschaft GDL ruft zu neuem Streik auf
zeit.de – Deutsche Bahn macht Gewerkschaft GDL neues Angebot

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